Civil Aeronautics Board
Civil Aeronautics Board — CAB — | |
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Staatliche Ebene | Bundesbehörde der Vereinigten Staaten |
Stellung der Behörde | Bundesluftaufsicht |
Aufsichtsbehörde(n) | United States Department of Transportation |
Bestehen | 1938–1985 |
Entstanden aus | Air Safety Board |
Aufgegangen in | Federal Aviation Administration National Transportation Safety Board |
Hauptsitz | Washington, D.C. |
Koordinaten | 38° 54′ 54,6″ N, 77° 2′ 44,5″ W |
Das Civil Aeronautics Board (CAB) war eine Behörde der US-Bundesregierung, die 1938 eingerichtet und 1985 aufgelöst wurde. Das CAB war eine Regulierungsbehörde für den Betrieb von Fluggesellschaften einschließlich des Linienflugverkehrs.[1] Des Weiteren war es für Flugunfalluntersuchungen zuständig. Die Hauptverwaltung befand sich in Washington, D.C.
Aufgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die primäre Aufgabe des CAB war die Regulierung des gewerblichen Luftverkehrs in den Vereinigten Staaten. Dafür kontrollierte die Behörde alle, in den Vereinigten Staaten zugelassenen Fluggesellschaften und entschied, welche Routen durch welche Fluggesellschaft bedient wurden. Außerdem legte sie Mindestgrenzen für Ticketpreise fest. Dadurch konnte der Wettbewerb der Fluggesellschaften effektiv kontrolliert und der Anschluss von bestimmten Gebieten der USA an den Luftverkehr sichergestellt werden.[1][2]
Während die Regulierung durch das CAB einen freien Wettbewerb verhinderte, stellte sie den Betrieb existierender Fluggesellschaften sicher und vermied zum einen Überangebote und zum anderen Passagierknappheiten auf bestimmten Routen. Des Weiteren sicherte es, teilweise durch Genehmigungen für den Transport von Luftpost, den Anschluss von Gemeinden an den Luftverkehr, die sonst nur wenig oder gar nicht erreicht worden wären.[1][2] Um seine Ziele zu erreichen, war das CAB befugt, Fluggesellschaften zu subventionieren.
Außerdem regulierte das CAB Fusionen und Unternehmenskooperationen in der Luftfahrtindustrie und verhinderte irreführende Geschäftspraktiken und unlauteren Wettbewerb.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Behörde wurde als Civil Aeronautics Authority durch den Civil Aeronautics Authority Act von 1938 eingerichtet.[3] Im Zuge der Fusion mit dem ebenfalls 1938 gegründeten Air Safety Board im Jahr 1940 wurde der Name geändert.[4][5] Durch die Reorganization Plans III und IV wurde sie am 30. Juni 1940 zu einer unabhängigen Behörde.[6]
Weitere Vorgängerorganisationen waren unter anderem der Aeronautics Branch (1926–1934), das Bureau of Air Commerce (1934–1938) und die Interstate Commerce Commission des Bureau of Air Mail (1934–38).[7] Im Jahr 1940 untersuchte die Behörde mit dem Absturz von Pennsylvania-Central-Airlines-Flug 19 zum ersten Mal einen Flugunfall.
Im Jahr 1958 wurden einige Aufgaben des CAB an die Federal Aviation Agency übergeben und 1967 übernahm das neu gegründete National Transportation Safety Board (NTSB) die Untersuchung von Flugunfällen. Während der Amtszeit von US-Präsident Jimmy Carter und seines Wirtschaftsberaters, des Vorsitzenden des CAB Alfred Kahn wurde das CAB Ende der 1970er Jahre zum Ziel einer frühen Deregulierungsbewegung.[8][2][9] Der Airline Deregulation Act aus dem Jahr 1978 besiegelte das Ende des Civil Aeronautics Board,[9][8] das schließlich am 1. Januar 1985 aufgelöst wurde.[10] Die verbleibenden Aufgaben wurden zum größten Teil an das Verkehrsministerium übergeben. Einen kleinen Teil übernahm der United States Postal Service.[4]
Sitz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Behörde hatte ihren Sitz im Universal Building im Dupont Circle in Washington, D.C.[11][12] Dort war sie im Mai 1959 eingezogen,[13] nachdem sie zuvor im Herbert C. Hoover Building untergebracht war.[14]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c David H. Stringer: Non-Skeds: The Story of America’s Supplemental Airlines, Part 1. In: Journal of the American Aviation Historical Society. Band 64, Nr. 4. American Aviation Historical Society, 2019 (englisch, Online).
- ↑ a b c d John Howard Brown: Jimmy Carter, Alfred Kahn, and Airline Deregulation: Anatomy of a Policy Success. In: The Independent Review. Band 19, Nr. 1. Independent Institure, 2014, ISSN 1086-1653, S. 85–99 (englisch, Online [PDF]).
- ↑ Civil Aeronautics Authority Act. (pdf) LegisWorks, 23. Juli 1938, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. November 2015; abgerufen am 13. April 2021 (englisch). abgerufen am 19. Mai 2023
- ↑ a b The United States Government Manual 2009-2010. United States Government Publishing Office, Washington, D. C. 2009, ISBN 978-0-16-083949-8, S. 581 (englisch, Google Books).
- ↑ Robert W. Kaps: Air Transport Labor Relations. SIU Press, 1997, ISBN 978-0-8093-1776-9, S. 197 (englisch, Google Books).
- ↑ Franklin D. Roosevelt: Statement on the Civil Aeronautics Authority Under the New Reorganization Plans. University of California, 30. April 1940, abgerufen am 13. April 2021 (englisch).
- ↑ Records of the Civil Aeronautics Board [CAB]. National Archives and Records Administration, abgerufen am 13. April 2021 (englisch).
- ↑ a b Susan S. Lang: Economist Alfred Kahn, 'father of airline deregulation' and former presidential adviser, dies at 93. Cornell University, 27. Dezember 2010, abgerufen am 13. April 2021 (englisch).
- ↑ a b Robert D. Hershey Jr.: Alfred E. Kahn Dies at 93; Prime Mover of Airline Deregulation. The New York Times, 28. Dezember 2010, abgerufen am 13. April 2021 (englisch).
- ↑ Robert M. Kane: Air Transportation. Kendall Hunt, 2003, ISBN 978-0-7872-8881-5, S. 121 (englisch).
- ↑ Sorbitol from France: determination of the Commission in investigation no. 731-TA-44. United States International Trade Commission, 1982, S. A-42 (englisch, Google Books).
- ↑ The Code of Federal Regulations of the United States of America. United States Government Publishing Office, Washington, D. C. 1964, S. 370 (englisch, Google Books).
- ↑ Briefings... In: Flying Magazine. Band 64, Nr. 5. Bonnier Corporation, Mai 1959, ISSN 0015-4806, S. 98 (englisch).
- ↑ Alexander Lesser: Survey of Research on Latin America by United States Scientists and Institutions. National Academies, 1946, S. 70 (englisch, Google Books).