„Peter O. Chotjewitz“ – Versionsunterschied

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[[Kategorie:Autor|Chotjewitz, Peter O.]]
[[Kategorie:Autor|Chotjewitz, Peter O.]]

Version vom 5. September 2007, 13:57 Uhr

Peter O. Chotjewitz (* 14. Juni 1934 als Peter Otto Chotjewitz in Berlin-Schöneberg) ist ein deutscher Schriftsteller und Jurist.

Leben

Peter O. Chotjewitz ist der Sohn eines Anstreichermeisters und einer Kontoristin. Ende 1945 zog die Familie nach Nordhessen, wo Chotjewitz bis 1954 auf dem Dorf lebte. Er besuchte die Realschule und absolvierte vom 1948 bis 1951 eine Anstreicherlehre, die er mit der Gesellenprüfung abschloss. Neben der Arbeit als Anstreichergeselle besuchte er in Kassel das Abendgymnasium, an dem er 1955 das Abitur machte.

Anschließend studierte er in Frankfurt am Main und München Rechtswissenschaften. Ab 1961 war er nach der ersten juristischen Staatsprüfung Referendar am Berliner Kammergericht; daneben betrieb er ein Zweitstudium in den Fächern Publizistik, Geschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin. 1965 legte er die zweite juristische Staatsprüfung ab. Danach lebte er als freier Schriftsteller.

Von 1967 bis 1973 hielt er sich mit einem Stipendium der Villa Massimo in Rom auf und kehrte dann in die Bundesrepublik zurück. 1975 eröffnete er eine Anwaltspraxis im hessischen Kruspis. In den Siebzigerjahren war er politisch stark engagiert und u.a. Wahlverteidiger von Andreas Baader und Peter-Paul Zahl. Die Auseinandersetzung über die Veröffentlichung seines Romans "Die Herren des Morgengrauens", in dem Chotjewitz Erfahrungen aus den Terroristenprozessen gegen die Baader-Meinhof-Gruppe verarbeitete, führte zur Trennung der Autorenedition vom Bertelsmann-Verlag.

Peter O. Chotjewitz fand nach frühen experimentellen Texten, in denen er von Collage- und Montage-Techniken Gebrauch machte, in den Siebzigerjahren zu einer engagiert linken, am realistischen Erzählen orientierten Schreibweise. Von Bedeutung sind neben eigenen Texten auch seine Übersetzungen aus dem Italienischen.

Chotjewitz lebt seit 1995 in Stuttgart. Er ist Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller und des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. 1969 erhielt er den Georg-Mackensen-Literaturpreis, 2001 den Literaturpreis der Stadt Stuttgart.

Kritik

1998 wurde Chotjewitz vom Journalisten Reinhard Mohr im "Spiegel" aufgrund dessen angeblicher Verharmlosung kommunistischer Verbrechen vehement kritisiert. So habe der Schriftsteller in der "Zeit" gegen die im Schwarzbuch des Kommunismus vorgenommene Bestimmung der Opferzahlen kommunistischer Regimes polemisiert, indem er einwendete, auch nicht durch Regierungshandeln verschuldete Todesfälle seien in die Berechnung einbezogen worden. Darüberhinaus verfolge das "Schwarzbuch" antikommunistische sowie prokapitalistische Ziele. [1]

Einzelnachweise

  1. Link zum "Spiegel"-Artikel auf einer privaten Antifa-HP

Werke

  • Hommage à Frantek, Reinbek bei Hamburg 1965
  • Ulmer Brettspiele, Eremitenpresse, Stierstadt im Taunus 1965 (zusammen mit Johannes Vennekamp)
  • Die Insel, Reinbek bei Hamburg 1968
  • Roman - Ein Anpassungsmuster Darmstadt, Melzer Verlag, 1968 (mit exhibitionistischen Nacktaufnahmen des Autors von Gunter Rambow),
  • Abschied von Michalik, Stierstadt i. Ts. 1969
  • Freude am Es, Berlin 1969
  • Vom Leben und Lernen, Darmstadt 1969
  • Die Trauer im Auge des Ochsen, Stierstadt im Taunus 1972
  • Itschi hat ein Floh im Ohr, Datschi eine Meise, Hannover 1973 (zusammen mit Paulus Böhmer)
  • Kinder, Kinder!, Hannover 1973
  • Malavita, Köln 1973
  • Reden ist tödlich, schweigen auch, Düsseldorf 1974
  • Die Briganten, Berlin 1976 (zusammen mit Aldo De Jaco)
  • Durch Schaden wird man dumm, Düsseldorf 1976
  • Die Gegenstände der Gedankenstille, Düsseldorf 1976
  • Der dreißigjährige Friede, Düsseldorf 1977
  • Die Herren des Morgengrauens, Berlin 1978
  • Saumlos, Königstein/Ts. 1979
  • Die mit Tränen säen, München 1980 (zusammen mit Renate Chotjewitz-Häfner)
  • Mein Mann ist verhindert, Düsseldorf 1985
  • Der Mord in Davos, Herbstein 1986 (zusammen mit Emil Ludwig)
  • Tod durch Leere, Bad Homburg 1986
  • Die Juden von Rhina, Oberellenbach 1988 (zusammen mit Renate Chotjewitz-Häfner)
  • Die Rückkehr des Hausherrn, Düsseldorf 1991
  • Straßenkinder, Köln [u.a.] 1991 (zusammen mit Lukas Ruegenberg)
  • Mein Schatz unterm Dachboden, Düsseldorf 1995
  • Kannibalen, Berlin 1997
  • Rom, Hamburg 1999
  • Das Wespennest, Hamburg 1999
  • Als würdet ihr leben, Hamburg 2001
  • Der Fall Hypatia, Hamburg 2002
  • Machiavellis letzter Brief, Hamburg [u.a.] 2003
  • Urlaub auf dem Land, Berlin 2004
  • Alles über Leonardo aus Vinci, Hamburg 2004
  • Fast letzte Erzählungen, Berlin 2007

Herausgeberschaft

  • Der Landgraf zu Camprodon, Wangen 1966 (zusammen mit Gerald Bisinger)
  • Dichter Europas erzählen Kindern, Köln 1972 (zusammen mit Gertraud Middelhauve)

Übersetzungen

  • Nanni Balestrini: Wir wollen alles, München 1972
  • Luciano Canfora: Ach, Aristoteles!, Hamburg 2000
  • Geraldina Colotti: Aus Zufall erschlug ich die Langeweile und sie verurteilten mich daran zu sterben, Mannheim 2003
  • Giuseppe Fava: Bevor sie euch töten, Freiburg 1992
  • Giuseppe Fava: Ehrenwerte Leute, Freiburg 1990
  • Dario Fo: Anstreicher sind vergeßlich, Frankfurt am Main 1990
  • Dario Fo: Bezahlt wird nicht!, Berlin 1977
  • Dario Fo: Der Dieb, der nicht zu Schaden kam, Frankfurt/Main 1983
  • Dario Fo: Diebe, Damen, Marionetten, Frankfurt am Main 1987
  • Dario Fo: Er hatte zwei Pistolen und seine Augen waren schwarz und weiß, Berlin 1987
  • Dario Fo: Erzengel flippern nicht, Frankfurt am Main 1990
  • Dario Fo: Einer für alle, alle für einen, Frankfurt am Main 1977
  • Dario Fo: Hilfe, das Volk kommt!, Frankfurt am Main 1994
  • Dario Fo: Hohn der Angst, Berlin 1981
  • Dario Fo: Isabella, drei Karavellen und ein Possenreißer', Frankfurt am Main 1979
  • Dario Fo: Johan vom Po entdeckt Amerika, Frankfurt am Main 1992
  • Dario Fo: Kleines Handbuch des Schauspielers, Frankfurt am Main 1989
  • Dario Fo: Mamma hat den besten Shit, Berlin 1989
  • Dario Fo: Meine ersten sieben Jahre und ein paar dazu, Köln 2004
  • Dario Fo: Obszöne Fabeln. Mistero buffo, Berlin 1984
  • Dario Fo: Die Oper vom großen Hohngelächter, Frankfurt am Main 1984
  • Dario Fo: Ruhe! Wir stürzen ab, Berlin 1992
  • Dario Fo: Wer einen Fuß stiehlt, hat Glück in der Liebe, Frankfurt am Main 1985
  • Dario Fo: Zufällig eine Frau, Frankfurt am Main 1985, mit Renate Chotjewitz
  • Dario Fo: Zufälliger Tod eines Anarchisten, Frankfurt am Main 1977
  • Franca Magnani: Eine italienische Familie, Köln 1990
  • Sante Notarnicola: Die Bankräuber aus der Barriera, München 1974
  • Leonardo Sciascia: Die Affäre Moro, Königstein/Ts. 1979
  • Leonardo Sciascia: Man schläft bei offenen Türen, München 1991
  • Leonardo Sciascia: 1912 + 1, München 1991
  • Leonardo Sciascia: Der Ritter und der Tod. Ein einfacher Fall, Wien [u.a.] 1990
  • Corrado Stajano: Der Staatsfeind, Berlin 1976