Alexander Gawrilowitsch Golowkin

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Graf Alexander Gawrilowitsch Golowkin (russisch Александр Гаврилович Головкин; 10. Augustjul. / 20. August 1688greg. in Moskau; † 4. Novemberjul. / 15. November 1760greg. in Rijswijk[1]), war ein russischer Gesandter in Berlin, Paris und im Haag.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alexander war ein Sohn des russischen Kanzlers Gabriel Iwanowitsch Golowkin (1660–1734). Aus seiner 1715 mit Burggräfin Katharina zu Dohna-Ferrassieres (1694–1768) geschlossenen Ehe hatte er zahlreiche Kinder.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während seiner 1704 begonnen Grand Tour hatte er Bildungsaufenthalte in Leipzig und Berlin, kehrte 1707 über Paris, Holland, Wien, Ungarn und die Walachei nach Russland zurück. Nach seiner Ankunft wurde er zum Kammerherrn ernannt und in das Diplomatische Corps der Staatskanzlei aufgenommen. Eine seiner ersten Missionen war die Anberaumung der Heirat des Kronprinzen mit Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel. 1711 wurde er außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister in Berlin. Eine seiner wichtigsten Aufgaben war die Einbindung Preußens im Großen Nordischen Krieg wider die Schweden. Golowkin wurde 1721 abberufen, vormals anlässlich in Berlin mit dem Schwarzen Adlerorden geehrt. Er wurde dann 1723 Senator.[2] Von 1727 bis 1731 war er Gesandter in Paris. Während dieser Zeit wurde er 1729 zum Wirklichen Geheimen Rat (2. Rangklasse) ernannt und nahm als bevollmächtigter Minister an den europäischen Kongressen in Cambrai (1727) und Soissons (1728–1731) teil. Er beschloss seine Laufbahn als Gesandter im Haag[2], war er von 1731 bis 1759 war. 1740 wurde ihm der Alexander-Newski-Orden und der Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen verliehen.

Golowkin war zum Protestantismus konvertiert und mit Jean-Jacques Rousseau befreundet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard von Köhne: Schriften des Vereins für die Geschichte der Stadt Berlin, Heft XX, Berlin, Moskau, St. Petersburg – 1649 bis 1763. Ein Beitrag zur Geschichte der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Brandenburg-Preußen und Rußland. Berlin 1882, S. 80–83.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Angaben nach Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band XXIII., Frankfurt/Main 2006, Tfl. 36. Abweichend wird das Geburtsjahr 1689 (o.w.A.) und als Sterbeort Den Haag genannt.
  2. a b Головкины. In: Энциклопедический словарь Брокгауза и Ефрона, Band IX, 1899, S. 73 (russisch).