„Antifeminismus“ – Versionsunterschied

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* [[Hedwig Dohm]], ''Die Antifeministen. Ein Buch der Verteidigung'', 1902, Neuausgabe: Frankfurt/Main : Verlag Arndtstrasse, 1976
* [[Hedwig Dohm]], ''Die Antifeministen. Ein Buch der Verteidigung'', 1902, Neuausgabe: Frankfurt/Main : Verlag Arndtstrasse, 1976 ([http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=441&kapitel=1 Onlineversion im Projekt Gutenberg])
* Jacques LeRider, ''Der Fall Otto Weininger : Wurzeln des Antifeminismus und des Antisemitismus'', Wien und München : Löcker: 1985, ISBN 3-85409-054-4
* Jacques LeRider, ''Der Fall Otto Weininger : Wurzeln des Antifeminismus und des Antisemitismus'', Wien und München : Löcker: 1985, ISBN 3-85409-054-4
* Ute Planert, ''Antifeminismus im Kaiserreich : Diskurs, soziale Formation und politische Mentalität'', Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 1998, ISBN 3-525-35787-7
* Ute Planert, ''Antifeminismus im Kaiserreich : Diskurs, soziale Formation und politische Mentalität'', Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 1998, ISBN 3-525-35787-7

Version vom 16. Januar 2008, 22:02 Uhr

Hauptquartier der Gegner des Frauenwahlrechts in den USA

Antifeminismus stellt eine Abwehrreaktion auf die Frauenbewegung bzw. den Feminismus dar. Der Begriff wird in der öffentlichen Diskussion teilweise als Synonym von Maskulismus gebraucht, der sich selbst allerdings oft als nicht antifeministisch betrachtet. Manchen Antifeministen (auch Frauen) geht es um die Aufrechterhaltung bzw. Stärkung der traditionellen Rollenverteilung zwischen Mann und Frau.

Geschichte

Dem Feminismus wird seit seinen Anfängen Männerfeindlichkeit vorgeworfen. Bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts befürchteten Autoren, die sich mit dem Thema befassten, dass Frauen durch die effektive Gleichstellung den Männern überlegen würden. Emanzipierte Frauen wurden teilweise als neues und unnatürliches „drittes Geschlecht“ bezeichnet.

Einer der frühen bekannten Vertreter des Antifeminismus ist Ernest Belfort Bax (1854-1926). Der Antifeminismus lehnte vor allem in seinen frühen Ausformungen Gleichberechtigung der Frau ab. Philosophen, Theologen und Naturwissenschaftler argumentierten bis weit in das 20. Jahrhundert hinein mit der natürlichen oder gottgegebenen Unterlegenheit der Frau gegenüber dem Mann und begründeten damit deren untergeordnete Stellung in der Gesellschaft. Bis in die 1920er Jahre hinein wurde sogar das weibliche Geschlecht als Bestandteil der Menschheit in Frage gestellt (zum Beispiel durch Max Funke, 1879-1943).

Antifeminismus gab es sowohl auf der politischen Linken (zum Beispiel bei Proudhon, 1809-1865) wie auf Seiten der politischen Rechten, insbesondere in katholischen und ländlichen Kreisen, wo traditionell überwiegend ein konservatives Weltbild vertreten wird.

Seit der neuen "Frauenbewegung" in den 1960er Jahren, und der durch sie etablierten "feministischen Gesellschaftskritik", wird von Antifeministen deren Grundfeststellung, die Frau sei "gesellschaftlich unterdrückt", abgelehnt. Es wurde ihre Vorherrschaft behauptet (zum Beispiel in Philip Wylies antifeministischem Klassiker A Generation of Vipers, 1942). Besonders in den letzten Jahren wurde die Behauptung laut, der Feminismus habe sein Ziel erreicht (Gleichberechtigung der Frau) und sei somit obsolet. Es entwickelte sich eine maskulistische Bewegung, die gegenteilige Positionen zum Feminismus bezieht und/oder spiegelbildlich feministische Thesen aufgreift und sie auf Männer anwendet (zum Beispiel Beschneidung von Jungen, Männertaxi, Männerhäuser etc.).

Literatur

Literatur über Antifeminismus

  • Antifeminism in the Academy von Veve A. Clark (Herausgeber), Shirley Nelson Garner (Herausgeber), Margaret Higonnet (Herausgeber), Ketu H. Katrak (Herausgeber), Veve Clark (Herausgeber), Routledge 1996, ISBN 0415910706
  • Christine Bard, Un siècle d'antiféminisme, Paris: Fayard, 1999, ISBN 2213602859
  • Cynthia D. Kinnard: Antifeminism in American Thought: An Annotated Bibliography, Boston, G. K. Hall & Co., 1986

Historisch

  • Hedwig Dohm, Die Antifeministen. Ein Buch der Verteidigung, 1902, Neuausgabe: Frankfurt/Main : Verlag Arndtstrasse, 1976 (Onlineversion im Projekt Gutenberg)
  • Jacques LeRider, Der Fall Otto Weininger : Wurzeln des Antifeminismus und des Antisemitismus, Wien und München : Löcker: 1985, ISBN 3-85409-054-4
  • Ute Planert, Antifeminismus im Kaiserreich : Diskurs, soziale Formation und politische Mentalität, Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 1998, ISBN 3-525-35787-7
  • Kim E. Nielsen, Un-American womanhood: antiradicalism, antifeminism, and the first Red Scare, Columbus (Ohio) : Ohio State University press, 2001, ISBN 0814250807
  • Jane J. Mansbridge: Why We Lost the ERA, Chicago, University of Chicago Press, 1986

Heute

  • Möller, Simon : Sexual Correctness. Die Modernisierung antifeministischer Debatten in den Medien. Verlag Leske und Budrich, Leverkusen 1999 ISBN 3-8100-2301-9 (Rezension: www.literaturkritik.de)
  • Susan Faludi, Backlash. Die Männer schlagen zurück, Rowohlt Taschenbuch, 1995, ISBN 3-499-19760-X

Sozialpsychologisch

  • Rolf Pohl: Feindbild Frau: Männliche Sexualität, Gewalt und die Abwehr des Weiblichen, Offizin-Verlag Hannover 2004, ISBN 3-930345-36-6

Antifeministische Literatur

Siehe auch

Weblinks

Antifeministische Weblinks

Kritische Weblinks

Quellen und Anmerkungen