Meigl Hoffmann

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Meigl Hoffmann, bürgerlich Mike Hoffmann-Gradistanac, geb. Hoffmann (* 18. Juni 1968 in Leipzig), ist ein deutscher Kabarettist, Sänger, Entertainer und Autor.

Hoffmann wurde als Sohn der Leichtathletin Wilfriede Hoffmann geboren und wuchs in der Nähe des Leipziger Rosentals auf.[1] Er absolvierte nach dem Besuch der Leibnizschule ab 1985 in Schkeuditz eine Berufsausbildung zum Maschinen- und Anlagenmonteur. In dieser Zeit gründete er 1986 das Lehrlingskabarett Mutanfall, der Titel wurde in Anlehnung an die Leipziger Punkband Wutanfall gewählt. Nach seinem Lehrabschluss 1987 stellte er einen Ausreiseantrag, der allerdings erst in der Wendezeit 1989 bewilligt wurde. Er siedelte am 5. Oktober des Jahres nach Frankfurt am Main über, wo seine Mutter lebte und er kurzzeitig im dortigen Jazzlokal Mampf arbeitete. Außerdem lernte er dort Matthias Beltz und das Frankfurter Fronttheater kennen, die er seitdem neben Otto Reutter zu seinen Vorbildern zählt. Nach dem Fall der Mauer kehrte er wieder nach Leipzig zurück, wo er zunächst als Anstreicher arbeitete. Ab August 1990 leitete Hoffmann für knapp ein Jahr die Leipziger Kneipe Goldenes Herz in Gohlis und baute diese zu einem Kleinkunstlokal aus. Anschließend war er als ABM im Kulturzentrum Werk 2 beschäftigt.

1992 gründete er das Kabarett Gohglmohsch, Spielstätte war zunächst das König-Albert-Haus, zum Ende hin des Bestehens das Kosmos-Haus in der Gottschedstraße. 1999 löste sich das Kabarett auf, anschließend hatte Hoffmann mehrere Jahre lang Gastauftritte bei den academixern, im Schauspiel Leipzig unter Wolfgang Engel und in Varieté-Shows. 2007/2008 rief er erneut Gohglmohsch ins Leben, bevor er 2009 das bis heute bestehende Leipziger Central Kabarett mit Restaurantbetrieb gründete – mit fester Spielstätte wieder im König-Albert-Haus am Markt 9. Dem Kabarett gehörte er bis 2018 an.

2014 widmete ihm Harald Pfeifer beim MDR Figaro ein Porträt unter dem Titel Maulheld mit Spieltrieb – Der Leipziger Kabarettist Meigl Hoffmann.

Im Jahr 2016 erwarb er mit dem Pianisten und Komponisten Karsten Wolf, mit dem er im Leipziger Central Kabarett zusammenarbeitete, die Zwickauer Traditionsgaststätte Waldschänke, in der er gemeinsam mit Wolf wiederholt Auftritte hatte und hat.[2] Hoffmann war 2018 mit eigenen Programmen im Kabarett Leipziger Pfeffermühle zu Gast,[3] seit 2019 ist er dort festes Ensemble-Mitglied. Außerdem tritt er auch überregional auf. Seit 2020 ist er freier Mitarbeiter im The Cockpit Collective, einem virtuellen und interaktiven Theaterprojekt der Schaubühne Lindenfels.[4] Seit dem Jahr betreibt er mit Guido Schäfer für die Leipziger Volkszeitung ebenfalls den Podcast Rückfallzieher mit Themen rund um den Fußball und Leipzig.[5]

Er engagiert sich mit anderen Leipzigern für den Erhalt des sogenannten Capa-Hauses.[6]

Meigl Hoffmann ist verheiratet, lebt und arbeitet in Leipzig und in der Schweiz.

  • 1998: sächsischer Kabarettpreis Goldenes Reibeisen (mit Gohglmohsch)
  • 2002: Leipziger Kleinkunstpreis Cabinet-Preis zusammen mit Karsten Wolf
  • 2006: Otto-Reutter-Plakette der Stadt Gardelegen
  • 2021: Berliner Kabarettpreis – Der EDDI[7][8]
  • Björn Wilda: Leisetreten ist nicht. Leipziger Originale (5). In: Kippe. Das Leipziger Straßenmagazin 23 (2017), Nr. 207, ZDB-ID 1283024-0, S. 18 f.
  • Bert Hähne: „Ich weiß es nicht besser, nur anders“. Dem Kabarettisten und Kneipier Meigl Hoffmann zum Fünfzigsten. In: Leipziger Blätter 72 (2018), ISSN 0232-7244 S. 62 f.
  • Harald Pfeifer: Stadtteilgeschichte. Das „Goldene Herz“ oder Meigl Hoffmann als Leipzigs jüngster Kneiper. In: Gohlis-Forum. Informationen des Bürgervereins Gohlis e.V. 20 (2018), Nr. 5, ZDB-ID 2028470-6, S. 16 f. (Online-Version des Artikels, abgerufen am 23. Oktober 2019)

Einzelnachweise

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  1. Guido Schäfer: Heimat, Gefühl, Witz und Wirklichkeit – ein Treffen mit Kabarettist Meigl Hoffmann. Auf einen Kaffee mit... In: LVZ.de. Leipziger Volkszeitung, 10. Juli 2019, abgerufen am 3. August 2020.
  2. Kerstin Decker: Kabarettist Meigl Hoffmann kauft Ausflugslokal „Waldschänke“ in Zwickau. In: LVZ.de. Leipziger Volkszeitung, 9. März 2016, abgerufen am 23. Oktober 2019.
  3. Mark Daniel: Aufregung im Kabarett-Hotel. Neues Programm in der Leipziger Pfeffermühle. In: LVZ.de. Leipziger Volkszeitung, 14. Oktober 2018, abgerufen am 23. Oktober 2019.
  4. THE COCKPIT COLLECTIVE Entwurf. In: Schaubühne Lindenfels. Abgerufen am 29. Dezember 2022.
  5. Die Rückfallzieher. Der Podcast über Fußball, Leipzig, Gott und die Welt. Leipziger Volkszeitung, abgerufen am 30. Dezember 2022.
  6. Kate Connolly: Leipzig flat made famous in Capa war photo becomes poignant memorial. Apartment featured in one of the most memorable images of the second world war restored to its former glory. In: The Guardian. 1. September 2016, abgerufen am 3. August 2020.
  7. Wähner, Bernd: Meigl Hoffmann erhält Kabarettpreis "Eddi". Auszeichnung für Kabarettisten. In: Berliner Woche. FUNKE Berlin Wochenblatt GmbH, 8. Oktober 2021, abgerufen am 30. Dezember 2022.
  8. 2021 – Meigl Hoffmann. In: Berliner Kabarettpreis – Der EDDI. Abgerufen am 30. Dezember 2022.