Franz Rumpler

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Franz Rumpler
Signiert „Fr. Rumpler“

Franz Rumpler (* 4. Dezember 1848 in Tachau, Kaisertum Österreich; † 7. März 1922 in Klosterneuburg) war ein österreichischer Genremaler und Ehrenbürger von Tachau.

Leben

Rumpler war der Sohn des Bildschnitzers Johann Baptist Rumpler (1807–1876) und der Bruder des Holzbildhauers Johann Rumpler, der jüngere (1845–1918) in Tachau, dem heutigen Tachov in Tschechien. Er arbeitete zunächst bei seinem Vater. Mit 14 Jahren schnitzte er ein 10 cm hohes Bildnis, das seine Mutter am Spinnrad darstellte, mit 15 Jahren kam er zur Ausbildung nach Wien und erhielt im 3. Studienjahr den akademischen Rosenbaumpreis für ein Historienbild.

Nach dem Studium mit finanzieller Unterstützung von Kardinal Fürst Friedrich zu Schwarzenberg an der Wiener Akademie der bildenden Künste u. a. bei Eduard von Engerth unternahm Rumpler von 1871 bis 1879, auch gemeinsam mit Hans Makart, ausgedehnte Studienreisen in Italien (1871–1875) und Frankreich (1879), leitete ab Mitte der 1890er Jahre als Professor die Spezialschule für Historienmalerei an der k.u.k. Akademie der bildenden Künste in Wien. In dieser Zeit studierten bei ihm zahlreiche Maler wie Moritz Coschell (1872–1943), Anton Burtscher (1887–1987), Josef Floch, Wilhelm Victor Krausz, Kolo Moser, Otto Neustädtl (1878–1962), Alois Penz (1854–1910), Josef Stoitzner, Viktor Tischler (1890–1951) oder Karl Tucek (1889–1952). Im Jahr 1897 wurde seine größte Ausstellung mit 230 Werken eröffnet und Rumpler wurde in diesem Jahr auch Ehrenbürger seiner Heimatstadt Tachau.

1904 ließ sich Rumpler in Klosterneuburg nieder. Seine Genrebilder und die später unter dem Einfluss der Schule von Barbizon impressionistisch betrachteten Landschaften stellte er selten, jedoch mit großem Erfolg aus. Er war Mitbegründer des Klosterneuburger Künstlerbundes, wo er Ausstellungen für moderne Malerei organisierte und junge Künstler förderte, u. a. Egon Schiele. Die Deutsche Gallerie in Prag besaß in einem eigenen Rumpler-Saal zahlreiche seiner Werke.

In seiner Geburtsstadt Tachau wurde bereits 1874 der Hauptaltar der Franziskaner-Klosterkirche von ihm mit einem Bild der Hl. Maria Magdalena ergänzt. Rumpler hielt das Tachauer Franziskanerkloster und die Klosterkirche im Jahre 1895 auch auf einem Ölgemälde fest.

Franz Rumpler gehörte zu den Entscheidern die Adolf Hitler die Aufnahme in die Wiener Kunstakademie 1907/1908 verweigerten.

An seinem letzten Wohnort Klosterneuburg, als Mitbegründer des dortigen Künstlerbundes, war er korrespondierendes Mitglied der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Künste und Literatur in Böhmen, wurde zum Hofrat ernannt und eine Straße erhielt seinen Namen. In Wien wurde 1936 im 16. Bezirk Ottakring ihm zu Ehren der Rumplerweg nach ihm benannt.

Rumpler starb am 7. März 1922. Seine letzte Ruhe fand er in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 0, Reihe 1, Nummer 90). Sein künstlerischer Nachlass wurde am 1. bis 2. Oktober 1931 in der 409. Auktion des Dorotheums in Wien nach dem Ableben seiner Frau Marie (1860–1929), gemäß ihrer testamentarischen Bestimmung, zu Gunsten Wiener Blindeninstitute versteigert.[1]

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1897: Kollektivausstellung im Wiener Kunstsalon Miethke
  • 1913: Internationale Kunstausstellung München. Beteiligung mit 40 Werken.[2]
  • 1917: Atelierausstellung in der Akademie
  • 1924: Gedächtnisausstellung im Wiener Künstlerhaus

Auszeichnungen

  • 1882: Erzherzog Carl-Ludwig-Medaille
  • 1908: Orden der Eisernen Krone III. Klasse

Literatur

Commons: Franz Rumpler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Born: Gesamtnachlass des Malers Franz Rumpler, Bilder und Zeichnungen des Meisters, Bildteppiche, Mobiliar, Trachtenhauben und Ziergegenstände : 1. Teil. Dorotheum, Wien 1931, S. 9 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Münchener Künstlergenossenschaft, Münchener Secession (Hrsg.): Illustrierter Katalog der XI. Internationalen Kunstausstellung im kgl. Glaspalast zu München 1913. Verlag der Münchener Graphischen Gesellschaft, Pick & Co., München 1913, S. 157–158 (digitale-sammlungen.de).