Yokosuka B4Y

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Der Yokosuka B4Y (Marine Type 96 Träger Angriffs Bomber) war ein trägergestützter Torpedobomber, der von 1936 bis 1943 vom der Japanischen Marineluftwaffe eingesetzt wurde. Die B4Y ersetzte die Mitsubishi B2M2 und die Yokosuka B3Y und war der letzte von der Kaiserlich Japanischen Marine eingesetzte Doppeldecker-Bomber. Der alliierte Meldename war "Jean".

Entwurf und Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1932 schrieb die kaiserliche japanische Marine ein neues trägergestütztes Angriffsflugzeug aus. Aichi, Mitsubishi und Nakajima reagierten auf diese Ausschreibung und bauten jeweils einen Prototyp. Keines dieser Flugzeuge wurde als zufriedenstellend erachtet, so dass die Dienststelle 1934 eine neue Ausschreibung, 9-Shi, für ein leistungsfähigeres Flugzeug als Ersatz für die veraltete Yokosuka B3Y erließ.

Die B4Y wurde von Sanae Kawasaki im First Naval Air Technical Arsenal in Yokosuka entworfen. Die Marine wollte einen Torpedobomber, der eine vergleichbare Leistung wie das Eindecker-Jagdflugzeug Mitsubishi A5M bieten sollte und sah deshalb die B4Y nur als Übergangstyp an. Das Ergebnis war ein Doppeldecker mit festem Fahrwerk und einer Ganzmetallstruktur mit Metall- bzw. Stoffhaut. Um die Entwicklung und Produktion zu beschleunigen, wurden für die B4Y die Tragflächen der Kawanishi E7K verwendet. Die B4Y1 war auch das erste Trägerkampfflugzeug der Marine, das ein luftgekühltes Triebwerk verwendete, da der mit dem Nakajima Hikari 2-Sternmotor ausgestattete Prototyp bessere Leistungen als seine Konkurrenten erbrachte.

Die dreiköpfige Besatzung besetzte zwei Cockpits. Der Pilot im offenen vorderen Cockpit und die beiden anderen Besatzungsmitglieder (Navigator und Funker/Bordschütze) im geschlossenen hinteren Cockpit.

Ein Marine Type 96 Träger Angriffs Bomber fliegt in der Nähe des Flugzeugträgers Kaga vor der Küste Chinas im Jahr 1937 oder 1938.

Am 12. Dezember 1937 waren drei B4Y1 in den Panay-Zwischenfall verwickelt, als die Japaner das Kanonenboot USS Panay der US-Marine angriffen, während es im Jangtse-Fluss vor Nanjing vor Anker lag.

Obwohl die B4Y1 in erster Linie als trägergestütztes Flugzeug eingesetzt wurde, diente sie gelegentlich auch als landgestützter Bomber. Im Jahr 1940 löste die Nakajima B5N die B4Y1 als primäres Trägerangriffsflugzeug ab, obwohl die B4Y1 als Fortgeschrittenen-Schulflugzeug im Dienst blieb und bis 1943 von den Flugzeugträgern Hōshō und Un’yō aus flog.

Vor ihrer Ablösung flog die B4Y1 im Zweiten Chinesisch-Japanischen Krieg und diente im Juni 1942 in der Schlacht um Midway, wo acht Maschinen von der Hōshō aus eingesetzt wurden. Es war eines dieser Flugzeuge der Hōshō, das am 5. Juni 1942 Fotos des brennenden Flugzeugträgers Hiryū machte.

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erster Prototyp: 559 kW (750 PS) Hiro Typ 91 Wassergekühlter W-12 Motor mit 520 PS, der einen Zweiblattpropeller antrieb.
  • Zweiter und dritter Prototyp: 477 kW (640 PS) Nakajima Kotobuki 3 mit luftgekühltem Neunzylinder-Sternmotor und Zweiblatt-Propeller.
  • Vierter und fünfter Prototyp sowie Serienausführung: 636 kW (853 PS) Nakajima Hikari 2 mit luftgekühltem Neunzylinder-Sternmotor und Zweiblatt-Propeller.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • First Naval Air Technical Arsenal, Yokosuka: 5 Prototypen (1935–36)
  • Nakajima Aircraft Company: 37 Flugzeuge (1937–38)
  • Mitsubishi Heavy Industries, Nagoya: 135 Flugzeuge (1937–38)
  • 11th Marine Luft Arsenal, Hiro: 28 Flugzeuge (1938)
  • Insgesamt: 205 Flugzeuge

Betreiber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Japan Japan

Die B4Y1 wurde von den Flugzeugträgern Akagi, Hōshō, Kaga, Ryūjō, Sōryū und Un’yō sowie von der 13. und 15. Kōkūtai (Fliegergruppe) aus eingesetzt.

Technische Daten (B4Y1)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Besatzung: 3 (Pilot, Navigator, Funker/Bordschütze)
  • Länge: 10,15 m (33 ft 4 in)
  • Spannweite: 15 m (49 ft 3 in)
  • Höhe: 4,36 m (14 ft 4 in)
  • Flügelfläche: 50 m² (540 sq ft)
  • Leergewicht: 2000 kg (4409 lb)
  • Bruttogewicht: 3600 kg (7937 lb)
  • Triebwerk: 1 × Nakajima Hikari 2 9-Zylinder-Sternmotor, luftgekühlt, 630 kW (840 PS) für den Start, 522 kW (700 PS) in 1200 m (3900 ft)
  • Propeller: 2-Blatt-Propeller mit fester Steigung

Leistung

  • Höchstgeschwindigkeit: 278 km/h (173 mph, 150 kn)
  • Reichweite: 1573 km (977 mi, 849 nmi)
  • Dienstgipfelhöhe: 6000 m (20.000 ft)
  • Tragflächenbelastung: 72 kg/m² (15 lb/sq ft)
  • Leistung/Masse: 0,1749 kW/kg (0,1064 hp/lb)

Bewaffnung

  • Rohrwaffen: ein flexibel montiertes, nach hinten feuerndes 7,7 mm (0,303 Zoll) Typ 92 Maschinengewehr
  • Bomben: 1 × 800 kg (1764 lb) Torpedo, oder 500 kg (1102 lb) Bomben