„Christopher Hitchens“ – Versionsunterschied
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* [http://newsweek.washingtonpost.com/onfaith/guestvoices/2007/09/hitchens_1.html Christopher Hitchens: The Subtle, Lethal Poison of Religion] ("[[Washington Post]]", 26. September 2007) |
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Version vom 27. September 2007, 11:36 Uhr
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d0/Christopher_Hitchens_crop.jpg/220px-Christopher_Hitchens_crop.jpg)
Christopher Eric Hitchens (* 13. April 1949 in Portsmouth, England) ist ein anglo-amerikanischer Autor, Journalist und Literaturkritiker.
Religion
Hitchens ist für seinen Atheismus und Antitheismus bekannt. Immer wieder erregte er mit scharfen Angriffen gegen Figuren des religiösen Lebens für Aufsehen; so bezeichnete die katholische Ordensschwester Mutter Teresa in einem Zeitungsartikel als „Ghul von Kalkutta“. Dies begründete er mit dem Missionierungsbestreben der Schwester und ihrer Verherrlichung des Leids. So habe sie in ihren Hospitälern den Einsatz von schmerzstillenden Medikamenten untersagt, weil sie meinte, die Patienten seien in ihrem Leid näher bei dem christlichen Gott. Hitchens betrachtet die in Teilen der religiösen Rechten sich ausbreitende Skepsis gegenüber der Darwinschen Evolutionstheorie mit Spott und Argwohn. Er argumentiert und wettert gegen die Versuche, den Kreationismus, eine aus wissenschaftlicher Perspektive absurde Modernisierung der alttestamentarischen Schöpfungslehre, im Biologieunterricht der öffentlichen Schulen zu etablieren. So ist das "enfant terrible" der Liberalen im Kampf gegen die Rückkehr der Religion auch den Konservativen ein Dorn im Auge [1].
Bei einem Vortrag in der London Westminster Hall am 27. März lobte er den Atheisten Richard Dawkins und sagte, es sei gut, dass mit ihm zumindest ein "Extremist" in Punkto Atheismus anwesend sei. Während eines Vortrags in der Universität von Toronto am 15. November 2006 sagte Hitchens, man solle Religion der Lächerlichkeit preisgeben und ihr mit "Hass und Spott" begegnen.
Sein neues Buch Der Herr ist kein Hirte. Wie Religion die Welt vergiftet erschien am 1. Mai in den USA. Er fordert die Befreiung von der "geistigen Sklaverei der Religion". Der Glaube an Gott selbst steht für ihn zur Disposition. Für ihn ist die Religion unter anderem "gewaltsam, irrational, intolerant", eine Mischung aus "Tribalismus und Bigotterie" sowie feindselig gegen die Freiheit der Wissenschaft. Er vertritt in diesem Buch seine vier Hauptthesen, dass Religionen
- in ihren Schöpfungsgeschichten über die Menschen und das Universum deren Ursprünge nachweislich verkehrt wiedergeben würden,
- ein besonders stark ausgeprägt devotes Verhalten mit ebenso stark ausgeprägter Selbstbezogenheit paarten,
- der Grund für riskante sexuelle Unterdrückung seien (vergleiche z.B. Genitalverstümmelung oder AIDS vs. Kondomverbot),
- auf Illusion basierten.
Distanz von der Linken und Bewertung des Terrorismus
Hitchens Distanzierung von der Linken begann, als die Fatwa gegen seinen langjährigen Freund Salman Rushdie verhängt wurde. Nach dem 11. September verstärkte er seine Kritik und stellte sich zur Überraschung vieler seiner ehemaligen Mitstreiter aus der Neuen Linken auf die Seite der Neokonservativen. Hitchens warnte vor Erklärungsversuchen vieler Linker, die Ursachen der Anschläge im "strukturellen Imperialismus" der USA zu sehen. Die Attentäter des 11. September seien "Faschisten mit einem islamischen Gesicht", dies dürfe nicht durch globalisierungskritische Formeln vergessen werden, in welchen die Täter zu Opfern stilisiert würden. Die Neue Linken habe als Ausdruck der Postmoderne einen relativistischen Charakter angenommen.
Krieg im Irak
Hitchens unterstützte den zweiten Irakkrieg. Er hält ihn für gerechtfertigt, um die Werte des Säkularismus, des Feminismus und der liberalen Demokratie zu verteidigen. Der Krieg sei ein Konflikt zwischen säkularer Demokratie und „theokratischem Faschismus“ (bzw. „Faschismus mit einem islamischen Gesicht“). Deshalb wird er oft auch als „liberaler Falke“ bezeichnet. In diesem Zusammenhang ist auch seine heftige Kritik an Michael Moore und dessen Film Fahrenheit 9/11 zu sehen.
Weitere Tätigkeiten
Momentan schreibt Hitchens Kolumnen für das Boulevardmagazin Vanity Fair und für das Online-Magazin Slate. Als gern gesehener Gast in Talkshows nimmt er immer wieder pointiert zum Zeitgeschehen Stellung.
Zu Hitchens persönlichen Freunden und Weggefährten zählen unter anderem der Neokonservative Paul Wolfowitz und der irakische Politiker Ahmad Tschalabi. Hitchens ist auch ein Ehrenmitglied der National Secular Society, einer säkular-humanistischen englischen Organisation und atheistischen Interessenvertretung.
Quellen
Literatur
- Christopher Hitchens: Der Herr ist kein Hirte. Wie Religion die Welt vergiftet. Blessing Verlag, München 2007. - Leseprobe: Ist Religion Kindesmisshandlung? ("Perlentaucher", 24. September 2007)
- Christopher Hitchens: God is not Great. Atlantic Books, Juni 2007. - Auszug: Why religion poisons everything ("The Times", 31. Mai 2007); Kritik: Theo Hobson, Atheism is pretentious and cowardly ("The Guardian", 6. Juni 2007)
- Christopher Hitchens: Widerwort. Eine Verteidigung der kritischen Vernunft DVA, 2003. - Aus dem Englischen von Joachim Kalka
Weblinks
- Hitchens Website - zahlreiche Artikel
- Kolumne von Hitchens in der WELT
- Christopher Hitchens: The Subtle, Lethal Poison of Religion ("Washington Post", 26. September 2007)
Personendaten | |
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NAME | Hitchens, Christopher |
ALTERNATIVNAMEN | Hitchens, Christopher Eric |
KURZBESCHREIBUNG | anglo-amerikanischer Autor, Journalist und Literaturkritiker |
GEBURTSDATUM | 13. April 1949 |
GEBURTSORT | Portsmouth, England |