„Anglo-Irischer Vertrag“ – Versionsunterschied

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[[Bild:Anglo-Irish Treaty Griffith annotated2.gif|thumb|right|Seite eines Vertragsentwurfs mit Anmerkungen von Arthur Griffith]]
=='''ПИЗДА'''==
Der '''Anglo-Irische Vertrag''' aus dem Jahr [[1921]] zwischen der [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland|britischen]] Regierung und Abgesandten der [[Irische Republik|republikanischen]] Führung in [[Irland (Insel)|Irland]] beendete den [[Anglo-Irischer Krieg|anglo-irischen Krieg]] und besiegelte die Entstehung des irischen Freistaates. Mit der Ratifizierung wurden fünf Sechstel von Irland - der [[Irischer Freistaat|Irische Freistaat]] - zu einem eigenständigen Herrschaftsgebiet innerhalb des [[British Empire]], während die anderen sechs Grafschaften unter dem Namen [[Nordirland]] beim [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] verblieben. Der Vertrag wurde am 6. Dezember [[1921]] in [[London]] von Repräsentanten der britischen Regierung und Generalbevollmächtigten der Irischen Republik unterzeichnet. Die Ratifizierung dieses Vertrags war der Hauptgrund des Ausbruchs des [[Irischer Bürgerkrieg|irischen Bürgerkriegs]].
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==Inhalt des Vertrags==
Die Hauptpunkte des Vertrags waren:
*Britische Streitkräfte werden aus nahezu ganz Irland abgezogen.
*Irland wird ein Herrschaftsgebiet mit eigenständiger Regierung innerhalb des British Empire, wie [[Kanada]], [[Neufundland]], [[Australien]], [[Neuseeland]] und [[Südafrika]].
*Wie bei den anderen Herrschaftsgebieten wäre das formale Staatsoberhaupt des irischen Freistaates der britische Herrscher, der durch einen Repräsentanten der Krone vertreten wird.
*Mitglieder des neuen Parlaments müssen einen Treueeid auf den Freistaat ablegen. Ein zweiter Teil des Eides betrifft die Treue gegenüber "König [[Georg V. (Commonwealth)|Georg V.]], seinen Erben und Nachfolgern".
*[[Nordirland]] (das bereits durch die [[Home Rule|Home Rule (1920)]] - auch: ''Government of Ireland Act 1920'' - gebildet wurde) bekommt die Möglichkeit, innerhalb eines Monats aus dem Freistaat auszutreten.
*Falls Nordirland austreten sollte (was auch geschah), würde eine Grenzkommission ([[Boundary Commission]]) geschaffen, die den Grenzverlauf zwischen dem Freistaat und Nordirland festlegen sollte.
*Großbritannien behält - zum eigenen Schutz - die Kontrolle über einige Häfen in Irland (als die [[Treaty Ports]] bekannt)
*Der Freistaat ist für seinen Teil der Verbindlichkeiten gegenüber der Krone eigenverantwortich.
*Der Vertrag steht über der neuzuschaffenden [[Verfassung des Irischen Freistaates]].

==Verhandlungsführer==
Unter den Verhandlungsführern waren:
*[[David Lloyd George]], (britischer [[Premierminister]]) [[Bild:Flag of the United Kingdom.svg|25px]]
*[[Frederick Edwin Smith, 1st Earl of Birkenhead|Lord Birkenhead]] [[Bild:Flag of the United Kingdom.svg|25px]]
*[[Winston Churchill]] [[Bild:Flag of the United Kingdom.svg|25px]]
*[[Austen Chamberlain]] [[Bild:Flag of the United Kingdom.svg|25px]]
*[[Sir Gordon Hewart]] [[Bild:Flag of the United Kingdom.svg|25px]]
*[[Arthur Griffith]] [[Bild:Flag of Ireland.svg|25px]] (Vorsitzender der irischen Delegation)
*[[Michael Collins (Irland)|Michael Collins]], [[Bild:Flag of Ireland.svg|25px]] (Finanzminister der irischen Republik und Kopf der [[Irische Republikanische Bruderschaft|Irish Republican Brotherhood]] (Irisch Republikanische Bruderschaft).
*[[Robert Barton]] [[Bild:Flag of Ireland.svg|25px]]
*[[E.J. Duggan]][[Bild:Flag of Ireland.svg|25px]]
*[[Charles Gavan Duffy]] [[Bild:Flag of Ireland.svg|25px]]

([[Robert Erskine Childers]], Autor des Buches ''Riddle of the Sand'', und ehemaliges Mitglied des britischen Unterhauses fungierte als ein Sekretär der irischen Delegation.)

==Hintergrund==
[[Image:Arthur_Griffith_(1871-1922).jpg|130px|thumb|'''Arthur Griffith''' <br>'''''Außenminister''''', Führer der irischen Delegation</div>]]
[[Image:David_Lloyd_George.jpg|150px|thumb|'''David Lloyd George'''<br>'''''Premierminister''''' Führer der britischen Delegation]]

Der Inhalt des Vertrags teilte die irisch republikanische Führerschaft und führte dazu, dass der Präsident der irischen Republik [[Eamon de Valera]] die Minderheit der Vertragsgegner anführte. Hauptstreitpunkt des Vertrags war die nicht vorhandene Eigenständigkeit der Republik (gekennzeichnet durch den Treueeid auf die englische Krone). Die Teilung der Insel war zwar ebenfalls ein Streitpunkt, aber nicht der wichtigste; beide Seiten gingen davon aus, dass die Boundary Commission große Teile der abgespaltenen Grafschaften dem Freistaat zusprechen und Nordirland dadurch zu klein würde, um als eigentständige politische Einheit lange neben der irischen Einheit bestehen zu können. Tatsächlich änderte die Kommission nichts an den Grenzen; entgegen den Wünschen hunderttausender Bewohner, die so noch heute unter britischer Herrschaft leben.

Das [[Dáil Éireann|Second Dáil]] (2. gewählte irische Parlament) ratifizierte den Vertrag formal im Dezember [[1921]]. Das [[Parliament of Southern Ireland|House of Commons of Southern Ireland]] (''Unterhaus von [[Südirland]]''), das aus nahezu den gleichen Personen bestand, aber aus Sicht der Briten das Parlament war, das dem Vertrag in erster Linie zustimmen musste, ratifizierte ihn im Januar [[1922]]. De Valera trat als Präsident daraufhin zurück. Sein Nachfolger wurde [[Arthur Griffith]]. Michael Collins gründete, wie im Vertrag festgelegt, eine provisorische irische Regierung ([[Provisional Government of Ireland]]), die dem Unterhaus von Südirland unterstellt war. Im Dezember [[1922]] erlangte die neue irische Verfassung durch das [[Dáil Éireann|Third Dáil]] Gesetzeskraft.

Vertragsgegner, allen voran Eamon de Valera, starteten während dieses Prozesses eine Kampagne gegen das Inkrafttreten, die zum [[Irischer Bürgerkrieg|irischen Bürgerkrieg]] führte. 1922 starben zwei der unterzeichnenden Hauptpersonen: Präsident Griffith starb - vermutlich aufgrund nicht endender Streitereien - an Herzversagen; Michael Collins wurde im August ermordet. Bei der Unterzeichnung des Vertrages mutmaßte Collins bereits, dass er neben dem Vertrag auch sein Todesurteil unterzeichnet. [[William Thomas Cosgrave|William T. Cosgrave]] war der Nachfolger beider Männer.

Der Bezug im Vertrag auf die Monarchie, die Befehlsgewalt sowie den übergeordneten gesetzlichen Status des Vertrags wurde erst [[1932]] aufgrund des [[Statut von Westminster|Statuts von Westminster]] aus der irischen Konstitution gestrichen.

Knapp 30 Jahre vorher hatte Michael Collins vorhergesagt, dass der Vertrag "die Freiheit schaffen würde, Freiheit in Irland zu erlangen" ("''give the freedom to achieve freedom''"). Selbst Eamon de Valera erkannte später die Wahrheit in diesen Worten, was sowohl durch seine Taten in den [[1930er]] Jahren als auch in seinen Beschreibungen über die Erhaltung der Unabhängigkeit in den [[1920er]] Jahren durch seine damaligen Gegner deutlich wurde. "Sie waren großartig" ("''They were magnificent''") sagte er seinem Sohn [[1932]] kurz nach dem Beitritt zur Regierung und nachdem er die hinterlassene Texte von Cosgraves Parteisitzungen der [[Cumann na nGaedhael]] gelesen hatte.

Heute stimmen die meisten Iren, einschließlich de Valeras Partei [[Fianna Fáil]], darin überein, dass es ein Fehler war, gegen den Vertrag zu kämpfen, da er unter den damaligen Umständen wohl das beste erreichte.

Obwohl die britische Regierung dieser Zeit bereits seit [[1914]] [[Home Rule]], d.h. autonome Selbstverwaltung für die ganze irische Insel angestrebt hatte, glaubte das [[britisches Parlament|britische Parlament]], dass eine komplette Unabhängigkeit Irlands 1921 zu einem [[Massaker]] an [[Katholik]]en in [[Ulster]] durch ihre stark bewaffneten protestantischen "Nachbarn" geführt hätte. Obwohl Unionisten im ganzen Land lebten, konzentrierten sie sich doch sehr stark im Nordosten. Ein Aufstand von ihnen gegen die "Home Rule" wäre einer Revolte gegen das "Mutterland", und somit quasi einem Bürgerkrieg, gleichgekommen. Den Status eines Herrschaftsgebietes für 26, mit der Abspaltung der übrigen 6 Grafschaften schien zur damaligen Zeit der beste Weg zu sein.

Faktisch war der Herrschaftsstatus, den auch Kanada, Neuseeland und Australien erhielten, weit mehr als die Zugeständnisse des ersten "Home Rule"-Vertrages aus dem Jahr 1914 und mit Sicherheit auch besser als die "Home Rule", die im [[19. Jahrhundert]] [[Charles Stewart Parnell]] angeboten wurde.

Noch beachtlicher sind die Zugeständnisse, wenn man sich den Zustand der [[Irish Republican Army|IRA]] zum Zeitpunkt des Waffenstillstandes ansieht. Die IRA hatte nur noch wenige Waffen und Munition. Als Collins erstmals vom vorgeschlagenen Waffenstillstand Mitte 1921 (siehe auch: [[Anglo-Irischer Krieg]]) erfuhr, dachte er, dass die Briten verrückt seien. Die Briten waren, obwohl sie niemals auf die Idee kamen, nur Wochen oder Tage von der Zerschlagung der [[Irish Republican Army|IRA]] entfernt.

Eamon de Valera wurde einst gefragt, was sein größter Fehler war. Er antwortete: "Den Vertrag nicht zu akzeptieren".

==Literaturangaben (sämtlich in englischer Sprache)==
*Tim Pat Coogan, ''Michael Collins'' (ISBN 0091741068)
*Tim Pat Coogan, ''DeValera'' (ISBN 009175030X)
*J.J. Lee, ''Ireland 1912 - 1985. Politics and Society''

==Siehe auch==
* [[Geschichte Irlands]]
* [[Geschichte Dublins]]

Weitere Verträge zwischen Großbritannien und Irland:
* [[Vertrag von Limerick]] (1691)
* [[Abkommen von Sunningdale]] (1973)
* [[Anglo-Irisches Abkommen]] (1985)
* [[Belfast-Abkommen]] (1998)

==Weblinks==
* [http://www.nationalarchives.ie/topics/anglo_irish/dfaexhib2.html kompletter Text des anglo-irischen Vertrags] (englisch)
* [http://historical-debates.oireachtas.ie Aufzeichnung der Debatte über den Vertrag] (englisch)

''Dieser Text basiert auf einer Übersetzung des Artikels Anglo-Irish Treaty aus der englischen Wikipedia, Version vom 9. Juli 2005.''

[[Kategorie:Irische Geschichte (20. Jh.)]]
[[Kategorie:1921]]

[[ca:Tractat Angloirlandès]]
[[en:Anglo-Irish Treaty]]
[[es:Tratado Anglo-Irlandés]]
[[eu:Itun anglo-irlandarra]]
[[fr:Traité anglo-irlandais]]
[[ga:Conradh Angla-Éireannach]]
[[hr:Anglo-irski sporazum]]
[[ja:英愛条約]]
[[ko:영국-아일랜드 조약]]
[[nl:Anglo-Iers verdrag]]
[[no:Den anglo-irske traktat]]
[[pl:Traktat (Irlandia)]]
[[pt:Tratado Anglo-Irlandês]]
[[sv:Anglo-irländska avtalet]]
[[zh:英爱条约]]

Version vom 27. Dezember 2007, 15:56 Uhr

Unterschriftsseite des Anglo-Irischen Vertrags
Seite eines Vertragsentwurfs mit Anmerkungen von Arthur Griffith

Der Anglo-Irische Vertrag aus dem Jahr 1921 zwischen der britischen Regierung und Abgesandten der republikanischen Führung in Irland beendete den anglo-irischen Krieg und besiegelte die Entstehung des irischen Freistaates. Mit der Ratifizierung wurden fünf Sechstel von Irland - der Irische Freistaat - zu einem eigenständigen Herrschaftsgebiet innerhalb des British Empire, während die anderen sechs Grafschaften unter dem Namen Nordirland beim Vereinigten Königreich verblieben. Der Vertrag wurde am 6. Dezember 1921 in London von Repräsentanten der britischen Regierung und Generalbevollmächtigten der Irischen Republik unterzeichnet. Die Ratifizierung dieses Vertrags war der Hauptgrund des Ausbruchs des irischen Bürgerkriegs.

Inhalt des Vertrags

Die Hauptpunkte des Vertrags waren:

  • Britische Streitkräfte werden aus nahezu ganz Irland abgezogen.
  • Irland wird ein Herrschaftsgebiet mit eigenständiger Regierung innerhalb des British Empire, wie Kanada, Neufundland, Australien, Neuseeland und Südafrika.
  • Wie bei den anderen Herrschaftsgebieten wäre das formale Staatsoberhaupt des irischen Freistaates der britische Herrscher, der durch einen Repräsentanten der Krone vertreten wird.
  • Mitglieder des neuen Parlaments müssen einen Treueeid auf den Freistaat ablegen. Ein zweiter Teil des Eides betrifft die Treue gegenüber "König Georg V., seinen Erben und Nachfolgern".
  • Nordirland (das bereits durch die Home Rule (1920) - auch: Government of Ireland Act 1920 - gebildet wurde) bekommt die Möglichkeit, innerhalb eines Monats aus dem Freistaat auszutreten.
  • Falls Nordirland austreten sollte (was auch geschah), würde eine Grenzkommission (Boundary Commission) geschaffen, die den Grenzverlauf zwischen dem Freistaat und Nordirland festlegen sollte.
  • Großbritannien behält - zum eigenen Schutz - die Kontrolle über einige Häfen in Irland (als die Treaty Ports bekannt)
  • Der Freistaat ist für seinen Teil der Verbindlichkeiten gegenüber der Krone eigenverantwortich.
  • Der Vertrag steht über der neuzuschaffenden Verfassung des Irischen Freistaates.

Verhandlungsführer

Unter den Verhandlungsführern waren:

(Robert Erskine Childers, Autor des Buches Riddle of the Sand, und ehemaliges Mitglied des britischen Unterhauses fungierte als ein Sekretär der irischen Delegation.)

Hintergrund

Arthur Griffith
Außenminister, Führer der irischen Delegation
David Lloyd George
Premierminister Führer der britischen Delegation

Der Inhalt des Vertrags teilte die irisch republikanische Führerschaft und führte dazu, dass der Präsident der irischen Republik Eamon de Valera die Minderheit der Vertragsgegner anführte. Hauptstreitpunkt des Vertrags war die nicht vorhandene Eigenständigkeit der Republik (gekennzeichnet durch den Treueeid auf die englische Krone). Die Teilung der Insel war zwar ebenfalls ein Streitpunkt, aber nicht der wichtigste; beide Seiten gingen davon aus, dass die Boundary Commission große Teile der abgespaltenen Grafschaften dem Freistaat zusprechen und Nordirland dadurch zu klein würde, um als eigentständige politische Einheit lange neben der irischen Einheit bestehen zu können. Tatsächlich änderte die Kommission nichts an den Grenzen; entgegen den Wünschen hunderttausender Bewohner, die so noch heute unter britischer Herrschaft leben.

Das Second Dáil (2. gewählte irische Parlament) ratifizierte den Vertrag formal im Dezember 1921. Das House of Commons of Southern Ireland (Unterhaus von Südirland), das aus nahezu den gleichen Personen bestand, aber aus Sicht der Briten das Parlament war, das dem Vertrag in erster Linie zustimmen musste, ratifizierte ihn im Januar 1922. De Valera trat als Präsident daraufhin zurück. Sein Nachfolger wurde Arthur Griffith. Michael Collins gründete, wie im Vertrag festgelegt, eine provisorische irische Regierung (Provisional Government of Ireland), die dem Unterhaus von Südirland unterstellt war. Im Dezember 1922 erlangte die neue irische Verfassung durch das Third Dáil Gesetzeskraft.

Vertragsgegner, allen voran Eamon de Valera, starteten während dieses Prozesses eine Kampagne gegen das Inkrafttreten, die zum irischen Bürgerkrieg führte. 1922 starben zwei der unterzeichnenden Hauptpersonen: Präsident Griffith starb - vermutlich aufgrund nicht endender Streitereien - an Herzversagen; Michael Collins wurde im August ermordet. Bei der Unterzeichnung des Vertrages mutmaßte Collins bereits, dass er neben dem Vertrag auch sein Todesurteil unterzeichnet. William T. Cosgrave war der Nachfolger beider Männer.

Der Bezug im Vertrag auf die Monarchie, die Befehlsgewalt sowie den übergeordneten gesetzlichen Status des Vertrags wurde erst 1932 aufgrund des Statuts von Westminster aus der irischen Konstitution gestrichen.

Knapp 30 Jahre vorher hatte Michael Collins vorhergesagt, dass der Vertrag "die Freiheit schaffen würde, Freiheit in Irland zu erlangen" ("give the freedom to achieve freedom"). Selbst Eamon de Valera erkannte später die Wahrheit in diesen Worten, was sowohl durch seine Taten in den 1930er Jahren als auch in seinen Beschreibungen über die Erhaltung der Unabhängigkeit in den 1920er Jahren durch seine damaligen Gegner deutlich wurde. "Sie waren großartig" ("They were magnificent") sagte er seinem Sohn 1932 kurz nach dem Beitritt zur Regierung und nachdem er die hinterlassene Texte von Cosgraves Parteisitzungen der Cumann na nGaedhael gelesen hatte.

Heute stimmen die meisten Iren, einschließlich de Valeras Partei Fianna Fáil, darin überein, dass es ein Fehler war, gegen den Vertrag zu kämpfen, da er unter den damaligen Umständen wohl das beste erreichte.

Obwohl die britische Regierung dieser Zeit bereits seit 1914 Home Rule, d.h. autonome Selbstverwaltung für die ganze irische Insel angestrebt hatte, glaubte das britische Parlament, dass eine komplette Unabhängigkeit Irlands 1921 zu einem Massaker an Katholiken in Ulster durch ihre stark bewaffneten protestantischen "Nachbarn" geführt hätte. Obwohl Unionisten im ganzen Land lebten, konzentrierten sie sich doch sehr stark im Nordosten. Ein Aufstand von ihnen gegen die "Home Rule" wäre einer Revolte gegen das "Mutterland", und somit quasi einem Bürgerkrieg, gleichgekommen. Den Status eines Herrschaftsgebietes für 26, mit der Abspaltung der übrigen 6 Grafschaften schien zur damaligen Zeit der beste Weg zu sein.

Faktisch war der Herrschaftsstatus, den auch Kanada, Neuseeland und Australien erhielten, weit mehr als die Zugeständnisse des ersten "Home Rule"-Vertrages aus dem Jahr 1914 und mit Sicherheit auch besser als die "Home Rule", die im 19. Jahrhundert Charles Stewart Parnell angeboten wurde.

Noch beachtlicher sind die Zugeständnisse, wenn man sich den Zustand der IRA zum Zeitpunkt des Waffenstillstandes ansieht. Die IRA hatte nur noch wenige Waffen und Munition. Als Collins erstmals vom vorgeschlagenen Waffenstillstand Mitte 1921 (siehe auch: Anglo-Irischer Krieg) erfuhr, dachte er, dass die Briten verrückt seien. Die Briten waren, obwohl sie niemals auf die Idee kamen, nur Wochen oder Tage von der Zerschlagung der IRA entfernt.

Eamon de Valera wurde einst gefragt, was sein größter Fehler war. Er antwortete: "Den Vertrag nicht zu akzeptieren".

Literaturangaben (sämtlich in englischer Sprache)

Siehe auch

Weitere Verträge zwischen Großbritannien und Irland:

Dieser Text basiert auf einer Übersetzung des Artikels Anglo-Irish Treaty aus der englischen Wikipedia, Version vom 9. Juli 2005.