Wilhelm Meußdoerffer (Brauer, 1858)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wilhelm Meußdoerffer (* 12. November 1858 in Kulmbach; † 4. Dezember 1931 ebenda) war ein deutscher Unternehmer und Politiker. Er war von 1893 bis 1918 Mitglied der Bayerischen Abgeordnetenkammer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Familie Meußdoerffer war zum Zeitpunkt der Geburt von Wilhelm Meußdoerffer bereits seit über 500 Jahren in Kulmbach ansässig. Sein Vater war der Unternehmer Johann Georg Meußdoerffer, seine Mutter Christiane, geb. Tyrold.[1]

Meußdoerffer besuchte zunächst die Volksschule Kulmbach, von 1868 bis 1870 die Lateinschule in Kulmbach und im Anschluss die Handelsabteilung der Gewerbeschule in Bayreuth. Danach erlernte er in Nürnberg von 1873 bis 1876 den Beruf des Kaufmanns. 1876 begann er seinen Wehrdienst als Einjährig-Freiwilliger beim 7. Infanterieregiment in Bayreuth. Bis 1899 blieb er beim Militär, dann nahm er seinen Abschied als Hauptmann der Landwehr.[2]

1877 trat Meußdoerffer in das Unternehmen seines Vaters ein und übernahm im Folgejahr als 20-Jähriger die Malzfabrik, da sein Vater früh verstorben war. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder errichtete er in Kulmbach drei neue Malzfabriken. Er wurde Vorstandsmitglied und Mitbesitzer der Ersten Kulmbacher Mälzereigesellschaft (vorher J. G. Meußdoerffers Söhne G. m. b. H.) und persönlich haftender Gesellschafter der Firma Meußdoerffer Kommanditgesellschaft Ceres in Kulmbach. Außerdem war er Aufsichtsratsvorsitzender der Kulmbacher Export-Brauerei Mönchshof A.-G. und saß im Aufsichtsrat der Baumwollspinnereien Kolbermoor, Pfersee, Unterhausen und Zöschlingsweiler.

Meußdoerffer nahm verschiedene Ämter in der Gemeinde Kulmbach ein. So war er rund 25 Jahre lang Gemeindebevollmächtigter und Magistratsrat sowie Vorsitzender des Aufsichtsrats des Gewerbe- und Vorschußvereins und Vorsitzender des Handelsgremiums Kulmbach. Im Juni 1893 wurde er für den Wahlkreis Kulmbach mit drei weiteren liberalen Abgeordneten in den Landtag gewählt.[3] Bis 1918 gehörte er der Kammer der Abgeordneten, dem Bayerischen Parlament, an.

Meußdoerffer unternahm volkswirtschaftliche Studienreisen nach Nordamerika (1893, 1910), Spanien (1903) und Kleinasien (1907). Er war verheiratet mit Elise, geb. Vollrath. Aus der Ehe gingen drei Töchter und zwei Söhne hervor. Ihr ältestes Kind war der spätere Fabrikbesitzer Eduard Meußdoerffer.[1]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Mohrmann, Max Wild: Hundert Jahre Meussdoerffer-Malz – Aus der Geschichte einer alten Kulmbacher Bürgerfamilie, Kulmbach 1952.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Meußdoerffer, Wilhelm. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 2: L–Z. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, DNB 453960294, S. 112.
  2. Meußdoerffer, Wilhelm In: Amtliches Handbuch des Bayerischen Landtages. herausgegeben vom Landtagsamt. München 1912. Abgerufen per Deutsches Biographisches Archiv, S. 108.
  3. Erwin Herrmann: Geschichte der Stadt Kulmbach (= Schriftenreihe "Die Plassenburg" für Heimatforschung und Kulturpflege in Ostfranken. Band 45). Freunde der Plassenburg e.V., Kulmbach 1985, ISBN 3-925162-13-5, S. 376 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).