Wilhelm Weinreis

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Wilhelm Weinreis (* 10. November 1872 in Friesdorf; † 13. August 1906 in Bonn[1]) war ein deutscher Architekt und Bauunternehmer, der in seiner Heimatstadt Bonn und der damaligen Stadt Godesberg wirkte.

Leben

Weinreis, Sohn eines Maurermeisters, stammte aus Friesdorf (1904 nach Godesberg eingemeindet), wo er auch aufwuchs und sich erstmals als Architekt niederließ.[1] Vermutlich 1899 zog er in die Bonner Südstadt (Bonner Talweg 14). 1901 ließ er dort für sich nach eigenen Plänen ein Wohnhaus in Formen des Jugendstils erbauen (Prinz-Albert-Straße 50[2]).[3] Sein Unternehmen firmierte zuletzt als Bureau für Architectur und Bauausführung.[4] In der Bonner Südstadt, einem der größten geschlossen erhaltenen gründerzeitlichen Wohnviertel in Deutschland, gehörte er mit 25 von ihm entworfenen Wohnhäusern zu den bedeutenderen Architekten.[3] 1901/02 entstand als sein bis dahin wohl bedeutendstes Werk die Synagoge in Poppelsdorf im ortsuntypischen maurischen Stil. 1903 erhielt er mit dem Mausoleum Guier auf dem Godesberger Burgfriedhof den Auftrag für einen weiteren Sakralbau, den er ebenfalls in maurischen Formen entwarf, jedoch schließlich nur mit der Ausführung nach Plänen des Regierungsbaumeisters August Senz betraut wurde.[5]

Weinreis starb in seinem Wohnhaus in der Bonner Südstadt und wurde am 16. August 1906 in Kessenich beigesetzt.[1]

Werk

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Bauten in Bonn

Bauzeit Ortsteil Adresse[6] Bild Objekt Maßnahme Anmerkungen
1896 Muffendorf Muffendorfer Hauptstraße 22
Lage
weitere Bilder
Saalgebäude für eine Gastwirtschaft Neubau heute „Kleine Beethovenhalle“; Denkmalschutz
1899 Südstadt Bonner Talweg 111
Lage
Wohnhaus Neubau Denkmalschutz
1899 Südstadt Wilhelm-Levison-Straße 2
Lage
Wohnhaus Neubau Denkmalschutz
1899 Südstadt Wilhelm-Levison-Straße 4
Lage
Wohnhaus Neubau Denkmalschutz
1899 Südstadt Wilhelm-Levison-Straße 6
Lage
Wohnhaus Neubau Denkmalschutz
1899 Südstadt Schloßstraße 30
Lage
Wohnhaus Neubau Denkmalschutz
1900 Südstadt Bonner Talweg 115
Lage
Wohnhaus Neubau Denkmalschutz
1900 Südstadt Kurfürstenstraße 28/28a
Lage
Doppelwohnhaus Neubau Denkmalschutz
1900 Südstadt Rittershausstraße 1/3
Lage
Doppelwohnhaus Neubau Denkmalschutz
1901 Südstadt Prinz-Albert-Straße 50
Lage
Wohnhaus Neubau (Bauherr: Wilhelm Weinreis) 1921 Fassadenumgestaltung[7]
1901 Alt-Godesberg Max-Franz-Straße 19
Lage
Wohnhaus Neubau Denkmalschutz
1901–1902 Poppelsdorf Bennauerstraße/ Jagdweg Synagoge Neubau 1938/39 zerstört
1901/1902 Godesberg-Villenviertel Dürenstraße 44
Lage
Villa Neubau Denkmalschutz
1902 Südstadt Wilhelm-Levison-Straße 14
Lage
Wohnhaus Neubau Denkmalschutz
1902 Südstadt Wilhelm-Levison-Straße 16
Lage
Wohnhaus Neubau Denkmalschutz
1902 Südstadt Wilhelm-Levison-Straße 18
Lage
Wohnhaus Neubau Denkmalschutz
1902 Gronau Kaiserstraße 147
Lage
Wohnhaus Neubau Denkmalschutz
1902 Godesberg-Villenviertel Dürenstraße 38/40
Lage
weitere Bilder
Doppelwohnhaus Neubau Denkmalschutz
1902 Godesberg-Villenviertel Dürenstraße 42
Lage
Wohnhaus Neubau Denkmalschutz
1903 Südstadt Argelanderstraße 68
Lage
Wohnhaus Neubau Denkmalschutz
1903/1904 Südstadt Argelanderstraße 70
Lage
Wohnhaus Neubau Denkmalschutz
1903/1904 Südstadt Argelanderstraße 72
Lage
Wohnhaus Neubau Denkmalschutz
1904/1905 Alt-Godesberg Am Burgfriedhof
Lage
Mausoleum Guier auf dem Burgfriedhof Neubau: Ausführung (Entwurf: August Senz) seit 1952 Friedhofskapelle
1905 Rüngsdorf Mirbachstraße 2a
Lage
Villa[8] Neubau[8] 1965 zum Hotel umgebaut, heute Boutique-Hotel[8]

Weblinks

Commons: Wilhelm Weinreis – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. a b c Herbert Strack: Der Saal Schneider – Rausch in Muffendorf. In: Godesberger Heimatblätter: Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, Heft 28/1990, Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V., ISSN 0436-1024, S. 138–154 (hier: S. 145, 147).
  2. damals Marienstraße 30
  3. a b Gerhard Kirchlinne: Die Bonner Südstadt: Eines der prächtigsten Gründerzeitviertel Deutschlands. Bonn 2015, ISBN 978-3-00-050248-4, S. 131/132.
  4. Adressbuch der Stadt Bonn, Carthaus, Bonn (1899, 1900, 1901, 1902)
  5. Werner Keyl: Über das Mausoleum Guier auf dem Godesberger Burgfriedhof und seinen Architekten. In: Godesberger Heimatblätter: Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, ISSN 0436-1024, Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V., Heft 31/1993, S. 104–116.
  6. bei nicht mehr bestehenden Bauten – falls bekannt – die zuletzt gültige Adresse
  7. Gerhard Kirchlinne: Die Bonner Südstadt: Eines der prächtigsten Gründerzeitviertel Deutschlands. Bonn 2015, ISBN 978-3-00-050248-4, S. 131/132.
  8. a b c Bettina Vogel: Alte Schönheit in neuem Glanz – Das Haus Mirbachstraße 2a. In: Godesberger Heimatblätter: Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, ISSN 0436-1024, Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V., Heft 22/1984, S. 75–82.