Doux (Schüss)
Doux Dou, Torrent | ||
Karstquelle der Grande Doux |
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Daten | ||
Lage | Schweizer Jura
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Schüss → Zihl → Aare → Rhein → Nordsee | |
Quelle | in der Combe des Baumes bei Cormoret 47° 10′ 6″ N, 7° 2′ 14″ O | |
Quellhöhe | 737 m ü. M. | |
Mündung | bei Le Torrent in die Schüss (frz. Suze)Koordinaten: 47° 10′ 0″ N, 7° 2′ 32″ O; CH1903: 569947 / 224033 47° 10′ 0″ N, 7° 2′ 32″ O | |
Mündungshöhe | 718 m ü. M. | |
Höhenunterschied | 19 m | |
Sohlgefälle | 38 ‰ | |
Länge | 500 m | |
Gemeinden | Cormoret |
Die Doux – oder in der neueren Schreibweise Dou, frz. La Dou, und auch Le Torrent – ist ein kurzer, wasserreicher Bach in der Nähe der Ortschaft Cormoret im Berner Jura. Sie entspringt einer Karstquelle, die zusammen mit der in den Berg eingegrabenen Schlucht als Sehenswürdigkeit gilt. Der Bach liefert die Wasserkraft für einen Gewerbebetrieb und ein Kleinkraftwerk. Neben der Grande Doux entspringt ganz in der Nähe auch die Petite Doux, die ebenfalls einer Karstquelle entspringt und ein kurzer Zufluss des Hauptbaches ist.[1]
Der Bachname Le Torrent bedeutet auf Deutsch «Wildbach»; vom Bach erhielt die Gewerbesiedlung bei Cormoret den gleichen Namen.
Geografie
Der Lauf der Doux beginnt in einer von grobem Blockschutt zugedeckten Karstquelle im kleinen Tal La Combe des Baumes einen Kilometer westlich der Ortschaft Cormoret im Sankt-Immertal. Mit einer Länge von nur etwa einem halben Kilometer ist der Bergbach ein sehr kurzes Fliessgewässer. So wie auch der nahe gelegene Bach Raissette in Cormoret führt die Doux von der ergiebigen Quelle an viel Wasser. Ihr Lauf führt unter drei Brücken hindurch: Die Bahnstrecke Biel/Bienne–La Chaux-de-Fonds, die Hauptstrasse 30 und die historische Bogenbrücke der alten Landstrasse stehen unmittelbar neben einander bei der Gewerbesiedlung Le Torrent und nahe bei der Mündung der Doux in die Schüss.
So wie bei der Raissette kommt das Wasser der Doux aus einem unterirdischen, vielleicht sogar demselben Karstgrundwasserleiter unter der Bergkette Montagne du Droit und dem Hochplateau des Nordwestschweizer Juras. Im verkarsteten Kalkmassiv versickert das Niederschlagswasser und gelangt durch viele Dolinen und andere Klüfte wie das Schluckloch im Gebiet der Tourbière de la Chaux d’Abel in den durchlässigen Felsboden. Die wichtigsten Karstquellen im Sankt Immertal sind jene der Raissette, der Grande Doux und der Petite Doux.
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Im Tal der Doux (1934)
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Brücken über die Doux
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Alte Bogenbrücke und Wasserkraftwerk
Nutzung
Das Wasser der Doux wird seit dem Mittelalter von einer Mühle an der Landstrasse[2] und seit dem 17. Jahrhundert auch von einer Schmiede genutzt.[3] Um 1870 wurde die Schmiede beim Bau der Bahnstrecke abgebrochen. 1889 kaufte die Teigwarenfabrik Usine de Produits alimentaires du Torrent, Cormoret den Mühlenbetrieb. Dank des grossen Gefälles und der starken Quellschüttung konnte das Unternehmen unter dem aufgestauten Mühleweiher mehrere Wasserräder antreiben. 1899 erhielt der Betrieb den Bahnanschluss. Seit den 1920er Jahren produzierten Turbinen den Strom für die Beleuchtung der Fabrik, die nach einem Brand im Jahr 1932 neu aufgebaut wurde. In den 1960er Jahren stellte die Fabrik das Wasserwerk an der Doux ganz auf den elektrischen Kraftwerksbetrieb um; eine neue Kaplanturbine lieferte den Strom für den Antrieb der Maschinen und ersetzte die ältere mechanische Kraftübertragung. Später erwarb die Genossenschaft Landi die Gebäude und nutzt sie seither als Lebensmittellager. Die Landi verkaufte das Kleinkraftwerk 1988 an das Elektrizitätswerk Société des Forces électriques de la Goule (SEG), die es unabhängig vom Fabrikbetrieb als Energiequelle betreibt.[4]
Seit 1964 leitet das Wasserwerk von Saint Imier Wasser aus der Doux in das Trinkwassernetz der Gemeinde, die talaufwärts liegt.
Literatur
- Frank Vaucher: Cormoret. Un village raconte son histoire. Cormoret, 1994.
- Bernard Romy: Le Meunier, l’horloger et l’électricien. Les usiniers de la Suze, 1750-1950. In: Intervalles, 69–70, 2004, S. 52–58, 236–242.
- G. Ritter: Les sources du Val de Saint-Imier. In: Bulletin de la Société des Sciences Naturelles de Neuchâtel, 17, 1888–1889, S. 64–71.
Weblinks
- Doux auf dem Geoportal des Kantons Bern
- Torrent, Le - Cormoret
Einzelnachweise
- ↑ «C’est une autre vie qui s’écoule» auf arcinfo.ch, 9. Juli 2011, abgerufen am 1. März 2023.
- ↑ Torrent, Le - Cormoret auf chronologie-jurassienne.ch.
- ↑ Torrent (centrale hydroélectrique), Cormoret auf diju.ch.
- ↑ Torrent (centrale hydroélectrique), Cormoret auf diju.ch.