Schneeburg (Adelsgeschlecht)

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Stammwappen derer von Schneeburg bei Johann Siebmacher

Die Freiherren von Schneeburg auch Schneeburg zu Saltaus, auf der Platten und zu Rubein sind ein Tiroler Uradelsgeschlecht aus dem Passeiertal. Die Familie ist zu unterscheiden von den Freiherren von Schneeberg.

Geschichte

Um 1370 tritt Peter Schneeberger als adeliger Freihofbesitzer zu Zimmers auf, mit dem die gesicherte Stammreihe beginnt. Darauf besaßen dort 1476 Sigmund und 1489 Ludwig einen Garten, Felder und Zehnten als landesfürstliches Lehen. Anna Linger brachte ihrem Ehemann Ludwig den Schildhof Saltaus ein, welcher 1511 als Angehöriger der Ritterschaft versteuert wurde. Am 16. Oktober 1555 bestätigte Kaiser Ferdinand I. dem Sohn oder Enkel von Ludwig, Hans, Pfannhaus-Amtmann in Hall, den alten Adel und die Vermehrung seines Wappens mit den Salthaus. Am 3. März 1581 bewilligte der Tiroler Landesfürst Erzherzog Ferdinand II. den Sohn von Hans, Rupert, einen von ihm „zu Miels nächst Hall“ erbauten Ansitz zu „des Landes Schutz und Trutz zu befestigen“ und zugleich zur Führung des Prädikates „von Schneeburg“ für sich und seine Nachkommen.

Durch die Ehe von Ludwig, Sohn von Rupert, mit Marianna Wanga, kam Schloss Rubein in Obermais bei Meran in Besitz der Schneeburger. Aus der Ehe ging der Sohn Hans Wolfgang, Truchsess Erzherzog Leopold V. hervor. Erzherzog Sigismund Franz erhob ihn am 31. August 1664 zu Innsbruck in den Freiherrenstand. Gleichzeitig wurde ihm die Vermehrung seines Wappens mit den erloschenen jüngeren Herren von Wanga gestattet. Er nannte sich nach einem Hof in Kurtatsch auch „auf der Platten“. Sein Urenkel Johann Maximilian erbte von Josef Freiherr von Schneeberg den Ansitz Lichtenthurn in Hötting bei Innsbruck. Dessen Enkel Alois heiratete am 27. Oktober 1834 Aloisia, letzte aus dem Geschlecht der Grafen von Stachelburg, wodurch zahlreiche Güter in und um Meran an die Schneeburg übergingen. Alois’ Tochter brachte den Besitz an die Freiherren von Giovanelli.

Besitzungen (Auswahl)

Schildhof Saltaus
Ansitz Schneeburg
Schloss Rubein

Wappen

Blasonierung Stammwappen: „Eine weiße Schneehaube auf roten Feld, verziert an der Spitze mit einem goldenen Knopf, umgeben von einer von Silber und Rot gewundenen, von innen herabhängenden Schnur.“

Genealogie (Auswahl)

Epitaph für Aloisia geb. Gräfin von Stachelburg, Gemahlin von Alois Freiherr von Schneeburg in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Meran
  1. Peter ⚭ Katharina von Greuth zu Steinhaus
    1. Georg ⚭ Margaret de Benedictis
      1. NN ⚭ NN
        1. Ludwig ⚭ Anna Linger
          1. Hans ⚭ 1524 Helene Kripp von Brumberg
            1. Rupert ⚭ Sara Riß von Kössendorf
              1. Ludwig ⚭ Maria von Wanga zu Rubein
                1. Johann Wolf, Freiherr ⚭ Maria Barbara Gräfin von Trautmannsdorf
                  1. Philipp Rupert, Freiherr (1652–1719) ⚭ 1679 Anna Catharina Fuchs von Fuchsberg und Lebenberg
                    1. Anton Franz Wolf (1699–1765) ⚭ 1729 Franziska Caroline Gräfin von Engl zu Wagrain
                      1. Johann Maximilian Ignaz, Freiherr (1730–1811) ⚭ 1759 Johanna Leopoldine Gräfin von Mamming zu Steinachheim
                        1. Johann Nepomuk Anton, Freiherr (1761–1835) ⚭ 1793 Maria Josepha Aloisia Gräfin von Lodron
                          1. Maria Josepha Anna, Freiin (* 1793) ⚭ Leopold Friedrich Graf von Spaur zu Flavon
                          2. Maria Johanna Anna, Freiin (* 1794) Oberdechantin
                          3. Gottfried Franz Rupprecht, Freiherr (1796–1837) ⚭ 1827 Marie Gräfin Arz von Wasegg
                            1. Rudolf, Freiherr (1828–1904) ⚭ 1863 Karoline Gräfin von Wolkenstein-Rodenegg
                            2. Oswald, Freiherr (* 1830)
                            3. Hildegard, Freiin (* 1832)
                            4. Ludmilla, Freiin (* 1833)
                            5. Adelgunde, Freiin (* 1836)
                            6. Marie, Freiin (* 1838)
                          4. Carl Theodorich, Freiherr (1798–1835) ⚭ 1849 Maria Freiin Pilati von Thassul
                            1. Rosa Johanna, Freiin (* 1850)
                            2. Wilhelm, Freiherr (* 1850)
                          5. Wilhelm, Freiherr, Prälat (* 1801)
                          6. Alois Franz, Freiherr (* 1803) 1.⚭ 1834 Aloisa Gräfin von Stachelburg; 2.⚭ 1840 Antonie Gräfin von Stachelburg
                            1. Elisabeth, Freiin (* 1841)
                            2. Johanna, Freiin (* 1842)
                            3. Aloisia, Freiin (* 1844)
                          7. Magdalena Antonia, Freiin (* 1804) ⚭ 1828 Ignaz Freiherr Tschiderer von Gleifheim
                          8. Marie Walburga (* 1809) ⚭ 1836 Jaroslaus Freiherr von Prochazka
                        2. Joseph Johann, Freiherr (1769–1799) ⚭ 1799 Maria Barbara Limbeck von Lilienau
                          1. Maximilian, Freiherr (1799–1869)[1]

Persönlichkeiten

  • Gottfried von Schneeburg (1796–1837), k. k. Kämmerer, Appellationsgerichtsrat in Venedig
  • Johann Wolfgang von Schneeburg, Truchsess Erzherzog Leopold V.
  • Joseph Johann von Schneeburg (1769–1799), k. k. Hauptmann
  • Maria Johanna von Schneeburg (1794–1875), Sternkreuzdame, Oberdechantin des Damenstifts in Innsbruck
  • Oswald von Schneeburg (* 1830), k. k. Kämmerer, Hauptmann
  • Rudolf von Schneeburg (1828–1904), k. k. Kämmerer, Hauptmann, Mitglied des Abgeordnetenhauses 1889–1891[2]
  • Wilhelm von Schneeburg (* 1801), Prälat und Dompropst in Olmütz
  • Wilhelm von Schneeburg (* 1850), Landesgerichtsrat und Bezirksvorsteher in Neufelden[3]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. P1 Design | Paulo Morelli: Maximilian von Schneeburg. Abgerufen am 1. Dezember 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Kurzbiografie Schneeburg | Parlament Österreich. Abgerufen am 1. Dezember 2022.
  3. AT-OeStA/AVA Justiz JM Präs. A 190.7 Schneeburg, Wilhelm Freiherr von, Personalstandesausweis, 1875-1912 (Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File)). Abgerufen am 30. November 2022.