Geisdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Februar 2023 um 13:29 Uhr durch Schubbay (Diskussion | Beiträge) (Mittelalter: Füllwörter entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Geisdorf
Koordinaten: 49° 54′ N, 11° 7′ OKoordinaten: 49° 54′ 18″ N, 11° 6′ 40″ O
Höhe: ca. 491 m ü. NHN
Einwohner: 30
Postleitzahl: 91332
Vorwahl: 09198
Karte
Lage von Geisdorf im Markt Heiligenstadt in Oberfranken
Geisdorf
Geisdorf
Damwild-Gehege bei Geisdorf

Geisdorf (fränkisch: Gaasdorf) ist ein Weiler in der Fränkischen Schweiz und Gemeindeteil des Marktes Heiligenstadt in Oberfranken im oberfränkischen Landkreis Bamberg. Der Ort hat 30 Einwohner in 8 Anwesen.

Lage

Geisdorf steht auf einer Terrasse des Fränkischen Jura in etwa 491 m ü. NHN[1] Höhe. In Luftlinie ist der Gemeindesitz in Heiligenstadt etwa 612 km südöstlich, der Kreissitz in Bamberg etwa 13 km westlich entfernt. Der Ort ist durch Wege mit den Ortsteilen Oberleinleiter im Südosten, Herzogenreuth im Westen sowie Laibarös in der Nachbargemeinde Königsfeld im Nordosten verbunden.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1307, als Bischof Wulfing von Bamberg für den Küster Konrad der Bamberger Pfarrei St. Gangolf eine Vikarie stiftete. Diese bestand aus dem Zehnt von vier Gütern in „Gauchsdorf“, wie der Ort damals genannt wurde.

Name

Noch im Jahr 1692 gebrauchten die Kastner der Pflege Giech die überlieferte Bezeichnung „Gauchsdorf“. Dagegen schrieb man in den Jahren 1640/41 in einem Zinsregister der Kirche von Herzogenreuth schon „Gayßdorff“. Im Volksmund lautet die Bezeichnung „Gaasdorf“.

Mittelalter

Weil Geisdorf immer Bestandteil der Gemeinde Herzogenreuth war, wird vermutet, dass der Ort von dort als Aussiedlung gegründet wurde, wahrscheinlich schon um das Jahr 1200. Geisdorf hat keine eigene Gemarkung. Die Gemeinde Herzogenreuth wurde am 1. Mai 1978 im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den Markt Heiligenstadt eingegliedert.

Neuzeit

Topographische Beschreibung (1752)

In Biedermanns Topographischer Beschreibung aus dem Jahr 1752 wird Geisdorf folgendermaßen geschildert:

„Gaißdorf, ein Ort mit zwei Haushaltungen unter dem Amt Scheßlitz zwischen Tiefenbelz und Leiberöß, gehören ins Amt und pfarren zur katholischen Kirche nach Tiefenbelz.“[2]

Kastner der Pflege Giech (1728)

Der Kastner der Pflege Giech, schilderte Geisdorf in seinem Bericht im Jahr 1728 folgendermaßen:

„Geisdorf liegt ¼ Stunde von Herzogenreuth, ist mit aller Jurisdiction, gleich Herzogenreuth, dem Hochstift zugetan und pfarrt auf Tiefenpölz. Die Gemein ist der Herzogenreuther Gemein incorporiert. Gedachtes Dorf ist über Mannsgedenken öd gelegen, vor 12 Jahren aber .. wiederum aufgebauet und von vier . Untertanen bewohnt, Der Zehnt dieses Dorfs und Flurmarkung, welcher zu gemeinen Jahren 30 bis 40 Sümmer Getreid erträgt, gehört dem Stift St. Gangolf nach Bamberg. Die Gemein hat nichts, weder zu Dorf noch zu Feld.“[3]

Chronologie

  • 1307 erste urkundliche Erwähnung
  • 1978 Eingemeindung nach Heiligenstadt

Einzelnachweise

  1. BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  2. Zitiert nach Dieter Zöberlein: Gemeindechronik Markt Heiligenstadt i. OFr. Heiligenstadt, 1995
  3. Dieter Zöberlein: Gemeindechronik Markt Heiligenstadt i. OFr. Heiligenstadt, 1995

Literatur

  • Dieter Zöberlein: Gemeindechronik Markt Heiligenstadt i. OFr. – Herausgegeben anläßlich der Feier des 450-jährigen Jubiläums der Verleihung des Marktrechtes an Heiligenstadt i. OFr., Heiligenstadt, 1995
Commons: Geisdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien