„Hells Angels“ – Versionsunterschied

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In [[Skandinavien]] lieferten sich in den 1990er Jahren die „Höllenengel“ mit den [[Bandidos]] einen regelrechten „Rockerkrieg“ mit vielen Toten. Der mörderische Konkurrenzkampf um Drogen- und Waffenhandel und Zuhälterei wurde mit Handgranaten, Maschinenpistolen und Raketenwerfern ausgetragen; 1996 wurde der Vizepräsident der Bandidos in [[Helsinki]] ermordet.<ref>[http://www.abendblatt.de/daten/2006/02/28/538246.html?s=1 Hamburger Abendblatt, 28.02.2006]</ref>
In [[Skandinavien]] lieferten sich in den 1990er Jahren die „Höllenengel“ mit den [[Bandidos]] einen regelrechten „Rockerkrieg“ mit vielen Toten. Der mörderische Konkurrenzkampf um Drogen- und Waffenhandel und Zuhälterei wurde mit Handgranaten, Maschinenpistolen und Raketenwerfern ausgetragen; 1996 wurde der Vizepräsident der Bandidos in [[Helsinki]] ermordet.<ref>[http://www.abendblatt.de/daten/2006/02/28/538246.html?s=1 Hamburger Abendblatt, 28.02.2006]</ref>


Ein 42-jährige Bordellbesitzer - eine stadtbekannte Rotlichtgröße in Karlsruhe - war im Januar 2004 in einem Café der Innenstadt am helllichten Tag erschossen worden. Zuvor war im Dezember 2003 ein auf ihn verübtes Sprengstoffattentat gescheitert.
Auch in Deutschland kam es am 23. Mai 2007 zur Ermordung eines Mitgliedes der Hells Angels. Zwei Bandidos-Mitglieder wurden der Tat verdächtigt, einer ist jedoch wieder auf freiem Fuß. Der andere, ein aus Bremen stammendes Mitglied des Osnabrückers Bandido Chapters ist weiterhin in Haft.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,489461,00.html Spiegel Online]</ref>.
Hintergrund des Verbrechens waren Auseinandersetzungen im Rotlichtmilieu..<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,496433,00.html]</ref>.

Weiterhin kam es am 23. Mai 2007 zur Ermordung eines Mitgliedes der Hells Angels. Zwei Bandidos-Mitglieder wurden der Tat verdächtigt, einer ist jedoch wieder auf freiem Fuß. Der andere, ein aus Bremen stammendes Mitglied des Osnabrückers Bandido Chapters ist weiterhin in Haft.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,489461,00.html Spiegel Online]</ref>.


==Quellenangaben==
==Quellenangaben==

Version vom 24. November 2007, 00:55 Uhr

Hells Angels New York

Hells Angels ist ein am 17. März 1948 in Fontana (Kalifornien), San Bernardino County, von Veteranen des Zweiten Weltkriegs gegründeter Motorradclub. Unter der Führung von Ralph Sonny Barger schlossen sich seit dem 01.04.1957 in Oakland Kalifornien weitere Clubs unter diesem Label zusammen, im Verlauf der 1960er Jahre dehnte sich die Gruppe zunächst über die USA, dann auch auf andere Kontinente aus.

Anfang des 21. Jahrhunderts sind die Angels der weltweit größte und bekannteste Motorcycle Club. Im norddeutschen Raum formierte sich Ende der 60er eine Rocker-Gruppe, die dann die erste Gebietsvertretung in Deutschland am 16. März 1973 in Hamburg gründete. Als Gründer der Schweizer "Hells Angels" gilt "Tino" (Martin Schippert).

Die Hells Angels basieren auf vier grundlegenden Werten: Ehrlichkeit - Zuverlässigkeit - Respekt - Freiheit.

Name und Symbole

Der Name war ursprünglich der Titel eines Howard-Hughes-Films, Hell's Angels, über Flugpioniere der Royal Flying Corps im Ersten Weltkrieg; danach benannte sich eine Bomberstaffel der US Air Force im Zweiten Weltkrieg. Am 13. Mai 1943 wurde die 303. B-17F Staffel mit dem Namen "HELLS ANGELS", die erste Staffel die mit den legendären B-17 Bombern 25 erfolgreiche Einsätze absolvierte. Dieses wird im Film "Memphis Belle" jedoch als falsch dargestellt, da sich die "Memphis Belle" damit rühmte die erste gewesen zu sein. Die "Memphis Belle" war die erste B-17 die 25 Einsätze erfolgreich absolvierte und dann in die USA zurückkehrte. Die "HELLS ANGELS" flog weiter bis zum 13. Dezember 1943, nachdem sie 48 Einsätze erfolgreich flog um dann 1947 verschrottet zu werden. Die Seriennummer der "HELLS ANGELS" lautete #41-24577. Entgegen vieler Legenden und Behauptungen, daß sich die Gründung Hells Angels MC aus ehemaligen Mitglieder der 303. Bomberstaffel zusammensetzte sind falsch. Arvid Olsen war das einzige Gründungsmitglied mit militärischem Hintergrund. Er war Schwadronenführer der 3rd Pursuit Squadron "Hell's Angels" American Volunteer Group (AVG). Die Gründung fand in Fontana (Kalifornien) statt. Arvid Olsen wurde jedoch nie vollwertiges Mitglied der Hells Angels.

Der Clubname Hells Angels wird ohne Apostroph geschrieben.

Als Backpatch wurde ein Totenkopf mit Flügeln verwendet, der als Deathhead bezeichnet wurde. Der Schriftzug, und damit die Clubfarben, ist Rot auf Weiß. In Deutschland trat der Club im November 1999 durch den Übertritt (patchover) des bis dahin mächtigsten deutschen Motorradclubs, den „Bones“, massiv in Erscheinung. Davor gab es Chapter (Untergruppierungen) in Hamburg, Stuttgart, Kiel und Berlin. Mittlerweile gibt es in Deutschland 32 Charter und das Charter der Hells-Angels-Hannover wird weltweit als das größte angesehen.

Das Backpatch und der Name Hells Angels sind markenrechtlich geschützt. Jedoch gibt es immer wieder Versuche, Plagiate oder Kopien des Abzeichens oder Artikel mit dem Namen des Clubs über Online-Auktionshäuser zu veräußern. Außerdem legen der Club und seine Mitglieder Wert darauf, dass diese Kennzeichen nur von Clubmitgliedern und nur innerhalb des Clubs benutzt werden. Deshalb gibt es eine Reihe von Umschreibungen für den Clubnamen. Gleichbedeutend sind zum Beispiel 81 (für HA) Big Red Machine und Red & White (nach den Clubfarben). Oft finden sich die Buchstaben AFFA, die Angels Forever, Forever Angels bedeuten.

Die Strukturen eines jeden Charters sind wie folgt:

1. President - Leitung des Charters
2. Vice-President - Stellvertreter des President
3. Secretary - Verwaltung
4. Sergeant at Arms - Zuständig für die Disziplin im Club
5. Treasurer - Schatzmeister
6. Road Captain - Organisation der Motorradkonvois
7. Member - Mitglied
8. Prospect - Anwärter auf den Memberstatus
9. Hangaround - Anwärter auf den Prospectstatus

Nähe zur Kriminalität

Wegen immer wieder nachgewiesener Nähe einzelner Mitglieder wie ganzer Untergruppierungen (Charter) zur organisierten Kriminalität sind die Angels eine der umstrittensten Bikervereinigungen. In Deutschland sind seit 1983 die Hamburger Gruppe und seit 2001 die Düsseldorfer Gruppe der Hells Angels als kriminelle Vereinigungen verboten.

Das Hamburger Charter der Hells Angels terrorisierte lange Zeit St. Pauli und die Sternschanze durch Schutzgelderpressung und brutale Auftritte. So wurde im Sommer 1983 eine Frau in einer Kneipe gezwungen, einem Hells Angel die Stiefel zu lecken und andere verprügelten einen hohen Richter. Am 11. August 1983 beendete der damalige Innensenator Alfons Pawelczyk (SPD) die Schreckensherrschaft der Hells Angels, die sich mittlerweile auch als Bordellbetreiber in Hamburg etabliert hatten. 500 Polizeibeamte stürmten das Vereinshaus „Angels Place“ auf der Sternschanze. Unter anderen wurden mehrere Mitglieder der höheren Angels-Hierarchie angeklagt, an dem brutalen Totschlag 1980 an einem Discobetreiber auf Sylt beteiligt gewesen zu sein. Dieses Verfahren führte 1986 zu Haftstrafen zwischen 7 Jahren und sechs Monaten auf Bewährung gegen 13 betroffene Mitglieder der Bande und zum Verbot des Hamburger Chapters sowie seiner Symbole; das Verbot des Vereins wurde 1988 durch das Bundesverwaltungsgericht bestätigt.[1]

Anschließend wurde das Hannoveraner Charter der Hells Angels auf dem Hamburger Kiez aktiv und übernahm die Macht in zahlreichen Bordellen, unter anderem im „Laufhaus“ und im „Pascha“ auf der Reeperbahn. Einige Prostituierte wurden von Hells Angels schwer misshandelt und mit brutaler Gewalt zur Prostitution gezwungen. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht im Sommer 2000 beliefen sich die monatlichen Bordellumsätze auf 150.000 Euro. Nachdem ein führendes Angels-Mitglied eine Frau verprügelte, zeigte sie ihn bei der Polizei an; am 1. November 2000 rückten 400 Polizisten zur Großrazzia an und verhafteten die neue Führungsriege der Vereinigung.[2]

In Skandinavien lieferten sich in den 1990er Jahren die „Höllenengel“ mit den Bandidos einen regelrechten „Rockerkrieg“ mit vielen Toten. Der mörderische Konkurrenzkampf um Drogen- und Waffenhandel und Zuhälterei wurde mit Handgranaten, Maschinenpistolen und Raketenwerfern ausgetragen; 1996 wurde der Vizepräsident der Bandidos in Helsinki ermordet.[3]

Ein 42-jährige Bordellbesitzer - eine stadtbekannte Rotlichtgröße in Karlsruhe - war im Januar 2004 in einem Café der Innenstadt am helllichten Tag erschossen worden. Zuvor war im Dezember 2003 ein auf ihn verübtes Sprengstoffattentat gescheitert. Hintergrund des Verbrechens waren Auseinandersetzungen im Rotlichtmilieu..[4].

Weiterhin kam es am 23. Mai 2007 zur Ermordung eines Mitgliedes der Hells Angels. Zwei Bandidos-Mitglieder wurden der Tat verdächtigt, einer ist jedoch wieder auf freiem Fuß. Der andere, ein aus Bremen stammendes Mitglied des Osnabrückers Bandido Chapters ist weiterhin in Haft.[5].

Quellenangaben

  1. Hamburger Morgenpost, 15.12.2005 (Teil 1)
  2. Hamburger Morgenpost, 16.12.2005 (Teil 2)
  3. Hamburger Abendblatt, 28.02.2006
  4. [1]
  5. Spiegel Online

Literatur

Weblinks