Geodaten zu dieser Seite vorhanden

Akechi-Linie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Akechi-Linie
Speisewagen des Taishō Roman Gō in Iwamura
Speisewagen des Taishō Roman Gō in Iwamura
Streckenlänge:25,1 km
Spurweite:1067 mm (Kapspur)
Höchstgeschwindigkeit:60 km/h
Zweigleisigkeit:nein
Gesellschaft: Akechi Tetsudō
0,0 Ena (恵那) 1902–
Straßenbahn Iwamura 1906–1935
Agi-gawa
Ōi-Linie 1922–1940
Chūō-Hauptlinie 1902–
2,6 Higashino (東野) 1933–
Agi-gawa
7,6 Iinuma (飯沼) 1933–
Iinuma-Tunnel (190 m)
Noda-Tunnel (160 m)
9,9 Agi (阿木) 1933–
Agi-gawa
12,7 Iibama (飯羽間) 1959–
13,7 Gokuraku (極楽) 2008–
15,0 Iwamura (岩村) 1934–
18,3 Hanashiro-Onsen (花白温泉) 1967–
19,7 Yamaoka (山岡) 1934–
23,1 Noshi (野志) 1994–
25,1 Akechi (明智) 1934–

Die Akechi-Linie (明知線; Akechi-sen) ist eine Eisenbahnstrecke auf der japanischen Insel Honshū, die von der Bahngesellschaft Akechi Tetsudō betrieben wird. In der gebirgigen Region Tōnō der Präfektur Gifu verbindet sie mehrere Ortschaften der weitläufigen Gemeinde Ena miteinander.

Streckenbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nicht elektrifizierte Stichstrecke ist 25,1 km lang, in Kapspur (1067 mm) verlegt und eingleisig. Es werden elf Bahnhöfe bedient, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 60 km/h.[1] Ihr nördlicher Ausgangspunkt ist der Bahnhof Ena an der Chūō-Hauptlinie. Sie überquert zusammen mit dieser zunächst den Fluss Agi und zweigt dann in südlicher Richtung ab. Über Iwamura verläuft sie durch sehr hügeliges und dicht bewaldetes Terrain, wobei sie mehrere Seitentäler des Agi quert, was unter anderem den Bau zweier kurzer Tunnel erforderlich machte. Schließlich erreicht sie den Bahnhof Akechi im gleichnamigen Ortsteil.

Zugangebot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Täglich fahren zwölf Nahverkehrszüge im Einmannbetrieb und mit Halt an allen Zwischenbahnhöfen von Ena nach Akechi und zurück. Es besteht kein fester Taktfahrplan; die Fahrten finden ungefähr alle 60 bis 90 Minuten statt und sind auf Anschlüsse in Richtung Nagoya ausgerichtet.[2] Zusätzlich verkehrt täglich über die Mittagszeit (ausgenommen montags) der touristisch ausgerichtete Expresszug Taishō Roman Gō (大正ロマン号). Er hält nur an den größeren Bahnhöfen und führt einen reservierungspflichtigen Speisewagen, der je nach Saison einem bestimmten kulinarischen Thema gewidmet ist.[3] Auf dem Gelände des Bahnhofs Akechi finden an einzelnen Wochenenden Präsentationen von Dampflokomotiven statt (inkl. Mitfahrgelegenheiten).[4]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Anhang des im Jahr 1922 verabschiedeten Eisenbahnbaugesetzes war auch eine Strecke enthalten, die den Bahnhof Ōi (heute Ena) in der Präfektur Gifu mit Kakegawa in der Präfektur Shizuoka verbinden sollte. Obwohl keine festgelegte Frist für die Verwirklichung bestand, setzte sich der Parlamentsabgeordnete Furuya Yoshitaka dafür ein, dass zumindest das in der Präfektur Gifu gelegene Teilstück möglichst rasch umgesetzt wird. Am 24. Mai 1933 nahm das Eisenbahnministerium das erste Teilstück zwischen Ōi und Agi in Betrieb. Es folgten Agi–Iwamura am 26. Januar 1934 und Iwamura–Akechi am 24. Juni 1934. Die seit 1906 bestehende elektrische Straßenbahn Iwamura zwischen Ōi und Iwamura wurde 1935 wegen des Parallelverkehrs stillgelegt.[5]

Die Fortsetzung in Richtung Kakegawa wurde nie gebaut und 1949 ging der Betrieb an die Japanische Staatsbahn über. Da die Akechi-Linie weniger rentabel war als prognostiziert, erwog die Staatsbahn im Jahr 1958, diese nach dem Vorbild der Hakuhō-Linie in der Präfektur Fukushima in eine reine Busstraße umzubauen. Letztlich verzichtete man jedoch darauf, die Idee weiterzuverfolgen.[6] Auch nachdem der Beirat der Staatsbahn 1968 in einem Bericht die Stilllegung empfohlen hatte, blieb die Strecke weiterhin bestehen. Aus Rationalisierungsgründen stellte die Staatsbahn am 1. Februar 1981 den Güterverkehr ein. Als Folge des 1980 verabschiedeten Eisenbahn­restrukturierungs­gesetzes empfahl das Verkehrsministerium im September 1981 die Umstellung von 83 defizitären Bahnstrecken auf Busbetrieb, wovon auch die Akechi-Linie betroffen gewesen wäre.[5]

Lokale Behörden wehrten sich dagegen und setzten durch, dass die Akechi-Linie an eine neu zu gründende „Bahngesellschaft des dritten Sektors“ übertragen wird. Am 16. November 1985 trat die Staatsbahn die Strecke an die Akechi Tetsudō ab, die seither für den Betrieb zuständig ist.[5] Sie richtete zusätzliche Haltestellen ein und begann, mittels Sonderfahrten und verschiedener Aktionen zusätzliche Fahrgäste zu gewinnen, um das Defizit möglichst gering zu halten.

Liste der Bahnhöfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name km Anschlusslinien Lage Ort
Ena (恵那) 00,0 Chūō-Hauptlinie Koord. Ena
Higashino (東野) 02,6 Koord.
Iinuma (飯沼) 07,6 Koord. Nakatsugawa
Agi (阿木) 09,9 Koord.
Iibama (飯羽間) 12,7 Koord. Ena
Gokuraku (極楽) 13,7 Koord.
Iwamura (岩村) 15,0 Koord.
Hanashiro-Onsen (花白温泉) 18,3 Koord.
Yamaoka (山岡) 18,7 Koord.
Noshi (野志) 23,1 Koord.
Akechi (明智) 25,1 Koord.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Akechi-Linie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hirokazu Terada: 日本のローカル私鉄. Neko Publishing, Tokio 2000, ISBN 978-4-87366-207-7.
  2. 時刻表. Akechi Tetsudō, 24. März 2024, abgerufen am 26. April 2024 (japanisch).
  3. 食堂車. Akechi Tetsudō, 2024, abgerufen am 26. April 2024 (japanisch).
  4. SL体験. Akechi Tetsudō, 2024, abgerufen am 26. April 2024 (japanisch).
  5. a b c Satoru Sone (Hrsg.): 週刊 歴史でめぐる鉄道全路線 公営鉄道・私鉄. Band 26 長良川鉄道・明知鉄道・樽見鉄道・三岐鉄道・伊勢鉄道. Asahi Shimbunsha, Osaka 2011, S. 13.
  6. 明知線の経営合理化 赤字線の汚名を返上 レール撤去、バス、トラックに切替え 名鉄 準備をはじむ. In: Kōtsū Shimbun, 1. Februar 1958, S. 1.