Baierdorf (Gemeinde Ravelsbach)
Baierdorf (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Baierdorf | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Hollabrunn (HL), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Hollabrunn | |
Pol. Gemeinde | Ravelsbach | |
Koordinaten | 48° 32′ 39″ N, 15° 48′ 51″ O | |
Einwohner der Ortschaft | 83 (1. Jän. 2024) | |
Fläche d. KG | 2,03 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 03830 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 09101 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Baierdorf (31036 003) | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Baierdorf ist ein Dorf und eine Katastralgemeinde der Marktgemeinde Ravelsbach in Niederösterreich.
Geographie
Das Zweistraßendorf, westlich von Ravelsbach, liegt in einer Talsenke des Ravelsbaches. Knapp südlich des Ortes führt die Landesstraße L48 am Ort vorbei.
Geschichte
Baierdorf wird urkundlich 1275 genannt.[1] Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 30 Häusern genannt, das nach Ravelsbach eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Maissau besaß die Ortsobrigkeit und besorgte die Konskription. Die Landgerichtsbarkeit wurde von der Herrschaft Limberg ausgeübt. Die Untertanen und Grundholde des Ortes gehörten den Herrschaften Maissau, Pfarre Eggenburg, Ravelsbach, Rosenburg, Horn und der Stadt Eggenburg.[2] Nach den Reformen 1848/1849 konstituierte sich der Ort im Jahr 1850 zur selbständigen Gemeinde und war bis 1868 dem Amtsbezirk Ravelsbach zugeteilt und danach dem Bezirk Hollabrunn. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Baierdorf ein Gemischtwarenhändler, ein Schuster und mehrere Landwirte mit Ab-Hof-Verkauf ansässig.[3] Im Jahr 1967 fusionierte Baierdorf mit anderen Gemeinden zur Großgemeinde Ravelsbach.[4]
Ortskapelle und Kleindenkmäler
- Die Ortskapelle wurde 1791/92 errichtet und nach dem Ortsbrand 1838 wiederhergestellt. Der spätbarocke Bau hat eine eingezogene Halbkreisapsis und einen Giebelreiter mit Pyramidenhelm. Die Halbrundfenster und das Portal sind mit Putzbändern gerahmt.[1]
- Bildsäule mit Gnadenstuhl in der Ortsmitte; auf abgefaster Säule mit unten profilierter und oben dachartig abgeschrägter Kragenplatte befindet sich der reliefierte Quaderaufsatz mit einer Dreifaltigkeitsdarstellung in Form eines Gnadenstuhls aus dem Jahre 1680.[5]
- Figurenbildstock heiliger Johannes Nepomuk, südlich des Ortes; auf hohem Inschriftsockel, der mit 1760 bezeichnet ist, steht die Figur des hl. Johannes Nepomuk.[1]
- Bildstock an der Straße nach Eggendorf; oktogonaler Schaft mit Quaderbildaufsatz und mit 1655 bezeichnet.[1]
- Mariensäule, südlich des Ortes; auf einer Rundsäule thront eine Maria-Immaculata-Statue, datiert mit 1728.[1]
Fotos
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Ortseinfahrt Baierdorf
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Baierdorf vom Nordwesten
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Bildstock im Ortszentrum
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Untere Kellergasse
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Obere Kellergasse
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Der Ravelsbach in der Au vor Baierdorf
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Die Au vor Baierdorf (Weg vom Ort in den Letten)
Literatur
- Friedrich Wilhelm Weiskern: Topographie von Niederösterreich, in welcher alle Städte, Märkte, Klöster, Schlösser, Herrschaften, Landgüter, Edelsitze, Freyhöfe, namhafte Örter u.d.g. angezeigt werden. Band 1: A–M. Druckerei Joseph von Kurzböck, Wien 1768, S. 67 (Ausgabe 1769; Bayerdorf in der Google-Buchsuche).
- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Absdorf bis Falkenstein. Mechitaristen, Wien 1833, S. 71 (Bayerdorf – Internet Archive).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Dehio-Handbuch, Niederösterreich, nördlich der Donau; Verlag Berger, 2. Auflage, Horn/Wien 2010, ISBN 978-3-85028-395-3
- ↑ Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 50 (Bayerdorf in der Google-Buchsuche).
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 209
- ↑ Marktgemeinde Ravelsbach: Geschichte; abgerufen am 4. April 2018
- ↑ Marterl.at: Gnadenstuhl Bildstock; abgerufen am 4. April 2018