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Die Wittelsbach wurde 1879 als letztes bayerisches Dampfschiff bei der Maschinenfabrik Escher, Wyss & Cie. in Zürich erbaut. Sie wurde nach dem bayerischen Herrschergeschlecht der Wittelsbacher benannt, dem der damalige König Ludwig II. angehörte. Nach dem Ende der Monarchie wurde das Schiff in Augsburg umbenannt und von der Deutschen Reichsbahn übernommen.
Die Wittelsbach war das erste bayerische Dampfschiff auf dem Bodensee, das als Halbsalondampfschiff gebaut wurde. Der Bedeutung des Tourismus entsprechend, erhielt das Schiff schon bald einen einheitlich elfenbeinfarbenen Anstrich. Aufsehen erregte die Wittelsbach mit einer drei Meter hohen Figur auf dem Vorschiff, die den weiß-blauen bayerischen Löwen darstellte, das Wappentier der Wittelsbacher. Dies entsprach ganz der Vorstellung des „Märchenkönigs“ Ludwig II., dessen Schloss Linderhof ein Jahr zuvor vollendet worden war. Nach zwei Jahren wurde die Plastik wieder entfernt, weil sie dem Steuermann die Sicht nahm.[2] 1928 wurde die Wittelsbach ausgemustert und abgebrochen. Abgelöst wurde sie durch das größte Dreideck-Motorschiff auf dem Bodensee Allgäu.
Dietmar Bönke: Schaufelrad und Flügelrad. Die Schiffahrt der Eisenbahn auf dem Bodensee. GeraMond Verlag, München 2013, ISBN 978-3-86245-714-4, Seiten 216f.
Werner Deppert: Mit Dampfmaschine und Schaufelrad. Die Dampfschiffahrt auf dem Bodensee 1817–1967. Verlag Friedr. Stadler, Konstanz 1975, ISBN 3-7977-0015-6, Seiten 121f.
Klaus von Rudloff und Claude Jeanmaire: Schiffahrt auf dem Bodensee, Band 2: Die Blütezeit der Dampfschiffahrt, Beitrag zur Geschichte des Bodensees, Geschichte der einzelnen Schiffe und Register, Verlag Eisenbahn, Villigen (CH) 1981, ISBN 3-85649-071-X, Seite 18 und Abbildungen Nr. 23-28.