„Jerzy Kawalerowicz“ – Versionsunterschied

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'''Jerzy Kawalerowicz''' (* [[19. Januar]] [[1922]] in [[Gvozdets]], heute [[Ukraine]]; † [[27. Dezember]] [[2007]] in [[Warschau]]) war ein [[Polen|polnischer]] [[Filmregisseur]] und [[Drehbuch]]autor.
'''Jerzy Kawalerowicz''' (* [[19. Januar]] [[1922]] in [[Gvozdets]], heute [[Ukraine]]; † [[27. Dezember]] [[2007]] in [[Warschau]]) war ein [[Polen|polnischer]] [[Filmregisseur]], [[Drehbuch]]autor und [[Filmproduzent]].


Jerzy Kawalerowicz war 1947 Regieassistent von [[Wanda Jakubowska]] bei deren Film-Holocaustdrama ''[[Die letzte Etappe]]''. Von 1947 bis 1949 studierte er an der [[Jan Matejko Akademie]] die [[Schöne Kunst|Schöne Künste]]. Er begann Anfang der 1950er Jahre selbst Filme zu machen und wurde ein Vertreter des [[Existenzialismus]] im polnischen Kino der 1950er und 1960er Jahre. Herausragendes Beispiel hierfür ist sein Film ''Nachtzug'' von 1959 mit [[Zbigniew Cybulski]] und [[Leon Niemczyk]] in den Hauptrollen.
Jerzy Kawalerowicz war 1947 Regieassistent von [[Wanda Jakubowska]] bei deren Film-Holocaustdrama ''[[Die letzte Etappe]]''. Von 1947 bis 1949 studierte er an der [[Jan Matejko|Jan Matejko-Akademie]] in [[Krakau]] ‚[[Kunst|Schöne Künste]]. Er begann Anfang der 1950er Jahre selbst Filme zu machen und wurde ein Vertreter des [[Existenzialismus]] im polnischen Kino der 1950er und 1960er Jahre. Herausragendes Beispiel hierfür ist sein Film ''Nachtzug'' von 1959 mit [[Zbigniew Cybulski]] und [[Leon Niemczyk]] in den Hauptrollen.
1955 gründete Kawalerowicz das [[Filmstudio Kadr]], dem er seitdem als künstlerischer Leiter vorstand und das sämtliche Filme von ihm produzierte.
1955 gründete Kawalerowicz das [[Filmstudio Kadr]], dem er seitdem als künstlerischer Leiter vorstand und das sämtliche Filme von ihm wie auch Filme weiterer bedeutender polnischer Regisseure wie [[Andrzej Wajda]], [[Andrzej Munk]] oder [[Kazimierz Kutz]] produzierte.


Auch seine Literatur-Verfilmungen gehörten zu den legendären Filmen des polnischen und internationalen Kinos. 1961 verfilmte er mit ''Mutter Joanna von den Engeln'' einen Roman von [[Jarosław Iwaszkiewicz]] (der Film wurde mit dem Sonderpreis der Jury bei den [[Internationale Filmfestspiele von Cannes 1961|Filmfestspielen von Cannes 1961]] ausgezeichnet) und 1966 mit ''Pharao'' einen Roman von [[Bolesław Prus]], der gleichzeitig der bis dahin teuerste Monumentalfilm Polens war. Kawalerowicz erhielt für diesen Film eine [[Oscar]]-Nominierung in der Kategorie ''[[Oscars/Fremdsprachiger Film|Bester fremdsprachiger Film]]''. Auf der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 1978|Berlinale 1978]] wurde Kawalerowicz mit dem [[Silberner Bär|Silbernen Bären]] für seinen Film ''Der Tod des Präsidenten'' und sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Auch seine Literatur-Verfilmungen gehörten zu den legendären Filmen des polnischen und internationalen Kinos. 1961 verfilmte er mit ''Mutter Joanna von den Engeln'' einen Roman von [[Jarosław Iwaszkiewicz]] (der Film wurde mit dem Sonderpreis der Jury bei den [[Internationale Filmfestspiele von Cannes 1961|Filmfestspielen von Cannes 1961]] ausgezeichnet) und 1966 mit ''Pharao'' einen Roman von [[Bolesław Prus]], der gleichzeitig der bis dahin teuerste Monumentalfilm Polens war. Kawalerowicz erhielt für diesen Film eine [[Oscar]]-Nominierung in der Kategorie ''[[Oscars/Fremdsprachiger Film|Bester fremdsprachiger Film]]''. Auf der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 1978|Berlinale 1978]] wurde Kawalerowicz mit dem [[Silberner Bär|Silbernen Bären]] für seinen Film ''Der Tod des Präsidenten'' und sein Lebenswerk ausgezeichnet.
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Laut wurde es um Kawalerowicz noch einmal im Jahr 2001, als er den Roman ''[[Quo Vadis (Roman)|Quo Vadis]]'' des polnischen [[Nobelpreisträger]]s [[Henryk Sienkiewicz]] als aufwändige Großproduktion verfilmte. Die Welturaufführung fand im Beisein von Papst [[Johannes Paul II.]] im [[Vatikanstadt|Vatikan]] statt.
Laut wurde es um Kawalerowicz noch einmal im Jahr 2001, als er den Roman ''[[Quo Vadis (Roman)|Quo Vadis]]'' des polnischen [[Nobelpreisträger]]s [[Henryk Sienkiewicz]] als aufwändige Großproduktion verfilmte. Die Welturaufführung fand im Beisein von Papst [[Johannes Paul II.]] im [[Vatikanstadt|Vatikan]] statt.


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Er erhielt sowohl von der [[Staatliche Hochschule für Film, Fernsehen und Theater Łódź|Staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater Łódź]] als auch von der [[Sorbonne]] einen Ehrendoktor-Titel.

Von 1985 bis 1989 war Kawalerowicz Abgeordneter im [[Sejm]], von 1986 bis 1990 gehörte er außerdem dem Nationalen Kulturrat an.


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* [http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,525695,00.html „Jerzy Kawalerowicz ist tot“], [[Spiegel Online]], 28. Dezember 2007


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Version vom 29. Dezember 2007, 07:39 Uhr

Jerzy Kawalerowicz (* 19. Januar 1922 in Gvozdets, heute Ukraine; † 27. Dezember 2007 in Warschau) war ein polnischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent.

Jerzy Kawalerowicz war 1947 Regieassistent von Wanda Jakubowska bei deren Film-Holocaustdrama Die letzte Etappe. Von 1947 bis 1949 studierte er an der Jan Matejko-Akademie in KrakauSchöne Künste‘. Er begann Anfang der 1950er Jahre selbst Filme zu machen und wurde ein Vertreter des Existenzialismus im polnischen Kino der 1950er und 1960er Jahre. Herausragendes Beispiel hierfür ist sein Film Nachtzug von 1959 mit Zbigniew Cybulski und Leon Niemczyk in den Hauptrollen. 1955 gründete Kawalerowicz das Filmstudio Kadr, dem er seitdem als künstlerischer Leiter vorstand und das sämtliche Filme von ihm wie auch Filme weiterer bedeutender polnischer Regisseure wie Andrzej Wajda, Andrzej Munk oder Kazimierz Kutz produzierte.

Auch seine Literatur-Verfilmungen gehörten zu den legendären Filmen des polnischen und internationalen Kinos. 1961 verfilmte er mit Mutter Joanna von den Engeln einen Roman von Jarosław Iwaszkiewicz (der Film wurde mit dem Sonderpreis der Jury bei den Filmfestspielen von Cannes 1961 ausgezeichnet) und 1966 mit Pharao einen Roman von Bolesław Prus, der gleichzeitig der bis dahin teuerste Monumentalfilm Polens war. Kawalerowicz erhielt für diesen Film eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film. Auf der Berlinale 1978 wurde Kawalerowicz mit dem Silbernen Bären für seinen Film Der Tod des Präsidenten und sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Laut wurde es um Kawalerowicz noch einmal im Jahr 2001, als er den Roman Quo Vadis des polnischen Nobelpreisträgers Henryk Sienkiewicz als aufwändige Großproduktion verfilmte. Die Welturaufführung fand im Beisein von Papst Johannes Paul II. im Vatikan statt.

Er erhielt sowohl von der Staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater Łódź als auch von der Sorbonne einen Ehrendoktor-Titel.

Von 1985 bis 1989 war Kawalerowicz Abgeordneter im Sejm, von 1986 bis 1990 gehörte er außerdem dem Nationalen Kulturrat an.

Filmografie

  • 1952 – Gromada
  • 1954 – Eines Menschen Weg
  • 1954 – Unter dem phrygischen Stern
  • 1956 – Der Schatten
  • 1957 – Das wahre Ende des großen Krieges
  • 1959 – Nachtzug
  • 1961 – Mutter Johanna von den Engeln
  • 1966 – Pharao
  • 1968 – Gra
  • 1971 – Maddalena
  • 1977 – Der Tod des Präsidenten
  • 1980 – Spotkanie na Atlantyku
  • 1983 – Austeria
  • 1989 – Der Gefangene von St. Helena
  • 1991 – Bronsteins Kinder
  • 1996 – Warum?
  • 2001 – Quo Vadis?