St. Vitus (Schloßvippach)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. August 2023 um 15:22 Uhr durch Reinhardhauke (Diskussion | Beiträge) (HC: Entferne Kategorie:Saalkirche; Ergänze Kategorie:Saalkirche in Thüringen).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
St. Vitus (Schloßvippach)
Altaraufbau
Innenraumpanorama
Orgel

Die evangelische Kirche St. Vitus ist eine spätgotische Saalkirche in Schloßvippach im Landkreis Sömmerda in Thüringen. Sie gehört zur Pfarrbereich Schloßvippach im Kirchenkreis Apolda-Buttstädt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Geschichte und Architektur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die stattliche spätgotische Kirche liegt im Unterdorf und wurde in Bruchsteinmauerwerk mit dreiseitigem Chorschluss und eingezogenem Westturm um 1500 erbaut. Das Schiff und der Chor werden durch hohe Maßwerkfenster erhellt. Doppelläufige überdachte Emporenaufgänge sind an den Längswänden angebaut. Der Turm ist mit einer barocken Haube versehen, im Obergeschoss ist ein Kreuzigungsrelief vermutlich vom Anfang des 16. Jahrhunderts eingemauert. Das Innere wird von einer Flachdecke abgeschlossen und ist von umlaufenden zweigeschossigen Emporen des 17. Jahrhunderts umgeben. In der Chorostwand ist eine spitzbogige Sakramentsnische eingelassen.

Der Kanzelaltar wurde in den Jahren 1706–1712 durch Valentin Ditmar aus Erfurt geschaffen. Darin ist ein Flügelaltar aus den Jahren 1510/1520 eingebaut, der dem Meister des Meckfelder Altars zugeschrieben wird. Im heutigen Retabel, dem Mittelschrein ist ein künstlerisch wertvolles Relief der Beweinung Christi eingelassen. In den seitlich der Durchgänge eingebauten Flügeln sind jeweils sechs fein geschnitzte Heiligenfiguren zu finden. Auf den heute neben den Durchgängen in der Höhe des Kanzelkorbs angebrachten, gemalten Außenflügeln sind die Szenen Christus in Gethsemane, die Geißelung Christi, die Dornenkrönung und die Kreuzigung zu sehen. Ein Kruzifix stammt aus dem 17. Jahrhundert. Der aus Sandstein gefertigte Opferstock stammt aus dem Jahr 1612. Grabsteine erinnern an Hans Springsfeldt († 1654) und Maria S. Springsfeldt († 1651).

Die Orgel ist ein Werk von Johann Friedrich Hartung aus dem Jahr 1782, das nach mehrfachen Umbauten heute 33 Register auf zwei Manualen und Pedal hat. Die Disposition lautet:[1]

I Hauptwerk C–d3
Bordun 16′
Prinzipal 8′
Bordun 8′
Hohlflöte 8′
Gemshorn 8′
Gambe 8′
Octave 4′
Nachthorn 4′
Blockflöte 4′ 2001
Quinte 3′
Octave 2′
Terz 135 2001
Sifflöte 1′ 2001
Mixtur VI
Trompete 8′
II Oberwerk C–d3
Geigenprinzipal 8′
Lieblich Gedackt 8′
Flauto Traverse 8′
Schweizerflöte 8′
Salicional 8′
Harmonika 8′
Rohrflöte 4′ 2001
Oktave 2′ 2001
Waldflöte 2′ 2001
Tertian II 2001
Mixtur III
Pedal C–d1
Prinzipal 16′
Subbaß 16′
Quintbaß 12′
Oktavbaß 8′
Gedacktbaß 8′
Choralbaß 4′ 2001
Rauschpfeife IV 2001
  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen. 1. Auflage. Deutscher Kunstverlag München/Berlin 1998, ISBN 3-422-03050-6, S. 1091.
Commons: St. Vitus (Schloßvippach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 5. Februar 2020.

Koordinaten: 51° 6′ 15,8″ N, 11° 8′ 23,3″ O