Adolf Lasson

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. März 2020 um 10:35 Uhr durch Erichsohn (Diskussion | Beiträge) (→‎Werke). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Adolf Lasson 1911

Adolf Lasson (* 12. März 1832 in Strelitz als Ahron Lazarusson; † 19. Dezember 1917 in Berlin) war ein deutscher Philosoph und Hochschullehrer.

Adolf Lasson entstammte einer jüdischen Familie. Er studierte von 1848 bis 1852 an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin Philologie und Rechtswissenschaft. 1853 trat er zum Christentum über. Ab 1859 war er Lehrer an der Luisenstädtischen Realschule in Berlin. 1861 wurde er an der Universität Leipzig promoviert. Ab 1874 war er als Dozent der Literatur und Ästhetik am Viktoria-Lyceum und seit 1877 als Privatdozent der Philosophie an der Universität Berlin tätig. Er war der Vater des protestantischen Theologen Georg Lasson.

In seinen Schriften vertritt er eine durch die Ansichten der historischen Rechtsschule und durch die neuern naturwissenschaftlichen Anschauungen beeinflusste Fortbildung der Hegelschen Lehre.

Lasson war kein Pazifist. In der Schrift Das Kulturideal und der Krieg formulierte er 1868 z. B.:

„[I]m Frieden […] entsteht leicht die Täuschung, als ob der Staat für die Individuen da sei, zu ihrem Gedeihen und Behagen […] Der Staat im Kriege verlangt aber für seine Zwecke alles Hab und Gut seiner Bürger, und er verlangt noch mehr: Er verlangt die Preisgebung ihrer gesamten Existenz […] Der Staat im Frieden ist kein wahrer Staat; seine volle Bedeutung offenbart er erst im Kriege.“

S. 16f.

„Der Friede mag ein emsiges, liebenswürdiges Geschlecht erzeugen; aber die Kraft verkümmert, der Nerv erschlafft.“

S. 17

Werke

  • Johann Gottlieb Fichte im Verhältnis zu Kirche und Staat. Berlin 1863
  • Das Kulturideal und der Krieg. Berlin 1868
  • Prinzip und Zukunft des Völkerrechts. Berlin 1871
  • Meister Eckhart der Mystiker. Berlin 1878
  • System der Rechtsphilosophie. Berlin 1881
  • Die Entwickelung des religiösen Bewusstseins der Menschheit nach E. v. Hartmann. 1883
  • Zeitliches und Zeitloses. 1890
  • Sint ut sunt. Für das alte Gymnasium wider die Neuerer. Fünf Thesen. Walther & Apolant, Berlin 1890
  • Das unendlich Kleine im wirthschaftlichen Leben. Vortrag. 1891
  • Lotterie und Volkswirtschaft. 1894
  • Das Gedächtnis. 1894
  • Handelsinteressen und Grundbesitzinteressen. 1896
  • Der Leib. 1898
  • [Als Übersetzer] Aristoteles: Nikomachische Ethik. Ins Deutsche übertragen von Adolf Lasson. Jena 1909

Literatur

Wikisource: Adolf Lasson – Quellen und Volltexte