EMT Luna NG

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LUNA NG
Typ Aufklärungsdrohne
Entwurfsland

Deutschland Deutschland

Hersteller Rheinmetall

LUNA NG ist ein unbemanntes Aufklärungssystem, das seit 2010 von dem ehemaligen deutschen Hersteller EMT Penzberg entwickelt wurde (heute Teil der Rheinmetall AG).[1][2]

Technische Daten

Die Drohne hat eine Spannweite von 530 cm und ein maximales Abfluggewicht von 100 kg. Sie kann je nach Nutzlast bis zu 12 Stunden in der Luft bleiben. Sie startet mit Hilfe eines Katapultes. Die Landung erfolgt an einem Fallschirm oder mittels Netzlandung mit autonomem Landeanflug. Die Flugroute wird vor dem Start programmiert, kann aber auch während des Flugs von der Bodenstation geändert werden.

Zum Lieferumfang eines System Luna NG/B gehören fünf unbemannte Luftfahrzeuge mit elektrooptischer und Infrarot-Sensorik, zwei Bodenkontrollstationen und die dazugehörigen Kommunikationsmittel in geschützten Funktionscontainern, zwei Telemetrie-Antennen auf Anhängern, eine in einem geschützten Container integrierte Werkstattausstattung sowie ein Ersatzteilpaket. Zu einem System gehören in der Standardkonfiguration je zwei Start- und Landevorrichtungen. Auch die technische Dokumentation und Ausbildungsmittel sind im Lieferumfang eines Systems enthalten.[3]

  • Spannweite: 5,30 m
  • MTOW: 100 kg
  • Geschwindigkeit: 80–150 km/h
  • Dienstgipfelhöhe: >18.000 ft (5.486 m)
  • Reichweite: > 150 km
  • Einsatzdauer: >12 h[4]

Militärische Nutzer

Deutschland

Im Juli 2017 bestellte die Bundeswehr zunächst drei Systeme sowie ein zusätzliches Ausbildungssystem als Einstieg in die Ablösung der Systeme LUNA und KZO.[5] Im Jahr 2019 gab der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages rund 130 Millionen Euro zur Beschaffung weiterer neun Luna Aufklärungssysteme frei. Die somit bestellten 13 Systeme (inkl. einem Ausbildungssystem) Luna Next Generation / Bundeswehr (Luna NG/B) sollen die (6 Systeme mit je 10 Drohnen) Kleinfluggeräte Zielortung (KZO) in der Artillerietruppe und der Heeresaufklärungstruppe ablösen. Die Auslieferung des ersten Systems zum Einsatz bei der Heeresaufklärungstruppe war bereits für 2019 geplant. Aber es kam zu Verzögerungen[6] und das Amtsgericht Weilheim musste Anfang Dezember 2020 ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über die EMT anordnen, weshalb es zu keiner Auslieferung kam.[7] Im Januar 2022 wurde EMT schließlich von Rheinmetall übernommen.

Im September 2023 bewilligte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages erneut die Beschaffung aller 13 Systeme, inzwischen zu einem Gesamtauftragswert von rund 291 Millonen Euro. Die Auslieferung aller Systeme ist nun für den Zeitraum 2025 - 2028 geplant.[8]

Pakistan

Als erster Kunde hat die pakistanische Marine das System im Juni 2012 bestellt.[9]

Ukraine

Die Ukraine erhält von Deutschland im Verlauf von 2023 ein System inklusive des Startkatapults, einer optionalen Fangnetzausstattung für die Landung und diverse Geräte zur raschen Instandsetzung.[10]

Commons: EMT Luna NG – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. LUNA NG Drohnensystem
  2. Defense Update: New UAV from EMT – Luna NG
  3. Nächste Generation Luna am Start. In: https://www.bmvg.de. Presse- und Informationsstab im BMVg, 27. Juni 2019, abgerufen am 29. Juni 2019.
  4. LUNA NG Technische Daten
  5. Vertrag unterzeichnet: Luna NG ersetzt Luna und KZO
  6. Süddeutsche ZeitungDrohnenbauer unter Druck, abgerufen am 5. Dezember 2020
  7. EMT Penzberg – Pressemitteilung, 4. Dezember 2020, abgerufen am 5. Dezember 2020
  8. Gerhard Heiming: Bundeswehr beschafft 13 Aufklärungssysteme HUSAR. In: Europäische Sicherheit & Technik (esut.de). 25. September 2023, abgerufen am 25. September 2023.
  9. Pakistan Defense: PN Contracts to buy LUNA UAV for its Maritime Shore Surveillance
  10. KS: Luna NG für die Ukraine. In: flugrevue.de. 15. August 2023, abgerufen am 17. August 2023 (deutsch).