Werner Holle

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Fritz Louis Max Werner Holle (* 31. Januar 1900 in Minden; † 12. Juli 1997 in Höxter) war ein deutscher Kommunalpolitiker (NSDAP). Von 1925 bis 1945 war er Bürgermeister der ostwestfälischen Städte Beverungen, Höxter und Minden. Von 1949 bis 1965 war er Stadtdirektor von Höxter.

Leben

Holle wurde als Sohn der Eheleute Max Holle und Wilhelmine geb. Wienand in Minden geboren. Er erwarb im Wintersemester 1920/ 1921 ein Diplom an der Hochschule für kommunale Verwaltung in Düsseldorf. Im Juli 1924 promovierte ihn die Fürst Leopold-Akademie für Verwaltungswissenschaften in Detmold zum Dr. rer. pol.[1] Am 23. November 1926 heiratete er in Minden Bertha Hauss aus Minden.

Sein erstes politisches Amt bekleidete er als Bürgermeister von Beverungen 1925 bis 1937.[2] Vermutlich zum 1. Mai 1933 war er der NSDAP beigetreten (Mitgliedsnummer 2.474.337).[3] Von 1937 bis 1943 war er Bürgermeister der Stadt Höxter. Zum 7. September 1943 wechselt er als kommissarischer Bürgermeister nach Minden.[4] Holle war damit gleichzeitig der örtliche Luftschutzleiter.

Nach dem Krieg bekleidete er von 1949 bis zu seiner Pensionierung 1965 das Amt des Stadtdirektors der Stadt Höxter.

Bürgermeister in Minden

In Minden setzten sich in der Schlussphase des NS-Staates bei Annäherung der feindlichen Soldaten die wichtigen Funktionärsträger der NSDAP ans rechte, östliche Weserufer ab. Die örtliche Militärführung versuchte die Weserlinie als westliche Frontlinie zu verteidigen. Holle blieb in der Stadt am westlichen, linken Weserufer, als die Weserbrücken am 4. April 1945 gesprengt wurden und eine kanadische Sturmeinheit die Stadt einnahm. Er hatte sich gegen den NSDAP-Kreisleiter Weber gestellt und die Bevölkerung aufgefordert, in den Kellern die Annäherung der Front abzuwarten. Am 5. April wurde Holle zunächst von der zuständigen britischen Kommandantur aufgefordert, die Stadtverwaltung wieder in Gang zu bringen.[5] Am 26. April wurde er durch die Militärregierung entlassen. Als Grund wurde seine Parteimitgliedschaft der NSDAP genannt. Laut Hans Nordsiek hat sich Holle sehr für die Stadt eingesetzt.[6]

Literatur

  • Hans Nordsiek: Die verdunkelte Stadt. Minden in der Endphase des Zweiten Weltkriegs. J.C.C. Bruns Buchverlag, Minden, 2. Auflage, 2005.

Einzelnachweise

  1. Carsten Doerfert: Die Fürst Leopold-Akademie für Verwaltungswissenschaften. Versuch und Scheitern einer Hochschule in Detmold (1916–1924), Bielefeld 2016, S. 190.
  2. Quelle der Stadt Höxter, wo er „zuvor Bürgermeister in Beverungen“ benannt wird.
  3. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/16620528
  4. Der nach einer Quelle der Stadt Minden vom 11. April 1934 bis 30. April 1945 amtierende Oberbürgermeister Ernst Althaus (NSDAP) scheint keine Verwaltungstechnische Rolle gespielt zu haben. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 30. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.minden.de
  5. Hans Nordsiek: Die Verdunkelte Stadt Minden 1944/45. 2. Auflage. J.C.C. Bruns Buchverlag Minden, Minden 2005, S. 240.
  6. Hans Nordsiek: Die Verdunkelte Stadt Minden 1944/45. 2. Auflage. J.C.C. Bruns Buchverlag Minden, Minden 2005, S. 251.
VorgängerAmtNachfolger
Constantin TerhardtBürgermeister von Minden
19431945
Martin Hutze