„Hartmut Mehdorn“ – Versionsunterschied

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'''Hartmut Mehdorn''' (* [[31. Juli]] [[1942]] in [[Warschau]]<ref name="morgenpost-2007-06-28"/>) ist ein deutscher Industriemanager und Maschinenbauingenieur. Seit Dezember 1999 ist er Vorstandsvorsitzender der [[Deutsche Bahn AG|Deutschen Bahn AG]]. Er führt das Unternehmen
'''Hartmut Mehdorn''' (* [[31. Juli]] [[1942]] in [[Warschau]]<ref name="morgenpost-2007-06-28"/>) ist ein deutscher Industriemanager und Maschinenbauingenieur. Seit Dezember 1999 ist er Vorstandsvorsitzender der [[Deutsche Bahn AG|Deutschen Bahn AG]].
mit großen Erfolg.


== Lebenslauf ==
== Lebenslauf ==
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2006 erhielt Mehdorn die [[Verschlossene Auster]] für die restriktive Informationspolitik der Bahn <ref>http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5547384_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html</ref>.
2006 erhielt Mehdorn die [[Verschlossene Auster]] für die restriktive Informationspolitik der Bahn <ref>http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5547384_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html</ref>.


== Kritik ==
Hartmut Mehdorn ist ein umstrittener Manager und steht im Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik. Sein als direkt („hemdsärmlig“) geltender Führungsstil wird häufig kritisiert.<ref name="morgenpost-2007-06-28"/> Oft wird dabei Bezug genommen auf verschiedene, während seiner Amtszeit durchgeführte Strategien, die der Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der DB AG dienen sollen, insbesondere im Hinblick auf die geplante [[Börsengang|teilweise Kapitalpriviatisierung]]. Konkrete Kritikpunkte waren und sind unter anderem die Einführung eines neuen [[Preissystem der Deutschen Bahn AG|Preissystems]], die Einstellung des [[InterRegio]], architektonische Änderungen am neuen [[Berlin Hauptbahnhof|Berliner Hauptbahnhof]] (insbesondere hinsichtlich der Dachkonstruktion sowie der Decken im Inneren des Gebäudes). Ferner wird die „Abkopplung“ des [[Bahnhof Berlin Zoologischer Garten|Bahnhof Zoo]] und von Großstädten (z.&nbsp;B. [[Bremerhaven]] oder [[Gera]]) vom [[InterCityExpress|ICE]]/[[InterCity|IC]]-Verkehr kritisiert; ebenso die Ablehnung, eine Ausstellung zum Schicksal von 11.000 jüdischen Kindern, die während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] mit Hilfe der Deutschen Reichsbahn aus Frankreich in das [[KZ Auschwitz-Birkenau|Vernichtungslager Auschwitz]] deportiert worden waren, in deutschen Bahnhöfen zu zeigen.


Nicht selten wird Mehdorn zur Zielscheibe für Kritik, die sich gegen das gesamte Unternehmen Deutsche Bahn richtet; zum Teil auch verkehrspolitischer Entscheidungen des Staates, beispielsweise über Entscheidungen über den (Nicht-)Ausbau von Strecken. Regelmäßig wird Hartmut Mehdorns Rücktritt gefordert.

Der [[Verein Deutsche Sprache]] verlieh 2007 Mehdorn den Titel „[[Verein Deutsche Sprache#Sprachpanscher des Jahres|Sprachpanscher des Jahres]]“.<ref>[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,503240,00.html ''Bahn-Chef Mehdorn ist "Sprachpanscher 2007"'']. In: ''Spiegel online'' vom 31. August 2007</ref>


== Literatur und Quellen ==
== Literatur und Quellen ==

Version vom 5. Oktober 2007, 13:46 Uhr

Hartmut Mehdorn auf der Eröffnungsfeier des sanierten Dresdner Hauptbahnhofs

Hartmut Mehdorn (* 31. Juli 1942 in Warschau[1]) ist ein deutscher Industriemanager und Maschinenbauingenieur. Seit Dezember 1999 ist er Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG.

Lebenslauf

Hartmut Mehdorn wurde 1942 als Sohn eines Fabrikanten in Warschau geboren. Seine Familie flüchtete im weiteren Kriegsverlauf nach Bayern.[2] Seine weitere Jugend verbringt er in Baden und Berlin.[1]

Mehdorn studierte von 1961–1965 Maschinenbau in Berlin. Nach Erwerb des Diploms trat er 1966 bei Focke-Wulf in Bremen als Entwicklungskonstrukteur ein. Dort war er zuletzt 1978 als Leiter der Gesamtproduktion tätig. 1980 wurde er Fertigungsleiter der Nordwerke von MBB und Mitglied der Geschäftsführung von Airbus Industrie S.A. In den Jahren 1984–1989 war Mehdorn Leiter bei MBB Transport- und Verkehrsflugzeuge. Seit 1986 war er zusätzlich Mitglied der Geschäftsführung von MBB. Von 1989 bis 1992 war Mehdorn Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Airbus GmbH in Hamburg. In den Jahren 1992–1995 war Mehdorn Vorstandsmitglied der Deutschen Aerospace AG in München. Von 1995 bis 1999 war Mehdorn Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG und Aufsichtsratsmitglied der RWE AG. Seit 1998 ist er auch Mitglied des Aufsichtsrats bei der SAP AG.

Mehdorn wurde von Bundeskanzler Gerhard Schröder Ende 1999 gebeten, Johannes Ludewig als Bahnchef abzulösen.[1] Seit dem 16. Dezember 1999 ist Mehdorn Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG. Sein Vertrag wurde im Juni 2007 um drei Jahre bis Mai 2011 verlängert[3]; einen Wechsel in den Aufsichtsrat des Unternehmens nach dieser Zeit schließt er aus[4]. Die Vorstandsbezüge Mehdorns im Geschäftsjahr 2006 lagen bei 3,184 Millionen Euro, darunter 750.000 Euro Fixgehalt sowie 2,41 Mio. Euro variables Gehalt.[5]

Im Januar 2007 wurde Mehdorn einstimmig zum europäischen Präsidenten der UIC gewählt.[6] Im Oktober 2007 erscheint unter dem Titel Diplomat wollte ich nie werden Mehdorns Biografie (ISBN 3455500471), die aus mehrtägigen Gesprächen mit dem Publizisten Hugo Müller-Vogg hervorging.

Der passionierte Ruderer und Luftwaffen-Hauptmann der Reserve ist seit 1973[2] mit einer Französin verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Er gilt als Liebhaber französischer Kultur und Lebensart. Zu seinen Hobbys zählen die Philatelie und das Schmieden von Metall.[1] Er ist konfessionslos[2].

Mehdorn ist Vorstandsmitglied der Stiftung Lesen.

Ehrungen

Mehdorn erhielt 1982 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Er ist seit 2001 Offizier, seit 2004 Kommandeur der Französischen Ehrenlegion wegen seiner Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft.

Im Jahr 1996 wurde Mehdorn die Ehrendoktorwürde der Staatlichen Akademie für Druckwesen in Moskau verliehen, im Jahr 2000 die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Hamburg-Harburg. Außerdem ist Mehdorn Ehrensenator der Universität Heidelberg.

2006 erhielt Mehdorn die Verschlossene Auster für die restriktive Informationspolitik der Bahn [7].

Kritik

Hartmut Mehdorn ist ein umstrittener Manager und steht im Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik. Sein als direkt („hemdsärmlig“) geltender Führungsstil wird häufig kritisiert.[1] Oft wird dabei Bezug genommen auf verschiedene, während seiner Amtszeit durchgeführte Strategien, die der Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der DB AG dienen sollen, insbesondere im Hinblick auf die geplante teilweise Kapitalpriviatisierung. Konkrete Kritikpunkte waren und sind unter anderem die Einführung eines neuen Preissystems, die Einstellung des InterRegio, architektonische Änderungen am neuen Berliner Hauptbahnhof (insbesondere hinsichtlich der Dachkonstruktion sowie der Decken im Inneren des Gebäudes). Ferner wird die „Abkopplung“ des Bahnhof Zoo und von Großstädten (z. B. Bremerhaven oder Gera) vom ICE/IC-Verkehr kritisiert; ebenso die Ablehnung, eine Ausstellung zum Schicksal von 11.000 jüdischen Kindern, die während des Zweiten Weltkriegs mit Hilfe der Deutschen Reichsbahn aus Frankreich in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert worden waren, in deutschen Bahnhöfen zu zeigen.

Nicht selten wird Mehdorn zur Zielscheibe für Kritik, die sich gegen das gesamte Unternehmen Deutsche Bahn richtet; zum Teil auch verkehrspolitischer Entscheidungen des Staates, beispielsweise über Entscheidungen über den (Nicht-)Ausbau von Strecken. Regelmäßig wird Hartmut Mehdorns Rücktritt gefordert.

Der Verein Deutsche Sprache verlieh 2007 Mehdorn den Titel „Sprachpanscher des Jahres“.[8]

Literatur und Quellen

Vorlage:PND

Weblinks

Biografie

Artikel

Quellen

  1. a b c d e Mehdorn bleibt am Zug. In: Berliner Morgenpost vom 28. Juni 2007
  2. a b c Hartmut Mehdorn auf VANITY FACES auf den Seiten von Vanity Fair
  3. Deutsche Bahn AG: DB-Aufsichtsrat verlängert Vertrag für Mehdorn bis 2011. Presseinformation vom 27. Juni 2007
  4. „Eine Igelpolitik führt zu nichts“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6. Juli 2007
  5. Geschäftsbericht 2006 der Deutschen Bahn AG, Seite 194
  6. Mehdorn zum Europa-Präsidenten des Weltverbandes der Eisenbahnen gewählt Presseinformation der Deutschen Bahn AG vom 1. Februar 2007
  7. http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5547384_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html
  8. Bahn-Chef Mehdorn ist "Sprachpanscher 2007". In: Spiegel online vom 31. August 2007

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