AMV Stochdorphia Tübingen
AMV Stochdorphia Tübingen im SV | ||||||
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Basisdaten | ||||||
Hochschule/n: | Tübingen | |||||
Gründung: | 15. Januar 1857[1] | |||||
Gründungsort: | Weilheim (Tübingen) | |||||
Stiftungsdatum: | 15. Januar 1857 | |||||
Korporationsverband: | Sondershäuser Verband | |||||
Farben: |
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Art des Bundes: | Gemischte Verbindung | |||||
Stellung zur Mensur: | nichtschlagend | |||||
Wahlspruch: | 'amico, litteris, patriae' | |||||
Feldgeschrei (Panier): | 'Stochdorphia sei's Panier' | |||||
Mitglieder insgesamt: | ca. 220 | |||||
Aktive: | ca. 15 | |||||
Website: | www.stochdorphia.de |
Die AMV Stochdorphia Tübingen ist eine nicht farbentragende, nichtschlagende gemischte Studentenverbindung an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Sie ist die erste und älteste nicht farbentragende deutsche Studentenverbindung.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gegründet wurde die Akademisch-Musikalische Verbindung (AMV) Stochdorphia 1857 in bewusstem Gegensatz zu den damals ausschließlich farbentragenden Korporationen. Einer der Gründer war der Theologe Emil Stochdorph, dem die Verbindung auch ihren Namen verdankt.
Deutschland bestand zu dieser Zeit noch aus vielen Kleinstaaten, das Hambacher Fest lag 25 Jahre, die Märzrevolution von 1848 lediglich neun Jahre zurück, als die Stochdorphia gegründet wurde. Das Vaterland im Wahlspruch ist nach dem Verständnis der Verbindung daher nicht vergangenheitsbezogen, sondern als politische Aufgabe für die Zukunft zu interpretieren – als politischen Freisinn für einen zukünftigen demokratischen deutschen Nationalstaat. Der liberale Gedanke setzte sich in der weiteren Geschichte der Verbindung fort.
1920 erfolgte der Beitritt zum Sondershäuser Verband (SV). Bereits in den 1920er-Jahren wurde der Status einer Schlagenden Verbindung abgelegt.
Das Tübinger Stocherkahnrennen wurde von der Verbindung 1982, 1988 und 2014 gewonnen.
Selbstverständnis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für eine Mitgliedschaft spielt es keine Rolle, welcher Nationalität, Hautfarbe, Religion oder Fakultät man angehört.
Aufgabe im Selbstverständnis der Stochdorphia ist der intergenerationale, der interkulturelle sowie der internationale Austausch zwischen Akademikern und angehenden Akademikern. Zudem soll das Studium um musische Aspekte (gemeinsames Musizieren, Theater etc.) erweitert werden.
Bekannte Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erwin Ackerknecht (1880–1960), Literaturhistoriker und Bibliothekar
- Walter Balz (1910–1990), Oberbürgermeister der Stadt Tuttlingen
- Victor Dieterich (1879–1971), Forstwissenschaftler und Hochschullehrer
- Rudolf Haas (1922–2004), Anglist und Hochschullehrer
- Gustav Adolf Martini (1916–2007), Mediziner und Hochschullehrer
- Jonathan Schmid (1888–1945), Mitglied des württembergischen Landtags und des Reichsrats, württembergischer Innen-, Justiz- und Wirtschaftsminister und stellvertretender württembergischer Ministerpräsident in der Zeit des Nationalsozialismus
- Walter Theilacker (1903–1968), Chemiker und Rektor der Technischen Hochschule Hannover
- Albrecht Unsöld (1905–1995), Astronom und Physiker
- Karl Weller (1866–1943), Historiker
- Otto Widmaier (1927–2022), Verwaltungsbeamter und Landrat des Landkreises Heilbronn
- Rudolf Yelin der Ältere (1864–1940), Glasmaler
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paul Häberlen (Hrsg.): Verzeichnis der zur Fahne einberufenen Tübinger Stochdorpher. 2 Bde., Scheufele, Stuttgart 1916 (1. Band (Digitalisat), 2. Band (Digitalisat)).
- Ludwig Bosch: 75 Jahre Stochdorphia, Akademische Musikverbindung im Sondershäuser Verband. Stuttgart 1957.
- Joachim Wilkerling, Achim Block und Verband Alter SVer als Hrsg.: 100 Jahre Sondershäuser Verband akademisch-musikalischer Verbindungen. 1867–1967. Festschrift des Sondershäuser Verbandes. Aachen 1967, S. 133.
- Das Verbindungswesen in Tübingen. Eine Dokumentation im Jahre des Universitätsjubiläums 1977. S. 58–59.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ E. H. Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 111.