Ahmad Fahd al-Ahmad as-Sabah

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Ahmad al-Ahmad as-Sabah (2015)

Ahmad Fahd al-Ahmad as-Sabah (arabisch أحمد فهد الأحمد الصباح, DMG Aḥmad Fahd al-Aḥmad aṣ-Ṣabāḥ; auch Ahmad Al-Fahad Al-Sabah; * 12. August 1963 in Kuwait) ist ein kuwaitischer Politiker und Sportfunktionär.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ahmad studierte an der Kuwait University und an der Kuwait Military Academy. Im Jahre 2000 wurde er in Kuwait Minister für Propaganda und wurde dann zum Minister für Energie ernannt. Sein Vater Fahd al-Ahmad al-Dschabir as-Sabah wurde während der irakischen Invasion Kuwaits von irakischen Soldaten getötet.[1][2]

Seit 1992 ist er Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees. Als Präsident leitet er den Olympic Council of Asia. Nach dem Scheitern Kuwaits bei der Qualifikation zur Asienmeisterschaft 2007 attackierte er verbal die australische Fußballnationalmannschaft, nachdem diese Gruppensieger wurde.[3] Im April 2012 beerbte as-Sabah den 33 Jahre lang amtierenden Gründungspräsidenten der Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees, Mario Vázquez Raña. Außerdem verwaltet er den IOC-Entwicklungshilfefonds.[4] Er gilt als bedeutender Unterstützer von Thomas Bach bei dessen Wahl zum IOC-Präsidenten im September 2013.[4] Seine öffentliche Unterstützung führte kurz vor der Wahl zu einer Untersuchung durch die Ethikkommission.[5]

Im April 2015 wurde er in das FIFA-Exekutivkomitee gewählt[6] und war auch Mitglied des im Februar 2016 hieraus entstandenen FIFA-Rates.[7]

Am 30. April 2017 trat er von allen Ämtern innerhalb der FIFA zurück. Kurz zuvor waren Korruptionsvorwürfe gegen ihn laut geworden: der Präsident des Fußballverbands von Guam, Richard Lai, hatte vor Gericht eingestanden, mit 950.000 US-$ bestochen worden zu sein, und in Vernehmungen Ahmad belastet.[8][9][10]

Am 19. November 2018 gab as-Sabah bekannt, er würde alle Ämter innerhalb des IOC ruhen lassen. Er kam damit Ermittlungen der Ethikkommission des IOC zuvor,[10] die angesichts einer Anklage gegen as-Sabah wegen Fälschung in der Schweiz anstanden.[11]

2000 verlieh ihm die United States Sports Academy in Daphne die Ehrendoktorwürde.[12]

Im Oktober 2020 wurde as-Sabah in Genf wegen Urkundenfälschung zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er Videos an kuwaitische Behörden übergeben habe, von deren gefälschtem Inhalt er wusste. Die Videos sollten angeblich zeigen, „wie der ehemalige Premierminister Scheich Nasser al-Mohammed und der ehemalige Parlamentssprecher Jassem al-Kharafi den Sturz des damaligen kuwaitischen Emirs plane“. Ahmad legte Berufung gegen das Urteil ein.[13]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ahmad ist seit Dezember 1984 mit seiner Cousine Scheicha Mischal al-Ahmad as-Sabah, einer Tochter des 17. Emirs von Kuwait Mischal, verheiratet sowie Vater von einem Sohn und vier Töchtern.[14]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dave Johns: 1990 The Invasion of Kuwait. In: pbs.org. Frontline, abgerufen am 25. Dezember 2020 (englisch).
  2. El emir huye y su hermano muere en palacio. In: elpais.com. El País, 3. August 1990, abgerufen am 25. Dezember 2020 (englisch).
  3. ABC.net.au:Socceroos should be thrown out of Asia
  4. a b Grit Hartmann: IOC-Wahl: Der Scheich der Ringe, Zeit-online vom 11. September 2013 (abgerufen 11. September 2013).
  5. sueddeutsche.de: Favorit in der Bredouille
  6. spiegel.de: Asiatischer Fußballverband: Blatter-Vertrauter Al Khalifa bleibt im Amt
  7. Liste der Mitglieder des FIFA-Rates (Memento des Originals vom 29. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com auf der Website der FIFA, abgerufen am 30. April 2017.
  8. Funktionär al-Sabah tritt von Fußball-Ämtern zurück. Spiegel Online, 30. April 2017, abgerufen am selben Tage.
  9. Fifa-Funktionär Al-Sabah tritt zurück. FAZ Online, 30. April 2017, abgerufen am selben Tage.
  10. a b Sheikh Ahmad al-Sabah stands down from IOC amid forgery allegations. In: The Guardian. 19. November 2018, abgerufen am 19. November 2018 (englisch).
  11. Scheich Al-Sabah lässt nach Anklage IOC-Ämter ruhen. In: ran. 19. November 2018, abgerufen am 19. November 2018.
  12. Honorary Doctorates. In: ussa.edu. United States Sports Academy, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Mai 2014; abgerufen am 4. Mai 2014 (englisch).
  13. Herrschermitglied Kuwaits in Genf verurteilt. In: Blick. 10. September 2021, abgerufen am 7. Oktober 2021.
  14. KUWAIT14. Abgerufen am 1. Februar 2024.