Bruce Normand

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Bruce George Alexander Normand (* 1966 in Nottingham)[1] ist ein britischer theoretischer Festkörperphysiker und Bergsteiger.

Normand studierte von 1985 bis 1988 an der University of Cambridge und schloss sein Studium dort mit einem Bachelor of Arts in theoretischer Physik ab. Danach wechselte er als Doktorand zum Massachusetts Institute of Technology, wo er 1993 bei Patrick A. Lee promovierte. Seine Doktorarbeit befasste sich mit der Theorie der Hochtemperatursupraleitung. Danach war er in zahlreichen wissenschaftlichen Institutionen als Post-Doktorand, wissenschaftlicher Angestellter und als Gastwissenschaftler tätig.[2] Zwischen den Jahren 2009 und 2016 war er zuerst Visiting Professor, ab 2011 schließlich Distinguished Professor an der Renmin University of China. Zurzeit arbeitet er am Paul-Scherrer-Institut in Villigen.

Bruce Normand arbeitet an der Theorie von Quantenmaterialien, wie zum Beispiel der Elektron-Phonon-Wechselwirkung in Vielelektronen-Systemen[3] sowie an Spinkorrelationen in niederdimensionalen Quantenmagneten.[4] Zudem wirkte er häufig an der Analyse und Interpretation experimenteller Daten an Quantenmaterialien mit.[5][6]

Während seiner Zeit als Physikstudent am MIT begann Normand mit dem Bergsteigen. Seither bestieg er unter anderem den K2 sowie zahlreiche weitere Gipfel des Himalayas über sechs- und siebentausend Metern ü. d. M. Daneben führten ihn seine Expeditionen auf die höchsten Berge der Anden und der Alpen. Normand gelangen im Laufe der Zeit einige Erstbesteigungen von Bergen, darunter der Phola Kyung, der Kyashar, der Yanamax und der Kangbulu, sowie zahlreiche Erstbegehungen. Für die Erstbegehung der 2650 Meter hohen Nordwand des Xuelian Feng gemeinsam mit den US-amerikanischen Bergsteigern Jed Brown und Kyle Dempster erhielt Normand im Jahr 2010 den Piolet d’Or.[7]

Normand ist unter anderem Mitglied des Akademischen Alpen-Clubs Zürich.

Bei einem Besteigungsversuch des pakistanischen Siebentausenders Ultar Sar im Sommer 2018 mit dem Briten Timothy Miller und dem Österreicher Christian Huber kam es zu einem Unfall, der internationale Aufmerksamkeit erregte. Eine Lawine erfasste ihr 5900 Meter hoch gelegenes Zelt, in dem sie auf besseres Wetter für die Besteigung warteten, und verschüttete sie zwei Meter tief. Während es Miller gelang, sich mit seinen Zähnen aus dem Zelt zu befreien und Normand freizugraben, starb Huber noch unter der Schneedecke. Erst zwei Tage später konnten Miller und Normand von einem Militärhubschrauber der pakistanischen Armee gerettet werden.[8][9]

Einzelnachweise

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  1. Batura Muztagh Expedition 2006. In: alpinclub.com. Alpinclub Sachsen, abgerufen am 14. Juni 2019 (deutsch).
  2. Im Einzelnen war Normand von 1993 bis 2009 an folgenden Universitäten und Forschungseinrichtungen tätig: University of Tokyo, ETH Zürich, Universität Basel, Instituto Balseiro, Universität Augsburg, Universität Freiburg (Schweiz), École polytechnique fédérale de Lausanne, Johns Hopkins University, University of Southern California, Massachusetts Institute of Technology, Centro Atomico Bariloche, Indian Institute of Science, Institute of Mathematical Sciences (Chennai), Institute of Physics (Beijing).
  3. B. Normand, H. Kohno, H. Fukuyama: Spin-phonon coupling in the single-layer extended t-J model. In: Physical Review B. Band 53, Nr. 2, 1. Januar 1996, S. 856–870, doi:10.1103/PhysRevB.53.856 (aps.org [abgerufen am 14. Juni 2019]).
  4. B. Normand, T. M. Rice: Electronic and magnetic structure of LaCuO2.5. In: Physical Review B. Band 54, Nr. 10, 1. September 1996, S. 7180–7188, doi:10.1103/PhysRevB.54.7180 (aps.org [abgerufen am 14. Juni 2019]).
  5. Ch. Rüegg, B. Normand, M. Matsumoto, A. Furrer, D. F. McMorrow: Quantum Magnets under Pressure: Controlling Elementary Excitations in TlCuCl3. In: Physical Review Letters. Band 100, Nr. 20, 21. Mai 2008, S. 205701, doi:10.1103/PhysRevLett.100.205701 (aps.org [abgerufen am 14. Juni 2019]).
  6. Ch Rüegg, D. F. McMorrow, M. Boehm, K. W. Krämer, B. Normand: Quantum and classical criticality in a dimerized quantum antiferromagnet. In: Nature Physics. Band 10, Nr. 5, Mai 2014, ISSN 1745-2481, S. 373–379, doi:10.1038/nphys2902 (nature.com [abgerufen am 14. Juni 2019]).
  7. Piolets d’Or 2010: Die Sieger stehen fest! In: alpin.de. 13. April 2010, abgerufen am 14. Juni 2019 (deutsch).
  8. Ben Farmer: British climber escaped deadly Pakistan avalanche with his teeth to save companion. In: The Telegraph. 5. Juli 2018, ISSN 0307-1235 (englisch, telegraph.co.uk [abgerufen am 14. Juni 2019]).
  9. Memphis Barker: Two British climbers rescued from Pakistan mountain. In: The Guardian. 1. Juli 2018, ISSN 0261-3077 (englisch, theguardian.com [abgerufen am 14. Juni 2019]).