Mittelmeerküche

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Der Begriff Mittelmeerküche oder mediterrane Küche wird in Kochbüchern und umgangssprachlich häufig als Oberbegriff für die verschiedenen Landesküchen der Mittelmeerregion verwendet. Diese Küchen weisen zwar einige gemeinsame Elemente auf wie die häufige Verwendung von Olivenöl, mediterranen Kräutern und Knoblauch, unterscheiden sich teilweise jedoch erheblich. Deshalb gibt es genau genommen auch keine Mittelmeerküche, bei diesem Begriff handelt es sich in erster Linie um ein Schlagwort.

Olivenöl in einer Karaffe mit Brot, Chilis, Oliven, und Rosmarin

Auf Antrag Spaniens, Griechenlands, Italiens und Marokkos wurde die Mittelmeerküche von der UNESCO im November 2010 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. 2013 wurde der Eintrag um die Länder Kroatien, Portugal und Zypern erweitert.[1]

Als Grundelemente der Landesküchen der Mittelmeerregion gelten:

Da mehrere medizinische Studien bei Bewohnern der Mittelmeerländer eine geringere Fallzahl von Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck und Übergewicht sowie eine tendenziell höhere Lebenserwartung als in Nordeuropa und den Vereinigten Staaten festgestellt haben, wurde ein Zusammenhang mit der Ernährung in diesen Ländern hergestellt.[2][3][4] Darüber hinaus kann auch die periphere arterielle Verschlusskrankheit durch die mediterrane Kost verhindert werden.[5] Bei Menschen mit hohem genetischen Risiko an Diabetes zu erkranken, kann die Mittelmeerdiät zwar nicht das gesamte zusätzliche Risiko wieder wettmachen, jedoch können Blutzuckerwerte und Fettwerte zumindest teilweise stabilisiert werden. Auch das erhöhte Schlaganfallrisiko verschwindet bei Einhaltung der Mittelmeerdiät.[6] Das war der Anlass, Ernährungsempfehlungen zu entwickeln, die unter dem Namen Mittelmeer-Diät bekannt geworden sind. Diese Empfehlungen weichen jedoch von den tatsächlichen Essgewohnheiten der Mittelmeerländer teilweise deutlich ab, die Rezepte enthalten beispielsweise meist wesentlich weniger Fett als die traditionelle Kost dieser Region.

Auch bei der Entwicklung von Diabetes sollte die Mittelmeerkost schützend wirken. Der schützende Effekt ist auch dann gegeben, wenn keine kalorischen Einschränkungen und kein aktives Bewegungsprogramm eingehalten werden.[7]

Küchen des Mittelmeerraums

Einzelnachweise

  1. The Mediterranean diet. UNESCO, abgerufen am 21. Januar 2014 (englisch).
  2. António José Marques da Silva, La diète méditerranéenne. Discours et pratiques alimentaires en Méditerranée (vol. 2), L'Harmattan, Paris, 2015 ISBN 978-2-343-06151-1. see extract
  3. Rolf Degen: Selbstschutz mit Messer und Gabel. In: Tabula. Nr. 2, 1998 (PDF; 205 kB (Memento vom 18. Januar 2012 im Internet Archive) [abgerufen am 11. August 2013]). Selbstschutz mit Messer und Gabel (Memento des Originals vom 18. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sge-ssn.ch
  4. Mittelmeer-Diät halbiert Diabetes-Risiko. In: Ärztezeitung. 19. Oktober 2010, abgerufen am 11. August 2013.
  5. Miguel Angel Ruiz-Canela und andere: Association of Mediterranean Diet With Peripheral Artery Disease. In: JAMA. 311, 2014, S. 415, doi:10.1001/jama.2013.280618.
  6. Dolores Corella und andere: Mediterranean Diet Reduces the Adverse Effect of the TCF7L2-rs7903146 Polymorphism on Cardiovascular Risk Factors and Stroke Incidence: A randomized controlled trial in a high-cardiovascular-risk population. In: Diabetes Care. 36, 2013, S. 3803–3811, doi:10.2337/dc13-0955.
  7. Jordi Salas-Salvadó und andere: Prevention of Diabetes With Mediterranean Diets. In: Annals of Internal Medicine. 160, 2014, S. 1–10, doi:10.7326/M13-1725.