„Jakob Elias Poritzky“ – Versionsunterschied

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Version vom 29. April 2010, 10:34 Uhr

Jacob Elias Poritzky (* 13. Januar 1876 in Łomża; † 1. Februar 1935 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler und Schriftsteller polnischer Herkunft.

Poritzky war ein Sohn von Chasan (Kantor) Jacob Poritzky und dessen Ehefrau Jennie Rosenbaum. Er hatte noch vier Geschwister und mütterlicherseits war er mit dem Schriftsteller Manes Rosenbaum verwandt.

Bereits als Kind kam Poritzky zusammen mit seiner Familie nach Karlsruhe wo er auch die Realschule besuchte. Im Anschluß daran absolvierte er auf Wunsch seiner Eltern eine kaufmännische Ausbildung und trug so schon früh zum Lebensunterhalt der Familie bei. Da ihm sein größter Wunsch, Schauspieler zu werden, durch die Familie verboten wurde, riß er immer wieder von zu Hause aus. Er kam u.a. bis nach Frankfurt oder Paris wo er an verschiedenen Theatern als Hilfsarbeiter verdingte, um seine Schauspielstunden zu finanzieren.

Mit 18 Jahren ging Poritzky nach Berlin um an der Universität Philosophie zu studieren. Aus dieser Zeit datieren auch seine ersten literarischen Versuche. Am 1. Oktober 1901 heiratete er in Berlin die Schriftstellerin Helene, eine Tochter des Kantors Aaron Ortsolkovskoy. Am 24. August 1902 kam sein einziges Kind zu Welt, die spätere Komponistin und Sängerin Ruth Poritzky.

Zwischen 1911 und 1914 arbeitete Poritzky mit Rudolf Bernauer am Berliner Hebbel-Theater zuammen. 1915 holte man ihn als Intendant an das Landesthater nach Karlsruhe. Dort blieb er bis Sommer 1916 und wurde Anfang 1917 zum Literarischen Leiter des Drei-Masken-Verlags nach Berlin berufen.

18 Tage nach seinem 59. Geburtstag starb Poritzky in Berlin und fand dort auch seine letzte Ruhestätte. Seine Ehefrau Helene und seine Tochter Ruth wurden später von den Nationalsozialisten deportiert und starben in einem Konzentrationslager.

Werke (Auswahl)

als Autor

Belletristik
  • Abseits vom Leben. Skizzen aus der Anatomie. Boll, Berlin 1896.
  • Melancholie. Roman. Paetel, Berlin 1927.
  • Peter Brohs Geständnis. Eine Erzählung. Etzold, München 1907.
  • Über Nacht. Ein Drama in 4 Akten. Drei-Masken-Verlag, Berlin München 1925.
  • Die unsichtbare Kraft. Drei-MAsken-Verlag, München 1925.
Sachbücher
  • Dämonische Dichter. Verlag Rösl, München 1921 (Probleme und Porträts).
  • Die Erotiker. Verlag Rösl, München 1921 (Probleme und Porträts).
  • Franz Hemsterhuis. Seine Philosophie und ihr Einfluß auf die deutschen Romantiker. Paetel, Berlin 1926 (Philosophische Reihe; 81).
  • Geist und Schicksal. Verlag, Rösl, München 1921 (Probleme und Porträts).
  • Phantasten und Denker. Verlag Rösl, München 1922 (Probleme und Porträts).

als Herausgeber

  • Der Sieg des Todes. Seltsame und phantastische Kriegsnovellen aller Zeiten und Völker. Mittler, München 1915.
  • Ernst Moritz Arndt: Märchen und Jugenerinnerungen. Müller, München 1913 (2 Bde.).
  • Giacomo Casanova: Worte Casanovas. Bruns Verlag, Minden 1909.
  • Johann Karl August Musäus: Volksmärchen der Deutschen. Propyläen-Verlag, Berlin 1912 (2 Bde.).

Literatur

Weblinks