„Bahnhof Berlin-Frohnau“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Ortsteil von Berlin
{{Infobox Bahnhof
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| Name = Berlin-Frohnau
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| Art = Bahnhof
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}}
}}


'''Frohnau''' ist ein [[Berlin]]er Ortsteil im [[Bezirk Reinickendorf]]. Er ging 1910 aus dem Projekt einer [[Gartenstadt]] hervor.
Der heutige '''Bahnhof Berlin-Frohnau''' ist ein Bahnhof der [[S-Bahn Berlin|Berliner S-Bahn]], an der [[Berliner Nordbahn]]. Er liegt im [[Bezirk Reinickendorf]] im Zentrum des Ortsteils [[Berlin-Frohnau|Frohnau]]. Nächster Bahnhof nördlich ist [[Hohen Neuendorf]], der folgende Bahnhof in Richtung Süden ist [[Bahnhof Berlin-Hermsdorf|Hermsdorf]].


Der Bahnhof hat am nördlichen Ende einen Zugang. Dieser führt auf die Südseite der Frohnauer Brücke sowie zum Ludolfinger Platz westlich der Bahnlinie, hier befinden sich Fahrradabstellplätze und Kurzzeitparkplätze. Östlich der Bahnlinie liegt der Zeltinger Platz, dort ist ein Taxiplatz angelegt. An beiden Plätzen befinden sich zudem Bushaltestellen.
== Lage ==


Frohnau befindet sich am nördlichen Rand des Bezirks Reinickendorf und damit am nordwestlichen Rand Berlins. Die benachbarten Berliner Ortsteile sind im Südwesten [[Berlin-Heiligensee|Heiligensee]], im Süden [[Berlin-Tegel|Tegel]] und im Südosten [[Berlin-Hermsdorf|Hermsdorf]]. Im Westen, Norden und Osten grenzt der Ortsteil an den [[Landkreis Oberhavel]] in [[Brandenburg]]. Im Norden grenzt er an die Stadt [[Hohen Neuendorf]]. Der zu dieser Stadt gehörende Ortsteil [[Stolpe (Hohen Neuendorf)|Stolpe]] liegt nordwestlich von Frohnau. Im Osten und Nordosten grenzt Frohnau an die Gemeinde [[Glienicke/Nordbahn]].
== Geschichte ==
== Geschichte ==


Das Bahnhofsgebäude mit dem tief gelegenen Bahnsteig ließ die Eisenbahndirektion Berlin 1908–1910 ebenfalls nach einem Entwurf der Architektengemeinschaft Gustav Hart &&nbsp;Alfred Lesser errichten. Die Berliner Terrain-Centrale, die damals Frohnau als neues Siedlungsgebiet erschloss, leistete einen Baukostenzuschuss von 30.000&nbsp;[[Goldmark|Mark]] und übernahm die Betriebskosten für vier Jahre. Schon lange vor der Gründung Frohnaus verkehrte hier seit 1877 die [[Berliner Nordbahn|Nordbahn]] zwischen Berlin und [[Stralsund]]. Ab 1891 wurde sie zweigleisig ausgebaut. An der Stelle des heutigen Bahnhofs Frohnau stand ein Bahnwärterhäuschen. Die nächsten Stationen waren Hermsdorf im Süden und Stolpe im Norden (der [[Bahnhof Stolpe (Nordbahn)|Bahnhof Stolpe]] lag unmittelbar nördlich der heutigen [[Invalidensiedlung]] und wurde 1924 geschlossen). Bei der Anlegung der Frohnauer Brücke im Jahre 1909 legte man die Bahngleise tiefer, schüttete die Umgebung auf und baute die Straßenbrücke als Verbindung der beiderseits der Bahn gebauten Ortsteile. Am 1.&nbsp;Mai 1910 wurde der neue Bahnhof Frohnau eingeweiht; es wurden 1640&nbsp;Besucher gezählt. Am 1.&nbsp;April 1925 trat an der Stelle der Dampfzüge die elektrische [[S-Bahn Berlin|S-Bahn]] nach [[Oranienburg]].
[[Datei:Wappen-frohnau.jpg|miniatur|links|hochkant=0.45|Wappen von Frohnau]]


Nach 1945 wurde der Abschnitt [[Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh|Wilhelmsruh]]–Birkenwerder auf je ein Gleis für Fern- und S-Bahn reduziert. Da entlang der Strecke keine Ausweichungen zur Verfügung standen, konnten die Züge zunächst nur im Stundentakt verkehren. Erst 1948 wurde der Takt durch zwei Ausweichen in Waidmannslust und Frohnau auf 20&nbsp;Minuten verdichtet. Nach 1952 wurde zudem der Fernverkehr im Berliner Raum, da sich die Strecke nun im [[West-Berlin|Westteil]] der Stadt befand, aufgegeben, die Gleise wurden allerdings nicht für den Ausbau der S-Bahnstrecke verwendet.
Der heutige Berliner Ortsteil wurde zwischen 1908 und 1910 von der ‚Berliner Terrain-Centrale‘ angelegt, die von dem [[Oberschlesien|oberschlesischen]] Fürsten [[Guido Henckel von Donnersmarck|Guido Graf Henckel Fürst von Donnersmarck]] initiiert wurde (nach ihm ist eine der drei Platzanlagen des Ortsteils benannt). Die Gesellschaft kaufte 1907 Waldgelände links und rechts der [[Preußische Nordbahn|Berliner Nordbahn]] von der Familie von Veltheim in Schönfließ und begann mit dem Anlegen einer Siedlung, die sich an der damals entstehenden Gartenstadtbewegung orientierte und ‚Gartenstadt Frohnau‘ benannt wurde. Der Landschaftsarchitekt [[Ludwig Lesser]] erarbeitete ein Gesamtkonzept nach [[Vereinigtes Königreich|englischen]] Vorbildern. Den städtebaulichen Wettbewerb zur Ausgestaltung der neuen Gartenstadt gewannen die Architekten [[Joseph Brix]] und [[Felix August Helfgott Genzmer|Felix Genzmer]]. Die Gartenstadt wurde rund um das neue Bahnhofsgebäude der Berliner Vorortbahn angelegt, das nach Plänen der Architekten Gustav Hart und Alfred Lesser im [[Jugendstil]] erbaut worden war. Die radialen Haupterschließungsstraßen nehmen ihren Ausgangspunkt an der Doppelplatzanlage des Ludolfinger- und Zeltinger Platzes und verlaufen der bewegten [[Topografie (Kartografie)|Topografie]] folgend zumeist gekrümmt. Das Gelände wurde parzelliert und an Bauwillige verkauft.


Beim Bau der [[Berliner Mauer]] 1961 wurde die S-Bahn zwischen den Bahnhöfen Frohnau und Hohen Neuendorf stillgelegt. Trotz der schrumpfenden Fahrgastzahlen infolge des nach 1961 einsetzenden [[S-Bahn-Boykott]]s wurde der Betrieb entlang der Nordbahn aufrechterhalten und sogar nach dem [[Geschichte der Berliner S-Bahn#Der zweite Reichsbahnerstreik 1980|Reichsbahnerstreik 1980]] fortgeführt. Erst mit Übernahme der Betriebsrechte durch die BVG am 9.&nbsp;Januar 1984 erfolgte die kurzzeitige Stilllegung. Da sich die Fahrgäste nach der Übernahme mit massiven Protesten für einen Betrieb aussprachen, wurde bereits am 1.&nbsp;Oktober 1984 der Verkehr bis nach Frohnau wieder aufgenommen. Dieser hielt allerdings nur bis zum Mai 1986 an, die Strecke wurde daraufhin umfassend saniert und das zweite Streckengleis durchgängig wiederhergestellt. Am 22.&nbsp;Dezember 1986 waren die Arbeiten abgeschlossen. Zwischen 1984 und 1986 wurde darüber hinaus der Bahnhof renoviert.
Am 7. Mai 1910 feierte man die Einweihung des Ortes, in der kurzen Zeit bis zum Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] im Jahr 1914 wurden aber nur wenige Häuser errichtet. Der größte Teil wurde erst zwischen den beiden Weltkriegen bebaut. Die Bebauung des nordöstlichen Teil der geplanten Siedlung wurde jedoch nie realisiert, obwohl dort bereits die Straßen gepflastert und Gehwege mit Straßenbäumen angelegt worden waren. Noch heute kann man den Frohnauer Forst dort auf gepflasterten Straßen durchwandern. Der in den 1930er-Jahren entstandene Plan, den nördlichen Teil des [[Bundesautobahn 10|Berliner Autobahnringes]] durch dieses Waldstück zu führen, wurde zum Glück der Vorstadt keine Realität. Im Norden Frohnaus entstand 1938 die [[Invalidensiedlung]] auf einem hufeisenförmigen Grundriss. Ihr Haupteingang war allerdings nach Norden zum brandenburgischen [[Hohen Neuendorf]] hin orientiert.


Nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|Deutschen Wiedervereinigung]] erfolgte der Lückenschluss über die West-Berliner Stadtgrenze zwischen Frohnau und Hohen Neuendorf, sodass seit 31.&nbsp;Mai 1992 wieder durchgehender S-Bahn-Betrieb auf der Nordbahn nach Oranienburg möglich ist. Im Jahr 2010 wurde das Bahnhofsgebäude im Rahmen des [[Maßnahmenpaket „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung“|Konjunkturpakets I]] der Bundesrepublik Deutschland energetisch saniert, der Energieverbrauch wird dadurch um 41% gesenkt.<ref name="sanierung2010">{{Internetquelle|url=http://www.bahnhof.de/site/bahnhoefe/de/konjunkturprogramm__bahnhoefe/03__highlights/03__berlin/01__Berlin-Frohnau/01__geplante__massnahmen.html|titel=Konjunkturprogramm, Ausgewählte Highlights, Berlin-Frohnau, geplante Maßnahmen|hrsg=www.bahnhof.de|zugriff=2012-01-26}}</ref>
Kommunalrechtlich war Frohnau zunächst ein Teil des Gutsbezirks Stolpe und bildete seit Juli 1910 einen eigenen Gutsbezirk. 1917 trennte man den nördlichen Teil als weiteren Gutsbezirk ‚Kaiserlich Frohnau‘ ab. Jedoch wurde die Trennung nicht praktisch vollzogen, da mit der [[Novemberrevolution|Revolution von 1918]] die Gutsbezirke aufgelöst wurden. Am 1.&nbsp;Oktober 1920 wurde Frohnau in die Großgemeinde Berlin eingegliedert und bildet seitdem einen Ortsteil des Bezirks Reinickendorf.


== Anbindung ==
Am 22. April 1945 besetzten die [[Rote Armee|sowjetischen Truppen]] den Ortsteil. Vom 12. August 1945 bis zum 2. Oktober 1990 gehörte er zum [[Französischer Sektor|Französischen Sektor]] Berlins. Von 1961 bis 1989 war der gesamte Ortsteil im Norden des Tegeler Forstes im Wesentlichen nur über drei Straßen vom südlich gelegenen Ortsteil Hermsdorf her erreichbar. Die Rote Chaussee, die Frohnau durch den Tegeler Forst mit Heiligensee verbindet, wurde erst vom französischen Militär angelegt. Die Oranienburger Chaussee im Verlauf der [[Bundesstraße&nbsp;96]], war durch den sogenannten ‚[[Entenschnabel (Glienicke)|Entenschnabel]]‘, ein damals zur [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] gehörender Geländestreifen der Straße Am Sandkrug, von der südlich weiterführenden Berliner Straße abgeriegelt.


Neben der S-Bahnlinie&nbsp;S1 halten die Buslinien&nbsp;120, 125 und N20 der [[Berliner Verkehrsbetriebe]] an den Plätzen am Bahnhof.
Das [[Wappen des Bezirks Reinickendorf#Frohnau|Wappen von Frohnau]] wurde 1987 im Rahmen eines Wettbewerbs ausgewählt.


{| class="wikitable"
Am 19. und 20. Juni 2010 feierte Frohnau sein 100-jähriges Bestehen.
|- class="hintergrundfarbe6"
! Linie
! Verlauf
{{Navigationsleiste ÖPNV Berlin|S1}}
|}


== Bauwerke ==
== Literatur ==


* {{Literatur
=== Casinoturm ===
| Autor = Bernhard Strowitzki
[[Datei:Berlin-Frohnau-Casinoturm.jpg|miniatur|hochkant|Casinoturm]]
| Titel = S-Bahn Berlin – Geschichte(n) für unterwegs

| Verlag = Verlag GVE
Der Casinoturm wurde zwischen 1909 und 1910 als 30&nbsp;Meter hohes Wahrzeichen und [[Landmarke]] des Ortsteils nach einem Entwurf der Architekten Gustav Hart und Alfred Lesser erbaut. Der balkonartige Umgang unterhalb der Turmspitze in einer Höhe von 26,5&nbsp;Metern ist als Aussichtsplattform gestaltet. An der Turmfassade befinden sich Uhren nach allen vier Himmelsrichtungen. Über dem Haupteingang ist die Skulptur eines Hirschkopfes angebracht, dem das Geweih eines im kaiserlichen Hofjagdrevier bei [[Oranienburg]] erlegten Hirsches aufgesetzt ist. Im Inneren ist der Turm mit einem – schon lange außer Betrieb gesetzten – Hochdruckbehälter mit 49&nbsp;m³ Inhalt zur Wasserversorgung des Bahnhofsgeländes und der angrenzenden Geschäftsgebäude ausgestattet, es handelt sich demnach eigentlich um einen Wasserturm. An seiner Südwestecke verfügt der Turm über einen bis zur Höhe von etwa 20&nbsp;m führenden Treppenturm, der sich wie ein Halbmond an den Turmbau anfügt.
| Ort = Berlin

| Jahr = 2002
=== S-Bahnhof Frohnau ===
| ISBN = 3-89218-073-3
[[Datei:Bf-b-frohnau.jpg|miniatur|links|Bahnhofsgebäude Frohnau]]
}}

Das Bahnhofsgebäude mit dem tief gelegenen Bahnsteig ließ die Eisenbahndirektion Berlin 1908–1910 ebenfalls nach einem Entwurf der Architektengemeinschaft Gustav Hart &&nbsp;Alfred Lesser errichten. Die Berliner Terrain-Centrale, die damals Frohnau als neues Siedlungsgebiet erschloss, leistete einen Baukostenzuschuss von 30.000&nbsp;[[Goldmark|Mark]] und übernahm die Betriebskosten für vier Jahre. Schon lange vor der Gründung Frohnaus verkehrte hier seit 1877 die [[Preußische Nordbahn|Nordbahn]] zwischen Berlin und [[Stralsund]]. Ab 1891 wurde sie zweigleisig ausgebaut. An der Stelle des heutigen Bahnhofs Frohnau stand ein Bahnwärterhäuschen. Die nächsten Stationen waren Hermsdorf im Süden und Stolpe im Norden (der [[Bahnhof Stolpe (Nordbahn)|Bahnhof Stolpe]] lag unmittelbar nördlich der heutigen [[Invalidensiedlung]] und wurde 1924 geschlossen). Bei der Anlegung der Frohnauer Straße im Jahre 1909 legte man die Bahngleise tiefer, schüttete die Umgebung auf und baute die Straßenbrücke als Verbindung der beiderseits der Bahn gebauten Ortsteile. Am 1.&nbsp;Mai 1910 wurde der neue Bahnhof Frohnau eingeweiht; es wurden 1640&nbsp;Besucher gezählt. Am 1.&nbsp;April 1925 trat an der Stelle der Dampfzüge die elektrische [[S-Bahn Berlin|S-Bahn]] nach [[Oranienburg]]. Beim Bau der [[Berliner Mauer]] 1961 wurde die S-Bahn zwischen den Bahnhöfen Frohnau und [[Hohen Neuendorf]] stillgelegt und erst am 31.&nbsp;Mai 1992 wieder eröffnet. Zwischen 1984 und 1986 wurde der Bahnhof renoviert.

=== Wasserturm ===

Der auf dem städtischen Friedhof Hermsdorf befindliche Wasserturm steht auf Frohnauer Gebiet. Er wurde 1908/1909 erbaut und von dem seinerzeit in Hermsdorf wohnenden Maler [[Max Beckmann]] in zwei Gemälden abgebildet, unter anderem in der Phase der Erbauung. Der Turm ist 30&nbsp;Meter hoch und versorgte ursprünglich Hermsdorf, Frohnau, [[Berlin-Waidmannslust|Waidmannslust]] und [[Berlin-Lübars|Lübars]] mit dem notwendigen Wasserdruck. Der Wasserbehälter konnte maximal 500&nbsp;m³ fassen, war aber nur etwa 20&nbsp;Jahre in Betrieb. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] diente der Turm als Beobachtungsposten für Polizei und Luftwaffe.

=== Funkanlagen ===
[[Datei:Sendemasten-Frohnau.jpg|miniatur|hochkant|Die beiden ehemaligen Sendetürme von Nordwesten gesehen]]

In einem Waldstück in der Nähe des [[Hubertussee (Berlin-Frohnau)|Hubertussees]] befindet sich die [[Richtfunkanlage Berlin-Frohnau]]. Dort stand das zweithöchste Bauwerk Berlins (vergleiche [[Liste der höchsten Bauwerke in Berlin]]). Der zwischen 1977 und 1979 errichtete Richtfunkmast war 358,58&nbsp;Meter hoch, 920&nbsp;Tonnen schwer und ermöglichte bis zur [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] eine [[Richtfunk]]verbindung mit der Bundesrepublik Deutschland. Die Richtfunkstrecke hatte das Ziel, zwischen [[West-Berlin]] und [[Westdeutschland]] Telefonverbindungen zu ermöglichen. Nach der [[Wende (DDR)|Wende]] wurde bekannt, dass das [[Ministerium für Staatssicherheit]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] auch diese Verbindungen überwachen konnte. Da der Funkmast nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] keine Nutzung mehr hatte, wurde er am 8. Februar 2009 gesprengt.

Zur Anlage gehört auch ein freistehender Stahlgitterturm mit einer Höhe von 117,5&nbsp;Metern, der weiterhin genutzt wird.

=== Sonstiges ===

Einige architektonisch reizvolle Gebäude Frohnaus stammen unter anderen von folgenden Architekten:
* Max Meyer ([[Das Buddhistische Haus|Buddhistisches Haus]])
* Paul Poser
* Max Scheidling
* [[Heinrich Straumer]] (Erbauer des [[Berliner Funkturm]]s)

== Öffentliche Einrichtungen ==

=== Schulen ===

* Renée-Sintenis-Grundschule, benannt nach der in Berlin geborenen Bildhauerin, Zeichnerin und Grafikerin [[Renée Sintenis]].
* Victor-Gollancz-Grundschule. Die Schule hat ihren Namen nach dem englischen Verleger [[Victor Gollancz]]. Dieser – selbst [[Jüdische Religion|jüdischen Glaubens]] – trat nach dem Zweiten Weltkrieg gegen die These von der [[Kollektivschuld]] des deutschen Volkes an und setzte sich dafür ein, der notleidenden deutschen Bevölkerung zu helfen.
* Evangelische Schule in Frohnau (Grundschule und Gymnasium).

=== Feuerwehr ===

Die [[Freiwillige Feuerwehr]] Frohnau ist zuständig für den Feuerwehr- und Rettungsdienst in der Gartenstadt.

=== Religionsgemeinschaften ===
==== Kirchen ====
[[Datei:Frohnau-Kirchengebäude.jpg|miniatur|[[Johanneskirche (Berlin-Frohnau)|Johanneskirche]]]]
Die evangelische [[Johanneskirche (Berlin-Frohnau)|Johanneskirche]] nebst Gemeindehaus wurden 1934–1936 nach einem Entwurf der Brüder [[Walter Krüger (Architekt)|Walter]] und [[Johannes Krüger (Architekt)|Johannes Krüger]] erbaut (Erbauer des [[Tannenberg-Denkmal]]s). Der Turm erinnert in seiner Gestaltung an [[Romanik|romanische]] Westwerke [[mittelalter]]licher [[Wehrkirche]]n. Der Vorbau vor dem Kircheneingang wird von vier [[Eichen]]stämmen aus dem Tegeler Forst getragen. In diese hat der Bildhauer Karl Sylla die Symbole der vier [[Evangelisten]] und weitere christliche Sinnbilder geschnitzt. Den [[Altar]] mit Leuchter gestaltete der Bildhauer Fritz Thiel. Die 1967 von Götz Löpelmann geschaffenen abstrakten [[Bleiglasfenster]] stellen die [[Schöpfungsgeschichte]] dar.

Die evangelische Gemeinde Frohnau wurde 1922 von der Gemeinde Stolpe abgetrennt. Vor dem Bau der Johanneskirche hatten die Gottesdienste in einem Gebäude in der Senheimer Straße stattgefunden, das ursprünglich als Turnhalle erbaut worden war. Diese Turnhalle war im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] ein [[Lazarett]] und wurde schließlich von der katholischen Gemeinde Frohnaus erworben.

Seitdem befindet sich dort die katholische Kirchengemeinde St.&nbsp;Hildegard. Die Kirche ist [[Hildegard von Bingen]] geweiht und beherbergt eine Reihe von bemerkenswerten Kunstgegenständen, unter anderem ein Altarbild aus dem früheren Bestand der [[St.&nbsp;Hedwigs-Kathedrale]], eine von [[Käthe Kollwitz]] bewunderte [[Pietà]], ein Andachtskreuz und [[Portal (Architektur)|Türportal]] des „Herrgottschnitzers von Frohnau“ – Johannes Lotter – und eine [[Pneumatik|pneumatische]] [[Wilhelm Sauer (Orgelbauer)|Sauer]]-Orgel, die „kleine Schwester“ der Kathedralorgel zu St.&nbsp;Hedwig.

==== Das Buddhistische Haus ====

Bauherr des [[Das Buddhistische Haus|Buddhistischen Hauses]] war der Arzt [[Paul Dahlke (Buddhist)|Paul Dahlke]], der auf seinen [[Asien]]reisen den [[Buddhismus]] kennengelernt hatte. Als ein Zentrum dieser Religion ließ er von 1923 bis 1924 durch den [[Berlin-Pankow|Pankower]] Architekten Max Meyer ein villenartiges Wohnhaus mit einem dahinter gesetzten, im [[japan]]ischen Stil gehaltenen [[Tempel]]bau errichten. Noch heute leben hier buddhistische [[Mönche]] und es finden regelmäßig Vorträge und Diskussionen statt.

{{Panorama|07.07.12.Panorama Frohnau 1.jpg|1000|Blick auf den Zeltinger Platz in Frohnau (links das Kirchengebäude)}}

=== Kultureinrichtungen ===

* ''Die Teestube'' (evangelisches Jugendheim im Fuchssteiner Weg 20–26)
* Jugendzentrum ''Terra Frohnau''
* Das ''Centre Bagatelle'' (Zeltinger Straße 6) bietet ein breites kulturelles Angebot. Neben zahlreichen Kursen finden hier u.&nbsp;a. regelmäßig Konzerte verschiedener Musikrichtungen statt.
* ''Kunsthand Berlin''
* ''Künstlerhof Frohnau:'' Auf dem Waldgelände (Hubertusweg 60) ist seit 1998 mit Unterstützung des Bezirksamtes Reinickendorf und großer Eigeninitiative der Künstlerinnen und Künstler in ehemaligen [[Lazarett]]gebäuden aus den 1920er-Jahren und einem Neubau von 1970 eine Produktionsstätte für Künstler der Richtungen [[Malerei]], [[Bildhauerei]], [[Töpferei|Keramik]], [[Zeichnung (Kunst)|Grafik]], [[Glasbläser|Glasverarbeitung]], [[Konzeption]], [[Videotechnik]] und [[Internet]], [[Schriftstellerei]], [[Fotografie]], [[Musiker|Musik]] und [[Komposition (Musik)|Komposition]] entstanden.
* Stadtbibliothek Frohnau
* ''Kiwanis Club Berlin Frohnau e.V.''

== Persönlichkeiten ==
* [[Tilly Boesche-Zacharow]], Schriftstellerin und Verlegerin, lebt in Frohnau
* [[Horst Bosetzky]], Kriminalromanautor mit dem Pseudonym „-ky“, lebte in Frohnau
* [[Paul Dahlke (Buddhist)|Paul Dahlke]], Arzt und Begründer des [[Das Buddhistische Haus|Buddhistischen Hauses]]
* [[Carl Einstein]], Schriftsteller, Kunsthistoriker, lebte bis 1934 in der Veltheim-Promenade 17 (Gedenktafel)
* [[Ursula Engelen-Kefer]] ehemalige stellvertretende Vorsitzende des [[Deutscher Gewerkschaftsbund|Deutschen Gewerkschaftsbunds]]
* [[Kurt Fischer (Buddhist)|Kurt Fischer]], Buddhist, Beamter und Autor, lebte zeitweise im Buddhistischen Haus
* [[Robert Garbe (Ingenieur)|Robert Garbe]], Lokomotivbaudezernent der preußischen Staatsbahn
* [[Rainer Hunold]], Schauspieler, lebt in Frohnau
* [[Ingeborg Junge-Reyer]], [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]-Politikerin und Berliner Senatorin für Stadtentwicklung
* [[Fritz Kuhn]], Bundestagsabgeordneter von [[Bündnis 90/Die Grünen]], lebt in Frohnau
* [[Oskar Loerke]], Dichter und Schriftsteller, lebte und starb in Frohnau; an seinem ehemaligen Wohnhaus in der Kreuzritterstraße 8 hängt ihm zu Ehren eine Gedenktafel
* [[Reinhard Mey]], Musiker, ist im benachbarten [[Berlin-Schulzendorf|Schulzendorf]] aufgewachsen und lebt seit vielen Jahren mit seiner Familie in Frohnau
* [[Walter von Molo]], Schriftsteller, lebte zeitweise in Frohnau, später in [[Berlin-Zehlendorf|Zehlendorf]]
* [[Ursela Monn]], Schauspielerin und Sängerin, ist in Frohnau geboren
* [[Hanns Nocker]], Opernsänger, lebte etwa 25 Jahre in Frohnau und starb in Frohnau
* [[Harry Pieper]], Buddhist und Autor war von 1930 bis 1934 Leiter des Buddhistischen Hauses
* [[Peter Sandloff]], Komponist und Filmkomponist, lebte und starb in Frohnau und hat die „Frohnau Hymne“ vertont (Text: [[Fritz Eckard]])
* [[Wilhelm Staehle]], Kommandant der [[Invalidensiedlung]], er wurde wegen seiner Teilnahme am [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus]] unmittelbar vor Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] von den [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] ermordet
* [[Frank Steffel]], [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]-Politiker
* [[Farin Urlaub]] (bürgerlicher Name ''Jan Vetter''), Gitarrist und Gründer der Band [[Die Ärzte]], lebte von seinem siebten bis zu seinem 18.&nbsp;Lebensjahr in Frohnau
* [[Klaus Voormann]], Musiker und Grafiker, wuchs in Fronau auf
* [[Hans Wall]], Gründer der [[Wall AG]], lebte einige Zeit in Frohnau
* [[Bettina Wegner]], Liedermacherin, lebt in Frohnau
* [[Konrad Wölki]], Komponist und [[Mandolinist]], starb in Frohnau
* [[Peter Zwegat]], Schuldnerberater

== Literatur ==
* Hans-Ulrich Kreusler: ''Frohnauer Ansichten.'' Hans-Ulrich Kreusler Verlag, Berlin 1984.
* Tilly Boesche-Zacharow: ''Johannes Lotter – der Herrgottschnitzer von Frohnau.'' M. u. N. Boesche Verlag, Berlin 1985, ISBN 3-923809-04-2.
* Günther Kühne, Elisabeth Stephani: ''Evangelische Kirchen in Berlin.'' 2. Auflage. CZV-Verlag, Berlin 1986, ISBN 3-7674-0158-4, S. 129–131.
* Max Mechow: ''Frohnau, die Berliner Gartenstadt.'' 2. Auflage. Stapp Verlag, Berlin 1985, ISBN 3-87776-052-X.
* Klaus Schlickeiser: ''Spaziergänge in Frohnau.'' Förderkreis für Bildung, Kultur und internationale Beziehungen Reinickendorf e.V., Berlin 2003, ISBN 3-927611-19-0.
* Clemens Alexander Wimmer: ''Parks und Gärten in Berlin und Potsdam.'' Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz. Abt.&nbsp;III – Gartendenkmalpflege, 3.&nbsp;Auflage, Nicolai'sche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1989, ISBN 3-87584-267-7, S.&nbsp;58–60.
* Michael Haddenhorst (Fotos), Peter Lemburg (Text): ''Frohnau.'' Nicolai-Verlag, Berlin 1995.
* Avigdor Ben Trojan: ''Liebe Grüsse an Frl. Ilse – Jüdische Spurensuche in Reinickendorf'', Teil 1: Frohnau. 2. Auflage M. u. N. Boesche Verlag Berlin, 2003, ISBN 3-923809-80-8.
* Gemeindekirchenrat der evgl. Kirchengemeinde Frohnau: ''Jüdische Nachbarn 1933–1945 verfolgt – vertrieben – ermordet – vergessen?'' Evangelische Kirchengemeinde Frohnau, Berlin 2001
* Klaus Pegler: ''Es geschah in Frohnau – Frohnauer Geschichten 2.'' Alektor Verlag, Berlin 2006, ISBN 978-3-88425-085-3.
* Klaus Pegler: ''Frohnauer Geschichten – Erlebtes und Erforschtes.'' Alektor Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-88425-083-3.
* Katrin Lesser-Sayrac, Ingolf Wernicke, Klaus von Krosigk: ''Ludwig Lesser (1869–1957) – Erster freischaffender Gartenarchitekt in Berlin und seine Werke im Bezirk Reinickendorf.'' Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz Berlin (Hrsg.), Kulturbuch-Verlag GmbH 1995, Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin, Heft 4, ISBN 3-88961-152-4.


== Weblinks ==
== Weblinks ==


* {{LDLBerlin|09012122}}
{{Commons|Berlin-Frohnau}}
* [http://www.reinickendorf.de/index_5142_de.html Frohnau als Ortsteil im Bezirk Reinickendorf]
* [http://www.stadtschnellbahn-berlin.de/bahnhof/bahnhof.php?bhf=200 Bahnhof Berlin-Frohnau bei stadtschnellbahn-berlin.de]

{{Navigationsleiste Ortsteile Berlins im Bezirk Reinickendorf}}

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== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Berlin-Frohnau| ]]
<references />
[[Kategorie:Ortsteil von Berlin|Frohnau]]
[[Kategorie:Gartenstadt|Berlin-Frohnau]]
[[Kategorie:Siedlung in Berlin|Frohnau]]


[[en:Frohnau]]
[[Kategorie:Berlin-Frohnau]]
[[fr:Berlin-Frohnau]]
[[Kategorie:Bahnhof in Berlin|Frohnau]]
[[it:Frohnau]]
[[Kategorie:Bahnhof der S-Bahn Berlin|Frohnau]]
[[nl:Berlin-Frohnau]]
[[Kategorie:Kulturdenkmal (Berlin)|Bahnhof Berlin Frohnau]]
[[pl:Frohnau]]

Version vom 27. Januar 2012, 00:01 Uhr

Berlin-Frohnau
Bahnhofsgebäude
Bahnhofsgebäude
Bahnhofsgebäude
Daten
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung BFOH
Preisklasse 4
Eröffnung 1. Mai 1910
Webadresse s-bahn-berlin.de
Architektonische Daten
Architekt Gustav Hart, Alfred Lesser
Lage
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 37′ 57″ N, 13° 17′ 25″ OKoordinaten: 52° 37′ 57″ N, 13° 17′ 25″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Berlin-Frohnau
Bahnhöfe in Berlin
i16i16i18

Der heutige Bahnhof Berlin-Frohnau ist ein Bahnhof der Berliner S-Bahn, an der Berliner Nordbahn. Er liegt im Bezirk Reinickendorf im Zentrum des Ortsteils Frohnau. Nächster Bahnhof nördlich ist Hohen Neuendorf, der folgende Bahnhof in Richtung Süden ist Hermsdorf.

Der Bahnhof hat am nördlichen Ende einen Zugang. Dieser führt auf die Südseite der Frohnauer Brücke sowie zum Ludolfinger Platz westlich der Bahnlinie, hier befinden sich Fahrradabstellplätze und Kurzzeitparkplätze. Östlich der Bahnlinie liegt der Zeltinger Platz, dort ist ein Taxiplatz angelegt. An beiden Plätzen befinden sich zudem Bushaltestellen.

Geschichte

Das Bahnhofsgebäude mit dem tief gelegenen Bahnsteig ließ die Eisenbahndirektion Berlin 1908–1910 ebenfalls nach einem Entwurf der Architektengemeinschaft Gustav Hart & Alfred Lesser errichten. Die Berliner Terrain-Centrale, die damals Frohnau als neues Siedlungsgebiet erschloss, leistete einen Baukostenzuschuss von 30.000 Mark und übernahm die Betriebskosten für vier Jahre. Schon lange vor der Gründung Frohnaus verkehrte hier seit 1877 die Nordbahn zwischen Berlin und Stralsund. Ab 1891 wurde sie zweigleisig ausgebaut. An der Stelle des heutigen Bahnhofs Frohnau stand ein Bahnwärterhäuschen. Die nächsten Stationen waren Hermsdorf im Süden und Stolpe im Norden (der Bahnhof Stolpe lag unmittelbar nördlich der heutigen Invalidensiedlung und wurde 1924 geschlossen). Bei der Anlegung der Frohnauer Brücke im Jahre 1909 legte man die Bahngleise tiefer, schüttete die Umgebung auf und baute die Straßenbrücke als Verbindung der beiderseits der Bahn gebauten Ortsteile. Am 1. Mai 1910 wurde der neue Bahnhof Frohnau eingeweiht; es wurden 1640 Besucher gezählt. Am 1. April 1925 trat an der Stelle der Dampfzüge die elektrische S-Bahn nach Oranienburg.

Nach 1945 wurde der Abschnitt Wilhelmsruh–Birkenwerder auf je ein Gleis für Fern- und S-Bahn reduziert. Da entlang der Strecke keine Ausweichungen zur Verfügung standen, konnten die Züge zunächst nur im Stundentakt verkehren. Erst 1948 wurde der Takt durch zwei Ausweichen in Waidmannslust und Frohnau auf 20 Minuten verdichtet. Nach 1952 wurde zudem der Fernverkehr im Berliner Raum, da sich die Strecke nun im Westteil der Stadt befand, aufgegeben, die Gleise wurden allerdings nicht für den Ausbau der S-Bahnstrecke verwendet.

Beim Bau der Berliner Mauer 1961 wurde die S-Bahn zwischen den Bahnhöfen Frohnau und Hohen Neuendorf stillgelegt. Trotz der schrumpfenden Fahrgastzahlen infolge des nach 1961 einsetzenden S-Bahn-Boykotts wurde der Betrieb entlang der Nordbahn aufrechterhalten und sogar nach dem Reichsbahnerstreik 1980 fortgeführt. Erst mit Übernahme der Betriebsrechte durch die BVG am 9. Januar 1984 erfolgte die kurzzeitige Stilllegung. Da sich die Fahrgäste nach der Übernahme mit massiven Protesten für einen Betrieb aussprachen, wurde bereits am 1. Oktober 1984 der Verkehr bis nach Frohnau wieder aufgenommen. Dieser hielt allerdings nur bis zum Mai 1986 an, die Strecke wurde daraufhin umfassend saniert und das zweite Streckengleis durchgängig wiederhergestellt. Am 22. Dezember 1986 waren die Arbeiten abgeschlossen. Zwischen 1984 und 1986 wurde darüber hinaus der Bahnhof renoviert.

Nach der Deutschen Wiedervereinigung erfolgte der Lückenschluss über die West-Berliner Stadtgrenze zwischen Frohnau und Hohen Neuendorf, sodass seit 31. Mai 1992 wieder durchgehender S-Bahn-Betrieb auf der Nordbahn nach Oranienburg möglich ist. Im Jahr 2010 wurde das Bahnhofsgebäude im Rahmen des Konjunkturpakets I der Bundesrepublik Deutschland energetisch saniert, der Energieverbrauch wird dadurch um 41% gesenkt.[1]

Anbindung

Neben der S-Bahnlinie S1 halten die Buslinien 120, 125 und N20 der Berliner Verkehrsbetriebe an den Plätzen am Bahnhof.

Linie Verlauf

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Literatur

  • Bernhard Strowitzki: S-Bahn Berlin – Geschichte(n) für unterwegs. Verlag GVE, Berlin 2002, ISBN 3-89218-073-3.

Einzelnachweise

  1. a b Konjunkturprogramm, Ausgewählte Highlights, Berlin-Frohnau, geplante Maßnahmen. www.bahnhof.de, abgerufen am 26. Januar 2012.