Géza von Radványi

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Géza von Radványi mit seiner Frau Maria von Tasnady um 1940

Géza von Radványi, ursprünglich Géza Grosschmid (* 26. September 1907 in Kaschau, Österreich-Ungarn; † 26. November 1986 in Budapest), war ein ungarischer Filmregisseur und Drehbuchautor. Er beteiligte sich am Aufbau der Universität der Theater- und Filmkunst Budapest[1] und war ein Pionier des Farbfilms[1] in Ungarn.

Leben

Géza Radványi wurde als Sohn des Advokaten und späteren Königlichen Vizenotars Géza Grosschmid und jüngerer Bruder von Sándor Márai geboren. Die magyarisierte deutsche Familie stammte von oberungarischen Sachsen, den Zipser Sachsen,[1] ab. Auf Wunsch des Vaters, nahm er, wie sein Bruder, einen Künstlernamen an. Dabei wählte er den Mädchennamen seiner Großmutter väterlicherseits.[1] In seiner Jugend veröffentlichte er in der Zeitung Kassai Napló jedoch auch Gedichte unter dem Pseudonym Tamás Ember.[1]

Er arbeitete zunächst als Journalist. Bereits 1926 war er beim Völkerbund in Genf akkreditiert,[1] der ihn bis 1928 auch in Paris, Madrid und London einsetzte. Zudem arbeitete er für die Zeitung Prágai Magyar Hírlap.[1]

Géza Radványi war von 1930 bis 1937 mit Eva Daghofer, der Tochter von Lil Dagover verheiratet. Ab 1933[1] wurde er beim deutschen und französischen Film Regieassistent und Drehbuchautor. 1937[1] heiratete er die ungarische Schauspielerin Mária Tasnády-Fekete, die in mehreren seiner Filme Hauptrollen erhielt. Er hielt sich meist in Berlin auf und kehrte 1939[1] nach Ungarn zurück. Hier konnte er erstmals selbst Regie führen. Danach verlegte er während des Zweiten Weltkriegs seinen Lebensmittelpunkt für zwei Jahre nach Rom.

1947 fand er Beachtung mit Irgendwo in Europa, einem von Béla Balázs angeregten einfühlsamen Spielfilm über die geistig entwurzelte Nachkriegsjugend Europas. Aufgrund dieses Filmes wurde Géza Radványi in den folgenden Jahren oftmals die Regiearbeit für ambitionierte Projekte anvertraut, zunächst ab 1948[1] erneut in Italien und später Frankreich und ab 1954[1] in Deutschland, wo er nun auch lebte und an der Filmhochschule München[1] unterrichtete.

Hier schuf er 1958 das Remake Mädchen in Uniform und 1961 die zweiteilige Verfilmung des Romans Es muss nicht immer Kaviar sein. Auch die Inszenierung des Romans Onkel Toms Hütte und von Der Kongreß amüsiert sich – ein Remake von Der Kongreß tanzt – wurde von ihm übernommen. Ab 1977[1] lebte er wieder in Budapest.

Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Farkasrét in Budapest, das seiner Ehefrau auf dem Friedhof in Planegg bei München.

Die gemeinsame Tochter Marika von Radvanyi (* 1949) ist eine in München wohnhafte Synchronregisseurin und Dialogbuchautorin.

Filmografie

Ehrungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o Ötvös Anna, Juhász Barbara: Márai Sándor – Pamätná/Emlékkiállítás/Ausstellung zum Gedenken an Sándor Márai. Hrsg.: Köteles Szabolcs. Csemadok Kassai Városi Választmánya, Košice 2018, S. 12, 14 f.