Étoiles de Pau

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Das Reitturnier Étoiles de Pau (französisch Sterne von Pau) ist ein jährlich stattfindender Wettbewerb im Vielseitigkeitsreiten. Das Turnier wird in der südfranzösischen Stadt Pau ausgetragen und stellt den Abschluss der Vielseitigkeitssaison dar. Seit 2012 wird im Zusammenhang mit dem Vielseitigkeitsturnier auch ein internationales Fahrsport-Turnier durchgeführt.

Turnier und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wettbewerb wird vom Weltreitverband FEI zu den weltweit sechs wichtigsten Turnieren, der Kategorie CCI 5*-L (bis 2018: CCI 4*), gerechnet. Die anderen Turnieren dieser Kategorie sind die Badminton Horse Trials, die Burghley Horse Trials, dem Kentucky Three-Day Event, der Australian International Three Day Event und die Luhmühlener Vielseitigkeit. von 2008 bis 2016 war der CCI von Pau Teil der Turnierserie FEI Classics.

Das Turnier wurde erstmals 1991 ausgetragen, zunächst als CCI 1*. Im Folgejahr wurde die Ausschreibung geändert, in den Folgejahren war das Turnier als CCI 2* ausgeschrieben. Im Jahr 2001 wurde in Pau die Europameisterschaft der Vielseitigkeitsreiter ausgetragen.

Nachdem das Turnier im Jahr 2002 als CCI 3* ausgeschrieben war, trug es 2003 und 2004 das Finale des Vielseitigkeits-Weltcup aus. Ebenfalls ab 2003 wird neben dem Hauptwettbewerb auch eine zeitgleich stattfindende kleine Vielseitigkeit auf CIC 2*-Niveau ausgetragen. Nachdem die Hauptprüfung des Turniers 2005 als Weltcupprüfung (CIC 3*-W) ausgetragen wurde, wurde sie im Jahr 2006 wieder als CCI 3* durchgeführt (als Testturnier für die zukünftige CCI 4*-Ausschreibung). Mit dem Jahr 2007 wurde die Hauptprüfung in den Kreis der CCI 4*-Turniere aufgenommen.[1][2] Mit der Änderung des Bezeichnungssystems für internationale Vielseitigkeiten zum Jahresbeginn 2019 wird der bisherige CCI 4* nun als CCI 5*-L betitelt.

Seit 2008 wird in Pau auch ein international ausgeschriebenes Fahrsportturnier durchgeführt. Dieses fand bis 2011 jeweils Ende Mai ausgetragen, von 2012 bis 2014 fand es jeweils eine Woche nach dem CCI 4* statt. Nachdem das Turnier 2011 erstmals 2011 das offizielle französische Turnier der Einspänner (CAIO 1) war, folgten in den Folgejahren auch die offiziellen französischen Turniere für Zweispänner und für Ponygespanne bis hin zum Pony-Vierspänner.

Im Jahr 2015 wurden die Fahrsportprüfungen erstmals zeitgleich mit dem Vielseitigkeitsturnier veranstaltet. Die Ponyprüfungen verschwanden aus dem Programm, dafür wurde erstmals der offizielle französische Turnier der Großpferde-Vierspänner (CAIO4*-H4) durchgeführt. Diese Prüfung war zugleich ein Qualifikationsturnier für den Vierspänner-Weltcup 2015/2016.[2] Im Folgejahr wurde hier das französische Nationenpreisturnier der Großpferde-Zweispänner (CAIO4*-H2) ausgerichtet.

Das Jahr 2020 war ein besonderes für die Veranstaltung: Die Einspännerfahrer richteten hier ihre Weltmeisterschaft aus. Nachdem alle anderen 5*-Prüfungen aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt wurde, war Pau zudem das einzige CCI 5*-L der Vielseitigkeitsreiter im Jahr 2020.

Siegerliste Vielseitigkeit (ab 2002)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Sieger Hauptprüfung Sieger CIC**[3]
2002 Vereinigtes Konigreich Pippa Funnell mit Cornerman
2003 Schweden Linda Algotsson mit Stand by me Finnland Piia Pantsu mit Trip Up
2004 SchwedenSchweden Linda Algotsson mit Stand by me Frankreich Eric Vigeanel mit Galaunay
2005 Belgien Karin Donckers mit Gazelle de la Brasserie CH Belgien Karin Donckers mit Rose’s Merlin
2006 Frankreich Jean Teulère mit Espoir de la Mare Frankreich Anouk Soulier mit Edenroz de Penvern
2007 Frankreich Nicolas Touzaint mit Hildago de l'Île Frankreich Nicolas Touzaint mit Joker d'Helby
2008 Deutschland Bettina Hoy mit Ringwood Cockatoo Italien Giovanni Ugolotti mit Matisse di Valmarina
2009 Deutschland Dirk Schrade mit King Artus Niederlande Madelein Brugman mit Katmandu
2010 Deutschland Andreas Dibowski mit FRH Fantasia Frankreich Fabrice Lucas mit Nero du Jardin
2011 Vereinigtes Konigreich William Fox-Pitt mit Oslo Neuseeland Andrew Nicholson mit Viscount George
2012 Neuseeland Andrew Nicholson mit Nereo Australien Christopher Burton mit Graf Liberty
2013 Vereinigtes Konigreich William Fox-Pitt mit Seacookie TSF Frankreich François Lemiere mit Ogustin du Terroir
2014 Deutschland Ingrid Klimke mit Hale Bob Frankreich Arnaud Boiteau mit Sultan de la Motte
2015 Frankreich Astier Nicolas mit Piaf de b'Neville Frankreich Cédric Lyard mit Titou
2016 Frankreich Maxime Livio mit Qalao des Mers Frankreich Aurelien Leroy mit Boyjoyce Chavannais
2017 Frankreich Gwendolen Fer mit Romantic Love Belgien Karin Donckers mit Jalapeno
2018 Frankreich Thibault Fournier mit Siniani de Lathus Frankreich Gireg Le Coz mit Aisprit de la Loge
2019 Vereinigtes Konigreich Tom McEwen mit Toledo de Kerser
2020 Vereinigtes Konigreich Laura Collett mit London

Siegerliste Fahrsport (ab 2014)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Sieger Vierspänner (Großpferde) Sieger Ein- bzw. Zweispänner (Großpferde) Sieger Nationenpreis
2014 CAI3*-H4: Frankreich Benjamin Aillaud mit Bartok, Bly Plain's, Colin und Conkalina[4] CAI3*-H2: FrankreichFrankreich Michael Sellier mit Cane K und Zaron[5]
2015 CAIO4*-H4 WCupQ: Australien Boyd Exell mit Zender, Carlos, Celviro, Zorro und Conversano Cselentano CAI3*-H2: FrankreichFrankreich Frédéric Bousquet mit Wiseguy M und Zwart[6] CAIO4*-H4 WCupQ: nur Frankreich war mit mehr als einem Fahrer am Start
2016 CAIO4*-H2: SpanienSpanien Miguel Ángel Gutiérrez Camarillo mit Encio, Flavio und Fidertraum[7] CAIO4*-H2: Niederlande Niederlande (Stan van Eijk, Harrie Verstappen, Ton Vreugdenhil jr.)[8]
2017 CAI2*-H4: FrankreichFrankreich Bernard Michel mit Carlos, Claas, Velaguez und Viktor[9] CAIO4*-H2: SpanienSpanien Francis Ballester Mallols mit Faraon Layge, General Layge und Iberico Layge[9] CAIO4*-H2: Frankreich Frankreich (Frédéric Bousquet, Bernard Pouvreau, Stephane Toujas)[10]
2018 CAIO4*-H1: FrankreichFrankreich Marion Vignaud mit First Quality[11]
2019 CAIO4*-H1: Belgien Laure Philippot mit Galen V[12] CAIO4*-H1: Frankreich Frankreich (Fabrice Martin, Jean Michel Olive, Marion Vignaud)[13]
2020 CH-M-A 1 (WM Einspänner): NiederlandeNiederlande Saskia Siebers mit Axel[14] CH-M-A 1 (WM Einspänner): Niederlande Niederlande (Saskia Siebers, Rudolf Pestman, Frank van der Doelen)[15]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Turniergeschichte (Memento vom 30. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) (französisch)
  2. a b Turnierkalender der FEI
  3. FEI-Turnierkalender mit Ergebnislisten
  4. Ergebnis Vierspänner Pau 2014
  5. Ergebnis Zweispänner Pau 2014
  6. Ergebnisse Zwei- und Vierspänner Pau 2015
  7. Ergebnis Einzelwertung Zweispänner Pau 2016 (PDF)
  8. Ergebnis Mannschaftswertung Zweispänner Pau 2016 (PDF)
  9. a b Ergebnis Einzelwertungen Fahren, Pau 2017 (PDF)
  10. Ergebnis Mannschaftswertung Zweispänner Pau 2017 (PDF)
  11. Ergebnis Einspänner Pau 2018 (PDF)
  12. Ergebnis Einspänner Pau 2019 (PDF; 129 kB)
  13. Ergebnis Mannschaftswertung Einspänner Pau 2019 (PDF; 123 kB)
  14. Ergebnis Einzel, WM Einspänner Pau 2020
  15. Ergebnis Mannschaftswertung, WM Einspänner Pau 2020