„Mohammad Chātami“ – Versionsunterschied

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:''basierend auf Artikel 113 der Verfassung der Islamischen Republik, in dem es heißt, der Staatspräsident sei nach dem Revolutionsführer der ranghöchste Vertreter des Staates. Er habe neben der Führung der Exekutive die Aufgabe, die Einhaltung der Verfassung zu kontrollieren.'' <ref> http://www.boell.de/downloads/presse/iran-report092002.pdf </ref>
:''basierend auf Artikel 113 der Verfassung der Islamischen Republik, in dem es heißt, der Staatspräsident sei nach dem Revolutionsführer der ranghöchste Vertreter des Staates. Er habe neben der Führung der Exekutive die Aufgabe, die Einhaltung der Verfassung zu kontrollieren.'' <ref> http://www.boell.de/downloads/presse/iran-report092002.pdf </ref>
wurde vom Wächterrat kassiert.
wurde vom Wächterrat kassiert.

Außenpolitisch versuchte Chātamī im Mai 2003, anscheinend in Absprache mit dem Revolutionsführer, die stockenden Verhandlungen im Atomstreit aufzubrechen. Das als "Schweizer Memo" bekannte Fax <ref> http://www.washingtonpost.com/wp-srv/world/documents/us_iran_1roadmap.pdf </ref> des Schweizer Botschafters Tim Guldimann <ref> http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2007/02/13/AR2007021301363.html </ref> - die Schweiz übernimmt seit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen Iran/USA die Verbindung auf dieser Ebene - konnte der US-Außenminister [[Colin Powell]] ''im Weißen Haus nicht verkaufen''. <ref> http://www.stern.de/politik/ausland/582642.html?eid=583173 </ref>


Im Zusammenhang mit den Unruhen in der islamischen Welt nach der [[Regensburger Rede]] von Papst [[Benedikt XVI.]] gehörte Chātamī zu den moderaten Stimmen. Er sprach sich dafür aus, ''„die Rede erst einmal zu lesen, ehe man sie kritisiert“''.<ref name="AsiaNews">Bernardo Cervellera: [http://www.asianews.it/index.php?l=en&art=9172&theme=8&size=A''Benedict XVI and Khatami: the good trail is Regensburg'']. AsiaNews.it, 4.&nbsp;Mai 2007</ref> Chātamī wurde am 5.&nbsp;April 2007 von Papst Benedikt XVI. unter ausdrücklicher Würdigung als „moderater Reformer“ in einer Privataudienz im Vatikan empfangen.<ref name="AsiaNews" />
Im Zusammenhang mit den Unruhen in der islamischen Welt nach der [[Regensburger Rede]] von Papst [[Benedikt XVI.]] gehörte Chātamī zu den moderaten Stimmen. Er sprach sich dafür aus, ''„die Rede erst einmal zu lesen, ehe man sie kritisiert“''.<ref name="AsiaNews">Bernardo Cervellera: [http://www.asianews.it/index.php?l=en&art=9172&theme=8&size=A''Benedict XVI and Khatami: the good trail is Regensburg'']. AsiaNews.it, 4.&nbsp;Mai 2007</ref> Chātamī wurde am 5.&nbsp;April 2007 von Papst Benedikt XVI. unter ausdrücklicher Würdigung als „moderater Reformer“ in einer Privataudienz im Vatikan empfangen.<ref name="AsiaNews" />

Version vom 28. September 2007, 11:36 Uhr

Mohammad Chātamī
(Ricardo Stuckert/ABr, 2004)

Mohammad Chātamī (persisch محمد خاتمی [moɦæˈmːæd xɔːtæˈmiː], international meist Mohammed Khatami; * 14. Oktober 1943 in Ardakan) war 5. Staatspräsident des Iran. Er wurde am 23. Mai 1997 gewählt und 2001 für eine zweite Amtszeit wiedergewählt, die im August 2005 endete. Sein Nachfolger ist Mahmūd Ahmadī-Nežād.

Leben

Mohammad Chātamī im Dezember 2003

Chātamī studierte Theologie in Qom und Philosophie in Isfahan und hat den Rang eines Hodschat-ul-Islam val-moslemin („Beweis des Islam und der Muslime“). Ab 1978 war er Direktor des Islamischen Zentrum Hamburg: Nach seiner Rückkehr wurde er 1980 Abgeordneter, 1981 Minister für islamische Kultur und erwarb sich den Ruf eines gemäßigt islamischen Intellektuellen. Wegen Differenzen mit Radikalen trat er 1992 zurück und wurde Direktor der Nationalbibliothek in Teheran.

Seinen überraschend eindeutigen Sieg in der Präsidentenwahl am 22. Mai 1997, mit einem Stimmenanteil von 70 % [1] verdankte Chātamī zu einem großen Teil den weiblichen und jungen Wählern, da er vor der Wahl versprach, deren Rechte deutlich zu stärken. Er war Kandidat der zweitstärksten Partei „Diener des Wiederaufbaus“ und schlug überraschend den Favoriten Ali Akbar Nateq Nuri, einen radikalen Mullah. Am 3. August übernahm er das Amt von Alī Akbar Hāschemī Rafsandschānī, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren durfte. Chātamī stieß mit seinen Reformbestrebungen auf großen Widerstand der Religiöskonservativen und enttäuschte manche seiner Wähler. Dennoch wurde er am 8. Juni 2001 mit der deutlichen Mehrheit von 78,3 % wiedergewählt; sein direkter Gegner, Ahmad Tavakkoli, kam gerade auf 15,9 %.

Chātamī gilt als erster Reformer im Amt des Staatspräsidenten, da er seine Wahlkampagne auf Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Gleichberechtigung aufbaute. Diese Grundsätze führten zu Konflikten mit den islamistischen Kräften der iranischen Staatsführung.

Sein Gesetzesvorschlag zur Begrenzung der Macht des Wächterrates:

basierend auf Artikel 113 der Verfassung der Islamischen Republik, in dem es heißt, der Staatspräsident sei nach dem Revolutionsführer der ranghöchste Vertreter des Staates. Er habe neben der Führung der Exekutive die Aufgabe, die Einhaltung der Verfassung zu kontrollieren. [2]

wurde vom Wächterrat kassiert.

Außenpolitisch versuchte Chātamī im Mai 2003, anscheinend in Absprache mit dem Revolutionsführer, die stockenden Verhandlungen im Atomstreit aufzubrechen. Das als "Schweizer Memo" bekannte Fax [3] des Schweizer Botschafters Tim Guldimann [4] - die Schweiz übernimmt seit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen Iran/USA die Verbindung auf dieser Ebene - konnte der US-Außenminister Colin Powell im Weißen Haus nicht verkaufen. [5]

Im Zusammenhang mit den Unruhen in der islamischen Welt nach der Regensburger Rede von Papst Benedikt XVI. gehörte Chātamī zu den moderaten Stimmen. Er sprach sich dafür aus, „die Rede erst einmal zu lesen, ehe man sie kritisiert“.[6] Chātamī wurde am 5. April 2007 von Papst Benedikt XVI. unter ausdrücklicher Würdigung als „moderater Reformer“ in einer Privataudienz im Vatikan empfangen.[6]

Neben dem Persischen spricht Chātamī Arabisch, Englisch und Deutsch.

Siehe auch

Quellen

  1. http://www.cnn.com/WORLD/9705/24/iran.elex/index.html
  2. http://www.boell.de/downloads/presse/iran-report092002.pdf
  3. http://www.washingtonpost.com/wp-srv/world/documents/us_iran_1roadmap.pdf
  4. http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2007/02/13/AR2007021301363.html
  5. http://www.stern.de/politik/ausland/582642.html?eid=583173
  6. a b Bernardo Cervellera: Benedict XVI and Khatami: the good trail is Regensburg. AsiaNews.it, 4. Mai 2007