Szieden

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Untergegangener Ort
Szieden (Schieden)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Erste Erwähnung 1625
Frühere Namen Sieden (um 1785),
Sziden (nach 1818),
Szieden (bis 1936),
Schieden (1936–1945)
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 48′ N, 22° 36′ OKoordinaten: 54° 47′ 49″ N, 22° 36′ 18″ O
Szieden (Europäisches Russland)
Szieden (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Szieden (Oblast Kaliningrad)
Szieden (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Szieden (1936 bis 1945 Schieden, litauisch Žydžiai) ist ein untergegangener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Szieden/Schieden befindet sich heute die nach 1945 neu errichtete Siedlung Mirny einige hundert Meter nördlich des ehemaligen Ortskernes. Dieser ist über eine Abzweigung von der Regionalstraße 27A-012 (ex R509) aus zu erreichen. Bis 1945 war Willuhnen die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Grumbkowkeiten/Grumbkowsfelde–Schirwindt der Pillkaller Kleinbahn, die nicht mehr in Betrieb ist.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landgemeinde Szieden auf einem Messtischblatt von 1931

Der kleine Ort mit dem Namen Szieden fand 1625 zum ersten Mal Erwähnung.[1] Um 1780 war Szieden, das auch Sieden genannt wurde, ein königliches Bauerndorf.[2] 1874 wurde die Landgemeinde Szieden in den neu gebildeten Amtsbezirk Willuhnen im Kreis Pillkallen eingegliedert.[3] Am 17. September 1936 änderte man die Namensschreibweise von Szieden offiziell in „Schieden“.

Nach 1945 wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Szieden die neue russische Siedlung Mirny eingerichtet, offenbar ohne einen Bezug dazu zu haben.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1867[4] 149
1871[4] 145
1885[5] 149
1905[6] 114
1910[7] 125
1933[8] 105
1939[9] 95

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Szieden resp. Schieden war bis 1945 mit seiner fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel der Kirche Willuhnen eingepfarrt. Es war Teil des Kirchenkreises Pillkallen (Schloßberg) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Schieden
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 149.
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Willuhnen
  4. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  5. >Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  6. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  7. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  8. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  9. Michael Rademacher: Kreis Pillkallen/Schloßberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.