„Max Herm“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Er besuchte eine Gemeindeschule in Brandenburg und war gelernter Elektromotorenschlosser. Er wurde 1918 Mitglied des [[Spartakusbund]]es 1919 Mitglied der [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]]. Nachdem er 1923 wegen politischer Delikte verhaftet wurde, gelang ihm 1926 nach seiner Rückkehr der Einzug in die [[Stadtverordnetenversammlung]] für die [[KPD]].
Er besuchte eine Gemeindeschule in Brandenburg und war gelernter Elektromotorenschlosser. Er wurde 1918 Mitglied des [[Spartakusbund]]es 1919 Mitglied der [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]]. Nachdem er 1923 wegen politischer Delikte verhaftet wurde, gelang ihm 1926 nach seiner Rückkehr der Einzug in die [[Stadtverordnetenversammlung]] für die [[KPD]].
Ab 1926 war er außerdem Organisationsleiter, ab 1932 Politischer Leiter des KPD-Unterbezirks Brandenburg. 1932 wurde er Mitglied der KPD-Bezirksleitung Berlin-Brandenburg und Leiter der Provinzialabteilung der Bezirksleitung. 1932 wurde er in den [[Reichstag (Weimarer Republik)|Reichstag]] gewählt.
Ab 1926 war er außerdem Organisationsleiter, ab 1932 Politischer Leiter des KPD-Unterbezirks Brandenburg. 1932 wurde er Mitglied der KPD-Bezirksleitung Berlin-Brandenburg und Leiter der Provinzialabteilung der Bezirksleitung. 1932 wurde er in den [[Reichstag (Weimarer Republik)|Reichstag]] gewählt.


Am 14. Januar 1928 wurde in seiner Ehe mit Mia Herm der Sohn [[Günter Herm]] geboren.<ref>{{Internetquelle |url=https://sonderausstellung.stadtmuseum-brandenburg.de/uebersicht/deutsche-demokratische-republik/familie-herm/guenter-herm.html |titel=Günter Herm |werk=sonderausstellung.stadtmuseum-brandenburg.de |hrsg=Stadt Brandenburg an der Havel, Die Oberbürgermeisterin, Fachbereich III – Kultur, Fachgruppe 41 – Museum |abruf=2020-03-08}}</ref>
Nach dem [[Reichstagsbrand]] zog sich Max Herm in die Illegalität zurück und tauchte in Berlin unter. Dieser Schritt ist umso bemerkenswerter, da sich auch seine Frau zu diesem Zeitpunkt nicht in Brandenburg befand und der gerade mal vierjährige Sohn nun ohne Eltern aufwuchs. Sein Schwager [[Siegfried Schulze]], der ebenfalls für die illegale KPD aktiv war, kümmerte sich zusammen mit seiner Frau bis Kriegsende um den Nachwuchs der Familie Herm. Außerdem übernahm er bis zu seiner Festnahme am 20. März 1933 auch den Transport von Postsendungen von und zu Max Herm. So leitete er u. a. die Wahlmitteilungen und die jeweils damit einhergehende Frage nach Annahme des Mandats nach den Reichstags-, Stadtverordneten-, und Landtags-Wahlen im März 1933 an den sich in der Illegalität befindlichen Spitzenfunktionär der KPD weiter, kümmerte sich um den Versand der Antworten und sorgte dafür, dass Max Herm weiterhin über die Geschehnisse in Brandenburg/Havel auf dem Laufenden blieb.


Nach dem [[Reichstagsbrand]] zog sich Max Herm in die Illegalität zurück und tauchte in Berlin unter. Dieser Schritt ist umso bemerkenswerter, da sich auch seine Frau zu diesem Zeitpunkt nicht in Brandenburg befand und der gerade mal vierjährige Sohn nun ohne Eltern aufwuchs. Sein Schwager [[Siegfried Schulze]], der ebenfalls für die illegale KPD aktiv war, kümmerte sich zusammen mit seiner Frau bis Kriegsende um den Sohn der Eheleute Herm. Außerdem übernahm er bis zu seiner Festnahme am 20. März 1933 auch den Transport von Postsendungen von und zu Max Herm. So leitete er u. a. die Wahlmitteilungen und die jeweils damit einhergehende Frage nach Annahme des Mandats nach den Reichstags-, Stadtverordneten-, und Landtags-Wahlen im März 1933 an den sich in der Illegalität befindlichen Spitzenfunktionär der KPD weiter, kümmerte sich um den Versand der Antworten und sorgte dafür, dass Max Herm weiterhin über die Geschehnisse in Brandenburg/Havel auf dem Laufenden blieb.
Im April 1933 wurde Max Herm von den [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] verhaftet. Die folgenden Jahre verbrachte er in verschiedenen [[Konzentrationslager|Konzentrationslagern]], wie [[KZ Sonnenburg|Sonnenburg]], [[KZ Lichtenburg|Lichtenburg]] und [[KZ Buchenwald|Buchenwald]]. Wieder auf freiem Fuß stand er von 1939 bis 1944 unter Aufsicht der [[Gestapo]], bis er 1944 erneut verhaftet und ins [[KZ Sachsenhausen]] gebracht wurde. Auch seine Frau [[Minna Herm]] wurde über die gesamte Zeit des Nationalsozialismus durch die Nazis verfolgt und mehrfach inhaftiert.

Im April 1933 wurde Max Herm von den [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] verhaftet. Die folgenden Jahre verbrachte er in verschiedenen [[Konzentrationslager|Konzentrationslagern]], wie [[KZ Sonnenburg|Sonnenburg]], [[KZ Lichtenburg|Lichtenburg]] und [[KZ Buchenwald|Buchenwald]]. Wieder auf freiem Fuß stand er von 1939 bis 1944 unter Aufsicht der [[Gestapo]], bis er 1944 erneut verhaftet und ins [[KZ Sachsenhausen]] gebracht wurde. Seine Frau [[Minna Herm|Mia Herm]] wurde gleichfalls über die gesamte Zeit des Nationalsozialismus durch die Nazis verfolgt und mehrfach inhaftiert.


Nachdem das KZ Sachsenhausen befreit worden war, wurde er im Mai 1945 [[Oberbürgermeister]] von Brandenburg an der Havel. Allerdings wurde er noch im selben Jahr nach [[Berlin]] zur Zentralverwaltung für Arbeit und Sozialfürsorge gesandt und konnte so dieses Amt nicht länger ausführen. 1945 wurde er auch Mitglied der KPD-Bezirksleitung Brandenburg. Von 1949 bis 1951 arbeitete er als Leiter der Abteilung für Arbeit und Sozialfürsorge des Zentralsekretariats des SED-Parteivorstands bzw. des [[Zentralkomitee der SED|Zentralkomitees der SED]]. 1952 kam er zurück in seine Heimatstadt, da er Arbeitsdirektor des ortsansässigen Stahl- und Walzwerkes werden musste. Diese Aufgabe führte er bis 1957 aus, das Jahr in dem seine zweite Amtszeit Stadtoberhaupt als Oberbürgermeister, begann, die bis 1965 dauerte.
Nachdem das KZ Sachsenhausen befreit worden war, wurde er im Mai 1945 [[Oberbürgermeister]] von Brandenburg an der Havel. Allerdings wurde er noch im selben Jahr nach [[Berlin]] zur Zentralverwaltung für Arbeit und Sozialfürsorge gesandt und konnte so dieses Amt nicht länger ausführen. 1945 wurde er auch Mitglied der KPD-Bezirksleitung Brandenburg. Von 1949 bis 1951 arbeitete er als Leiter der Abteilung für Arbeit und Sozialfürsorge des Zentralsekretariats des SED-Parteivorstands bzw. des [[Zentralkomitee der SED|Zentralkomitees der SED]]. 1952 kam er zurück in seine Heimatstadt, da er Arbeitsdirektor des ortsansässigen Stahl- und Walzwerkes werden musste. Diese Aufgabe führte er bis 1957 aus, das Jahr in dem seine zweite Amtszeit Stadtoberhaupt als Oberbürgermeister, begann, die bis 1965 dauerte.

Version vom 8. März 2020, 20:05 Uhr

Max Herm (* 11. Dezember 1899 in Brandenburg an der Havel; † 7. April 1982 ebenda) war ein deutscher Politiker.

Leben

Er besuchte eine Gemeindeschule in Brandenburg und war gelernter Elektromotorenschlosser. Er wurde 1918 Mitglied des Spartakusbundes 1919 Mitglied der KPD. Nachdem er 1923 wegen politischer Delikte verhaftet wurde, gelang ihm 1926 nach seiner Rückkehr der Einzug in die Stadtverordnetenversammlung für die KPD. Ab 1926 war er außerdem Organisationsleiter, ab 1932 Politischer Leiter des KPD-Unterbezirks Brandenburg. 1932 wurde er Mitglied der KPD-Bezirksleitung Berlin-Brandenburg und Leiter der Provinzialabteilung der Bezirksleitung. 1932 wurde er in den Reichstag gewählt.

Am 14. Januar 1928 wurde in seiner Ehe mit Mia Herm der Sohn Günter Herm geboren.[1]

Nach dem Reichstagsbrand zog sich Max Herm in die Illegalität zurück und tauchte in Berlin unter. Dieser Schritt ist umso bemerkenswerter, da sich auch seine Frau zu diesem Zeitpunkt nicht in Brandenburg befand und der gerade mal vierjährige Sohn nun ohne Eltern aufwuchs. Sein Schwager Siegfried Schulze, der ebenfalls für die illegale KPD aktiv war, kümmerte sich zusammen mit seiner Frau bis Kriegsende um den Sohn der Eheleute Herm. Außerdem übernahm er bis zu seiner Festnahme am 20. März 1933 auch den Transport von Postsendungen von und zu Max Herm. So leitete er u. a. die Wahlmitteilungen und die jeweils damit einhergehende Frage nach Annahme des Mandats nach den Reichstags-, Stadtverordneten-, und Landtags-Wahlen im März 1933 an den sich in der Illegalität befindlichen Spitzenfunktionär der KPD weiter, kümmerte sich um den Versand der Antworten und sorgte dafür, dass Max Herm weiterhin über die Geschehnisse in Brandenburg/Havel auf dem Laufenden blieb.

Im April 1933 wurde Max Herm von den Nationalsozialisten verhaftet. Die folgenden Jahre verbrachte er in verschiedenen Konzentrationslagern, wie Sonnenburg, Lichtenburg und Buchenwald. Wieder auf freiem Fuß stand er von 1939 bis 1944 unter Aufsicht der Gestapo, bis er 1944 erneut verhaftet und ins KZ Sachsenhausen gebracht wurde. Seine Frau Mia Herm wurde gleichfalls über die gesamte Zeit des Nationalsozialismus durch die Nazis verfolgt und mehrfach inhaftiert.

Nachdem das KZ Sachsenhausen befreit worden war, wurde er im Mai 1945 Oberbürgermeister von Brandenburg an der Havel. Allerdings wurde er noch im selben Jahr nach Berlin zur Zentralverwaltung für Arbeit und Sozialfürsorge gesandt und konnte so dieses Amt nicht länger ausführen. 1945 wurde er auch Mitglied der KPD-Bezirksleitung Brandenburg. Von 1949 bis 1951 arbeitete er als Leiter der Abteilung für Arbeit und Sozialfürsorge des Zentralsekretariats des SED-Parteivorstands bzw. des Zentralkomitees der SED. 1952 kam er zurück in seine Heimatstadt, da er Arbeitsdirektor des ortsansässigen Stahl- und Walzwerkes werden musste. Diese Aufgabe führte er bis 1957 aus, das Jahr in dem seine zweite Amtszeit Stadtoberhaupt als Oberbürgermeister, begann, die bis 1965 dauerte.

Ehrungen

Max Herm ist Ehrenbürger der Stadt Brandenburg an der Havel, die auch eine Straße nach ihm benannte. Für seine Leistungen erhielt er 1955, 1964 und 1970 den Vaterländischen Verdienstorden, 1974 den Karl-Marx-Orden und 1979 die Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold. Eine Schule war nach ihm benannt.

Literatur

  • Günter Pätzold: Kämpfer seiner Klasse. Erinnerungen aus dem Leben und Kampf des Genossen Max Herm und seiner engsten Kampfgefährten. Potsdam 1974.
  • Wolfgang Kusior: Arbeiterfunktionär, Antifaschist, Oberbürgermeister – zum Gedenken an Max Herm. In: Kulturbund der DDR, Gesellschaft für Heimatgeschichte, Bezirksvorstand Potsdam (Hrsg.): Märkische Heimat (= Beiträge zur Heimatgeschichte des Bezirkes Potsdam). Heft 8. Potsdam 1989, S. 15–38.
  • Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Dietz, Berlin 2004, ISBN 3-320-02044-7, S. 302–303.
  • Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6, S. 363.
  • Andreas Herbst: Herm, Max. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Max Herm in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
  1. Günter Herm. In: sonderausstellung.stadtmuseum-brandenburg.de. Stadt Brandenburg an der Havel, Die Oberbürgermeisterin, Fachbereich III – Kultur, Fachgruppe 41 – Museum, abgerufen am 8. März 2020.