„Massaker von Mỹ Lai“ – Versionsunterschied

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* Doug Linder: [http://www.law.umkc.edu/faculty/projects/ftrials/mylai/mylai.htm Famous American Trials: The My Lai Courts-Martial 1970]
* Doug Linder: [http://www.law.umkc.edu/faculty/projects/ftrials/mylai/mylai.htm Famous American Trials: The My Lai Courts-Martial 1970]
* [http://www.zelluloid.de/news/index.php3?id=8519 Oliver Stone verfilmt das Massaker von My Lai]
* [http://www.zelluloid.de/news/index.php3?id=8519 Oliver Stone verfilmt das Massaker von My Lai]
*[http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22805/1.html Über My Lai und besondere Morde im Krieg]
*[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,419305,00.html Ein amerikanisches Trauma]
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Version vom 28. September 2007, 08:39 Uhr

Beim Massaker von My Lai ermordete vietnamesische Zivilisten

Das Massaker von My Lai (Son My) war ein Kriegsverbrechen US-amerikanischer Soldaten, das während des Vietnamkrieges in dem südvietnamesischen Dorf Son My, genannt My Lai 4, stattfand.

Verlauf

Am 16. März 1968 hatte eine Gruppe von amerikanischen Soldaten der 11. Infanterie-Brigade unter Leitung des 24-jährigen Leutnants William Calley den Auftrag, das kleine Dorf My Lai in der Provinz Quảng Ngãi einzunehmen und nach Guerillas des Vietcong zu durchsuchen, da die Bewohner als potenzielle Unterstützer des Vietcong galten.

Die Soldaten vergewaltigten Frauen und erschossen fast alle Bewohner des Dorfes: 503 Zivilisten, davon 182 Frauen, 172 Kinder, 89 Männer unter 60 Jahren und 60 Greise. Kaum ein Soldat verweigerte den Befehl zum Mord. Lediglich der amerikanische Hubschrauberpilot Hugh Thompson zwang die Soldaten durch die Drohung, seinen Bordschützen mit dem MG auf sie feuern zu lassen, elf Frauen und Kinder zu verschonen, die er evakuierte. Für ihr Eingreifen wurde die Hubschrauberbesatzung exakt dreißig Jahre später mit der Soldier's Medal ausgezeichnet.

Unmittelbar nach dem Vorfall versuchten führende Offiziere, das Massaker zu vertuschen. Nach offizieller Darstellung waren in My Lai rund 20 Zivilisten im Rahmen von Kampfhandlungen gegen den Vietcong unbeabsichtigterweise ums Leben gekommen. Erst am 5. Dezember 1969 erschien im Life-Magazin ein ausführlicher Artikel über das Massaker. Anschließend berichteten auch Newsweek und das Time-Magazin über den Vorfall. Die Weltöffentlichkeit reagierte geschockt. Nur vier Soldaten wurden vor ein Militärgericht gestellt. Lediglich der befehlshabende Offizier Calley wurde von einem Gericht zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt, aber durch US-Präsident Richard Nixon zu drei Jahren Hausarrest begnadigt.

Seymour Hersh, der Journalist, der die Umstände des Falles aufgedeckt hatte, bekam 1970 den Pulitzer-Preis für internationale Berichterstattung. Sein Bericht wurde durch schockierende Bilder des Fotografen Ron Haeberle illustriert. Dieser nahm an der Operation als offizieller Armeereporter teil, um Belege für die als „Body Counting“ bezeichnete Militärstatistik zu liefern. Die fotografierten Leichen wurden von den Offizieren als gefallene Vietcongkämpfer identifiziert. Doch Vietcongs wurden im Dorf keine angetroffen und es gab auch keinen Widerstand. Dennoch war die Armee mit dem Einsatz äußerst zufrieden: keine toten oder verletzten GIs und 128 Tote der Gegenseite, angeblich Vietcongs. Ein Jahr hat es gedauert, bis Hersh einen Verlag fand, der bereit war, seine Story und seine Bilder zu veröffentlichen.

Die Veröffentlichung markierte eine deutliche Wende in der öffentlichen Meinung zum Vietnamkrieg, sowohl in den USA wie auch in der ganzen westlichen Welt, und trug entscheidend zur Mobilisierung der Antikriegsbewegung bei.

Heute befindet sich an der Stelle ein kleines Dokumentationszentrum, in welchem die damaligen Vorgänge sachlich dargestellt werden. Neben dem ehemaligen Dorf finden sich zwei gepflegte Gebäude, eine Schule und ein Kulturzentrum. Errichtet und unterhalten werden sie von amerikanischen Vietnamkriegsveteranen.

Siehe auch

Filme

  • Joseph Strick: Interviews with My Lai Veterans, 1971, 21 min (Doku)
  • Walter Heynowski, Gerhard Scheumann: Am Wassergraben, 1978, 16 min (Doku)
  • Oliver Stone: Pinkville (in Planung)

Weblinks

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