„Otto Brenner“ – Versionsunterschied

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* [http://www.bbs-me.de/ Berufsbildende Schule Metalltechnik Elektrotechnik der Region Hannover Otto-Brenner-Schule]
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* [http://www.otto-brenner-preis.de/ Otto Brenner Preis für kritischen Journalismus]
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[[Kategorie:Mann|Brenner, Otto]]
[[Kategorie:Mann|Brenner, Otto]]

Version vom 8. November 2007, 16:54 Uhr

Otto Brenner (* 8. November 1907 in Hannover; † 15. April 1972 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Gewerkschafter und ehemaliger Vorsitzender der IG Metall.

Leben

Aufgewachsen in Hannover. Gelernter Betriebselektriker. Seit 1920 Mitglied der (Sozialistischen) Arbeiterjugend, 1922 des Deutschen Metallarbeiterverbandes, seit 1926 Mitglied der SPD, seit 1928 des Arbeiter-Abstinenten-Bundes. Elektromonteur bei der Hanomag in Hannover-Linden, 1931 entlassen, arbeitslos. 1931 Eintritt in die - in Opposition zur SPD stehenden - Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD). Leitete mit seinem Bruder Kurt eine SAP-Widerstandsgruppe in Hannover, die eng mit dem Komitee für Proletarische Einheit um Eduard Wald zusammenarbeitete. 1933 verhaftet, 1935 vom OLG Hamm zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Bis 1945 Tiefbauarbeiter in Frankfurt am Main, zum Kriegsende wieder in Hannover, wo er die Bombardierung der Stadt miterlebt. Brenner schloß sich 1945 wieder der SPD an und baute die Gewerkschaften in Niedersachsen mit auf. 1947 wurde er Bezirksleiter der Metallsparte in der Allgemeinen Gewerkschaft in Niedersachsen. Brenner erlangte überregional Aufmerksamkeit, als er mit dem Bode-Panzer-Streik den ersten Nachkriegsstreik organisierte. Streikziel war die Durchsetzung der Mitbestimmung.

Brenner war weiterhin bis 1953 SPD-Ratsherr in Hannover und bis 1954 Niedersächsischer Landtagsabgeordneter. 1952 wurde er zunächst Zweiter und 1956 schließlich Erster Vorsitzender der IG Metall, 1961 Präsident des Internationalen Metallarbeiterbundes und 1971 Vorsitzender des Europäischen Gewerkschaftsbundes.

Die IG Metall agierte unter seiner Führung einerseits pragmatisch, was die kurzfristigen Ziele anging, jedoch am Aktionsprogramm des DGB orientiert und somit andererseits programmatisch gefestigt. Ein gewisses Maß an utopischen Überschuss prägte deswegen den Kurs der IG Metall. Das Ziel einer Neuordnung, wie es das Münchner Programm des DGB von 1949 anstrebte, wurde dabei keineswegs aufgegeben, jedoch nicht als kurzfristig realisierbar angesehen. Anders als die IG Bau-Steine-Erden unter Georg Lebers Führung entwickelte die IG Metall so einen „konfliktpartnerschaftlichen Kurs“.

Zur programmatischen Festigkeit Brenners und auf Grund seiner Erfahrungen aus der Zeit zwischen 1933 und 1945 verteidigte Brenner entschlossen die demokratischen Grundrechte. Die IG Metall beteiligte sich an den Protesten gegen die Wiederbewaffnung, die Aufstellung atomarer Waffen, demonstrierte gegen die Bundesregierung zur Zeit der Spiegel-Affäre und stand schließlich an der Seite der APO zur Zeit der Notstandsgesetzgebung.

Von Otto Brenner stammt in diesem Zusammenhang das Zitat aus dem Jahre 1968: "Nicht Ruhe, nicht Unterwürfigkeit gegenüber der Obrigkeit ist die erste Bürgerpflicht, sondern Kritik und ständige demokratische Wachsamkeit."

Brenner, der sein intellektuelles Vermögen als Autodidakt geschult hatte, war programmatischer Kopf der deutschen Gewerkschaften für rund zwei Dekaden. Das Aktionsprogramm von 1956 und das DGB-Grundsatzprogramm von 1963 sind maßgeblich von seinem Denken geprägt. Als Otto-Brenner-Schule trägt die größte Berufsbildende Schule Metalltechnik • Elektrotechnik der Region Hannover (bbs|me) den Namen von Otto Brenner.

Literatur

  • Ullrich, Klaus: Otto Brenner. 8. November 1907-15. April 1972. In: Demokraten, Profile unserer Republik. Claus Hinrich Casdorff (Hrsg.). Königstein: Athenäum 1983, S. 79-87. ISBN 3-7610-8263-0
  • Mlynek, Klaus in: Hannoversches biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Hannover: Schlüter 2002, S. 71-72. ISBN 3-87706-706-9
  • Kalbitz, Rainer: Die Ära Otto Brenner in der IG Metall (Schriftenreihe der Otto-Brenner-Stiftung 77), Frankfurt am Main: Otto Brenner Stiftung 2001.
  • Becker, Jens u. Jentsch, Harald: "Es darf nie wieder zu einem 1933 kommen!". Das gewerkschaftliche Selbstverständnis Otto Brenners in der Bundesrepublik Deutschland, in: Lauschke, Karl (Hg.): Die Gewerkschaftselite der Nachkriegszeit: Prägung- Funktion - Leitbilder, Essen 2006 (Mitteilungsblatt des Instituts für soziale Bewegungen 35) S.59-73.

Weblinks