„Lee Atwater“ – Versionsunterschied

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'''Harvey Leroy „Lee“ Atwater''' (* [[26. Februar]] [[1951]]; † [[29. März]] [[1991]] in [[Atlanta]], [[Georgia]]) war ein us-amerikanischer Politberater- und Stratege.
'''Harvey Leroy „Lee“ Atwater''' (* [[26. Februar]] [[1951]]; † [[29. März]] [[1991]] in [[Atlanta]], [[Georgia]]) war ein US-amerikanischer Politberater- und stratege. Die US-Präsidenten [[Ronald Reagan]] und [[George H. W. Bush]] ließen sich von ihm beraten. Ausserdem war er ein politscher Mentor und naher Freund von [[Karl Rove]]. Viele moderne Wahlkampftechniken, wie das gezielte Ausstreuen rufschädigender Gerüchte, gehen auf ihn zurück.


== Leben ==
Er machte seinen Schulabschluss am Newberry College, einer kleinen lutherischen Schule in Newberry, South Carolina.


Er machte seinen Schulabschluss am Newberry College, einer kleinen lutherischen Schule in Newberry, South Carolina. Neben seiner politischen Karriere, betätigte Atwater sich auch als Musiker. Für kurze Zeit spielte er in den 1960er Jahren die Hintergrundgitarre für [[Percy Sledge]], oft spielte er auch zusammen mit Bluesmusikern wie [[B. B. King]]. Mit King und weiteren Kollegen nahm er 1990 unter dem Label Curb Records ein Album namens „Red Hot & Blue“ auf.
Die US-Präsidenten [[Ronald Reagan]] und [[George H. W. Bush]] ließen sich von ihm beraten. Ausserdem war er ein politscher Mentor und naher Freund von [[Karl Rove]]. Viele moderne Wahlkampftechniken, wie das gezielte Ausstreuen rufschädigender Gerüchte, gehen auf ihn zurück. Seine Konkurrenten bezeichneten ihn als „fröhlichen Axtkämpfer“ und als „Darth Vader der republikanischen Partei“.


== Karriere ==
Ausserdem betätigte Atwater sich als Musiker. Für kurze Zeit spielte er in den 1960er Jahren die Hintergrundgitarre für [[Percy Sledge]], oft spielte er zusammen mit Bluesmusikern wie [[B. B. King]]. Mit King und weiteren Kollegen nahm er 1990 unter dem Label Curb Records ein Album namens „Red Hot & Blue“ auf.
Sein widersprüchliches Leben wird in der Dokumentation „Boogie Man“ thematisiert.


Atwaters aggresive Taktiken traten 1980 zutage, als er den republikanischen Kongresskandidaten [[Floyd Spence]] im Wahlkampf gegen den demokratischen Bewerber [[Tom Turnipseed]] beriet. Seine Taktiken bestanden damals unter anderem aus gezielt manipulierten Stimmabgaben in gefälschten Umfragen von angeblich unabhängigen Meinungsforschern. Diese sollten vornehmlich weiße Bewohner der Vororte darüber informieren, dass Turnipseed ein Mitglied der NAACP war. Auch sandte er Briefe des Senators [[Strom Thurmond]] aus, wonach Turnipseed Amerika entwaffnen würde, und zu den Liberalen und Kommunisten überlaufen würde. [[Ed Rollins]], der die Kampagne [[Ronald Reagan]]s zu seiner Wiederwahl als Präsident leitete, beschreibt in seinem 1996 erschienen Buch "Bare Knuckles And Back Rooms" einige Anekdoten über Atwater. Laut Rollins führte Atwater 1984 gegen [[Geraldine Ferraro]], damals Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten, eine Schmutzkampagne. Diese bestand auch aus der Anschuldigung, dass Ferraros Eltern in den 1940er Jahren wegen verschiedener Verbrechen angeklagt worden wären. Ferraro tauchte für einige Tage unter, um sich von dieser Anschuldigung zu erholen.
'''Karriere'''


Atwaters bedeutendste Kampagne war die Präsidentschaftswahl 1988. Eine sehr aggressive Medienoffensive, die sich in Fernsehspots auch auf den Fall [[Willie Horton]] bezog, half [[George H. W. Bush]] ohne Zweifel den anfänglichen Vorsprung seines Konkurrenten [[Michael Dukakis]] von 17% in Umfragen zu überwinden und die Mehrheit der Wahlmänner, sowie eine Volksabstimmung zu gewinnen. Willie Horton war ein lebenslang verurteilter Mörder, der im Gefängnis zugab, während seines Freigangs eine Frau vergewaltigt zu haben.
Atwaters aggresive Taktiken traten 1980 zutage, als er den republikanischen Kongresskandidaten Floyd Spence im Wahlkampf gegen den demokratischen Bewerber Tom Turnipseed beriet.
Seine Taktiken bestanden damals unter anderem aus gezielt manipulierten Stimmabgaben in gefälschten Umfragen von "unabhängigen Meinungsforschern". Diese sollten vornehmlich weiße Bewohner der Vororte darüber "informieren", dass Turnipseed ein Mitglied der NAACP war. Auch sandte er Briefe des Senators Strom Thurmond aus, wonach Turnipseed Amerika entwaffnen würde, und zu den Liberalen und Kommunsiten überlaufen würde. Bei einer Pressekonferenz meldete sich ein von ihm eingesetzter "Reporter", der sagte "Wir verstehen, dass Turnipseed in psychischer Behandlung war." Nachdem die Aufnahmegeräte ausgestellt waren, teilte Atwater den Reportern mit, das Turnipseed infolge einer elektrokonvulsiven Therapie als Teenager süchtig nach Starthilfekabeln wäre.
"Lee scheinte sich daran zu ergötzen, über einen 16-jährigen Jungen Witze zu machen , der sich wegen Suizidaltität in eine Elektroschocktherapie begeben hatte", meinte Turnipseed später. "Tatsächlich war mein Kampf mit den Depressionen als Schüler kein Geheimnis. Ich hatte darüber in einer allgemein totgeschwiegen Pressekonferenz bereits 1977 gesprochen, als ich damals im Senat von South Carolina saß. Seitdem habe ich oft in geeigneten Gruppen die komplette Story meiner Erholung zu einem verantwortungsvollen erwachsenen Menschen, politschem und zivilen Führer, Ehemann und Vater erzählt. Depressionen bei Jugendlichen und Selbstmord sind bedeutende Probleme in Amerika, und Ich glaube dass mein Leben vielen Menschen, die vor der Zukunft Angst haben, Hoffnung bietet."


Vor der Wahl wurden dann in den Medien falsche Gerüchte über Dukakis gestreut. So behauptete der republikanische Senator von Idaho, [[Steve Symms]], dass Dukatis Frau Kitty eine amerikanische Flagge verbrannt haben soll, um gegen den Vietnamkrieg zu demonstrieren, sowie dass Dukati sich wegen Geisteskrankheit in Behandlung befunden hätte. Auch wenn Atwater vorgeworfen wurde, diese Gerüchte in die Welt gesetzt zu haben, lagen dafür keine Beweise vor.
Ed Rollins, der die Kampagne Ronald Reagans zu seiner Wiederwahl als Präsident leitete, beschreibt in seinem 1996 erschienen Buch "Bare Knuckles And Back Rooms" einige Anekdoten über Atwater. Laut Rollins führte Atwater 1984 gegen Geraldine Ferraro, damals Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten, eine Schmutzkampagne. Diese bestand auch aus der Anschuldigung, dass Ferraros Eltern in den 1940er Jahren wegen verschiedener Verbrechen angeklagt worden wären. Ferraro tauchte für einige Tage unter, um sich von dieser Anschuldigung zu erholen. ROllins charakterisierte Atwater als "skrupellos", bezeichnete ihn als "Ollie North in ziviler Kleidung" und als "einen, der nur noch einen Pfahl mehr einschlagen möchte".


Während der Wahlkampagne bezog [[George W. Bush]], Sohn des baldigen Präsidenten, ein Büro nahe Atwaters Büro. Sein Job war es, die Aktivitäten Atwaters, sowie der anderen Mitarbeiter zu überwachen. In ihren Memoiren schreibt Barbara Bush, dass George W. und Atwater in dieser Zeit große Freunde geworden wären. Nach dem Wahlsieg wurde Atwater zum Vorsitzenden des Republikanischen Nationalen Komitees ernannt. Diese Ernennung war nicht unumstritten, aber seine Zeit als Vorsitzender war sehr kurz.
Atwater bedeutendste Kampagne war die Präsidentschaftswahl 1988. Eine sehr aggressive Medienoffensive, die sich in Fernsehspots auch auf den Fall Willie Horton bezog, half George W. Bush ohne Zweifel den anfanglichen Vorsprung seines Konkurrenten Michael Dukakis von 17% in Umfragen zu überwinden und die Mehrheit der Wahlmänner sowie eine Volksabstimmung zu gewinnen . Willie Horton war ein lebenslang verurteilter Mörder, der im Gefängnis zugab, während seines Freigangs eine Frau vergewaltigt zu haben.
Der entsprechende Spot ist hier zu sehen: http://de.youtube.com/watch?v=-lFk78R_qYM&NR=1


== Tod ==
Vor der Wahl wurden dann in den Medien falsche Gerüchte über Dukakis gestreut: So behauptete der republikanische Senator von Idaho, Steve Symms, dass Dukatis Frau Kitty eine amerikanische Flagge verbrannt haben soll, um gegen den Vietnamkrieg zu demonstrieren, sowie dass Dukati sich wegen Geisteskrankheit in Behandlung befunden hätte. Auch wenn Atwater vorgeworfen wurde, diese Gerüchte in Welt gesetzt zu haben, liegen dafür keine Beweise vor.
Am 5. März 1991 brach er bei einer Veranstaltung zur Beschaffung von Spenden für Senator [[Phil Gramm]] zusammen. Er starb wenige Tage später. Bei der Obduktion fanden die Ärzte in seiner rechten Gehirnhälfte einen bösartigen Hirntumor.


== Weiterführende Literatur ==
Während der Wahlkampagne bezog George W. Bush, SOhn des baldigen Präsidenten, ein Büro nahe Atwaters Büro. Sein Job war es, als "die Augen und Ohren für meinen Vater" zu dienen, und somit die Aktivitäten Atwaters sowie die anderer Mitarbeiter zu überwachen. In ihren Memoiren schreibt Barbara Bush, dass George W. und Atwater in dieser Zeit "große Freunde" geworden wären.


* Brady, John (1997) Bad Boy: The Life and Politics of Lee Atwater. Reading, Mass.: Addison Wesley Publishing Company.
NAch dem Wahlsieg wurde Atwater zum Vorsitzenden des Republikanischen Nationalen Komitees ernannt. Diese Ernennung war nicht unumstritten, aber seine Zeit als Vorsitzender war sehr kurz.


== Weblinks ==
Am 5. März 1990 brach er bei einer Veranstaltung zur Beschaffung von Spenden für Senator Phil Gramm zusammen.

Bei der Obduktion fanden die Ärzte in seinem rechten Parietallappen ein Astrocytom dritten Grades, normalerweise eine aggressive Form bösartiger Neoplasmen.
* [http://www.washingtonpost.com/wp-srv/style/longterm/books/bckgrnd/atwater.htm "I'm Still Lee Atwater" - Bericht der Washington Post, 1996]


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Harvey Leroy „Lee“ Atwater (* 26. Februar 1951; † 29. März 1991 in Atlanta, Georgia) war ein US-amerikanischer Politberater- und stratege. Die US-Präsidenten Ronald Reagan und George H. W. Bush ließen sich von ihm beraten. Ausserdem war er ein politscher Mentor und naher Freund von Karl Rove. Viele moderne Wahlkampftechniken, wie das gezielte Ausstreuen rufschädigender Gerüchte, gehen auf ihn zurück.

Leben

Er machte seinen Schulabschluss am Newberry College, einer kleinen lutherischen Schule in Newberry, South Carolina. Neben seiner politischen Karriere, betätigte Atwater sich auch als Musiker. Für kurze Zeit spielte er in den 1960er Jahren die Hintergrundgitarre für Percy Sledge, oft spielte er auch zusammen mit Bluesmusikern wie B. B. King. Mit King und weiteren Kollegen nahm er 1990 unter dem Label Curb Records ein Album namens „Red Hot & Blue“ auf.

Karriere

Atwaters aggresive Taktiken traten 1980 zutage, als er den republikanischen Kongresskandidaten Floyd Spence im Wahlkampf gegen den demokratischen Bewerber Tom Turnipseed beriet. Seine Taktiken bestanden damals unter anderem aus gezielt manipulierten Stimmabgaben in gefälschten Umfragen von angeblich unabhängigen Meinungsforschern. Diese sollten vornehmlich weiße Bewohner der Vororte darüber informieren, dass Turnipseed ein Mitglied der NAACP war. Auch sandte er Briefe des Senators Strom Thurmond aus, wonach Turnipseed Amerika entwaffnen würde, und zu den Liberalen und Kommunisten überlaufen würde. Ed Rollins, der die Kampagne Ronald Reagans zu seiner Wiederwahl als Präsident leitete, beschreibt in seinem 1996 erschienen Buch "Bare Knuckles And Back Rooms" einige Anekdoten über Atwater. Laut Rollins führte Atwater 1984 gegen Geraldine Ferraro, damals Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten, eine Schmutzkampagne. Diese bestand auch aus der Anschuldigung, dass Ferraros Eltern in den 1940er Jahren wegen verschiedener Verbrechen angeklagt worden wären. Ferraro tauchte für einige Tage unter, um sich von dieser Anschuldigung zu erholen.

Atwaters bedeutendste Kampagne war die Präsidentschaftswahl 1988. Eine sehr aggressive Medienoffensive, die sich in Fernsehspots auch auf den Fall Willie Horton bezog, half George H. W. Bush ohne Zweifel den anfänglichen Vorsprung seines Konkurrenten Michael Dukakis von 17% in Umfragen zu überwinden und die Mehrheit der Wahlmänner, sowie eine Volksabstimmung zu gewinnen. Willie Horton war ein lebenslang verurteilter Mörder, der im Gefängnis zugab, während seines Freigangs eine Frau vergewaltigt zu haben.

Vor der Wahl wurden dann in den Medien falsche Gerüchte über Dukakis gestreut. So behauptete der republikanische Senator von Idaho, Steve Symms, dass Dukatis Frau Kitty eine amerikanische Flagge verbrannt haben soll, um gegen den Vietnamkrieg zu demonstrieren, sowie dass Dukati sich wegen Geisteskrankheit in Behandlung befunden hätte. Auch wenn Atwater vorgeworfen wurde, diese Gerüchte in die Welt gesetzt zu haben, lagen dafür keine Beweise vor.

Während der Wahlkampagne bezog George W. Bush, Sohn des baldigen Präsidenten, ein Büro nahe Atwaters Büro. Sein Job war es, die Aktivitäten Atwaters, sowie der anderen Mitarbeiter zu überwachen. In ihren Memoiren schreibt Barbara Bush, dass George W. und Atwater in dieser Zeit große Freunde geworden wären. Nach dem Wahlsieg wurde Atwater zum Vorsitzenden des Republikanischen Nationalen Komitees ernannt. Diese Ernennung war nicht unumstritten, aber seine Zeit als Vorsitzender war sehr kurz.

Tod

Am 5. März 1991 brach er bei einer Veranstaltung zur Beschaffung von Spenden für Senator Phil Gramm zusammen. Er starb wenige Tage später. Bei der Obduktion fanden die Ärzte in seiner rechten Gehirnhälfte einen bösartigen Hirntumor.

Weiterführende Literatur

  • Brady, John (1997) Bad Boy: The Life and Politics of Lee Atwater. Reading, Mass.: Addison Wesley Publishing Company.