Burggrub (Heiligenstadt in Oberfranken)
Burggrub ist ein Gemeindeteil von Heiligenstadt im Landkreis Bamberg in der Fränkischen Schweiz.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchdorf mit 160 Einwohnern liegt am Rücken des Altenberges auf einer Höhe von 378 m ü. NN und unterhalb des 525 Meter hohen Eichenbergs im Tal der Leinleiter.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1136.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich hieß der Ort nur Grub. Der Name steht für eine Talmulde. Zur Unterscheidung vom oberen Grub (heute: Oberngrub) war um das Jahr 1323 die Bezeichnung Niederngrub gebräuchlich.
Schulstellenbeschreibung (1914)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einer Schulstellenbeschreibung des Hilfslehrers Georg Kauper aus dem Jahr 1914 wird Burggrub folgendermaßen geschildert:
„Burggrub, ein konfessionell gemischtes Dorf, ist selbständige politische Gemeinde und Pfarrei im Bezirks- und Rentamt sowie Amtsgericht Ebermannstadt mit 21 Häusern und 18 Familien, hat 120 Einwohner; davon 25 Katholiken und 95 Protestanten. Die Bevölkerung treibt Landwirtschaft, kleines Gewerbe oder Lohnarbeit im Ort. Postamt und Bahnstation sind in Heiligenstadt, Arzt und Apotheke in Ebermannstadt, die Straßen dorthin sind schön. Der Ort liegt im Tal und ist rings vom Wald umgebend es gibt gutes Wasser. Das Klima ist rauh, die Sommer sind hell, das Frühjahr und der Herbst dagegen neblig. Ein Bote erledigt wöchentlich die Besorgungen in Bamberg. Für unverheiratete Lehrer gibt es im Wirtshaus Hösch einen billigen und standesgemäßen Mittagstisch.“[1]
Josef Heller (1829)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Beschreibung des Muggendorfer Gebirges durch den Bamberger Privatgelehrten Joseph Heller aus dem Jahr 1829 heißt es über Burggrub:
„Burggrub im Landgericht Ebermannstadt, konfessionell vermischt, liegt an der Leinleiter in einem angenehmen Tale, hat 24 Häuser, 2 Schenkhäuser (das beste ist jenes an der Brücke), 143 Einwohner, zu welchen jene von Rothenstein gerechnet sind, und eine kleine Kirche. Früher bestand bei derselben ein Franziskaner-Hospitium, welches die Schenk von Stauffenberg stifteten. Burggrub war Schlüsselbergisch; 1350 besaßen diesen Ort größtenteils die Edlen von Schaumberg, welche ihn um 1500 an Voit und Peter von Streitberg verkauften. Im Bauernkriege 1525 wurde das Streitbergische Schloß zerstört, aber bald darauf wieder erbaut. Durch Verwahrlosung brannte es 1747 ab und blieb in seiner Ruine liegen. Nach Erlöschung dieses Geschlechts fielen dessen Güter an Bamberg heim. Im Jahre 1691 wurden solche der Familie Schenk v. Stauffenberg übergeben, welche daselbst noch ein Patrimonialgericht hat. In der Nähe auf einem freistehenden, gespaltenen, hohen Felsen stand das Schloß Rothenstein.“[1][2]
Eingemeindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Januar 1971 wurde Burggrub in den Markt Heiligenstadt in Oberfranken eingegliedert.[3]
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name des Ortes ist ein Palindrom.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Burggrub. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 501 (Digitalisat).
- Pleikard Joseph Stumpf: Burggrub. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 579–580 (Digitalisat).
- Dieter Zöberlein: Gemeindechronik Markt Heiligenstadt i. OFr. – Herausgegeben anläßlich der Feier des 450-jährigen Jubiläums der Verleihung des Marktrechtes an Heiligenstadt i. OFr. Heiligenstadt 1995.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Dieter Zöberlein: Gemeindechronik Markt Heiligenstadt i. OFr.
- ↑ Dieter Zöberlein: Die von Streitberg, Geschichte einer fränkischen Adelsfamilie, Selbstverlag, Burggrub 2018, Teil 2, S. 161–182 und S. 335–346.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 451.
Koordinaten: 49° 53′ N, 11° 8′ O