„Südamerika“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Mnh (Diskussion | Beiträge)
K Änderungen von 217.235.125.156 (Beiträge) rückgängig gemacht und letzte Version von 87.169.96.231 wiederhergestellt
Zeile 27: Zeile 27:
Das [[Klima]] ist in der Nordhälfte des Kontinents [[Tropen|tropisch]] warm. In den Anden gibt es aufgrund der Höhenlage mehrere Klimastufen. In Argentinien, Süd-[[Bolivien]], Südbrasilien, Chile und [[Uruguay]] ist das [[Klima]] [[Subtropen|subtropisch]] bis [[Gemäßigte Zone|gemäßigt]] mit ausgeprägten Jahreszeiten. Am Südende des Kontinents findet man auch [[Subpolare Zone|subpolares Klima]], vor allem in [[Feuerland]] und auf den [[Falklandinseln]].
Das [[Klima]] ist in der Nordhälfte des Kontinents [[Tropen|tropisch]] warm. In den Anden gibt es aufgrund der Höhenlage mehrere Klimastufen. In Argentinien, Süd-[[Bolivien]], Südbrasilien, Chile und [[Uruguay]] ist das [[Klima]] [[Subtropen|subtropisch]] bis [[Gemäßigte Zone|gemäßigt]] mit ausgeprägten Jahreszeiten. Am Südende des Kontinents findet man auch [[Subpolare Zone|subpolares Klima]], vor allem in [[Feuerland]] und auf den [[Falklandinseln]].


== Geschichte ==
Sie wurden entdeckt von einem Idioten.

:''Hauptartikel: [[Geschichte Südamerikas]]''

Die gängige Meinung ist, dass um 40.000 v. Chr. Amerika über die [[Beringstraße]] von [[Asien|asiatischen]] Stämmen bevölkert wurde. In Südamerika tauchen die ersten Spuren einer Bevölkerung zwischen 20.000 und 10.000 v. Chr. auf. Als älteste [[Amerika (Kontinent)|amerikanische]] Kultur gilt die [[Valdivia-Kultur]] in [[Ecuador]] im [[4. Jahrtausend v. Chr.]]. Ab dem 2. Jahrtausend v. Chr. entwickelten sich einzelne lokale Kulturen in ganz Südamerika. Die früheste, heute noch erkennbare Hochkultur, war die der [[Chavín de Huántar]], die etwa 800 v. Chr. bis 300 v. Chr. existierte. Weiterhin gab es unter anderem die [[Paracas-Kultur|Paracas-]], [[Herrera]]-, [[Nazca-Kultur|Nazca]]-, [[Moche]]-, [[Chimú]] und [[Chachapoya]]-Kultur.

Ab etwa 1200 bis 1532 herrschten die [[Inka]], die wohl bekannteste Hochkultur Südamerikas, über große Teile des Kontinentes und schufen ein riesiges Reich. Durch die Ankunft der spanischen Eroberer wurde das Inkareich zerschlagen.

[[Bild:SouthAmerica1899.JPG|thumb|200px|left|Südamerika (1899)]]

Bereits 1494 wurde Südamerika im [[Vertrag von Tordesillas]] von Papst [[Alexander VI.]] zwischen [[Spanien]] und [[Portugal]] aufgeteilt. Der östliche Teil, das heutige Brasilien, wurde Portugal zugesprochen. [[Panama]] und der Rest des Kontinents fielen an Spanien. Zahlreiche spanische und portugiesische Missionare kamen im 15. und 16. Jahrhundert nach Südamerika und führten das Christentum ein.
Aus diesem Grund gehören heute noch etwa 80 - 90 % der Südamerikaner dem [[Katholizismus]] an.

Im Jahr 1543 wurden die Vizekönigreiche [[Neuspanien]] (Mexiko und Venezuela) und [[Vizekönigreich Perú|Peru]] (spanischer Teil von Südamerika und Panama) gegründet. 1717 lösten sich [[Ecuador]] und [[Kolumbien]] aus dem Vizekönigreich Peru und bildeten mit [[Venezuela]] das [[Vizekönigreich Neugranada]]. [[Bolivien]], Chile, [[Argentinien]] und [[Paraguay]] folgten 1776 diesem Beispiel und schufen das neue [[Vizekönigreich des Río de la Plata]].

Der Drang nach Unabhängigkeit nahm seitdem stetig zu. 1813 siegten zum ersten Mal Aufständische in [[Caracas]] unter dem Anführer [[Simón Bolívar]].

Im Süden erkämpfte sich 1816 Argentinien die Unabhängigkeit. In den Jahren 1817/1818 folgte die Unabhängigkeit Chiles. 1819 besiegte die Armee unter Simón Bolívar die Spanier in der [[Schlacht von Boyaca]] und befreite damit Kolumbien. Die Unabhängigkeit Ecuadors wurde 1822 durchgesetzt. Die Heere von [[José de San Martín]] und Simón Bolívar vereinigten sich und gewannen die [[Schlacht bei Ayacucho|Entscheidungsschlacht bei Ayacucho]] in Peru am 9. Dezember 1824. Mit dieser Schlacht zogen sich die Spanier endgültig aus Südamerika zurück. In Brasilien nahm die Unabhängigkeitsbewegung einen etwas anderen Lauf. Da das portugiesische Königshaus mit Hofstaat auf der Flucht vor Napoleon 1808 nach Brasilien geflüchtet ist und damit die eigentliche Hauptstadt des portugiesischen Weltreiches von [[Lissabon]] nach [[Rio de Janeiro]] verlegt wurde, war Brasilien ab diesem Jahr faktisch und ab 1815 offiziell mit Portugal gleichgestellt. Die Unabhängigkeit wurde endgültig 1822 vom portugiesischen Thronfolger Pedro ausgerufen und Brasilien wurde zu einer Monarchie.

Nach der Unabhängigkeit von Spanien entstand [[Großkolumbien]], bestehend aus den Staaten Venezuela, Kolumbien und Ecuador. Kurzzeitig schlossen sich Peru und Bolivien dem Bündnis an. Aber bereits 1832 zerfiel die [[Konföderation]] endgültig und es bildeten sich die heutigen Nationalstaaten. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung bekennt sich zum römisch-katholischen Glauben. Seit etwa 1960 entwickelte sich vor allem hier die [[Befreiungstheologie]], die jedoch von Papst [[Johannes Paul II.]] und dem damaligen Leiter der [[Kongregation für die Glaubenslehre]] und heutigen Papst [[Benedikt XVI.]] bekämpft wurde. Die Anzahl der Katholiken nimmt seitdem beständig ab, und vor allem [[Freikirchen]] und [[Sekten]] erfreuen sich Zulaufs. <ref>[[Der Tagesspiegel]]: [http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/08.05.2007/3248827.asp Reise zum katholischen Kontinent] 8. Mai 2007</ref>


== Wirtschaft ==
== Wirtschaft ==

Version vom 18. Januar 2008, 10:12 Uhr

Satellitenbild von Südamerika

Südamerika ist mit einer Fläche von 17.843.000 km² und einer Bevölkerung von 355.070.540 Menschen der viertgrößte Kontinent der Erde.

1494 wurde Südamerika im Vertrag von Tordesillas von Papst Alexander VI. zwischen Spanien und Portugal aufgeteilt. Der östliche Teil, auf dem sich heute Brasilien befindet, wurde Portugal zugeschlagen, der westliche Spanien. Deshalb wird in Brasilien heute Portugiesisch gesprochen, während in fast allen anderen südamerikanischen Staaten die Landessprache Spanisch ist. Lediglich in Suriname wird Niederländisch als offizielle Landessprache, und Sranan Tongo als Lingua franca gesprochen, in Guyana Englisch und in Französisch-Guayana, das jedoch kein selbständiger Staat, sondern ein französisches Überseedepartement ist, Französisch.

Die heute noch am weitesten verbreiteten indigenen Sprachen in Südamerika sind Quechua, Guaraní und Aymara.

Geographie

Lage von Südamerika
Topographie
Südamerika; politische Karte
Datei:Mercosul.PNG
Die Staaten des MERCOSUL/MERCOSUR
siehe Hauptartikel : Physische Geographie Südamerikas

Südamerikas Rückgrat bilden die Anden, ein Gebirgszug, der sich an der Westküste über 7.500 km entlangzieht, von Kolumbien bis zur Südspitze. Der höchste Berg der Anden, und damit der höchste Berg Südamerikas, ist mit 6.962 m Höhe der Aconcagua. Er liegt an der Grenze zwischen Argentinien und Chile.

Im Zentrum liegen die Tiefländer, die vom mächtigen Amazonas und seinen etwa 10.000 Zuflüssen eingenommen werden. Der Amazonas ist der wasserreichste Fluss der Erde und beinhaltet ca. 20% des gesamten Süßwassers unseres Planeten. Er ist mit über 6.671 km der längste Fluss Südamerikas .

Im Osten befinden sich Bergländer.

Die Südspitze des Kontinentes ist Kap Hoorn, auf einer Insel gelegen. Hier treffen sich der Atlantik und der Pazifik.

Das Klima ist in der Nordhälfte des Kontinents tropisch warm. In den Anden gibt es aufgrund der Höhenlage mehrere Klimastufen. In Argentinien, Süd-Bolivien, Südbrasilien, Chile und Uruguay ist das Klima subtropisch bis gemäßigt mit ausgeprägten Jahreszeiten. Am Südende des Kontinents findet man auch subpolares Klima, vor allem in Feuerland und auf den Falklandinseln.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Südamerikas

Die gängige Meinung ist, dass um 40.000 v. Chr. Amerika über die Beringstraße von asiatischen Stämmen bevölkert wurde. In Südamerika tauchen die ersten Spuren einer Bevölkerung zwischen 20.000 und 10.000 v. Chr. auf. Als älteste amerikanische Kultur gilt die Valdivia-Kultur in Ecuador im 4. Jahrtausend v. Chr.. Ab dem 2. Jahrtausend v. Chr. entwickelten sich einzelne lokale Kulturen in ganz Südamerika. Die früheste, heute noch erkennbare Hochkultur, war die der Chavín de Huántar, die etwa 800 v. Chr. bis 300 v. Chr. existierte. Weiterhin gab es unter anderem die Paracas-, Herrera-, Nazca-, Moche-, Chimú und Chachapoya-Kultur.

Ab etwa 1200 bis 1532 herrschten die Inka, die wohl bekannteste Hochkultur Südamerikas, über große Teile des Kontinentes und schufen ein riesiges Reich. Durch die Ankunft der spanischen Eroberer wurde das Inkareich zerschlagen.

Südamerika (1899)

Bereits 1494 wurde Südamerika im Vertrag von Tordesillas von Papst Alexander VI. zwischen Spanien und Portugal aufgeteilt. Der östliche Teil, das heutige Brasilien, wurde Portugal zugesprochen. Panama und der Rest des Kontinents fielen an Spanien. Zahlreiche spanische und portugiesische Missionare kamen im 15. und 16. Jahrhundert nach Südamerika und führten das Christentum ein. Aus diesem Grund gehören heute noch etwa 80 - 90 % der Südamerikaner dem Katholizismus an.

Im Jahr 1543 wurden die Vizekönigreiche Neuspanien (Mexiko und Venezuela) und Peru (spanischer Teil von Südamerika und Panama) gegründet. 1717 lösten sich Ecuador und Kolumbien aus dem Vizekönigreich Peru und bildeten mit Venezuela das Vizekönigreich Neugranada. Bolivien, Chile, Argentinien und Paraguay folgten 1776 diesem Beispiel und schufen das neue Vizekönigreich des Río de la Plata.

Der Drang nach Unabhängigkeit nahm seitdem stetig zu. 1813 siegten zum ersten Mal Aufständische in Caracas unter dem Anführer Simón Bolívar.

Im Süden erkämpfte sich 1816 Argentinien die Unabhängigkeit. In den Jahren 1817/1818 folgte die Unabhängigkeit Chiles. 1819 besiegte die Armee unter Simón Bolívar die Spanier in der Schlacht von Boyaca und befreite damit Kolumbien. Die Unabhängigkeit Ecuadors wurde 1822 durchgesetzt. Die Heere von José de San Martín und Simón Bolívar vereinigten sich und gewannen die Entscheidungsschlacht bei Ayacucho in Peru am 9. Dezember 1824. Mit dieser Schlacht zogen sich die Spanier endgültig aus Südamerika zurück. In Brasilien nahm die Unabhängigkeitsbewegung einen etwas anderen Lauf. Da das portugiesische Königshaus mit Hofstaat auf der Flucht vor Napoleon 1808 nach Brasilien geflüchtet ist und damit die eigentliche Hauptstadt des portugiesischen Weltreiches von Lissabon nach Rio de Janeiro verlegt wurde, war Brasilien ab diesem Jahr faktisch und ab 1815 offiziell mit Portugal gleichgestellt. Die Unabhängigkeit wurde endgültig 1822 vom portugiesischen Thronfolger Pedro ausgerufen und Brasilien wurde zu einer Monarchie.

Nach der Unabhängigkeit von Spanien entstand Großkolumbien, bestehend aus den Staaten Venezuela, Kolumbien und Ecuador. Kurzzeitig schlossen sich Peru und Bolivien dem Bündnis an. Aber bereits 1832 zerfiel die Konföderation endgültig und es bildeten sich die heutigen Nationalstaaten. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung bekennt sich zum römisch-katholischen Glauben. Seit etwa 1960 entwickelte sich vor allem hier die Befreiungstheologie, die jedoch von Papst Johannes Paul II. und dem damaligen Leiter der Kongregation für die Glaubenslehre und heutigen Papst Benedikt XVI. bekämpft wurde. Die Anzahl der Katholiken nimmt seitdem beständig ab, und vor allem Freikirchen und Sekten erfreuen sich Zulaufs. [1]

Wirtschaft

Die Union Südamerikanischer Nationen ist ein geplantes, den gesamten Kontinent umfassendes Freihandelsabkommen, welches die bisher bestehenden Organisationen Mercosur und die Andengemeinschaft vereinigen würde.

Aufgrund von hoher Inflation in der Vergangenheit in fast allen südamerikanischen Ländern sind die Zinssätze hoch und Investitionen gering. Die Zinssätze liegen normalerweise etwa doppelt so hoch wie in den USA. So sind sie z.B. 22% in Venezuela und 23% in Surinam. Die Ausnahme ist Chile.

In Südamerika ist die Lücke zwischen Arm und Reich groß. In Venezuela, Paraguay, Brasilien und vielen anderen südamerikanischen Staaten besitzen die reichsten 20% des Landes, 60% des Geldvermögens, während die ärmsten 20% weniger als 5% des Geldvermögens besitzen. Diese große Lücke kann in vielen südamerikanischen Städten gesehen werden, wo Baracken und Slums Haus an Haus mit Wolkenkratzern und Luxusappartements stehen. Die Ausnahme ist Chile, wo die Sozialunterschiede weniger zu sehen sind.

Staaten in Südamerika

Staat /
abhängiges Gebiet
Hauptstadt Fläche (km²) % Bevölkerung % Bevölkerungsdichte
(Einwohner pro km²)
HDI
(Human Development Index 2006)
Landessprache
Argentinien Argentinien Buenos Aires 2.766.890 15,5% 38.592.150 10,4% 13,9 36 Spanisch
Bolivien Bolivien Sucre 1.098.581 6,2% 8.989.046 2,4% 8,2 115 Spanisch, Quechua, Aymara
Brasilien Brasilien Brasília 8.514.215 47,8% 186.800.000 50,4% 21,9 69 Portugiesisch
Chile Chile Santiago de Chile 756.950 4,2% 16.134.900 4,3% 21,3 38 Spanisch
Kolumbien Kolumbien Bogotá 1.138.910 6,4% 41.966.004 11,3% 36,8 70 Spanisch
Ecuador Ecuador Quito 283.560 1,6% 13.547.510 3,7% 47,8 83 Spanisch, Quechua
Falklandinseln (Vereinigtes Königreich)1 Port Stanley 12.173 0,1% 2.967 0% 0,2 Englisch
Französisch-Guayana (Frankreich) Cayenne 86.504 0,5% 195.506 0,1% 2,3 Französisch
Guyana Guyana Georgetown 214.970 1,2% 767.245 0,2% 3,6 103 Englisch
Paraguay Paraguay Asunción 406.752 2,3% 6.506.464 1,8% 16,0 91 Spanisch, Guaraní
Peru Peru Lima 1.285.220 7,2% 28.302.604 7,6% 22,0 82 Spanisch, Quechua, Aymara
Suriname Suriname Paramaribo 163.820 0,9% 492.829 0,1% 3,0 89 Niederländisch
Uruguay Uruguay Montevideo 176.220 1,0% 3.314.466 0,9% 18,8 43 Spanisch
Venezuela Venezuela Caracas 916.445 5,1% 25.375.281 6,8% 27,7 72 Spanisch
Summe/Durchschnitt 17.821.210 100% 370.986.972 100% 20,8

1 Beansprucht von Argentinien

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Thomas Fischer: Der Linksruck in Südamerika. In: Politorbis. Zeitschrift zur Außenpolitik, Nr. 41, H. 2, 2006, S. 6-19
  • Hans-J. Aubert, Ulf-E. Müller: Südamerika. München: Bruckmann, 2. durchgesehene Auflage, 1981 (mit Bibliografie, Namens-, Orts- und Sachregister) ISBN 3-7654-1732-7
  • Walther L. Bernecker, Horst Pietschmann und Rüdiger Zoller: Eine kleine Geschichte Brasiliens. edition suhrkamp 2150, Jh 2000. ISBN 3-518-12150-2
  • König, Hans-Joachim: Kleine Geschichte Lateinamerikas. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, 2006. ISBN 3-89331-723-6

Quellen

  1. Der Tagesspiegel: Reise zum katholischen Kontinent 8. Mai 2007