Charlotte Seidl

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Charlotte Seidl (* 8. März 1948 in Maria Schutz, Niederösterreich) ist eine österreichische Bildhauerin und Keramikkünstlerin, die in Niederösterreich lebt und arbeitet.[1]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Keramikskulptur „Johanna“ von Charlotte Seidl
Charlotte Seidl: Johanna aus der Serie Flammenfrau, Wien Auer-Welsbach-Park

Nach dem Besuch der Keramikschule in Stoob von 1962 bis 1965 leitete Charlotte Seidl Keramikkurse in Innsbruck. 1969 fand eine erste Einzelausstellungen ihrer Werke statt. Sie ist mit dem Bildhauer, Maler und Keramiker Johannes Seidl (* 1947) verheiratet und arbeitet auch mit ihm zusammen, insbesondere bei Auftragswerken für den öffentlichen Raum (seit 1971 gemeinsames Signum bei Plastiken).[2] 1989 übernahmen sie in Niederösterreich das renovierungsbedürftige Gut Gasteil bei Prigglitz aus den 1920er Jahren. Das Ehepaar restaurierte es und baute es zu einem „Gesamtkunstwerk aus Architektur, Kunst und Landschaft“ aus.[3] Dort präsentieren sie ihre eigenen Werke in einer Galerie und veranstalten alle zwei Jahren die Ausstellungsreihe „Kunst in der Landschaft“ mit internationalen Künstlern.

Charlotte Seidls Skulpturen im öffentlichen und halböffentlichen Bereich bestehen aus hart gebrannter, glasierter Keramik, aus Stein und Edelstahl oder Material-Kombinationen. Ihre Frauenskulpturen erinnern an das Schicksal von Frauen in aller Welt. Sie schafft Bilder aus Tonplatten, in die sie ohne vorhergegangene Zeichnung Szenen mit Menschen, vor allem Frauen, ritzt und anschließend mit Oxiden, Engoben und Glasuren in warmen Erdfarben von Beige über Ocker bis hin zu gedämpften Rottönen bemalt, aus denen das Blau der Kleider hervorleuchtet. „Ihre Gestik ist archaisch einfach und erinnert an prähistorische Felszeichnungen oder an manche Keramikarbeiten von Picasso.“[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alexandre Tischer, Theresia Hauenfels: Weil Kunst entsteht – Art Never Ends. Wirk(stätt)en in Niederösterreich, Teil I, Residenz Verlag, St. Pölten/Salzburg/Wien 2014, ISBN 978-3-7017-3349-1, S. 226–239 (deutsch und englisch).
  • Theresia Hauenfels: Seidl, Charlotte. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 102, de Gruyter, Berlin 2019, ISBN 978-3-11-023268-4, S. 518.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Charlotte Seidl – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Charlotte Seidl, Gedächtnis des Landes. Abgerufen am 30. September 2017.
  2. Theresia Hauenfels: Seidl, Charlotte. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 102, de Gruyter, Berlin 2019, ISBN 978-3-11-023268-4, S. 518.
  3. Charlotte Seidl und das Gut Gasteil. Wunder sind immer möglich. Porträt von Silvia Matras, Wiener Zeitung, 11. September 2009
  4. Silvia Matras: Charlotte Seidl – Ausstellung im Gauermann Museum, Kunstmagazin Parnass, 27. März 2015 (Memento des Originals vom 1. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.parnass.at