„Demonstrationen in Myanmar 2007“ – Versionsunterschied

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Am 5. September demonstrierte eine Gruppe von 600 Mönchen in der zentralbirmanischen Stadt [[Pakokku]] in der [[Magwe-Division]] gegen die schlechten Lebensverhältnisse. Durch die im Zuge der Preiserhöhungen gestiegenen Lebenshaltungskosten waren die Almosen, die sich buddhistische Mönche von der Bevölkerung erbeten, ebenfalls spärlicher geworden. Mehr als 1000 Zuschauer begleiteten den Protest. Das Militär feuerte schließlich mehrere Warnschüsse ab, verprügelte und inhaftierte mehrere Mönche, um den Protest aufzulösen<ref>DVB: Soldiers fire warning rounds at Pakokku monks [http://english.dvb.no/news.php?id=410]</ref>.
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Am darauffolgenden Tag setzten Mönche des Mahavithutarama-Klosters in Pakokku vorübergehend eine Gruppe von etwa 20 Regierungsbeamten fest und steckten vier ihrer Fahrzeuge in Brand. Die Beamten waren angeblich geschickt worden, um sich für die Übergriffe des Vortags zu entschuldigen. Sie wurden am Nachmittag wieder freigelassen<ref>DVB: Pakokku monks release detained officials [http://english.dvb.no/news.php?id=413]</ref>. In der darauffolgenden Nacht verwüsteten aufgebrachte Mönche ein Wohn- und ein Geschäftshaus von Regierungsanhängern <ref>DVB: Monks vandalise property in Pakokku [http://english.dvb.no/news.php?id=417]</ref>.
* 5. September: Eine Gruppe von 600 Mönchen demonstriert in der zentralbirmanischen Stadt [[Pakokku]] in der [[Magwe-Division]] gegen die schlechten Lebensverhältnisse. Mönche sind auf Gaben der Bevölkerung angewiesen. Durch die im Zuge der Preiserhöhungen gestiegenen Lebenshaltungskosten werden auch diese Almosen spärlicher. Der Protest wird von mehr als 1000 Zuschauern begleitet. Militär feuert mehrere Warnschüsse ab, mehrere Mönche werden verprügelt und inhaftiert, um den Protest aufzulösen<ref>http://english.dvb.no/news.php?id=410</ref>.
Ein Angebot des Staats auf finanzielle Wiedergutmachung wiesen die Mönche in Pakokku am 9. September 2007 zurück. Sie beklagten stattdessen die bewusst falsche Darstellung der Vorfälle des 5. September in den Medien und verlangten eine förmliche Entschuldigung der Regierung <ref>DVB: Monks offered compensation by government officials [http://english.dvb.no/news.php?id=422]</ref>.
* 6. September: Mönche des Mahavithutarama-Klosters in Pakokku setzen vorübergehend eine Gruppe von etwa 20 Regierungsbeamten fest und stecken vier ihrer Fahrzeuge in Brand. Die Regierungsangehörigen werden am Nachmittag wieder freigelassen <ref>http://english.dvb.no/news.php?id=413</ref>. In der Nacht verwüsten aufgebrachte Mönche ein Wohn- und ein Geschäftshaus von Regierungsanhängern <ref>http://english.dvb.no/news.php?id=417</ref>.

* 9. September: Ein Angebot auf finanzielle Wiedergutmachung weisen die Mönche in Pakokku zurück. Sie beklagen stattdessen die bewusst falsche Darstellung der Vorfälle des 5. September in den Medien und verlangen eine förmliche Entschuldigung der Regierung <ref>http://english.dvb.no/news.php?id=422</ref>.
* 12. September: Eine Gruppierung mit dem Namen 'Allianz aller birmanischen buddhistischen Mönche' fordert das Militärregime ultimativ auf, bis zum 17. September eine Entschuldigung für das Vorgehen gegen die Mönche in Pakokku abzugeben. Anderenfalls werde man von Militärangehörigen keine Almosen mehr annehmen <ref>http://www.dailytimes.com.pk/default.asp?page=2007%5C09%5C12%5Cstory_12-9-2007_pg4_15</ref>. Durch das Verteilen von Almosen versucht ein Buddhist, dem Zyklus der Wiedergeburt zu entrinnen und ins Nirwana zu gelangen. Die Weigerung, Almosen anzunehmen, hat daher eine ähnliche Bedeutung wie die Exkommunikation aus einer christlichen Glaubengemeinschaft.
Eine Gruppierung mit dem Namen 'Allianz aller birmanischen buddhistischen Mönche' forderte am 12. September 2007 das Militärregime ultimativ auf, bis zum 17. September eine Entschuldigung für das Vorgehen gegen die Mönche in Pakokku abzugeben. Anderenfalls werde man von Militärangehörigen keine Almosen mehr annehmen <ref>Daily Times Pakistan: Myanmar monks seek apology from junta [http://www.dailytimes.com.pk/default.asp?page=2007%5C09%5C12%5Cstory_12-9-2007_pg4_15]</ref>. Durch das Verteilen von Almosen versucht ein Buddhist, dem Zyklus der Wiedergeburt zu entrinnen und ins Nirwana zu gelangen. Die Weigerung, Almosen anzunehmen, hat daher eine ähnliche Bedeutung wie die Exkommunikation aus einer christlichen Glaubengemeinschaft. Im streng religiösen Myanmar ist die Verweigerung der Almosen-Annahme daher eine deutliche Drohung.

* 17. September: Ein Protestzug von über 700 Mönchen in Kyaukpadaung ([[Mandalay-Division]]) markiert den Beginn einer Welle von Protesten im ganzen Land. Die Stadt Kyaukpadaung ist der Sitz von 40 buddhistischen Klöstern mit mehr als 1000 Mönchen. Eine offizielle Entschuldigung der Militärregierung ist nicht erfolgt. Am folgenden Tag gehen Mönche in den Städten Kyaukpadaung, Aung Lan und Pakokku (Magwe-Division), [[Akjab|Sittwe]] ([[Rakhaing-Staat]]) und Rangun auf die Straße <ref>http://english.dvb.no/news.php?id=443</ref>. Außer in Sittwe bleiben die Demonstrationen zunächst friedlich.
Als bis zum 17. September die geforderte offizielle Entschuldigung der Militärregierung nicht erfolgt war, formierten sich über 700 Mönche in dem Städtchen Kyaukpadaung zu einem neuerlichen Protestzug. Kyaukpadaung in der [[Mandalay-Division]], unweit des [[Mount Popa]], ist der Sitz von 40 buddhistischen Klöstern mit mehr als 1000 Mönchen. Dieser Protestzug markierte den Beginn einer Welle von Protestzügen überall im Land. Am folgenden Tag gingen bereits Mönche in den Städten Kyaukpadaung, Aung Lan und Pakokku (Magwe-Division), [[Akjab|Sittwe]] ([[Rakhaing-Staat]]) und Rangun auf die Straße <ref>DVB: Monks march in Kyaukpadaung, Aung Lan and Pakkoku [http://english.dvb.no/news.php?id=443]</ref>. Außer in Sittwe blieben die Demonstrationen zunächst friedlich.
* 22. September: Ein Demonstrationszug von etwa 1000 Mönchen wird in Rangun zum Haus der Oppositionsführerin [[Aung San Suu Kyi]] durchgelassen, die dort unter Hausarrest steht. Aung San Suu Kyi erscheint für einige Minuten am Tor des Anwesens und grüßt die Demonstranten <ref>http://english.dvb.no/news.php?id=457</ref>.

* 24. September: Die Demonstrationen haben sich auf das ganze Land ausgeweitet. In Rangun gehen zwischen 100.000 und 130.000 Menschen auf die Straße. Hatten die Mönche zu Beginn Zivilisten noch darum gebeten, an den Märschen nicht teilzunehmen, fordern sie sie nunmehr immer mehr auf, aktiv dabei zu sein. War es zunächst lediglich um die Forderung nach einer Entschuldigung des Regimes für die Übergriffe auf Mönche in Pakokku gegangen und hatten die Demonstranten sich auf religiöse Parolen und Gesänge beschränkt, werden immer mehr politische Parolen skandiert: 'Freiheit für Aung San Suu Kyi und alle politischen Gefangenen', 'Dreiseitiger Dialog', 'Runter mit den Preisen'<ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-24-Sep-%202007.html</ref>.<br>Während Vertreter von verschiedenen ethnischen Gruppen Myanmars ihre Unterstützung für die Demonstrationen erklären, ist es für andere ein Kampf zwischen 'Bamar und Bamar' <ref>http://www.irrawaddy.org/article.php?art_id=8714</ref>
Einem Demonstrationszug von etwa 1000 Mönchen in Rangun gelang es nach Verhandlungen mit Sicherheitsbeamten, am 22. September 2007 zum Haus der Oppositionsführerin [[Aung San Suu Kyi]] vorzudringen. Der Zugang zum Anwesen in Nummer 54 University Avenue ist für gewöhnlich versperrt. Aung San Suu Kyi, die dort seit Ende Mai 2003 wieder unter Hausarrest stand, erschien für einige Minuten am Tor des Anwesens und grüßte die Demonstranten <ref>DVB: Democracy icon Suu Kyi greets Myanmar monks [http://english.dvb.no/news.php?id=457]</ref>.
* 25. September: Ungeachtet einer ersten Drohung des Regimes gehen die Demonstrationen weiter. Religionsminister Brigadegeneral Thura Myint Maung hatte am Vorabend religiösen Führern eine Warnung überbracht, nach der das Regime die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen werde, wenn sie nicht innerhalb der [[Sangha]]-Gemeinschaft beigelegt werden würde <ref>http://www.ad-hoc-news.de/Aktuelle-Nachrichten/de/13417018/Tausende-M%F6nche-trotzen-der-Milit%E4rjunta</ref>. Während die hohen buddhistischen Würdenträger regierungstreu sind, trotzen die untergebenen Mönche der Weisung. Obwohl die Regierung über Lautsprecherwagen davor gewarnt hatte, sich weiter an den Demonstrationen zu beteiligen, gehen erneut bis zu 100.000 Menschen alleine in Rangun auf die Straße. Das Militär zeigt zunehmend Präsenz. So werden um das Rathaus Militärfahrzeuge postiert. Am Abend verhängt das Regime eine nächtliche Ausgangssperre und erneuert das seit langem bestehende Versammlungsverbot <ref>http://onnachrichten.t-online.de/c/12/49/59/30/12495930.html</ref><br>In Rangun erscheinen Demonstranten, die Flaggen mit einem kämpfenden Pfau zeigen. Der Pfau ist das traditionelle Symbol der studentischen Widerstandsbewegung. Die [[National League for Democracy]], die oppositionelle Partei von Aung San Suu Kyi, gibt eine Erklärung heraus, in der sie die Demonstrationen unterstützt und das Militärregime zum Dialog auffordert <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-25-Sep-%202007.html</ref>.

* 26. September: Die Demonstranten widersetzen sich dem Versammlungsverbot und gehen erneut zu tausenden auf die Straße. Das Militär versucht die Proteste mithilfe von Tränengas und Schlagstöcken aufzulösen und geht schließlich mit Waffengewalt vor. Nach Aussage des französischen Diplomaten Emmanuel Mouriez sollen zunächst Warnschüsse in die Luft abgefeuert worden sein, bevor Soldaten das Feuer gezielt auf Demonstranten eröffneten. Nach Informationen des Senders [[Democratic Voice of Burma]] in Oslo werden in Rangun acht Menschen getötet und zwischen 100 und 150 verletzt. Große Demonstrationen finden in den Städten Sittwe ([[Rakhaing-Staat]]) und Mandalay statt <ref>http://onnachrichten.t-online.de/c/12/50/67/78/12506778.html</ref>.<br>Nach Angaben des Regimes soll es lediglich ein Todesopfer und drei Verletzte gegeben haben. Die Nachrichtenagentur [[AFP]] berichtet unter Berufung auf offizielle Stellen dagegen von drei Toten <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-27-Sep-%202007.html</ref>.<br>Bereits in der Nacht zuvor hatte das Regime zwei Prominente verhaften lassen: den selbsternannten Nationalisten Win Naing und den Schauspieler Zarganar. Dieser hatte die protestierenden Mönche mit Lebensmittelgaben unterstützt <ref>http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,507997,00.html</ref>.<br>Auf Betreiben der ständigen Mitglieder [[Großbritannien]] und [[Frankreich]] wird der [[Weltsicherheitsrat]] am Rande der [[UN-Vollversammlung]] zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen. Eine förmliche Verurteilung Birmas scheitert am Veto seines engsten Verbündeten [[Volksrepublik China|China]]. Das Gremium gibt lediglich eine Erklärung heraus, in der das Regime in Naypyidaw zur 'Zurückhaltung' aufgefordert wird <ref>http://www.dolomiten.it/nachrichten/artikel.asp?ArtID=100728&p=4&KatID=f</ref>.
Bis zum 24. September hatten sich die Demonstrationen auf das ganze Land ausgeweitet. In Rangun gingen zwischen 100.000 und 130.000 Menschen auf die Straße. Hatten die Mönche zu Beginn Zivilisten noch darum gebeten, an den Märschen nicht teilzunehmen, forderten sie sie nunmehr immer mehr auf, aktiv dabei zu sein. War es zunächst lediglich um die Forderung nach einer Entschuldigung des Regimes für die Übergriffe auf Mönche in Pakokku gegangen und hatten die Demonstranten sich auf religiöse Parolen und Gesänge beschränkt, wurden immer mehr politische Parolen skandiert: 'Freiheit für Aung San Suu Kyi und alle politischen Gefangenen', 'Drei-Parteien-Dialog', 'Runter mit den Preisen'<ref>Mizzima News: Protests in Burma (24. September 2007)[http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-24-Sep-%202007.html]</ref>.<br>
* 27. September: Militärs stürmen mindestens fünf buddhistische Klöster in Rangun <ref>http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,508141,00.html</ref>. Über 200 Mönche werden verhaftet. Die Zufahrtsstraßen zur Sule-Pagode im Zentrum, traditionell das Ziel der bisherigen Proteste, werden mit Stacheldrahtbarrieren blockiert. Dennoch versammeln sich zwischen 40.000 und 50.000 Demonstranten rund um die Pagode. Das Militär eröffnet erneut das Feuer <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-27-Sep-%202007.html</ref>. Unter den Toten ist diesmal ein Ausländer: der japanische Fotojournalist Kenji Nagai wird nach offiziellen Angaben von einem Querschläger getroffen. Nach offiziellen Angaben gibt es 9 Tote sowie 11 verletzte Demonstranten und 31 Soldaten <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-27-Sep-%202007.html</ref>. Augenzeugen zufolge waren in Rangun insgesamt ungefähr 70.000 Demonstranten unterwegs, darunter jedoch kaum noch buddhistische Mönche <ref>http://www.guardian.co.uk/worldlatest/story/0,,-6954268,00.html</ref>.<br>China hatte am Vormittag erstmals alle Parteien im Lande zur Zurückhaltung aufgerufen, um die aufgetretenen Probleme nicht noch weiter zu verschärfen <ref>http://euronews.net/index.php?page=info&article=445030&lng=1</ref>. Die [[ASEAN]]-Staaten äußern sich ungewöhnlich scharf: in einer Erklärung am Rande der UN-Vollversammlung bekunden sie ihre Abscheu vor dem Vorgehen des Militärregimes <ref>http://www.voanews.com/english/2007-09-28-voa3.cfm</ref>.<br>In der Nacht hatte das Regime bereits mehrere Oppositionspolitiker verhaftet, darunter auch den Sprecher der National League for Democracy, Myint Thein <ref>http://www.sueddeutsche.de/,tt3m3/deutschland/artikel/275/135016/</ref>.
Die Zerrissenheit des Vielvökerstaats Myanmar kam in einem Artikel der Exilorganisation Irrawaddy zum Ausdruck: Während Vertreter von verschiedenen ethnischen Gruppen Myanmars ihre Unterstützung für die Demonstrationen erklärten, ist es für andere ein Kampf zwischen 'Bamar und Bamar', der sie selbst nicht betreffe <ref>http://www.irrawaddy.org/article.php?art_id=8714</ref>.
* 28. September: Am dritten Tag der gewaltsamen Auseinandersetzungen gehen erneut mehrere Zehntausend Demonstranten auf die Straße. Das Regime setzt neben Soldaten und Angehörigen der Regierungsorganisation USDA nun auch ehemalige Häftlinge ein, um die Protestierenden zu bekämpfen. Da die Gefängnisse die zu hunderten Festgenommenen nicht mehr aufnehmen können, werden sie in eigene Internierungslager verbracht.<br>Augenzeugen berichten von ersten Auflösungserscheinungen der Regierungsmacht. Die lokalen Büros (Township Peace and Development offices) der unteren Verwaltung seien geschlossen, die Beamten erschienen nicht zum Dienst oder versteckten sich. <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-28-Sep-%202007.html</ref>.<br>Nachdem mehrere Klöster abgeriegelt wurden, sind nunmehr kaum noch Mönche unter den Demonstranten. Daher wird befürchtet, dass das Militär sich nun umso härter gegen die zivilen Demonstranten stellen wird, während es gegen buddhistische Mönche nur zögerlich vorgegangen war <ref>http://www.handelsblatt.com/News/Politik/International/_pv/_p/200051/_t/ft/_b/1329964/default.aspx/militaerjunta-schottet--myanmar-ab.html</ref>.<br>Am Vormittag werden die Internetverbindungen unterbrochen, Internetcafés bleiben geschlossen. Als Grund gibt die Behörde für Post und Telekommunikation den Bruch eines unterseeischen Kabels an <ref>http://newsticker.welt.de/index.php?channel=pol&module=dpa&id=15745548</ref>. Da die Telekommunikationsbehörde sogar mit einer Satellitenverbindung für den Internetzugang wirbt, scheint diese Erklärung fadenscheinig <ref>http://www.pcwelt.de/start/dsl_voip/dsl/news/95313/</ref>. Über das Internet waren die meisten Informationen aus dem Land geflossen.<br>Nach einem im japanischen Fernsehen ausgestrahlten Amateurvideo <ref>http://www.youtube.com/watch?v=BUUQi1ooEAs</ref> wurde der am Vortag getötete japanische Journalist nicht von einem Querschläger getötet. Das Video scheint zu belegen, dass er von einem Militärangehörigen zu Boden gestoßen und regelrecht hingerichtet wurde <ref>http://oe1.orf.at/inforadio/81519.html?filter=4</ref>. Japan, das einer der größten Geldgeber Birmas auf humanitärem Gebiet ist, verlangt eine vollständige Aufklärung vom Regime. Der myanmarische Außenminister [[Nyan Win]] äußert in einem Gespräch mit seinem japanischen Amtskollegen [[Masahiko Komura]] am Rande der UNO-Vollversammlung sein Bedauern und kontert, die Proteste seien 'von ausländischen Elementen mit Blick auf die Vollversammlung organisiert worden'<ref>http://www.bangkokpost.com/breaking_news/breakingnews.php?id=122162</ref>.<br>Mehrere private Zeitschriften stellen aus Protest gegen die Anordnung der Behörden, nach denen sie regimefreundliche Propaganda gegen die Protestmärsche abdrucken müssen, ihre Verbreitung ein <ref>http://english.dvb.no/news.php?id=481</ref>.<br>In [[Mandalay]] weigern sich Soldaten der 33. Division, auf Protestierende zu schießen <ref>http://www.welt.de/politik/article1218916/Soldaten_weigern_sich_auf_Moenche_zu_schiessen.html?nr=7&pbpnr=0</ref>.<br>Selbst in den höheren Rängen sind die Lager gespalten: Im Gegensatz zu [[Than Shwe]] soll sich das Lager um die Nummer 2 des Regimes, General [[Maung Aye]], gegen die gewaltsame Niederschlagung der Demonstrationen ausgesprochen haben <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-28-Sep-%202007.html</ref>. Than Shwe soll die Truppen persönlich befehligen, da sich mehrere Militärkommandeure geweigert haben, Gewalt gegen die Demonstranten zu befehlen <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-27-Sep-%202007.html</ref> <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-25-Sep-%202007.html</ref>.

* 29. September: Deutlich weniger Demonstranten als an den vorangegangenen Tagen wagen sich auf die Straßen. In Rangun werden nur noch kleine Gruppen beobachtet, die durch Militärs gewaltsam aufgelöst werden. Als der UNO-Sondergesandte [[Ibrahim Gambari]] in Rangun eintreffen soll, schwillt die Anzahl von Protestierenden auf tausend an, um sich kurz darauf wieder zu zerstreuen. Gambari fliegt jedoch sofort weiter in die neue Hauptstadt [[Naypyidaw]].<br>In Pakokku, der Stadt, in der die Proteste ihren Anfang genommen hatten, demonstrieren dagegen Tausende von Menschen, angeführt von etwa 1000 Mönchen für zwei Stunden. Die Behörden hatten den Marsch angeblich toleriert, solange er friedlich bleiben würde <ref>http://news.trend.az/cgi-bin/readnews2.pl?newsId=1029207&lang=EN</ref> <ref>http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/582686/index.do</ref>. <br>Weitere Protestdemonstrationen mit tausenden von Teilnehmern werden aus den Städten Mogok, Kyaukpadaung und Mandalay in der Mandalay-Division sowie Sittwe im Rakhaing-Staat gemeldet <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-29-Sep-%202007.html</ref> <ref>http://www.irrawaddy.org/protests/BurmaProtests.php#29-03</ref>.<br>Das Regime lässt verlauten, der Volksaufstand sei gescheitert und es herrsche wieder Ruhe und Ordnung<ref>http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,508619,00.html</ref>. In der nordbirmanischen Stadt Myitkyina ([[Kachin-Staat]]) gehen, von der regierungsfreundlichen Union Solidarity and Development Association (USDA) zusammengetrieben, Zehntausende auf die Straße, um für die vor kurzem vollendete Verfassung zu demonstrieren.<ref>http://english.dvb.no/news.php?id=488</ref>. In der Gemeinde Taung Tha in der Mandalay-Division kommt es zu einer Demonstration, in der gegen die 'Manipulation aus dem Ausland' protestiert wird <ref>http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video213040.html</ref>.
Ungeachtet einer ersten Drohung des Regimes gingen die Demonstrationen weiter. Religionsminister Brigadegeneral Thura Myint Maung hatte am Abend des 24. September religiösen Führern eine Warnung überbracht, nach der das Regime die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen werde, wenn sie nicht innerhalb der [[Sangha]]-Gemeinschaft beigelegt werden würde <ref>Ad-hoc-News: Tausende Mönche trotzen der Militärjunta [http://www.ad-hoc-news.de/Aktuelle-Nachrichten/de/13417018/Tausende-M%F6nche-trotzen-der-Milit%E4rjunta]</ref>.
* 30. September: Während das Regime verwüstete Klöster in Rangun wieder herrichten lässt <ref>http://english.dvb.no/news.php?id=487</ref>, trifft der UN-Sondergesandte Ibrahim Gambari in einem staatlichen Gästehaus der ehemaligen Hauptstadt mit der weiterhin unter Hausarrest stehenden Oppositionsführerin [[Aung San Suu Kyi]] zusammen. Zuvor war er in Naypyidaw mit Interims-Ministerpräsident Thein Sein, Informationsminister Kyaw Hsan, Kulturminister Khin Aung Myint und dem stellvertretenden Außenminister Kyaw Thu zusammengetroffen. Juntaführer Than Shwe hatte eine Nachricht überbringen lassen, nach der die 'Road Map zur Demokratie', die als nächste Schritte ein Referendum über die erarbeitete Verfassung und danach Wahlen vorsieht, innerhalb eineinhalb Jahren abgeschlossen sein werde <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/107-Sep-2007.html</ref>.<br>Hla Win, Chef der militärischen Aufklärung in der nördlichen Region von Rangun berichtet, von tausendenden getöteter Demonstranten. Hunderte von Mönchen seien hingerichtet und ihre Leichen in den Dschungel verbracht worden <ref>http://www.newsroomamerica.com/leadstory/story.php?id=393975</ref>. Der Offizier war nach Thailand geflohen, nachdem der Befehl erteilt worden war, auf die Mönche zu schießen <ref>http://www.spiegel.de/international/world/0,1518,509391,00.html</ref>.<br>Im Internet-[[Blog]] des Exil-Birmanen Ko Htike <ref>http://www.sueddeutsche.de/,tt3m2/computer/artikel/414/136146/</ref> beschreibt in Augenzeuge den Überfall des Militärs auf das Ngwe Kyar Yan-Kloster in Rangun <ref>http://ko-htike.blogspot.com/search?q=Ngwe+Kyar+Yan</ref>: 'Ein Trupp von bezahlten Schlägern (...) überfiel das Kloster, in dem 200 Mönche ihren Studien nachgingen. Systematisch forderten sie alle Mönche auf, sich in einer Reihe aufzustellen, und dann schlugen sie ihre Köpfe an die Backsteinwand des Klosters, bis sie zermalmt waren. Einer nach dem anderen (...) fiel, vor Schmerzen schreiend, zu Boden. Dann rissen sie ihnen die Roben vom Leib, warfen sie alle zusammen wie Reissäcke auf die Militär-Lastwagen und brachten sie weg. Den Vorsteher hängten sie in der Mitte des Klosters auf, verprügelten und misshandelten ihn. Er starb noch am selben Tag. Zehntausende sammelten sich außerhalb des Klosters, von Truppen (...) zurückgedrängt, unfähig, ihren hilflosen Mönchen zu helfen, während diese drinnen abgeschlachtet wurden. Als alles vorbei war, waren von 200 noch zehn übrig, die sich innerhalb des Klosters versteckt hielten. Überall an den Wänden und auf dem Boden war Blut.'<br>Die Proteste sind landesweit weiter zurückgegangen<ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-30-Sep-%202007.html</ref>.
Während die hohen buddhistischen Würdenträger regierungstreu blieben, trotzten die untergebenen Mönche der Weisung. Obwohl die Regierung über Lautsprecherwagen davor gewarnt hatte, sich weiter an den Demonstrationen zu beteiligen, gingen am 25. September erneut bis zu 100.000 Menschen alleine in Rangun auf die Straße. Das Militär zeigte zunehmend Präsenz. So wurden um das Rathaus Militärfahrzeuge postiert. Am Abend verhängte das Regime eine nächtliche Ausgangssperre und erneuerte das seit langem bestehende Versammlungsverbot <ref>T-online: Militärregierung verhängt Ausgangssperre [http://onnachrichten.t-online.de/c/12/49/59/30/12495930.html]</ref><br>In Rangun erschienen Demonstranten, die Flaggen mit einem kämpfenden Pfau zeigen. Der Pfau ist das traditionelle Symbol der studentischen Widerstandsbewegung. Die [[National League for Democracy]], die oppositionelle Partei von Aung San Suu Kyi, gab eine Erklärung heraus, in der sie die Demonstrationen unterstützte und das Militärregime zum Dialog aufforderte <ref>Mizzima News: Protests in Burma (25. September 2007) [http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-25-Sep-%202007.html]</ref>.

Die Demonstranten widersetzten sich jedoch dem Versammlungsverbot und gingen am 26. September 2007 erneut zu Tausenden auf die Straße. Das Militär versuchte die Proteste in Rangun mithilfe von Tränengas und Schlagstöcken aufzulösen und ging schließlich mit Waffengewalt vor. Nach Aussage des französischen Diplomaten Emmanuel Mouriez sollen zunächst Warnschüsse in die Luft abgefeuert worden sein, bevor Soldaten das Feuer gezielt auf Demonstranten eröffneten. Nach Informationen des Senders [[Democratic Voice of Burma]] in Oslo wurden in Rangun acht Menschen getötet und zwischen 100 und 150 verletzt. Große Demonstrationen fanden in den Städten Sittwe ([[Rakhaing-Staat]]) und Mandalay statt <ref>T-online: Mehrere Tote bei Demonstrationen in Birma [http://onnachrichten.t-online.de/c/12/50/67/78/12506778.html]</ref>.<br>Nach Angaben des Regimes soll es lediglich ein Todesopfer und drei Verletzte gegeben haben. Die Nachrichtenagentur [[AFP]] berichtete unter Berufung auf offizielle Stellen dagegen von drei Toten <ref>Mizzima News: Protests in Burma (27. September 2007) [http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-27-Sep-%202007.html]</ref>.<br>Bereits in der Nacht zuvor hatte das Regime zwei Prominente verhaften lassen: den selbsternannten Nationalisten Amyotheryei Win Naing und den Schauspieler Zarganar. Dieser hatte die protestierenden Mönche mit Lebensmittelgaben unterstützt <ref>Spiegel online: In Rangun fallen Schüsse - Tote und Verletzte [http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,507997,00.html]</ref>.<br>Auf Betreiben der ständigen Mitglieder [[Großbritannien]] und [[Frankreich]] wurde der [[Weltsicherheitsrat]] am Rande der [[UN-Vollversammlung]] zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen. Eine förmliche Verurteilung Birmas scheiterte am Veto seines engsten Verbündeten [[Volksrepublik China|China]]. Das Gremium gab lediglich eine Erklärung heraus, in der das Regime in Naypyidaw zur 'Zurückhaltung' aufgefordert wird <ref>Dolomiten online: China verhindert Verurteilung der Gewalt in Burma durch Sicherheitsrat [http://www.dolomiten.it/nachrichten/artikel.asp?ArtID=100728&p=4&KatID=f]</ref>.

In der Nacht zum 27. September stürmten Militärs mindestens fünf buddhistische Klöster in Rangun <ref>Spiegel online: Soldaten stürmen Klöster in Rangun - Hunderte Festnahmen [http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,508141,00.html9</ref>. Über 200 Mönche wurden verhaftet. Die Zufahrtsstraßen zur Sule-Pagode im Zentrum, traditionell das Ziel der bisherigen Proteste, wurden mit Stacheldrahtbarrieren blockiert. Dennoch versammelten sich am Tag darauf zwischen 40.000 und 50.000 Demonstranten rund um die Pagode. Das Militär eröffnete erneut das Feuer . Unter den Toten war diesmal ein Ausländer: der japanische Fotojournalist Kenji Nagai wurde nach offiziellen Angaben von einem Querschläger getroffen. Nach offiziellen Angaben gab es 9 Tote sowie 11 verletzte Demonstranten und 31 Soldaten <ref> Mizzima News: protests in Burma (27. September 2007) [http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-27-Sep-%202007.html]</ref>. Augenzeugen zufolge waren in Rangun insgesamt ungefähr 70.000 Demonstranten unterwegs, darunter jedoch kaum noch buddhistische Mönche <ref> Guardian Unlimited: 9 Killed in 2nd Day of Myanmar Crackdown [http://www.guardian.co.uk/worldlatest/story/0,,-6954268,00.html]</ref>.<br>China hatte am Vormittag erstmals alle Parteien im Lande zur Zurückhaltung aufgerufen, um die aufgetretenen Probleme nicht noch weiter zu verschärfen <ref>Euronews: China urges restraint from "all parties" in Myanmar [http://euronews.net/index.php?page=info&article=445030&lng=1]</ref>. Die [[ASEAN]]-Staaten äußerten sich ungewöhnlich scharf: in einer Erklärung am Rande der UN-Vollversammlung bekundeten sie ihre Abscheu vor dem Vorgehen des Militärregimes <ref>http://www.voanews.com/english/2007-09-28-voa3.cfm</ref>.<br>In der Nacht hatte das Regime bereits mehrere Oppositionspolitiker verhaftet, darunter auch den Sprecher der [[National League for Democracy]], Myint Thein <ref>Süddeutsche.de: Neun Tote, mehrere Kloster gestürmt [http://www.sueddeutsche.de/,tt3m3/deutschland/artikel/275/135016/]</ref>.

Am 28. September 2007, dem dritten Tag der gewaltsamen Auseinandersetzungen, gingen erneut mehrere Zehntausend Demonstranten auf die Straße. Das Regime setzte neben Soldaten und Angehörigen der Regierungsorganisation USDA nun auch ehemalige Häftlinge ein, um die Protestierenden zu bekämpfen. Da die Gefängnisse die zu hunderten Festgenommenen nicht mehr aufnehmen konnten, wurden sie in eigene Internierungslager verbracht.<br>Augenzeugen berichteten von ersten Auflösungserscheinungen der Regierungsmacht. Die lokalen Büros (Township Peace and Development offices) der unteren Verwaltung seien geschlossen, die Beamten seien nicht zum Dienst erschienen oder hätten sich versteckt. <ref>Mizzima News: Protests in Burma (28. Sepember 2007) [http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-28-Sep-%202007.html]</ref>.<br>Nachdem mehrere Klöster abgeriegelt worden waren, waren nunmehr kaum noch Mönche unter den Demonstranten. Daher wurde befürchtet, dass das Militär sich nun umso härter gegen die zivilen Demonstranten stellen würde, während es gegen buddhistische Mönche nur zögerlich vorgegangen war <ref>Handelsblatt.com: Militärjunta schottet Myanmar ab [http://www.handelsblatt.com/News/Politik/International/_pv/_p/200051/_t/ft/_b/1329964/default.aspx/militaerjunta-schottet--myanmar-ab.html]</ref>.<br>Am Vormittag wurden die Internetverbindungen unterbrochen, Internetcafés blieben geschlossen. Als Grund gab die Behörde für Post und Telekommunikation den Bruch eines unterseeischen Kabels an <ref>Welt online: Militärs setzen jetzt voll auf Abschottung [http://www.welt.de/politik/article1221295/Militaers_setzen_jetzt_voll_auf_Abschottung.html</ref>. Da die Telekommunikationsbehörde sogar mit einer Satellitenverbindung für den Internetzugang geworben hatte, schien diese Erklärung fadenscheinig <ref>PCWelt: Birma komplett vom Netz [http://www.pcwelt.de/start/dsl_voip/dsl/news/953139</ref>. Über das Internet waren die meisten Informationen aus dem Land geflossen.<br>Nach einem im japanischen Fernsehen ausgestrahlten Amateurvideo <ref>http://www.youtube.com/watch?v=BUUQi1ooEAs</ref> schien der am Vortag getötete japanische Journalist nicht von einem Querschläger getötet worden zu sein. Das Video schien zu belegen, dass er von einem Militärangehörigen zu Boden gestoßen und regelrecht hingerichtet wurde <ref>Ö1 Inforadio: Wieder Schüsse gegen Demonstranten in Rangun [http://oe1.orf.at/inforadio/81519.html?filter=4]</ref>. Japan, das einer der größten Geldgeber Birmas auf humanitärem Gebiet ist, verlangte eine vollständige Aufklärung vom Regime. Der myanmarische Außenminister [[Nyan Win]] äußerte in einem Gespräch mit seinem japanischen Amtskollegen [[Masahiko Kōmura]] am Rande der UNO-Vollversammlung sein Bedauern und konterte, die Proteste seien 'von ausländischen Elementen mit Blick auf die Vollversammlung organisiert worden'<ref>Bangkok Post: Japan demands answers from Burma [http://www.bangkokpost.com/breaking_news/breakingnews.php?id=122162]</ref>.<br>Mehrere private Zeitschriften stellten aus Protest gegen die Anordnung der Behörden, nach denen sie regimefreundliche Propaganda gegen die Protestmärsche abdrucken müssen, ihre Verbreitung ein <ref>DVB: Burmese journals suspend publication due to government demands [http://english.dvb.no/news.php?id=481]</ref>.<br>In [[Mandalay]] weigerten sich Soldaten der 33. Division, auf Protestierende zu schießen <ref>Welt online: Soldaten weigern sich, auf Mönche zu schießen [http://www.welt.de/politik/article1218916/Soldaten_weigern_sich_auf_Moenche_zu_schiessen.html?nr=7&pbpnr=0]</ref>.Selbst in den höheren Rängen sollen die Lager gespalten gewesen sein: Im Gegensatz zu [[Than Shwe]] habe sich das Lager um die Nummer 2 des Regimes, General [[Maung Aye]], gegen die gewaltsame Niederschlagung der Demonstrationen ausgesprochen <ref>Mizzima News: Protests in Burma (28. September 2007) [http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-28-Sep-%202007.html]</ref>. Than Shwe solle die Truppen persönlich befehligen, da sich mehrere Militärkommandeure geweigert hätten, Gewalt gegen die Demonstranten zu befehlen <ref>Mizzima News: Protests in Rangoon (27. September 2997) [http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-27-Sep-%202007.html]</ref> <ref>Mizzima News: Protest in Burma (25. September 2007) [http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-25-Sep-%202007.html]</ref>.

Am 29. September wagten sich deutlich weniger Demonstranten als an den vorangegangenen Tagen auf die Straßen. In Rangun wurden nur noch kleine Gruppen beobachtet, die durch Militärs gewaltsam aufgelöst wurden. Als der UNO-Sondergesandte [[Ibrahim Gambari]] in Rangun eintreffen sollte, schwoll die Anzahl von Protestierenden auf tausend an, um sich kurz darauf wieder zu zerstreuen. Gambari flog jedoch sofort weiter in die neue Hauptstadt [[Naypyidaw]].<br>In Pakokku, der Stadt, in der die Proteste ihren Anfang genommen hatten, demonstrierten dagegen Tausende von Menschen, angeführt von etwa 1000 Mönchen für zwei Stunden. Die Behörden hatten den Marsch angeblich toleriert, solange er friedlich bleiben würde <ref>Trend News Aserbaidschan: New protests on Rangoon streets [http://news.trend.az/cgi-bin/readnews2.pl?newsId=1029207&lang=EN]</ref> <ref>Kleine Zeitung: Gespannte Ruhe in Burmas Hauptstadt [http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/582686/index.do]</ref>.Weitere Protestdemonstrationen mit Tausenden von Teilnehmern wurden aus den Städten Mogok, Kyaukpadaung und Mandalay in der Mandalay-Division sowie [[Akjab|Sittwe]] im Rakhaing-Staat gemeldet <ref>Mizzima News: Protests in Burma (29. September 2007) [http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-29-Sep-%202007.html]</ref> <ref>Irrawaddy News [http://www.irrawaddy.org/protests/BurmaProtests.php#29-03]</ref>.<br>Das Regime ließ verlauten, der Volksaufstand sei gescheitert und es herrsche wieder Ruhe und Ordnung <ref>Spiegel online: Militärjunta nennt Demonstrationen gescheitert [http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,508619,00.html]</ref>. In der nordbirmanischen Stadt Myitkyina im [[Kachin-Staat]] gingen, von der regierungsfreundlichen Union Solidarity and Development Association (USDA) zusammengetrieben, Zehntausende auf die Straße, um für die vor kurzem vollendete Verfassung zu demonstrieren.<ref>DVB: USDA slams public protests at rally [http://english.dvb.no/news.php?id=488</ref>. In der Gemeinde Taung Tha in der Mandalay-Division kam es zu einer Demonstration, in der gegen die 'Manipulation aus dem Ausland' protestiert wurde <ref>Tagesschau.de: Nur noch vereinzelt gehen die Menschen nach dem Militärdruck auf die Stra0e [http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video213040.html</ref>.

Während das Regime verwüstete Klöster in Rangun wieder herrichten ließ <ref>DVB: Government cleans up damage to raided monastery [http://english.dvb.no/news.php?id=487]</ref>, traf der UN-Sondergesandte Ibrahim Gambari am 30. September 2007 in einem staatlichen Gästehaus der ehemaligen Hauptstadt mit der weiterhin unter Hausarrest stehenden Oppositionsführerin [[Aung San Suu Kyi]] zusammen. Zuvor hatte er in Naypyidaw mit Interims-Ministerpräsident Thein Sein, Informationsminister Kyaw Hsan, Kulturminister Khin Aung Myint und dem stellvertretenden Außenminister Kyaw Thu konferiert. Juntaführer Than Shwe hatte eine Nachricht überbringen lassen, nach der die 'Road Map zur Demokratie', die als nächste Schritte ein Referendum über die erarbeitete Verfassung und danach Wahlen vorsieht, innerhalb eineinhalb Jahren abgeschlossen sein werde <ref>Mizzima News: UN envoy meets Daw Aung San Suu Kyi [http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/107-Sep-2007.html]</ref>.<br>Hla Win, Chef der militärischen Aufklärung in der nördlichen Region von Rangun, berichtete von Tausendenden getöteter Demonstranten. Hunderte von Mönchen seien hingerichtet und ihre Leichen in den Dschungel verbracht worden <ref>Newsroom America.com: Burma: Thousands Dead, Dumped in Jungle [http://www.newsroomamerica.com/leadstory/story.php?id=393975]</ref>. Der Offizier war nach Thailand geflohen, nachdem der Befehl erteilt worden war, auf die Mönche zu schießen <ref>Spiegel online: Burmese Military Officer Seeks Political Asylum in Norway [http://www.spiegel.de/international/world/0,1518,509391,00.html]</ref>.<br>Im Internet-[[Blog]] des Exil-Birmanen Ko Htike <ref>Süddeutsche.de: Mehr Augen schauen auf unser Land [http://www.sueddeutsche.de/,tt3m2/computer/artikel/414/136146/]</ref> beschrieb ein Augenzeuge den Überfall des Militärs auf das Ngwe Kyar Yan-Kloster in Rangun <ref>http://ko-htike.blogspot.com/search?q=Ngwe+Kyar+Yan</ref>: 'Ein Trupp von bezahlten Schlägern (...) überfiel das Kloster, in dem 200 Mönche ihren Studien nachgingen. Systematisch forderten sie alle Mönche auf, sich in einer Reihe aufzustellen, und dann schlugen sie ihre Köpfe an die Backsteinwand des Klosters, bis sie zermalmt waren. Einer nach dem anderen (...) fiel, vor Schmerzen schreiend, zu Boden. Dann rissen sie ihnen die Roben vom Leib, warfen sie alle zusammen wie Reissäcke auf die Militär-Lastwagen und brachten sie weg. Den Vorsteher hängten sie in der Mitte des Klosters auf, verprügelten und misshandelten ihn. Er starb noch am selben Tag. Zehntausende sammelten sich außerhalb des Klosters, von Truppen (...) zurückgedrängt, unfähig, ihren hilflosen Mönchen zu helfen, während diese drinnen abgeschlachtet wurden. Als alles vorbei war, waren von 200 noch zehn übrig, die sich innerhalb des Klosters versteckt hielten. Überall an den Wänden und auf dem Boden war Blut.'<br>Die Proteste sind landesweit weiter zurückgegangen<ref>Mizzima News: Protests in Rangoon (30. September 2007) http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-30-Sep-%202007.html]</ref>.


=== Oktober ===
=== Oktober ===
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* 1. Oktober: Die Sperren rund um die Shwedagon-Pagode wurden entfernt, jedoch sind an jedem der vier Zugänge Soldaten postiert. Auch die Stacheldraht-Barrikaden rund um die Sule-Pagode sind weggeräumt. Jedoch sind an vielen Straßenecken und Schlüsselpositionen weiterhin Soldaten postiert. Ansammlungen von Demonstranten werden dadurch verhindert. Mönche geben an, dass mindestens fünf ihrer Mitbrüder getötet worden seien <ref>http://in.reuters.com/article/southAsiaNews/idINIndia-29796020071001</ref>. Wegen der gekappten Internetverbindung und unterbrochenen Telefondienste dringen nur noch spärliche Informationen ins Ausland. Die patroullierenden Soldaten durchsuchen junge Männer nach Kameras, mit denen möglicherweise Bilder nach draußen geschmuggelt werden könnten. Etwa die Hälfte der Geschäfte in Rangun haben geöffnet, ihre Kunden sind jedoch im Vergleich zur Militärpräsenz nur eine Minderheit. Nur wenige Mönche sind unterwegs, etwa 3000 sind im Zuge der Überfälle auf ihre Klöster in behelfsmäßige Gefängnisse am Stadtrand verbracht worden. Berichten zufolge sind einige im Hungerstreik <ref>http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/asia-pacific/7021402.stm</ref>. Andere Quellen berichten von 4000 internierten Mönchen. Der Sender Democratic Voice of Burma, der von Exilbirmanen in [[Oslo]] agiert, veröffentlicht ein Bild eines im Rangun-Fluss treibenden toten Mönchs zeigt <ref>http://news.bbc.co.uk/2/hi/asia-pacific/7022437.stm</ref>. Diese Bilder finden sich auch hier: <ref>http://ko-htike.blogspot.com/search?q=Ngwe+Kyar+Yan</ref>.<br>Der UN-Sondergesandte muss weiter auf ein Treffen mit Juntachef Than Shwe warten. Dieses wurde auf den 2. Oktober terminiert. Gambari reist derweil in den [[Shan-Staat]], um an einem Seminar über die Beziehungen zwischen der Europäischen Union zu Südostasien teilzunehmen <ref>http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,508899,00.html</ref>. Während seiner Rede vor dem Weltsicherheitsrat am 5. Oktober gibt er auf Anfrage an, dass er während dieses Aufenthalts an einer Propaganda-Veranstaltung für die Unterstützung der 'Road Map zur Demokratie' der Militärjunta teilgenommen hat<ref>http://www.innercitypress.com/unscgambari100507.html</ref>, was bereits zuvor gemutmaßt worden war <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/today-demonstration.html</ref>.<br>Nachdem bereits mehrfach Demonstrationen im westlichen [[Rakhaing-Staat]] stattgefunden haben, marschieren 5000 Demonstranten in Man Aung. Sie fordern auf Transparenten die Freilassung aller politischen Gefangenen, die Herabsetzung der Lebensmittelpreise und die nationale Aussöhnung <ref>http://www.narinjara.com/details.asp?id=1471</ref>.<br>Auf der UN-Vollversammlung macht der myanmarische Außenminister Nyan Win 'politische Opportunisten', die von 'mächtigen Ländern unterstützt' würden, für die Eskalation der Vorgänge verantwortlich. Die von den Mönchen angeführten Demonstranten bezeichnet er als 'provozierenden Pöbel'. Das Regime habe 'äußerste Zurückhaltung' geübt <ref>http://www.welt.de/politik/article1229643/Auenminister_beschimpft_Mnche_als_Pbel.html</ref>.<br>Die Bewohner Ranguns üben sich in 'stillem Protest': im Rahmen der 'Lichter-aus-Kampagne' schalten Sie am Abend um 20.00 Uhr für eine Viertelstunde die Beleuchtung und das Fernsehen ab. Um diese Zeit beginnt die einstündige Nachrichtensendung des staatlichen Fernsehens<ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/oct/today-demonstration.html</ref> <ref>http://www.denverpost.com/headlines/ci_7065832</ref> <ref>http://www.irrawaddy.org/article.php?art_id=8860</ref>.
* 1. Oktober: Die Sperren rund um die Shwedagon-Pagode wurden entfernt, jedoch sind an jedem der vier Zugänge Soldaten postiert. Auch die Stacheldraht-Barrikaden rund um die Sule-Pagode sind weggeräumt. Jedoch sind an vielen Straßenecken und Schlüsselpositionen weiterhin Soldaten postiert. Ansammlungen von Demonstranten werden dadurch verhindert. Mönche geben an, dass mindestens fünf ihrer Mitbrüder getötet worden seien <ref>http://in.reuters.com/article/southAsiaNews/idINIndia-29796020071001</ref>. Wegen der gekappten Internetverbindung und unterbrochenen Telefondienste dringen nur noch spärliche Informationen ins Ausland. Die patroullierenden Soldaten durchsuchen junge Männer nach Kameras, mit denen möglicherweise Bilder nach draußen geschmuggelt werden könnten. Etwa die Hälfte der Geschäfte in Rangun haben geöffnet, ihre Kunden sind jedoch im Vergleich zur Militärpräsenz nur eine Minderheit. Nur wenige Mönche sind unterwegs, etwa 3000 sind im Zuge der Überfälle auf ihre Klöster in behelfsmäßige Gefängnisse am Stadtrand verbracht worden. Berichten zufolge sind einige im Hungerstreik <ref>http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/asia-pacific/7021402.stm</ref>. Andere Quellen berichten von 4000 internierten Mönchen. Der Sender Democratic Voice of Burma, der von Exilbirmanen in [[Oslo]] agiert, veröffentlicht ein Bild eines im Rangun-Fluss treibenden toten Mönchs zeigt <ref>http://news.bbc.co.uk/2/hi/asia-pacific/7022437.stm</ref>. Diese Bilder finden sich auch hier: <ref>http://ko-htike.blogspot.com/search?q=Ngwe+Kyar+Yan</ref>.<br>Der UN-Sondergesandte muss weiter auf ein Treffen mit Juntachef Than Shwe warten. Dieses wurde auf den 2. Oktober terminiert. Gambari reist derweil in den [[Shan-Staat]], um an einem Seminar über die Beziehungen zwischen der Europäischen Union zu Südostasien teilzunehmen <ref>http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,508899,00.html</ref>. Während seiner Rede vor dem Weltsicherheitsrat am 5. Oktober gibt er auf Anfrage an, dass er während dieses Aufenthalts an einer Propaganda-Veranstaltung für die Unterstützung der 'Road Map zur Demokratie' der Militärjunta teilgenommen hat<ref>http://www.innercitypress.com/unscgambari100507.html</ref>, was bereits zuvor gemutmaßt worden war <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/today-demonstration.html</ref>.<br>Nachdem bereits mehrfach Demonstrationen im westlichen [[Rakhaing-Staat]] stattgefunden haben, marschieren 5000 Demonstranten in Man Aung. Sie fordern auf Transparenten die Freilassung aller politischen Gefangenen, die Herabsetzung der Lebensmittelpreise und die nationale Aussöhnung <ref>http://www.narinjara.com/details.asp?id=1471</ref>.<br>Auf der UN-Vollversammlung macht der myanmarische Außenminister Nyan Win 'politische Opportunisten', die von 'mächtigen Ländern unterstützt' würden, für die Eskalation der Vorgänge verantwortlich. Die von den Mönchen angeführten Demonstranten bezeichnet er als 'provozierenden Pöbel'. Das Regime habe 'äußerste Zurückhaltung' geübt <ref>http://www.welt.de/politik/article1229643/Auenminister_beschimpft_Mnche_als_Pbel.html</ref>.<br>Die Bewohner Ranguns üben sich in 'stillem Protest': im Rahmen der 'Lichter-aus-Kampagne' schalten Sie am Abend um 20.00 Uhr für eine Viertelstunde die Beleuchtung und das Fernsehen ab. Um diese Zeit beginnt die einstündige Nachrichtensendung des staatlichen Fernsehens<ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/oct/today-demonstration.html</ref> <ref>http://www.denverpost.com/headlines/ci_7065832</ref> <ref>http://www.irrawaddy.org/article.php?art_id=8860</ref>.
*2. Oktober: Nach dreitätigem Warten wird Ibrahim Gambari von Machthaber Than Shwe, dem zweiten Mann im Staate, [[Maung Aye]], dem kommissarischen Ministerpräsidenten Thein Sein und dem militärischen Stabschef General Thura Shwe Mann empfangen. Über die Unterredung in der Hauptstadt Naypyidaw, über die auch im Fernsehen berichtet wird <!-- ein geschickter Propagandatrick -->, wird zunächst nichts bekannt<ref>http://www.tagblatt.ch/index.php?artikelxml=1404422&ressort=tagblattheute/ausland&jahr=2007&ressortcode=&ms=</ref>. Bevor Gambari das Land in Richtung Singapur verlässt, trifft er ein zweites Mal Aung San Suu Kyi zu einem viertelstündigen Gespräch.<br>Der [[Menschenrechtsrat]] der Vereinten Nationen verabschiedet eine Resolution, in der die Junta aufgefordert wird, von Gewalt abzusehen und Beschränkungen für friedliche Demonstranten aufzuheben. Der Sondergesandte Paulo Sergio Pinheiro soll nach vier Jahren erneut nach Myanmar reisen <ref>http://www.zeit.de/news/artikel/2007/10/02/2392225.xml</ref>.Am Rande der Sitzung des Menschenrechtsrats fordert der Vertreter Indiens, das sich dem Regime gegenüber bislang eher zurückhaltend verhalten hatte, die Freilassung von Aung San Suu Kyi <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Oct/22-Oct-2007.html</ref>.<br>Than Shwes Familie soll das Land bereits vor Tagen verlassen haben. Der Aufenthaltsort bleibt jedoch ungewiss. Die Angaben reichen von Laos <ref>http://www.smh.com.au/news/world/general-in-charge-of-rangoon-sacked-for-being-too-soft/2007/10/02/1191091114346.html</ref> <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/98-Sep-2007.html</ref>über Singapur bis nach Dubai<ref>http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/asia/article2570563.ece</ref> <ref>http://www.burmanet.org/news/2007/09/30/irrawaddy-did-than-shwe%E2%80%99s-wife-flee-to-dubai/</ref> <ref>http://www.irrawaddy.org/news/news_sept30_04.php&cid=0</ref>. Der Geschäftsmann Tay Za, ein enger Freund der Familie Than Shwes und einer der reichsten Männer Myanmars hatte bereits am 28. September sein Unternehmen Htoo Trading für zwei Monate geschlossen <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-29-Sep-%202007.html</ref> <ref>http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&sid=a.lINW6EGh7Q&refer=home</ref>.<br>In Man Aung gehen - wie bereits am Vortag - erneut bis zu 10.000 Menschen auf die Straße <ref>http://english.dvb.no/news.php?id=504</ref>.<br>Frankreich unterstützt Sanktionen gegen die Militärjunta, relativiert diese Aussage jedoch gleich wieder. Sanktionen zeitigten 'keine sofortige Wirkung'. Der Ölkonzern [[Total]] ist seit 1992 in Myanmar tätig. Als Berater des Unternehmens fungierte ehemals [[Bernard Kouchner]], mittlerweise französischer Außenminister <ref>http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/322/136055/</ref> <ref> Telepolis: Bernard Kouchner und die Zwangsarbeit in Burma [http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26383/1.html]</ref>. Bereits am 26. September hatte Frankreichs Staatspräsident [[Nicolas Sarkozy]] medienwirksam den Premierminister der Exilregierung [[National Coalition Government of the Union of Burma]] (NCGUB), Dr. Sein Win, empfangen und internationale Konzerne dazu aufgefordert, keine neuen Investitionen mehr in Myanmar vorzunehmen <ref>http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?sid=9d68e983c20ecb21c3147556a2f95263&em_cnt=1217695</ref>.<br>Die nächtliche Ausgangssperre wurde verkürzt auf die Zeit zwischen 22.00 und 4.00 Uhr<ref>http://www.irrawaddy.org/protests/BurmaProtests.php</ref>.
*2. Oktober: Nach dreitätigem Warten wird Ibrahim Gambari von Machthaber Than Shwe, dem zweiten Mann im Staate, [[Maung Aye]], dem kommissarischen Ministerpräsidenten Thein Sein und dem militärischen Stabschef General Thura Shwe Mann empfangen. Über die Unterredung in der Hauptstadt Naypyidaw, über die auch im Fernsehen berichtet wird <!-- ein geschickter Propagandatrick -->, wird zunächst nichts bekannt<ref>http://www.tagblatt.ch/index.php?artikelxml=1404422&ressort=tagblattheute/ausland&jahr=2007&ressortcode=&ms=</ref>. Bevor Gambari das Land in Richtung Singapur verlässt, trifft er ein zweites Mal Aung San Suu Kyi zu einem viertelstündigen Gespräch.<br>Der [[Menschenrechtsrat]] der Vereinten Nationen verabschiedet eine Resolution, in der die Junta aufgefordert wird, von Gewalt abzusehen und Beschränkungen für friedliche Demonstranten aufzuheben. Der Sondergesandte Paulo Sergio Pinheiro soll nach vier Jahren erneut nach Myanmar reisen <ref>http://www.zeit.de/news/artikel/2007/10/02/2392225.xml</ref>.Am Rande der Sitzung des Menschenrechtsrats fordert der Vertreter Indiens, das sich dem Regime gegenüber bislang eher zurückhaltend verhalten hatte, die Freilassung von Aung San Suu Kyi <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Oct/22-Oct-2007.html</ref>.<br>Than Shwes Familie soll das Land bereits vor Tagen verlassen haben. Der Aufenthaltsort bleibt jedoch ungewiss. Die Angaben reichen von Laos <ref>http://www.smh.com.au/news/world/general-in-charge-of-rangoon-sacked-for-being-too-soft/2007/10/02/1191091114346.html</ref> <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/98-Sep-2007.html</ref>über Singapur bis nach Dubai<ref>http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/asia/article2570563.ece</ref> <ref>http://www.burmanet.org/news/2007/09/30/irrawaddy-did-than-shwe%E2%80%99s-wife-flee-to-dubai/</ref> <ref>http://www.irrawaddy.org/news/news_sept30_04.php&cid=0</ref>. Der Geschäftsmann Tay Za, ein enger Freund der Familie Than Shwes und einer der reichsten Männer Myanmars hatte bereits am 28. September sein Unternehmen Htoo Trading für zwei Monate geschlossen <ref>http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-29-Sep-%202007.html</ref> <ref>http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601087&sid=a.lINW6EGh7Q&refer=home</ref>.<br>In Man Aung gehen - wie bereits am Vortag - erneut bis zu 10.000 Menschen auf die Straße <ref>http://english.dvb.no/news.php?id=504</ref>.<br>Frankreich unterstützt Sanktionen gegen die Militärjunta, relativiert diese Aussage jedoch gleich wieder. Sanktionen zeitigten 'keine sofortige Wirkung'. Der Ölkonzern [[Total]] ist seit 1992 in Myanmar tätig. Als Berater des Unternehmens fungierte ehemals [[Bernard Kouchner]], mittlerweise französischer Außenminister <ref>http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/322/136055/</ref> <ref> Telepolis: Bernard Kouchner und die Zwangsarbeit in Burma [http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26383/1.html]</ref>. Bereits am 26. September hatte Frankreichs Staatspräsident [[Nicolas Sarkozy]] medienwirksam den Premierminister der Exilregierung [[National Coalition Government of the Union of Burma]] (NCGUB), Dr. Sein Win, empfangen und internationale Konzerne dazu aufgefordert, keine neuen Investitionen mehr in Myanmar vorzunehmen <ref>http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?sid=9d68e983c20ecb21c3147556a2f95263&em_cnt=1217695</ref>.<br>Die nächtliche Ausgangssperre wurde verkürzt auf die Zeit zwischen 22.00 und 4.00 Uhr<ref>http://www.irrawaddy.org/protests/BurmaProtests.php</ref>.

Version vom 6. November 2007, 02:47 Uhr

Protestierende Mönche am 24. September in Rangun

Die Demonstrationen in Myanmar (Birma bzw. Burma) begannen am 15. August 2007. Sie richteten sich zu Beginn gegen die drastische Erhöhung der Treibstoffpreise um bis zu 500 %[1] und weiteten sich bald zum Protest gegen das seit 1962 herrschende Militärregime aus. Geführt wurden die größten Proteste seit dem Aufstand von 1988 von buddhistischen Mönchen und Nonnen, denen sich bald Zehntausende andere Zivilisten anschlossen.

Von internationalen Medien wurde für die Vorgänge in Anlehnung an andere sogenannte Farbrevolutionen die Bezeichnung Safran-Revolution (Saffron Revolution) geprägt, obwohl die Roben der Mönche in Myanmar traditionell karminrot sind.

Verlauf

Demonstrierende Mönche

August

Ohne Vorankündigung wurden am 15. August 2007 die Preise für Treibstoffe um 66 bis 100 Prozent erhöht. Der Preis für Gas stieg auf das Fünffache[2]. Grund für die Erhöhung war, dass die Militärregierung die bisherigen Subventionen aufgehoben hatte. Leidtragende waren neben Fuhrunternehmern Pendler, die sich die in der Folge angehobenen Fahrpreise für öffentliche Verkehrsmittel noch weniger leisten konnten als zuvor. Indirekte Folge war wegen der steigenden Transportkosten die Verteuerung der Güter des täglichen Lebens. Aus Protest gegen die Preiserhöhungen formierte sich am 19. August 2007 ein Protestzug durch die ehemalige Hauptstadt Rangun. Organisatoren waren die 'Studenten der 88er-Generation', eine Gruppierung von Aktivisten, der auch die Widerstandskämpfer Min Ko Naing und Ko Ko Gyi angehören. Mehr als 400 Menschen nahmen an der Kundgebung teil.[3]. In der Folge wurden die Anführer der 'Studenten der 88er-Generation und weitere Aktivisten am 21. August 2007 festgenommen [4]. Die Proteste gingen dennoch weiter und dehnten sich nach und nach auf weitere Städte aus. In einem Artikel des Regierungsblatts 'The New Light of Myanmar' vom 9. September 2007 beschuldigte die Regierung die Protestierenden der Sabotage der Nationalen Versammlung, die am 3. September ihre Arbeit an der neuen Verfassung abgeschlossen hatte. Insgesamt habe es 15 Verhaftungen gegeben [5].

September

Am 5. September demonstrierte eine Gruppe von 600 Mönchen in der zentralbirmanischen Stadt Pakokku in der Magwe-Division gegen die schlechten Lebensverhältnisse. Durch die im Zuge der Preiserhöhungen gestiegenen Lebenshaltungskosten waren die Almosen, die sich buddhistische Mönche von der Bevölkerung erbeten, ebenfalls spärlicher geworden. Mehr als 1000 Zuschauer begleiteten den Protest. Das Militär feuerte schließlich mehrere Warnschüsse ab, verprügelte und inhaftierte mehrere Mönche, um den Protest aufzulösen[6]. Am darauffolgenden Tag setzten Mönche des Mahavithutarama-Klosters in Pakokku vorübergehend eine Gruppe von etwa 20 Regierungsbeamten fest und steckten vier ihrer Fahrzeuge in Brand. Die Beamten waren angeblich geschickt worden, um sich für die Übergriffe des Vortags zu entschuldigen. Sie wurden am Nachmittag wieder freigelassen[7]. In der darauffolgenden Nacht verwüsteten aufgebrachte Mönche ein Wohn- und ein Geschäftshaus von Regierungsanhängern [8]. Ein Angebot des Staats auf finanzielle Wiedergutmachung wiesen die Mönche in Pakokku am 9. September 2007 zurück. Sie beklagten stattdessen die bewusst falsche Darstellung der Vorfälle des 5. September in den Medien und verlangten eine förmliche Entschuldigung der Regierung [9].

Eine Gruppierung mit dem Namen 'Allianz aller birmanischen buddhistischen Mönche' forderte am 12. September 2007 das Militärregime ultimativ auf, bis zum 17. September eine Entschuldigung für das Vorgehen gegen die Mönche in Pakokku abzugeben. Anderenfalls werde man von Militärangehörigen keine Almosen mehr annehmen [10]. Durch das Verteilen von Almosen versucht ein Buddhist, dem Zyklus der Wiedergeburt zu entrinnen und ins Nirwana zu gelangen. Die Weigerung, Almosen anzunehmen, hat daher eine ähnliche Bedeutung wie die Exkommunikation aus einer christlichen Glaubengemeinschaft. Im streng religiösen Myanmar ist die Verweigerung der Almosen-Annahme daher eine deutliche Drohung.

Als bis zum 17. September die geforderte offizielle Entschuldigung der Militärregierung nicht erfolgt war, formierten sich über 700 Mönche in dem Städtchen Kyaukpadaung zu einem neuerlichen Protestzug. Kyaukpadaung in der Mandalay-Division, unweit des Mount Popa, ist der Sitz von 40 buddhistischen Klöstern mit mehr als 1000 Mönchen. Dieser Protestzug markierte den Beginn einer Welle von Protestzügen überall im Land. Am folgenden Tag gingen bereits Mönche in den Städten Kyaukpadaung, Aung Lan und Pakokku (Magwe-Division), Sittwe (Rakhaing-Staat) und Rangun auf die Straße [11]. Außer in Sittwe blieben die Demonstrationen zunächst friedlich.

Einem Demonstrationszug von etwa 1000 Mönchen in Rangun gelang es nach Verhandlungen mit Sicherheitsbeamten, am 22. September 2007 zum Haus der Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi vorzudringen. Der Zugang zum Anwesen in Nummer 54 University Avenue ist für gewöhnlich versperrt. Aung San Suu Kyi, die dort seit Ende Mai 2003 wieder unter Hausarrest stand, erschien für einige Minuten am Tor des Anwesens und grüßte die Demonstranten [12].

Bis zum 24. September hatten sich die Demonstrationen auf das ganze Land ausgeweitet. In Rangun gingen zwischen 100.000 und 130.000 Menschen auf die Straße. Hatten die Mönche zu Beginn Zivilisten noch darum gebeten, an den Märschen nicht teilzunehmen, forderten sie sie nunmehr immer mehr auf, aktiv dabei zu sein. War es zunächst lediglich um die Forderung nach einer Entschuldigung des Regimes für die Übergriffe auf Mönche in Pakokku gegangen und hatten die Demonstranten sich auf religiöse Parolen und Gesänge beschränkt, wurden immer mehr politische Parolen skandiert: 'Freiheit für Aung San Suu Kyi und alle politischen Gefangenen', 'Drei-Parteien-Dialog', 'Runter mit den Preisen'[13].
Die Zerrissenheit des Vielvökerstaats Myanmar kam in einem Artikel der Exilorganisation Irrawaddy zum Ausdruck: Während Vertreter von verschiedenen ethnischen Gruppen Myanmars ihre Unterstützung für die Demonstrationen erklärten, ist es für andere ein Kampf zwischen 'Bamar und Bamar', der sie selbst nicht betreffe [14].

Ungeachtet einer ersten Drohung des Regimes gingen die Demonstrationen weiter. Religionsminister Brigadegeneral Thura Myint Maung hatte am Abend des 24. September religiösen Führern eine Warnung überbracht, nach der das Regime die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen werde, wenn sie nicht innerhalb der Sangha-Gemeinschaft beigelegt werden würde [15]. Während die hohen buddhistischen Würdenträger regierungstreu blieben, trotzten die untergebenen Mönche der Weisung. Obwohl die Regierung über Lautsprecherwagen davor gewarnt hatte, sich weiter an den Demonstrationen zu beteiligen, gingen am 25. September erneut bis zu 100.000 Menschen alleine in Rangun auf die Straße. Das Militär zeigte zunehmend Präsenz. So wurden um das Rathaus Militärfahrzeuge postiert. Am Abend verhängte das Regime eine nächtliche Ausgangssperre und erneuerte das seit langem bestehende Versammlungsverbot [16]
In Rangun erschienen Demonstranten, die Flaggen mit einem kämpfenden Pfau zeigen. Der Pfau ist das traditionelle Symbol der studentischen Widerstandsbewegung. Die National League for Democracy, die oppositionelle Partei von Aung San Suu Kyi, gab eine Erklärung heraus, in der sie die Demonstrationen unterstützte und das Militärregime zum Dialog aufforderte [17].

Die Demonstranten widersetzten sich jedoch dem Versammlungsverbot und gingen am 26. September 2007 erneut zu Tausenden auf die Straße. Das Militär versuchte die Proteste in Rangun mithilfe von Tränengas und Schlagstöcken aufzulösen und ging schließlich mit Waffengewalt vor. Nach Aussage des französischen Diplomaten Emmanuel Mouriez sollen zunächst Warnschüsse in die Luft abgefeuert worden sein, bevor Soldaten das Feuer gezielt auf Demonstranten eröffneten. Nach Informationen des Senders Democratic Voice of Burma in Oslo wurden in Rangun acht Menschen getötet und zwischen 100 und 150 verletzt. Große Demonstrationen fanden in den Städten Sittwe (Rakhaing-Staat) und Mandalay statt [18].
Nach Angaben des Regimes soll es lediglich ein Todesopfer und drei Verletzte gegeben haben. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf offizielle Stellen dagegen von drei Toten [19].
Bereits in der Nacht zuvor hatte das Regime zwei Prominente verhaften lassen: den selbsternannten Nationalisten Amyotheryei Win Naing und den Schauspieler Zarganar. Dieser hatte die protestierenden Mönche mit Lebensmittelgaben unterstützt [20].
Auf Betreiben der ständigen Mitglieder Großbritannien und Frankreich wurde der Weltsicherheitsrat am Rande der UN-Vollversammlung zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen. Eine förmliche Verurteilung Birmas scheiterte am Veto seines engsten Verbündeten China. Das Gremium gab lediglich eine Erklärung heraus, in der das Regime in Naypyidaw zur 'Zurückhaltung' aufgefordert wird [21].

In der Nacht zum 27. September stürmten Militärs mindestens fünf buddhistische Klöster in Rangun [22]. Über 200 Mönche wurden verhaftet. Die Zufahrtsstraßen zur Sule-Pagode im Zentrum, traditionell das Ziel der bisherigen Proteste, wurden mit Stacheldrahtbarrieren blockiert. Dennoch versammelten sich am Tag darauf zwischen 40.000 und 50.000 Demonstranten rund um die Pagode. Das Militär eröffnete erneut das Feuer . Unter den Toten war diesmal ein Ausländer: der japanische Fotojournalist Kenji Nagai wurde nach offiziellen Angaben von einem Querschläger getroffen. Nach offiziellen Angaben gab es 9 Tote sowie 11 verletzte Demonstranten und 31 Soldaten [23]. Augenzeugen zufolge waren in Rangun insgesamt ungefähr 70.000 Demonstranten unterwegs, darunter jedoch kaum noch buddhistische Mönche [24].
China hatte am Vormittag erstmals alle Parteien im Lande zur Zurückhaltung aufgerufen, um die aufgetretenen Probleme nicht noch weiter zu verschärfen [25]. Die ASEAN-Staaten äußerten sich ungewöhnlich scharf: in einer Erklärung am Rande der UN-Vollversammlung bekundeten sie ihre Abscheu vor dem Vorgehen des Militärregimes [26].
In der Nacht hatte das Regime bereits mehrere Oppositionspolitiker verhaftet, darunter auch den Sprecher der National League for Democracy, Myint Thein [27].

Am 28. September 2007, dem dritten Tag der gewaltsamen Auseinandersetzungen, gingen erneut mehrere Zehntausend Demonstranten auf die Straße. Das Regime setzte neben Soldaten und Angehörigen der Regierungsorganisation USDA nun auch ehemalige Häftlinge ein, um die Protestierenden zu bekämpfen. Da die Gefängnisse die zu hunderten Festgenommenen nicht mehr aufnehmen konnten, wurden sie in eigene Internierungslager verbracht.
Augenzeugen berichteten von ersten Auflösungserscheinungen der Regierungsmacht. Die lokalen Büros (Township Peace and Development offices) der unteren Verwaltung seien geschlossen, die Beamten seien nicht zum Dienst erschienen oder hätten sich versteckt. [28].
Nachdem mehrere Klöster abgeriegelt worden waren, waren nunmehr kaum noch Mönche unter den Demonstranten. Daher wurde befürchtet, dass das Militär sich nun umso härter gegen die zivilen Demonstranten stellen würde, während es gegen buddhistische Mönche nur zögerlich vorgegangen war [29].
Am Vormittag wurden die Internetverbindungen unterbrochen, Internetcafés blieben geschlossen. Als Grund gab die Behörde für Post und Telekommunikation den Bruch eines unterseeischen Kabels an [30]. Da die Telekommunikationsbehörde sogar mit einer Satellitenverbindung für den Internetzugang geworben hatte, schien diese Erklärung fadenscheinig [31]. Über das Internet waren die meisten Informationen aus dem Land geflossen.
Nach einem im japanischen Fernsehen ausgestrahlten Amateurvideo [32] schien der am Vortag getötete japanische Journalist nicht von einem Querschläger getötet worden zu sein. Das Video schien zu belegen, dass er von einem Militärangehörigen zu Boden gestoßen und regelrecht hingerichtet wurde [33]. Japan, das einer der größten Geldgeber Birmas auf humanitärem Gebiet ist, verlangte eine vollständige Aufklärung vom Regime. Der myanmarische Außenminister Nyan Win äußerte in einem Gespräch mit seinem japanischen Amtskollegen Masahiko Kōmura am Rande der UNO-Vollversammlung sein Bedauern und konterte, die Proteste seien 'von ausländischen Elementen mit Blick auf die Vollversammlung organisiert worden'[34].
Mehrere private Zeitschriften stellten aus Protest gegen die Anordnung der Behörden, nach denen sie regimefreundliche Propaganda gegen die Protestmärsche abdrucken müssen, ihre Verbreitung ein [35].
In Mandalay weigerten sich Soldaten der 33. Division, auf Protestierende zu schießen [36].Selbst in den höheren Rängen sollen die Lager gespalten gewesen sein: Im Gegensatz zu Than Shwe habe sich das Lager um die Nummer 2 des Regimes, General Maung Aye, gegen die gewaltsame Niederschlagung der Demonstrationen ausgesprochen [37]. Than Shwe solle die Truppen persönlich befehligen, da sich mehrere Militärkommandeure geweigert hätten, Gewalt gegen die Demonstranten zu befehlen [38] [39].

Am 29. September wagten sich deutlich weniger Demonstranten als an den vorangegangenen Tagen auf die Straßen. In Rangun wurden nur noch kleine Gruppen beobachtet, die durch Militärs gewaltsam aufgelöst wurden. Als der UNO-Sondergesandte Ibrahim Gambari in Rangun eintreffen sollte, schwoll die Anzahl von Protestierenden auf tausend an, um sich kurz darauf wieder zu zerstreuen. Gambari flog jedoch sofort weiter in die neue Hauptstadt Naypyidaw.
In Pakokku, der Stadt, in der die Proteste ihren Anfang genommen hatten, demonstrierten dagegen Tausende von Menschen, angeführt von etwa 1000 Mönchen für zwei Stunden. Die Behörden hatten den Marsch angeblich toleriert, solange er friedlich bleiben würde [40] [41].Weitere Protestdemonstrationen mit Tausenden von Teilnehmern wurden aus den Städten Mogok, Kyaukpadaung und Mandalay in der Mandalay-Division sowie Sittwe im Rakhaing-Staat gemeldet [42] [43].
Das Regime ließ verlauten, der Volksaufstand sei gescheitert und es herrsche wieder Ruhe und Ordnung [44]. In der nordbirmanischen Stadt Myitkyina im Kachin-Staat gingen, von der regierungsfreundlichen Union Solidarity and Development Association (USDA) zusammengetrieben, Zehntausende auf die Straße, um für die vor kurzem vollendete Verfassung zu demonstrieren.[45]. In der Gemeinde Taung Tha in der Mandalay-Division kam es zu einer Demonstration, in der gegen die 'Manipulation aus dem Ausland' protestiert wurde [46].

Während das Regime verwüstete Klöster in Rangun wieder herrichten ließ [47], traf der UN-Sondergesandte Ibrahim Gambari am 30. September 2007 in einem staatlichen Gästehaus der ehemaligen Hauptstadt mit der weiterhin unter Hausarrest stehenden Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi zusammen. Zuvor hatte er in Naypyidaw mit Interims-Ministerpräsident Thein Sein, Informationsminister Kyaw Hsan, Kulturminister Khin Aung Myint und dem stellvertretenden Außenminister Kyaw Thu konferiert. Juntaführer Than Shwe hatte eine Nachricht überbringen lassen, nach der die 'Road Map zur Demokratie', die als nächste Schritte ein Referendum über die erarbeitete Verfassung und danach Wahlen vorsieht, innerhalb eineinhalb Jahren abgeschlossen sein werde [48].
Hla Win, Chef der militärischen Aufklärung in der nördlichen Region von Rangun, berichtete von Tausendenden getöteter Demonstranten. Hunderte von Mönchen seien hingerichtet und ihre Leichen in den Dschungel verbracht worden [49]. Der Offizier war nach Thailand geflohen, nachdem der Befehl erteilt worden war, auf die Mönche zu schießen [50].
Im Internet-Blog des Exil-Birmanen Ko Htike [51] beschrieb ein Augenzeuge den Überfall des Militärs auf das Ngwe Kyar Yan-Kloster in Rangun [52]: 'Ein Trupp von bezahlten Schlägern (...) überfiel das Kloster, in dem 200 Mönche ihren Studien nachgingen. Systematisch forderten sie alle Mönche auf, sich in einer Reihe aufzustellen, und dann schlugen sie ihre Köpfe an die Backsteinwand des Klosters, bis sie zermalmt waren. Einer nach dem anderen (...) fiel, vor Schmerzen schreiend, zu Boden. Dann rissen sie ihnen die Roben vom Leib, warfen sie alle zusammen wie Reissäcke auf die Militär-Lastwagen und brachten sie weg. Den Vorsteher hängten sie in der Mitte des Klosters auf, verprügelten und misshandelten ihn. Er starb noch am selben Tag. Zehntausende sammelten sich außerhalb des Klosters, von Truppen (...) zurückgedrängt, unfähig, ihren hilflosen Mönchen zu helfen, während diese drinnen abgeschlachtet wurden. Als alles vorbei war, waren von 200 noch zehn übrig, die sich innerhalb des Klosters versteckt hielten. Überall an den Wänden und auf dem Boden war Blut.'
Die Proteste sind landesweit weiter zurückgegangen[53].

Oktober

Vorlage:Liste

  • 1. Oktober: Die Sperren rund um die Shwedagon-Pagode wurden entfernt, jedoch sind an jedem der vier Zugänge Soldaten postiert. Auch die Stacheldraht-Barrikaden rund um die Sule-Pagode sind weggeräumt. Jedoch sind an vielen Straßenecken und Schlüsselpositionen weiterhin Soldaten postiert. Ansammlungen von Demonstranten werden dadurch verhindert. Mönche geben an, dass mindestens fünf ihrer Mitbrüder getötet worden seien [54]. Wegen der gekappten Internetverbindung und unterbrochenen Telefondienste dringen nur noch spärliche Informationen ins Ausland. Die patroullierenden Soldaten durchsuchen junge Männer nach Kameras, mit denen möglicherweise Bilder nach draußen geschmuggelt werden könnten. Etwa die Hälfte der Geschäfte in Rangun haben geöffnet, ihre Kunden sind jedoch im Vergleich zur Militärpräsenz nur eine Minderheit. Nur wenige Mönche sind unterwegs, etwa 3000 sind im Zuge der Überfälle auf ihre Klöster in behelfsmäßige Gefängnisse am Stadtrand verbracht worden. Berichten zufolge sind einige im Hungerstreik [55]. Andere Quellen berichten von 4000 internierten Mönchen. Der Sender Democratic Voice of Burma, der von Exilbirmanen in Oslo agiert, veröffentlicht ein Bild eines im Rangun-Fluss treibenden toten Mönchs zeigt [56]. Diese Bilder finden sich auch hier: [57].
    Der UN-Sondergesandte muss weiter auf ein Treffen mit Juntachef Than Shwe warten. Dieses wurde auf den 2. Oktober terminiert. Gambari reist derweil in den Shan-Staat, um an einem Seminar über die Beziehungen zwischen der Europäischen Union zu Südostasien teilzunehmen [58]. Während seiner Rede vor dem Weltsicherheitsrat am 5. Oktober gibt er auf Anfrage an, dass er während dieses Aufenthalts an einer Propaganda-Veranstaltung für die Unterstützung der 'Road Map zur Demokratie' der Militärjunta teilgenommen hat[59], was bereits zuvor gemutmaßt worden war [60].
    Nachdem bereits mehrfach Demonstrationen im westlichen Rakhaing-Staat stattgefunden haben, marschieren 5000 Demonstranten in Man Aung. Sie fordern auf Transparenten die Freilassung aller politischen Gefangenen, die Herabsetzung der Lebensmittelpreise und die nationale Aussöhnung [61].
    Auf der UN-Vollversammlung macht der myanmarische Außenminister Nyan Win 'politische Opportunisten', die von 'mächtigen Ländern unterstützt' würden, für die Eskalation der Vorgänge verantwortlich. Die von den Mönchen angeführten Demonstranten bezeichnet er als 'provozierenden Pöbel'. Das Regime habe 'äußerste Zurückhaltung' geübt [62].
    Die Bewohner Ranguns üben sich in 'stillem Protest': im Rahmen der 'Lichter-aus-Kampagne' schalten Sie am Abend um 20.00 Uhr für eine Viertelstunde die Beleuchtung und das Fernsehen ab. Um diese Zeit beginnt die einstündige Nachrichtensendung des staatlichen Fernsehens[63] [64] [65].
  • 2. Oktober: Nach dreitätigem Warten wird Ibrahim Gambari von Machthaber Than Shwe, dem zweiten Mann im Staate, Maung Aye, dem kommissarischen Ministerpräsidenten Thein Sein und dem militärischen Stabschef General Thura Shwe Mann empfangen. Über die Unterredung in der Hauptstadt Naypyidaw, über die auch im Fernsehen berichtet wird , wird zunächst nichts bekannt[66]. Bevor Gambari das Land in Richtung Singapur verlässt, trifft er ein zweites Mal Aung San Suu Kyi zu einem viertelstündigen Gespräch.
    Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen verabschiedet eine Resolution, in der die Junta aufgefordert wird, von Gewalt abzusehen und Beschränkungen für friedliche Demonstranten aufzuheben. Der Sondergesandte Paulo Sergio Pinheiro soll nach vier Jahren erneut nach Myanmar reisen [67].Am Rande der Sitzung des Menschenrechtsrats fordert der Vertreter Indiens, das sich dem Regime gegenüber bislang eher zurückhaltend verhalten hatte, die Freilassung von Aung San Suu Kyi [68].
    Than Shwes Familie soll das Land bereits vor Tagen verlassen haben. Der Aufenthaltsort bleibt jedoch ungewiss. Die Angaben reichen von Laos [69] [70]über Singapur bis nach Dubai[71] [72] [73]. Der Geschäftsmann Tay Za, ein enger Freund der Familie Than Shwes und einer der reichsten Männer Myanmars hatte bereits am 28. September sein Unternehmen Htoo Trading für zwei Monate geschlossen [74] [75].
    In Man Aung gehen - wie bereits am Vortag - erneut bis zu 10.000 Menschen auf die Straße [76].
    Frankreich unterstützt Sanktionen gegen die Militärjunta, relativiert diese Aussage jedoch gleich wieder. Sanktionen zeitigten 'keine sofortige Wirkung'. Der Ölkonzern Total ist seit 1992 in Myanmar tätig. Als Berater des Unternehmens fungierte ehemals Bernard Kouchner, mittlerweise französischer Außenminister [77] [78]. Bereits am 26. September hatte Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy medienwirksam den Premierminister der Exilregierung National Coalition Government of the Union of Burma (NCGUB), Dr. Sein Win, empfangen und internationale Konzerne dazu aufgefordert, keine neuen Investitionen mehr in Myanmar vorzunehmen [79].
    Die nächtliche Ausgangssperre wurde verkürzt auf die Zeit zwischen 22.00 und 4.00 Uhr[80].
  • 3. Oktober: In Rangun herrrscht gespannte Ruhe. Die Militärpolizei fährt mit Lautsprecherwagen durch die Stadt und droht: 'Wir haben Fotos, wir werden Verhaftungen vornehmen.'. Nach Beginn der Ausgangssperre führt das Militär im Schutze der Nacht Razzien durch. Menschen werden aus den Häusern gezerrt und auf Lastwagen fortgeschafft. Etwa 80 Mönche und 150 Nonnen wurden wieder freigelassen. Man habe sie nicht körperlich gefoltert, sie hätten allerdings ihre Roben gegen zivile Kleidung tauschen müssen, was einer Exkommunikation gleichkommt[81].Ein westlicher Diplomat vermutet hinter dem Vorgehen Taktik: 'Man überlässt die Straße zunächst den Demonstranten und greift dann gewaltsam ein, wenn alle identifiziert sind.'[82].
    Eine einheimische Mitarbeiterin des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) wird mit Familienangehörigen festgenommen[83].
    Derweil versuchen ungezählte Mönche die Millionenmetropole zu verlassen [84].
    Japan erwägt die gerichtliche Verfolgung der für die Ermordung des Fotojournalisten Kenji Nagai Verantwortlichen. Der stellvertrende Außenminister Yabunaka hatte in Naypyidaw gegen den Vorfall Protest eingelegt und eine umfassende Aufklärung des Vorfalls verlangt [85].
    Der Schauspieler Kyaw Thu soll sich in ein Flüchtlingslager an der thailändisch-birmanischen Grenze abgesetzt haben. Er hatte sich zu Beginn der Massenproteste mit seinem Kollegen Zarganar um die Versorgung der Demonstranten gekümmert.[86][87].
  • 4. Oktober: Der Leichnam des ermordeten japanischen Fotojournalisten wurde nach Tokio überführt und soll nun obduziert werden. Die Nachrichtenagentur APF News, für die Kenji Nagai gearbeitet hat, verlangt vom Militärregime Myanmars die Herausgabe der Kamera, mit der Nagai bis zum letzten Moment gefilmt hatte. Bislang wurde nur eine Ersatzkamera übergeben [88].
    Bis zu 10.000 Menschen, darunter viele Mönche, die die Proteste angeführt hatten, sollen in den vergangenen Tagen festgenommen und verhört worden sein. US-Diplomaten berichten, sie hätten fünfzehn Klöster aufgesucht, und alle seien menschenleer gewesen. Wieder andere seien verbarrikadiert und von Soldaten bewacht[89][90].
    Angesichts der bevorstehenden Behandlung der Vorfälle vor dem UN-Sicherheitsrat erklärt sich die Militärjunta überraschend zum Dialog mit Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi bereit. Sie müsse sich jedoch von ihrem Kurs der 'Konfrontation', 'Verwüstung' und 'Sanktionen' abwenden. Dass die Junta überhaupt ein Treffen mit der Friedensnobelpreisträgerin in Erwägung zieht, wird von Bebachtern als Zeichen von Flexibilität gewertet. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärt unterdessen, die Mission seines Gesandten könne 'sicherlich nicht als Erfolg gewertet werden'[91]
    Die UNDP-Mitarbeiterin Mynt Ngwe Mon, die gestern festgenommen worden war, wird wieder auf freien Fuß gesetzt [92].
  • 5. Oktober: Während die Oppositionspartei NLD das Gesprächsangebot der Juntaführung an Aung San Suu Kyi zunächst abgelehnt hatte [93], lässt sie später verlauten, die Friedensnobelpreisträgerin werde das Angebot 'in einem positiven Licht betrachten' [94].
    Überraschenderweise erhält auch die höchste diplomatische Vertreterin der USA in Myanmar eine Einladung zum Gespräch. Shari Villarosa, harte Kritikerin des Regimes, werde den Generälen eine 'sehr deutliche Botschaft' überbringen. Laut einem Bericht des Staatsfernsehens wurden seit dem 25. September 2093 Menschen festgenommen [95].
    50 Studenten in Mandalay werden wegen ihrer Beteiligung an Protestmärschen zu fünf Jahren schweren Arbeitslagers verurteilt [96]. Nach Angaben des myanmarischen Botschafters bei den Vereinten Nationen sind bislang 2095 Menschen, darunter 772 Mönche, freigelassen worden. Daher sei eine Intervention des Weltsicherheitsrats unangebracht [97].
    Erstmals haben die Menschen in Myanmar wieder Zugang zum Internet, die Telefonverbindung sind stabiler geworden [98]. Die Internetverbindungen sollen jedoch mit Ende der Ausgangssperre wieder getrennt werden. Da die meisten Einwohner auf Internetcafes angewiesen sind, bleibt ihnen der Zugang zum Internet damit weiterhin vorenthalten [99][100].Erstmals seit Jahren strahlt das Staatsfernsehen Bilder von Aung San Suu Kyi aus. Sie wird bei der Berichterstattung über das Treffen mit dem UN-Gesandten Ibrahim Gambari darüberhinaus auffälligerweise mit der Höflichkeitsformel Daw genannt. In der Vergangenheit hatte die Staatspropaganda den Namensbestandteil 'Aung San' weggelassen. [101][102][103].
    Erwartungsgemäß bleibt die Reaktion des Weltsicherheitsrats verhalten. Ibrahim Gambari hatte das Gremium über seine Mission informiert. Die Forderung nach Sanktionen wird von der Vetomacht China abgelehnt. Die Vorgänge in Myanmar stellten keine Gefahr für den internationalen Frieden dar. Der UN-Sondergesandte wird das Land im November erneut bereisen [104] [105].
    Eine 60 Mann starke Truppe eines Bataillons in Akjab wurde nach Man Aung verlegt, wo es in den vergangenen Tagen mehrfach Massenproteste gegeben hatte [106]
    Sicherheitskräfte in Rangun versuchen Computer verschiedener in der Stadt ansässiger UN-Behörden zu durchsuchen. Die UN-Mitarbeiter verlangen jedoch ein schriftliches Ersuchen an den zuständigen Koordinator. Als dieses eintrifft, ist nur noch davon die Rede, die Lizenzen für die Satellitentelefone überprüfen zu wollen. Zum Schutz vor Übergriffen auf Rädelsführer der Proteste haben die UN-Mitarbeiter zwischenzeitlich die Daten auf den Festplatten gelöscht [107].
  • 6. Oktober: Am globalen Aktionstag formieren sich in vielen Städten rund um den Erdball Protestkundgebungen gegen das Militärregime. In Tokio wird die Veranstaltung allerdings mangels Beteiligung abgesagt [108] [109] [110].
  • 7. Oktober: Das Regime soll nach einem Bericht der britischen Zeitung 'Sunday Times' seit dem 28. September Leichenverbrennungen in einem Krematorium Ranguns durchführen. Krankenhäuser sollen angewiesen worden sein, keine Verletzten zu behandeln. Die genaue Anzahl der Opfer ist somit nicht ermitteln [111].
    Die nächtlichen Razzien gehen weiter: Bei der Durchsuchung von Klöstern seien laut dem Staatsblatt 'Das neue Licht von Myanmar' Waffen und Munition, darüberhinaus illegale VCDs mit pornographischem Inhalt gefunden worden. Außerdem habe man festgestellt, dass in Gebäuden, in denen Mönche untergebracht seien, auch Frauen übernachteten. Parallel zu diesen Aktionen werden im ganzen Land Demonstrationen organisiert, in denen die Militärjunta unterstützt und die Proteste für Demokratie denunziert werden [112][113].
  • 8. Oktober: Das Regime übt Wiedergutmachung: In einem Leitartikel des Blatts 'Das neue Licht von Myanmar' wird von größzügigen Spenden des Militärs an Geistliche berichtet[114]. Ursprünglich hatten die protestierenden Mönche angekündigt, von Militärangehörigen keine Almosen mehr entgegen nehmen zu wollen.
    Viele Mönche und Nonnen sind zwischenzeitlich in den Untergrund gegangen [115].
  • 9. Oktober: Die staatliche Presse gibt die Ernennung eines Verbindungsoffiziers für den Kontakt zu Aung San Suu Kyi bekannt [116]. Laut der öffentlichen Bekanntmachung soll der stellvertretende Arbeitsminister General a.D. Aung Kyi zwischen der Oppositionsführererin, dem Regime und den Vereinten Nationen vermitteln. UN-Unterhändler Gambari hatte die Bestellung eines Verbindungsmanns während seines Aufenthalts angeregt [117]. Die Oppositionspartei National League for Democracy äußerst sich verhalten optimistisch. Das Regime zeige etwas Pragmatismus. Nach Einschätzung eines Beamten der Internationalen Arbeitsorganisation in Rangun hat sich der Ex-General bereits in der Vergangenheit bei der Beilegung von schwierigen Situationen bewährt. "Er wird mehr sein als lediglich ein Laufbursche" [118].
    Die Untergrundorganisation 'Allianz aller birmanischen buddhistischen Mönche', die sich am 12. September erstmals zu Wort gemeldet hatte, droht China mit dem Boykott der Olympischen Spiele. Wenn sich China einer Verurteilung Myanmars im Weltsicherheitsrat weiterhin widersetze, werde die Gruppierung die Mönche in aller Welt zu einer Olympiaboykott-Kampagne aufrufen [119].
  • 10. Oktober: Während die gezielten Verhaftungen unvermindert weiter gehen, wird bekannt, dass ein Mitglied der Oppositionspartei National League for Democracy beim Verhör ums Leben gekommen ist. Der 42-jährige Win Shwe war am 26. September in der Nähe von Mandalay festgenommen worden. Die Behörden hatten seine Familie am 9. September über sein Ableben informiert und mitgeteilt, dass der Leichnam bereits eingeäschert worden sei [120] [121] [122]. Immer mehr Augenzeugen berichten von den menschenunwürdigen Zuständen und Folterungen in den Internierungslagern [123] [124] [125].
    Die Unruhen und ihre gewaltsame Niederschlagung bringen die Tourismusbranche an den Rand des Erliegens. War man davon ausgegangen, dass 2007 ein Rekordjahr werden würde, sind die Übernachtungszahlen zum Beginn der Hauptreisezeit für Myanmartouristen und die Flugbuchungen dramatisch zurückgegangen [126][127] [128]. Zahlreiche Reiseveranstalter haben Reisen abgesagt, das Auswärtige Amt hatte - wie auch andere westliche Regierungen, von nicht unbedingt erforderlichen Reisen abgeraten [129] [130]. Ihren Beitrag dazu leistet die Junta selbst, indem sie ihre Botschaften angewiesen hat, Visaanträge zurückzuweisen, vermutlich aus Angst vor der Einreise von Journalisten. Thai Airways und Bangkok Airways reudzieren die Anzahl ihrer Flüge nach Rangun [131]. Die staatliche Myanmar Airways International hat den Betrieb auf den Strecken Rangun-Bangkok und Rangun-Kuala Lumpur eingestellt, nachdem der englische Versicherer die Deckungszusage für die insgesamt drei Maschinen angesichts der instabilen Verhältnisse ausgesetzt hat [132] [133].
    Der Internetzugang ist inzwischen auch wieder während der Tagesstunden möglich, wenn auch unstabil [134]
    Fünf Generäle und mehr als 400 Soldaten wurden wegen ihrer Weigerung, auf Demonstranten zu schießen, verhaftet [135].
  • 11. Oktober: Der Weltsicherheitsrat gibt auf Druck der ständigen Mitglieder Russland und China eine abgemilderte Erklärung zur Niederschlagung der Protestbewegung ab. Demnach bedauere der Sicherheitsrat den Einsatz von Gewalt gegen friedliche Demonstranten sehr. Wieder einmal appelliert das Gremium an die Junta, alle politischen Gefangenen freizulassen [136]. Das Militär 'bedauert' die Erklärung. Die Situation habe weder den Frieden noch die Sicherheit beeinträchtigt [137].
    Der Botschafter Indiens in Rangun soll die unter Hausarrest stehende Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi bereits vor Wochen besucht haben [138].
  • 12. Oktober: Nachdem das Regime bereits seit Tagen Menschenmassen auflaufen lässt, um die Unterstützung für seine 'Road Map zur Demokratie' zu belegen[139], wagt es sich heute, eine solche Demonstration in Rangun auszurichten. Die Demonstranten müssen sich mit den Machthabern solidarisch erklären und die Opposition diffamieren. Nach offiziellen Angaben sollen 120.000 Menschen an der Veranstaltung teilgenommen haben. Allerdings wurden nach Augenzeugenberichten viele mittelbar oder unmittelbar zur Teilnahme gezwungen oder mit Geld gelockt [140].
    Die Behörden haben drei der letzten noch in Freiheit befindlichen Anführer der Protestbewegung inhaftiert: Thin Thin Aye und Aung Htoo sowie Htay Kywe, der schon beim Aufstand im Jahre 1988 eine herausragende Rolle gespielt hatte[141][142].
    Der bisherige Ministerpräsident Soe Win stirbt nach langer Krankheit in einem Militärkrankenhaus in Rangun. Sein Tod dürfte keine Auswirkungen auf das Militärregime haben, da alle Macht in den Händen von Staatschef Than Shwe liegt. Es wird erwartet, dass der bisherige Erste Sekretär des SPDC, Generalleutnant Thein Sein, in sein Amt nachrücken wird. [143].
  • 15. Oktober: Unter dem Titel 'Versuche, freundschaftliche Bindungen zu gefährden' äußert sich das Staatsblatt "The New Light of Myanmar" zur Tötung des japanischen Journalisten Kenji Nagai. Demnach hatte Nagai das Pech, als gleicher unter gleichen (Asiate wir die Birmanen) nicht als Ausländer erkannt worden zu sein. Und da er in vorderster Front agiert habe, habe das Sicherheitpersonal keine andere Wahl gehabt, ihn ins Visier zu nehmen. Außerdem habe er Mitschuld an seinem Tod, da er sich als Tourist ins Land eingeschlichen habe, wobei er sich in Wahrheit ('unehrenhaft') als Journalist betätigt habe. Hätte er sich um ein Visum als Journalist beworben, sei ihm die Unterstützung der Regierung sicher gewesen[144][145].
  • 20. Oktober: Die Ausgangssperre in den großen Städten des Landes wird wieder aufgehoben.[146]
  • 31. Oktober: Erstmals gehen in Pakokku wieder etwa 200 Mönche auf die Straße.[147] In den folgenden Tagen ist der Internetzugang in Myanmar erneut stark eingeschränkt, offiziell wegen technischer Probleme.[148]

November

Am 2. November 2007 hatte die Militärregierung in Myanmar den UN-Diplomaten Charles Petrie als „unerwünschte Person“ erklärt.[149]

Internationale Reaktionen

Kundgebung in London

Die Proteste in Myanmar führten zu weltweiten Solidaritätskundgebungen. Mehrere Staaten riefen die myanmarische Regierung auf, keine Gewalt gegen die Protestierenden anzuwenden. China – das gute wirtschaftliche Beziehungen mit dem rohstoffreichen Myanmar unterhält[150] – und Russland verhinderten aber im UN-Sicherheitsrat Sanktionen gegen das Militärregime, da diese nicht geeignet seien. Die Vereinten Nationen schickten den Sondergesandten Ibrahim Gambari, der am 29. September in Myanmar eintraf.[151] Das Auswärtige Amt bestellte den myanmarischen Botschafter ein. Die Staaten der Europäischen Union haben sich in einer Sitzung des Rats der Außenminister am 15. Oktober 2007 grundsätzlich auf eine Verschärfung der Sanktionen gegen Myanmar geeinigt.[152] Der deutsche Bundestag verurteilte in einem von dem CDU Abgeordneten Holger Haibach initiierten und am 10. Oktober 2007 beschlossenem interfraktionellen Antrag das Vorgehen der Junta und forderte eine Verschärfung der Sanktionen gegen die Militärmachthaber.[153]

Am 4. Oktober 2007 wurde auf Initiative einiger italienischer Blogger die Aktion „Free Burma“ durchgeführt, um auf die Situation in Myanmar aufmerksam zu machen.[154]

Siehe auch

Quellen

  1. Seth Mydans: Monks Pressure Myanmar Junta, New York Times, 20. September 2007
  2. Democratic Voice of Burma (DVB): Fuel prices triple in Burma [1]
  3. DVB: Rangoon activists march against fuel prices [2]
  4. DVB: 88 student leaders and activists arrested [3]
  5. DVB: 88 student leader denounces government abuse of power [4]
  6. DVB: Soldiers fire warning rounds at Pakokku monks [5]
  7. DVB: Pakokku monks release detained officials [6]
  8. DVB: Monks vandalise property in Pakokku [7]
  9. DVB: Monks offered compensation by government officials [8]
  10. Daily Times Pakistan: Myanmar monks seek apology from junta [9]
  11. DVB: Monks march in Kyaukpadaung, Aung Lan and Pakkoku [10]
  12. DVB: Democracy icon Suu Kyi greets Myanmar monks [11]
  13. Mizzima News: Protests in Burma (24. September 2007)[12]
  14. http://www.irrawaddy.org/article.php?art_id=8714
  15. Ad-hoc-News: Tausende Mönche trotzen der Militärjunta [13]
  16. T-online: Militärregierung verhängt Ausgangssperre [14]
  17. Mizzima News: Protests in Burma (25. September 2007) [15]
  18. T-online: Mehrere Tote bei Demonstrationen in Birma [16]
  19. Mizzima News: Protests in Burma (27. September 2007) [17]
  20. Spiegel online: In Rangun fallen Schüsse - Tote und Verletzte [18]
  21. Dolomiten online: China verhindert Verurteilung der Gewalt in Burma durch Sicherheitsrat [19]
  22. Spiegel online: Soldaten stürmen Klöster in Rangun - Hunderte Festnahmen [http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,508141,00.html9
  23. Mizzima News: protests in Burma (27. September 2007) [20]
  24. Guardian Unlimited: 9 Killed in 2nd Day of Myanmar Crackdown [21]
  25. Euronews: China urges restraint from "all parties" in Myanmar [22]
  26. http://www.voanews.com/english/2007-09-28-voa3.cfm
  27. Süddeutsche.de: Neun Tote, mehrere Kloster gestürmt [23]
  28. Mizzima News: Protests in Burma (28. Sepember 2007) [24]
  29. Handelsblatt.com: Militärjunta schottet Myanmar ab [25]
  30. Welt online: Militärs setzen jetzt voll auf Abschottung [http://www.welt.de/politik/article1221295/Militaers_setzen_jetzt_voll_auf_Abschottung.html
  31. PCWelt: Birma komplett vom Netz [http://www.pcwelt.de/start/dsl_voip/dsl/news/953139
  32. http://www.youtube.com/watch?v=BUUQi1ooEAs
  33. Ö1 Inforadio: Wieder Schüsse gegen Demonstranten in Rangun [26]
  34. Bangkok Post: Japan demands answers from Burma [27]
  35. DVB: Burmese journals suspend publication due to government demands [28]
  36. Welt online: Soldaten weigern sich, auf Mönche zu schießen [29]
  37. Mizzima News: Protests in Burma (28. September 2007) [30]
  38. Mizzima News: Protests in Rangoon (27. September 2997) [31]
  39. Mizzima News: Protest in Burma (25. September 2007) [32]
  40. Trend News Aserbaidschan: New protests on Rangoon streets [33]
  41. Kleine Zeitung: Gespannte Ruhe in Burmas Hauptstadt [34]
  42. Mizzima News: Protests in Burma (29. September 2007) [35]
  43. Irrawaddy News [36]
  44. Spiegel online: Militärjunta nennt Demonstrationen gescheitert [37]
  45. DVB: USDA slams public protests at rally [http://english.dvb.no/news.php?id=488
  46. Tagesschau.de: Nur noch vereinzelt gehen die Menschen nach dem Militärdruck auf die Stra0e [http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video213040.html
  47. DVB: Government cleans up damage to raided monastery [38]
  48. Mizzima News: UN envoy meets Daw Aung San Suu Kyi [39]
  49. Newsroom America.com: Burma: Thousands Dead, Dumped in Jungle [40]
  50. Spiegel online: Burmese Military Officer Seeks Political Asylum in Norway [41]
  51. Süddeutsche.de: Mehr Augen schauen auf unser Land [42]
  52. http://ko-htike.blogspot.com/search?q=Ngwe+Kyar+Yan
  53. Mizzima News: Protests in Rangoon (30. September 2007) http://www.mizzima.com/MizzimaNews/News/2007/Sep/Demon-30-Sep-%202007.html]
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  114. http://www.ibiblio.org/obl/docs2/NLM2007-10-08.pdf
  115. http://www.diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/335393/index.do?_vl_backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do
  116. The New Light of Myanmar, 9.10.2007 [45]
  117. http://www.kurier.at/nachrichten/ausland/113979.php
  118. http://ca.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=topNews&storyID=2007-10-09T071116Z_01_BKK97584_RTRIDST_0_NEWS-MYANMAR-COL.XML&archived=False
  119. http://www.nachrichten.ch/detail/289410.htm
  120. Mizzima.com: More arrests in Burma, detainee dies during interrogation [46]
  121. DVB: NLD member dies during interrogation [47]
  122. Netzeitung: Oppositionsmitglied stirbt bei Verhör in Birma [48]
  123. Irrawaddy.org: Burma's Junta of Beating, Killing Detainees [49]
  124. Spiegel online: Mönche berichten über die Foltermethoden der Junta [50]
  125. Irrawaddy.org: Detainees Suffering the Effects of Torture [51]
  126. Reuters: Crackdown hits Myanmar tourism [52]
  127. Irrawaddy.org: Tourism Slumps in Crackdown Aftermath [53]
  128. Times of India: Myanmar crackdown sends tourism into tailspin [54]
  129. Fliegen-Sparen.de: Reiseabsagen verlängert [55]
  130. VoA: Burmese Crackdown Crushes Local Tourism Industry [56]
  131. The Times Südafrika: Thai airlines cut flights to Myanmar [57]
  132. DVB: Myanmar Airways International ceases operation [58]
  133. Irrawaddy.org: Burma's National Airline Cancels Most Flights [59]
  134. Mizzima.com: Internet back in Burma, but lines fluctuate [60]
  135. AGI:5 GENERALS ARRESTED FOR NOT SHOOTING AT MONKS [61]
  136. Die Presse: UNO tadelt Burma - aber nur ein bisschen [62]
  137. AFP: Regierung in Birma "bedauert" Erklärung des Sicherheitsrates [63]
  138. Mizzima.com: Indian envoy meets detained Burmese democracy icon [64]
  139. The New Light of Myanmar, Ausgaben vom 29. September bis 12. Oktober [65]
  140. SWR Nachrichten: Militärjunta zwingt Birmanen zu demonstrieren [66]
  141. BBC News:Key activists arrested in Burma [67]
  142. Irrawaddy.org: Prominent Student Leaders Arrested [68]
  143. Irrawaddy.org: Burma's Prime Minister, "Butcher of Depayin," Dies after Long Illness [69]
  144. The New Light of Myanmar, Ausgabe vom 15. Oktober 2007, Seiten 8-9 [70]
  145. Irrawaddy.org: Burma's State Media Blames Slain Japanese Journalist [71]
  146. http://news.bbc.co.uk/2/hi/asia-pacific/7054370.stm
  147. BBC News: Monks return to streets of Burma
  148. Tages-Anzeiger Online: Burma schränkt Zugang zu Internet drastisch ein
  149. http://www.n-tv.de/874546.html
  150. Susanne Amann: Chinesische Interessen in Burma – Profit zählt mehr als Menschenrechte, spiegel.de, 29. September 2007
  151. BBC News: UN envoy heading for Burma talks, 29. September 2007
  152. http://afp.google.com/article/ALeqM5hn7kac5BLScCwwOWsoCNwI18Ey4Q
  153. http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/066/1606600.pdf
  154. www.free-burma.org

Weblinks

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