St. Lukas (Krippehna)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. April 2024 um 14:01 Uhr durch Heiner Martin (Diskussion | Beiträge) (Siehe auch: erg.).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Kirche zu Krippehna
Gesamtansicht (September 2018)

Die Kirche St. Lukas ist ein Sakralbau der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland in Krippehna, einem Ortsteil der Gemeinde Zschepplin im Westen des Landkreises Nordsachsen, in der Nähe von Eilenburg. Sie steht in der Ortsmitte auf dem Friedhof.

Die älteste Bautätigkeit an der dreischiffigen Kirche reicht zurück in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts. Im Jahr 1701 wurde das Langhaus errichtet, nach einem Brand wurde die Kirche 1768 wieder aufgebaut. Die Sakristei wurde 1845 vergrößert.

1973 erfolgte eine Innenrenovierung der Kirche, 1993/1994 wurde das Äußere der Kirche renoviert.[1] 2017 erfolgte eine grundlegende Instandsetzung des Daches samt Dachstuhl.[2]

Das Bauwerk weist Stilelemente der Romanik, des Barocks und des Historismus auf.

Das Gebäude ist ein verputzter Feldstein- und Bruchsteinbau mit gerade geschlossenem Chor, Strebepfeiler, Westturm mit oktogonalem Glockengeschoss, Haube und Laterne.

Der Innenraum ist ein zweijochiges Langhaus, durch zwei Pfeiler in drei kreuzgratgewölbte Schiffe geteilt, mit dreiseitiger Empore, Sakristei mit Spitztonnengewölbe. Zur Ausstattung gehören ein mehrgeschossiger Altaraufbau, Taufe sowie ein Kruzifix.[3]

Die Hähnel-Orgel am 2. September 2018, dem Tag ihrer Wiedereinweihung

Eine überregionale Besonderheit ist die Orgel aus dem Jahr 1771 von Johann Ernst Hähnel. Diese wurde von 2015 bis 2018 von der Orgelwerkstatt Kristian Wegscheider aus Dresden komplett restauriert[4], die Gesamtkosten betrugen 280.000 Euro.[5]

„Mit der Sanierung des historischen Instruments konnte ein besonderes Kleinod der Nachwelt erhalten werden, das von bisher wenig bekannter Orgelbautradition in Sachsen zeugt.“

Norbert Britze, Kantor und Vorsitzender des Fördervereins zur Instandsetzung der Kirche Krippehna[6]

Die ganztägige Wiedereinweihung mit Gottesdienst, mit von Orgelmusik umrahmter Faust-Aufführung und mit eigenständigem Orgelkonzert fand am 2. September 2018 statt.[7] Das Einweihungskonzert spielte der Organist Florian Zschucke aus Dessau.[8] Die Disposition lautet:[9][10]

Manual CD–c3
1. Principal 8′
2. Flaute major0 8′
3. Quinta Viola 8′
4. Unda maris 8′
5. Praestanda 4′
6. Flaute minor 4′
7. Quinta 3′
8. Octava 2′
9. Siffloit 1′
10. Mixtur III
11. Cymbel II
Pedal CD–c1
12. Sub.Bass 16′
13. Violon.Bass 08′
14. Posaun.Bass0 16′

In direkter Nähe, am Eingang des Friedhofs, befindet sich das zugehörige, ebenfalls sanierte Pfarrhaus.

  • Als eine von dreizehn Kirchen stand bei der Aktion Kirche des Jahres 2018/2019 die Kirche zu Krippehna als Nominierte für diese Auszeichnung, die die Stiftung KiBa verleiht. Die Abstimmung lief bis zum 26. April 2019, endete jedoch mit einem ersten Platz für St. Marien (Bleicherode).[11]
  • Zuvor war St. Lukas von derselben Stiftung aber bereits zur Kirche des Monats Dezember 2017 erklärt worden, einhergehend mit einer Förderung in Höhe von 40.000 Euro für die damals durchgeführte Dachsanierung.[12]
  • Von 1964 bis 2000 war der auch als Autor bekannte Friedemann Steiger Pfarrer dieser Kirchgemeinde.
  • Kirchenkreis Eilenburg: Spuren im Stein – Kirchen im Kirchenkreis Eilenburg. Leipzig 1997, ISBN 3-00-001722-4.
  • Friedemann Steiger: Blicke vom Kreuzberg. Ein- und Aussichten aus vier Jahrzehnten zwischen Schönwölkau und Krippehna. Leipzig 2005, ISBN 3-938873-56-6.
  • Förderverein zur Instandsetzung der Kirche Krippehna (Hrsg.): Festschrift – Wiedereinweihung der Johann-Ernst-Hähnel-Orgel in Krippehna am 2. September 2018. Format A5 quer, 40 Seiten, Krippehna/Dresden 2018, ohne ISBN.
  • Johann-Ernst-Hähnel-Orgel. Krippehna. 2018, Querstand VKJK 1911, CD (Krzysztof Urbaniak, Orgel).
Commons: St. Lukas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Kirchenkreis Eilenburg: Spuren im Stein – Kirchen im Kirchenkreis Eilenburg. Leipzig 1997, ISBN 3-00-001722-4.
  2. Steffen Brost: Kirche in Krippehna bekommt neues Dach. In: Leipziger Volkszeitung. 25. Dezember 2017, abgerufen am 1. September 2018.
  3. Ev. Pfarrkirche St. Lukas Krippehna (bei Leipzig). Abgerufen am 1. September 2018.
  4. Steffen Brost: Orgelrestauration in Krippehna auf Zielgeraden. In: Leipziger Volkszeitung. 14. August 2018, abgerufen am 1. September 2018.
  5. Steffen Brost: Geldsegen für Krippehna: Bund gibt 86 000 Euro für Orgel-Restaurierung. In: Leipziger Volkszeitung. 3. Dezember 2016, abgerufen am 1. September 2018.
  6. Heike Nyari: Festtag in Krippehnas Kirche für die neue alte Orgel. In: Leipziger Volkszeitung. 4. September 2018, abgerufen am 8. September 2018.
  7. Wiedereinweihung der sanierten Johann-Ernst-Hähnel-Orgel: Historisch wertvolles Instrument in der St. Lukaskirche. In: SachsenSonntag. 9. September 2018, abgerufen am 12. September 2018.
  8. a b Förderverein zur Instandsetzung der Kirche Krippehna (Hrsg.): Festschrift – Wiedereinweihung der Johann-Ernst-Hähnel-Orgel in Krippehna am 2. September 2018. Format A5 quer, 40 Seiten, Krippehna/Dresden 2018, ohne ISBN.
  9. Zschepplin/Krippehna, St. Lukas. Abgerufen am 20. März 2022.
  10. Ausführliche Klangvorstellung der Orgel. Auf YouTube abgerufen am 20. März 2022.
  11. Rückblick: frühere Kirchen des Jahres. Abgerufen am 20. März 2022.
  12. „KiBa-Kirche des Monats Dezember 2017“ in Krippehna. Abgerufen am 20. März 2022.

Koordinaten: 51° 30′ 21,1″ N, 12° 31′ 40,2″ O