Albert Oppel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. März 2013 um 13:37 Uhr durch KLBot2 (Diskussion | Beiträge) (Bot: 6 Interwiki-Link(s) nach Wikidata (d:Q66578) migriert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Albert Oppel (1831–1865). Aufnahme wohl von 1862 [1]

Carl Albert Oppel (* 19. Dezember 1831 in Hohenheim, Stuttgart; † 22. Dezember 1865 in München) war ein deutscher Paläontologe mit bedeutenden Beiträgen zur Erforschung des erdgeschichtlichen Zeitabschnitts des Juras.

Leben und Werk

Oppel, Sohn des Agrarwissenschaftlers und Regierungsrates Julius Albert Oppel (1799–1882), studierte ab 1851 an der Universität Tübingen bei Friedrich August von Quenstedt und erhielt 1853 durch Lösung der Preisfrage „Ueber den mittleren Lias Schwabens“ die Doktorwürde. 1854 und 1855 begab er sich auf Forschungsreisen zu den damals bekannten Jurafundstätten in Frankreich, England, der Schweiz und Deutschland. Die Ergebnisse seiner Forschung legte er 1856 bis 1858 in dem Werk Die Juraformation Englands, Frankreichs und des südwestlichen Deutschlands vor.

1858 wurde er Professor für Paläontologie an der Universität München, 1861 erfolgte die Ernennung zum ordentlichen Professor und in Nachfolge von Johann Andreas Wagner zum Konservator des Paläontologischen Museums München. 1862 wurde er zum außerordentlichen Mitglied der Mathematisch-physikalischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Seit 1862 war er zudem Herausgeber und Mitautor in den von ihm begründeten Paläontologischen Mitteilungen.

Den Jura teilte er in 36 biostratigraphische „Zonen“ ein. Mit diesem, von ihm eingeführten Begriff (heute Biozone), verfeinerte Oppel die Stufeneinteilung. Die von ihm eingeführten jurassischen Stufenbezeichnungen Pliensbachium und Tithonium sind heute international anerkannt.

Auf dem Mond ist das Gebirge Dorsum Oppel („Oppel-Rücken“) nach ihm benannt. 2004 benannten Günter Schweigert und Alessandro Garassino die fossile Garnelen-Gattung Albertoppelia aus dem Tithonium von Eichstätt (Solnhofener Plattenkalk) nach Oppel, dessen Monographie zu den Zehnfußkrebsen des südwestdeutschen Juras noch immer die umfassendste Arbeit zu diesem Thema ist[2].

Sein Sohn war der Arzt und Histologe Albert Otto Oppel (1863–1916).

Schriften

  • Der mittlere Lias Schwabens. Ebner & Seubert, Stuttgart 1853. Google
  • Die Juraformation Englands, Frankreichs und des südwestlichen Deutschlands. Nach ihren einzelnen Gliedern eingetheilt und verglichen. Ebner & Seubert, Stuttgart 1856-1858. Separat-Abdruck der Württembergischen naturwissenschaftlichen Jahreshefte. 12.-14. Jg. Google
  • Palaeontologische Mittheilungen aus dem Museum des königl. bayer. Staates. Ebner & Seubert, Stuttgart 1862, Text Google und Atlas Google
    • I. Ueber jurassische Crustaceen
    • II. Ueber Fährten im lithographischen Schiefer
    • III. Ueber jurassische Cephalopoden

Einzelnachweise

  1. Günter Schweigert: „Wenn sich Genie und Fleiß verbinden - Albert Oppel (1831–1865)“. In: Fossilien. Heft 2, März/April 2008, S. 90
  2. Günter Schweigert & Alessandro Garassino (2004): „New genera and species of shrimps (Crustacea: Decapoda: Dendrobranchiata, Caridea) from the Upper Jurassic lithographic limestones of S Germany“. In: Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde - Serie B, Nr. 350: 33 pp. Artikel (PDF; 2,4 MB)
Wikisource: Albert Oppel – Quellen und Volltexte