„Freya Klier“ – Versionsunterschied

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*[http://freya.klier-art.de/ Website von Freya Klier, Download von Essays möglich]
*[http://freya.klier-art.de/ Website von Freya Klier, Download von Essays möglich]



Version vom 21. März 2008, 22:38 Uhr

Freya Klier, 2001

Freya Klier (* 4. Februar 1950 in Dresden) ist eine deutsche Autorin und Regisseurin.

Leben

Freya Klier wuchs seit ihrem dritten Lebensjahr in einem Kinderheim auf. 1968 legte sie das Abitur ab. Noch im gleichen Jahr unternahm sie einen erfolglosen Fluchtversuch aus der DDR. Sie wurde zu 16 Monaten Gefängnis verurteilt, jedoch vorzeitig entlassen. Danach arbeitete sie u. a. als Postangestellte und als Kellnerin.

Von 1970 bis 1975 studierte Klier Schauspiel an der Theaterhochschule Leipzig und im Staatstheater Dresden. Sie arbeitete als Schauspielerin am Theater Senftenberg, bevor sie von 1978 bis 1982 Regie am Institut für Schauspielregie in Berlin studierte.

Seit 1982 war sie Regisseurin am Theater Schwedt. Für die Uraufführung von Ulrich Plenzdorfs „Legende vom Glück ohne Ende“ erhielt sie 1984 den DDR-Regiepreis.

Seit Anfang der 1980er Jahre war Klier aktiv in der DDR-Friedensbewegung. Dies führte 1985 zu einem Berufsverbot. Sie trat seitdem gemeinsam mit Stephan Krawczyk, mit dem sie von 1986 bis 1992 verheiratet war, in kirchlichen Räumen auf.

Im November 1987 kritisierten Freya Klier und Stephan Krawczyk gemeinsam in einem offenen Brief an Kurt Hager den gesellschaftlichen Zustand der DDR und forderten Reformen ein. Beide beschlossen, an dem alljährlich im Januar abgehaltenen offiziellen Massenaufmarsch zu Ehren von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht mit eigenen Spruchbändern teilzunehmen. Ihr Ziel war es, sowohl kritisch auf gesellschaftliche Missstände hinzuweisen als auch auf die eigenen Berufsverbote aufmerksam zu machen. Da an der Demonstration am 17. Januar 1988 aber auch eine Reihe von Ausreisewilligen protestierend teilnehmen wollten, verzichtete Klier schließlich auf die Teilnahme, um ihr eigenes Anliegen nicht mit dem der Ausreisewilligen zu vermengen.

Das MfS hatte die Aktion „Störenfried“ bereits Wochen zuvor genau geplant: Zunächst wurden insgesamt etwa 160 Personen, darunter auch Stephan Krawczyk, Vera Wollenberger und Herbert Mißlitz, verhaftet. Freya Klier wandte sich daraufhin mit einem Appell an die Künstler der Bundesrepublik und forderte diese auf, nicht mehr in der DDR aufzutreten. Nur wenige Tage später nahm das MfS einige führende Bürgerrechtler fest, darunter neben Klier auch Lotte (Regina) und Wolfgang Templin, Werner Fischer, Bärbel Bohley und Ralf Hirsch. Um den angedrohten jahrelangen Gefängnisstrafen zu entgehen, entschlossen sich Klier und Krawczyk, auch unter dem Druck kirchlicher Berater, am 2. Februar 1988, die DDR zu verlassen.[1]

Auf dem offiziellen Rosa-Luxemburg-Gedächtnismarsch der SED am 17. Januar 1988 hatten die Bürgerrechtler – Rosa Luxemburg zitierend – darauf hingewiesen, dass „Freiheit immer die Freiheit des Andersdenkenden“ sei.

Klier lebt heute als freischaffende Autorin und Filmregisseurin in Berlin. Neben der DDR-Vergangenheit und ihrer Bewältigung gehören auch die Nationalsozialistische Diktatur in Deutschland und der leninistisch-stalinistische Sozialismus in Deutschland und Russland zu ihren bevorzugten Themen. Besondere Verdienste hat sie sich in der Aufklärung von Schülern über die nahe Vergangenheit der DDR erworben.

Werke

Bücher

Filme

  • Verschleppt ans Ende der Welt – Dokumentarfilm 1993
  • Johanna, eine Dresdner Ballade – Dokumentarfilm 1996
  • Das kurze Leben des Robert Bialek – Dokumentarfilm 1997
  • Die Odyssee der Anja Lundholm – Dokumentarfilm 1998
  • Flucht mit dem Moskau-Paris-Express – Dokumentarfilm 2001

Stücke

  • Schwarzer Rotgold – Uraufführung 1991 in Ostberlin

Essays

  • Links – eine Denkfalle SFB
  • Im Takt des Fortschritts SFB
  • Berlin ist nicht Bonn SFB 1999
  • Wir müssen ja jetzt Westen sein SFB
  • Die dritten Deutschen SFB
  • Deutschland in der Schief‌lage SWR
  • Gesichter des 17. Juni SFB 2003

Literatur

  • Torsten Sasse (Buch und Regie): Rebellion hinter der Mauer – Kampf um Meinungsfreiheit. Dokumentarfilm. Prod.: ARD, 2005.

Auszeichnungen

Quellen

  1. Zitiert nach Ilko-Sascha Kowalczuk, in: Lexikon Opposition und Widerstand in der SED-Diktatur. Hrsg. v. Hans-Joachim Veen. Berlin, München 2000. S. 214/ 215.