Draško Prodanović

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Draško Prodanović (* 5. Januar 1947)[1] ist ein bosnischer Basketballtrainer. Er verfügt auch über die Staatsangehörigkeit Frankreichs.

Leben

Ab 1975 war er Assistenztrainer von Bogdan Tanjević bei KK Bosna Sarajevo und trug zum Gewinn der jugoslawischen Meisterschaft 1978 und 1980, zum Erreichen des Endspiels im Korać-Cup 1978 und zum Gewinn des Europapokals der Landesmeister 1979 bei. Er wurde 1980 Tanjevićs Nachfolger als Cheftrainer.[2] 1980/81 erreichte er mit der Mannschaft im Europapokal der Landesmeister die Halbfinalrunde.[3] 1981/82 war er ebenfalls Trainer der Mannschaft, zu der auch Emir Mutapčić gehörte.[4] Prodanović blieb bis 1982 im Amt, sein Nachfolger als Sarajevos Trainer war Svetislav Pešić.[5]

Von 1982 bis 1988 war Prodanović Cheftrainer von Željezničar Sarajevo, in der Spielzeit 1988/89 war er in Tuzla tätig.[6]

In der Saison 1989/90 trainierte Prodanović abermals KK Bosna Sarajevo.[7] 1990 war er Assistenztrainer der jugoslawischen Nationalmannschaft.[8] Im Zeitraum 1991 bis 1993 hatte er das Amt des Cheftrainers bei der Nationalmannschaft Marokkos inne.[6]

Er wechselte 1993 in den Trainerstab des französischen Erstligisten Limoges CSP, war dort erst Assistent von Božidar Maljković.[9] Nach der Entlassung von Michel Gomez Ende Dezember 1997 übernahm Prodanović übergangsweise gemeinsam mit Frédéric Sarre die hauptverantwortliche Betreuung der Mannschaft Limoges'.[10] In der Saison 1999/2000 gewann er mit Limoges als Assistent von Cheftrainer Duško Ivanović die französische Meisterschaft, den französischen Pokalwettbewerb und den Korać-Cup.[11]

2001/02 war Prodanović wieder Trainer von KK Bosna Sarajevo.[12] Im Spieljahr 2003/04 trainierte er Lukoil Akademik Sofia in Bulgarien.

Ab 2001 war er Nationaltrainer Bosnien und Herzegowinas.[13] Er betreute die Auswahl des Landes bei der Europameisterschaft 2003.[14] Seine Amtszeit endete im August 2003.[15] Er arbeitete ebenfalls in Marokko als Trainer.

Zur Saison 2005/06 wurde Prodanović Assistenztrainer beim deutschen Bundesligisten RheinEnergie Köln. Mit seiner Erfahrung sollte er Saša Obradović unterstützen, der als Trainerneuling in der Verantwortung stand.[16] In der ersten gemeinsamen Saison wurden sie mit Köln deutscher Meister, 2007 dann deutscher Pokalsieger. Prodanović sei „als Taktiker der Vater“ der Erfolge gewesen, äußerte Kölns Geschäftsführer und Sportlicher Leiter Stephan Baeck später. Prodanović war auch in die Jugendarbeit eingebunden.[16] Als Obradović den Verein nach der Saison 2007/08 verließ, wurde Prodanović ins Cheftraineramt befördert.[17] Im März 2009 wurde er in Köln entlassen, die Mannschaft lag zum Zeitpunkt der Trennung auf dem drittletzten Tabellenrang.[18]

2010 wurde er Assistenztrainer von Matteo Boniciolli beim italienischen Erstligisten Lottomatica Rom. Sportdirektor in Rom war sein früherer Weggefährte Tanjević.[19] Als Rom sich im Januar 2011 von Boniciolli trennte, wurde Prodanović als Interimscheftrainer eingesetzt.[20]

Im Dezember 2014 wurde er Trainer des türkischen Vereins Istanbul Büyükşehir Belediyespor.[21] Ende November 2015 kam es zur Trennung,[22] nachdem es in der Saison 2015/16 bis dahin in sechs Spielen nur einen Sieg gegeben hatte.[23]

Einzelnachweise

  1. Drasko Prodanovic. In: Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 15. November 2020.
  2. La Lottomatica Roma risolve il contratto con Hutson. In: Pianeta Basket. Abgerufen am 15. November 2020 (italienisch).
  3. Champions Cup 1980-81. In: Pearl Basket. Abgerufen am 15. November 2020.
  4. Ekipa KK-BOSNA-SARAJEVO Sezona 1981/1982. In: Ia Liga - Muškarci auf Facebook.com. 28. Februar 2015, abgerufen am 14. November 2020.
  5. Natxo Mendaza: 1982-1983; Yugoslavian League Final (Game 3): Sibenka Sibenik vs Bosna Sarajevo. (Video 1:50:40) In: Youtube.com. 23. Oktober 2018, abgerufen am 14. November 2020.
  6. a b Drasko Prodanovic. In: Rhein Energie Köln. 2006, abgerufen am 4. Juli 2023.
  7. Korać Cup 1989-90. In: Pearl Basket. Abgerufen am 15. November 2020.
  8. Daniel Krettek: Köln 99ers: Alter Hase für die jungen Hüpfer. In: Kölnische Rundschau. 17. September 2008, abgerufen am 15. November 2020.
  9. Olivier Pons. Ses années limousines. In: Le Télégramme. 7. Oktober 2006, abgerufen am 15. November 2020 (französisch).
  10. Michel Gomez trinque le jour de Noël. In: Libération. 26. Dezember 1997, abgerufen am 15. November 2020 (französisch).
  11. Saison 1999-2000 : le fabuleux triplé du Limoges CSP. In: LNB.fr. Abgerufen am 15. November 2020 (französisch).
  12. Istorija pada nekadašnjeg šampiona Evrope. In: Novinar. 8. März 2015, abgerufen am 15. November 2020 (bosnisch).
  13. Ko će sljedeći na klupu košarkaških "Zmajeva"?! In: Radio Televizija Bijeljina. Abgerufen am 15. November 2020.
  14. Eurobasket 2003. In: B92 Sport Specijal. Abgerufen am 15. November 2020.
  15. Milan Zubović: Reprezentacija BiH još bez selektora i direktora: Sapunica i dalje traje. In: glassrpske.com. 11. Mai 2016, abgerufen am 15. November 2020 (serbisch).
  16. a b Köln 99ers trennen sich von Trainer Prodanovic. In: Stadt Köln. Abgerufen am 15. November 2020.
  17. Lars Richter: Trainerwechsel bei 99ers: Obradovic verlässt Köln. In: Kölner Stadtanzeiger. 9. Juni 2008, abgerufen am 15. November 2020.
  18. Uwe Bödecker: Trainer Prodanovic gefeuert: Notbremse! Kukic muss 99ers retten. In: Express. 21. März 2009, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 15. November 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.express.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  19. Tanjević sportski direktor, Prodanović pomoćni trener. In: Kosarkaska Skola XXL Basket Visoko. 24. Juni 2010, abgerufen am 14. November 2020.
  20. Lottomatica Roma, coach Boniciolli part ways. In: Euroleague. Abgerufen am 15. November 2020 (englisch).
  21. İstanbul BŞB'de koç Prodanovic, teknik koordinatör Nihat İziç. In: basketdergisi.com. Abgerufen am 15. November 2020 (türkisch).
  22. Ömür Özcan: İBB, Drasko Prodanovic ile yollarını ayırdı! In: TrendBasket. 24. November 2015, abgerufen am 15. November 2020 (türkisch).
  23. İBB'de Prodanovic ile yollar ayrıldı. In: Milliyet. Abgerufen am 15. November 2020 (türkisch).