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Aufgrund der sich daraus ergebenden Spannungen stiftete schließlich der letzte Corveyer Fürstbischof Ferdinand von Lüninck 1818 aus privaten Mitteln einen Kirchenneubau, wie es heißt, als Sühne für seine Zustimmung zum Verkauf der 1804 säkularisiertenMarienkirche in Höxter.[2] Die Grundsteinlegung der Kirche erfolgte am 11. August 1818 durch Pfarrer Schröder, ihre Weihe am 30. Mai 1822 durch den Corveyer Generalvikar Carl Alexander von Schade. Die Inschrift mit dem Wappen des Fürstbischofs über dem Haupteingang gibt das Jahr 1821 als Baudatum aus.
Architektur und Ausstattung
Die St.-Peter-und-Paul-Kirche stellt einen ostseitig polygonal geschlossenen Saalbau mit gotisierenden Spitzbogenfenstern und einem eingezogenen Westturm mit bekrönendem Spitzhelm dar. Ausstatten ließ Fürstbischof Ferdinand die Kirche mit Hochaltar, Kanzel und Kommunionbank der Marienkirche in Höxter, so dass hier insgesamt ein barocker Innenraum entstand. Der Hochaltar enthält eine dem Paderborner Hofmaler Johann Georg Rudolphi zugeschriebene Darstellung der Aufrichtung des Kreuzes, seitlich des Hochaltars stehen die Statuen der beiden Kirchenpatrone Petrus und Paulus. Aus der Minoritenkirche Höxter stammen auch die 1746 geschaffenen Statuen der Heiligen des FranziskanerordensFranz von Assisi, Antonius von Padua, Ludwig von Toulouse und Bonaventura an den seitlichen Wänden der Kirche. Die Kirche besitzt ferner eine barocke Madonnenstatue aus der Werkstatt des Bildhauers Heinrich Papen.
Orgel
Die Orgel war ursprünglich für die Abteikirche Corvey erbaut worden und wurde von dort 1823 überlassen. Nach Rudolf Reuter handelte es sich dabei aufgrund der weitgehenden Übereinstimmung der Disposition um die 1681 von Andreas Schneider erbaute Chororgel, die ohne ihr Rückpositiv übertragen worden sei.[3] Denkbar ist auch, dass es sich um das 1718 von Johann Matthias Naumann zugefügte ehemalige Rückpositiv der Corveyer Hauptorgel handeln könnte.[4] Für 1896 ist die (weitgehend noch barocke) Disposition belegt:
I Manual C–
Bordun
16′
Prinzipal
8′
Gedackt
8′
Spitzflöte
8′
Praestant
4′
(Fortsetzung)
Gemshorn
4′
Quinte
22⁄3′
Octav
2′
Mixtur III
Trompete
8'
1907 erfolgte ein Neubau des Werks unter Hinzufügung eines Pedals auf pneumatischen Kegelladen durch Friedrich Wilhelm Stegerhoff aus Paderborn, wobei das Gehäuse adaptiert wurde. Das zweite Manual basiert auf Wechselschleifen. 2002 wurde die Orgel durch Siegfried Sauer restauriert.[4]
↑Christoph Lagemann: 350 Jahre Amelunxer Rezess. Ein bedeutendes Kapitel der Kirchengeschichte im Kreis Höxter. In: Jahrbuch Kreis Höxter. 2002, S. 22.
↑Friedrich Sagebiel: Die mittelalterlichen Kirchen der Stadt Höxter (Höxtersches Jahrbuch Bd. V). Höxter 1963, S. 121–123.
↑Rudolf Reuter: Orgeln in Westfalen. Inventar historischer Orgeln in Westfalen und Lippe (= Veröffentlichungen der Orgelwissenschaftlichen Forschungsstelle. Band 1). Bärenreiter, Kassel 1965, S. 145 f.