You Don’t Know What Love Is

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You Don’t Know What Love Is ist ein Popsong, den Gene De Paul (Musik) und Don Raye (Text) schrieben und 1941 bei MCA Music veröffentlichten. Er entwickelte sich in den 1950er Jahren zum Jazzstandard.

Kennzeichen des Songs

Die Ballade widmet sich dem klassischen Thema Liebeskummer. „Von den schlaflosen Augen des/der Verlassenen ist die Rede und von schmerzenden Lippen, die nach Tränen schmecken und so gar keinen Geschmack mehr am Küssen finden.“ Die Melodie der 32 Takte umfassenden Liedstrophen ist in der Liedform A1–A2–B–A2 verfasst. „Die schlichte, sich überwiegend in Sekund- und Terzschritten bewegende Melodie ist schwermütig.“ Die Akkordfolgen sind einfach gehalten. „Der Botschaft des Textes – Du weißt nicht, was Liebe ist, bis du die Bedeutung des Blues gelernt hast – entsprechen in der Musik zunächst keine Blues-Elemente.“[1]

Entstehung des Songs

Wie I’ll Remember April (1942) wurde You Don’t Know What Love Is vom Songwriter-Team Gene De Paul und Don Raye für Filme von Abbott und Costello geschrieben; die Schauspielerin Carol Bruce sang das Lied 1941 in den Universal-Film Keep ‘Em Flying, in dem auch Dick Foran und Martha Raye Hauptrollen hatten. You Don’t Know What Love Is wurde jedoch vor dem Erscheinen von Keep ‘Em Flying aus dem Film entfernt; Carol Bruce sang ihn dann 1942 in dem Spielfilm Behind the Eight Ball.

Rezeption des Songs

Dem Song war zwar kaum Erfolg in den US-Charts beschieden, doch wurde er in den 1940er-Jahren gelegentlich von Bigbands und ihren Sängern aufgenommen (u. a. durch Ella Fitzgerald, Harry James, Billy Eckstine/Earl Hines, Benny Goodman und Louis Armstrong). Doch „bis 1954 hatte das Stück praktisch keine Rolle im Jazz gespielt.“ Das änderte sich durch Miles Davis, der das Stück 1954 mit seinem Quartett einspielte (Walkin’).[1] Nun entwickelte sich die Ballade zu einem Jazzstandard. Der Diskograf Tom Lord listet über 1.000 Versionen des Songs im Bereich des Jazz.[2] Ihn nahmen u. a. Jimmy Raney, Chet Baker, Thad Jones, Hank Jones auf. Sonny Rollins Interpretation auf seinem Prestige-Album Saxophone Colossus (1956) gilt als klassisch, ebenso die von Dinah Washington (in einem Arrangement von Quincy Jones 1955) und die von Billie Holiday auf ihrem vorletzten Album Lady in Satin (1958). John Coltranes Version auf seinem Album Ballads „ist ein lyrisches Kleinod, mit einem faszinierenden Rubato gestaltet.“[1]

In späteren Jahren entstanden Coverversionen des Songs auch von Cassandra Wilson (Blue Light ’til Dawn, 1993), Charlie Haden/Kenny Barron auf Night and the City (1996), Jay Clayton/Fred Hersch (Beautiful Love, 1995) und Chucho Valdés (New Conceptions, 2003).

Literatur

  • Hans-Jürgen Schaal (Hrsg.) Jazz-Standards. Das Lexikon; Bärenreiter, Kassel, 2004 (3. Auflage); ISBN 9783761814147

Weblinks

Einzelnachweise/Anmerkungen

  1. a b c Hans-Jürgen Schaal Jazz-Standards. S. 560
  2. Tom Lord The Jazz Discography (online, abgerufen 5. Dezember 2013)