Alfons Bilharz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Richard Alexander Alfons Bilharz (* 2. Mai 1836 in Sigmaringen; † 23. Mai 1925 ebenda) war ein Mediziner und Philosoph.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bilharz wuchs in Sigmaringen auf, wo er am Fürstlichen Gymnasium sein Abitur machte. Er studierte in Freiburg, Heidelberg, Würzburg, Berlin und Wien. Während seines Studiums wurde er im Wintersemester 1856/57 Mitglied der Burschenschaft Arminia Würzburg.[1] 1861 wurde er in Berlin als Arzt approbiert. Anschließend unternahm er viele Reisen, besuchte unter anderem seinen Bruder, der zu dieser Zeit in Kairo arbeitete. Anschließend ging Bilharz für 13 Jahre nach Nordamerika, wo er als Arzt tätig war. Nach seiner Rückkehr wurde er Direktor des Landesspitals in Sigmaringen. Neben der Medizin beschäftigte er sich stets intensiv mit der Philosophie. Er gehörte zu den frühen Anhängern Arthur Schopenhauers und hinterließ ein umfangreiches Schriftenwerk.

Ein Nachlass von Alfons Bilharz befindet sich in der Universitätsbibliothek Tübingen.[2]

Sein älterer Bruder, Theodor Bilharz, war ein bedeutender Arzt, Forschungsreisender und Entdecker der Bilharzia-Krankheit (Bilharziose). Ihre Mutter war eine geborene Fehr, die verwandt waren mit der Patrizierfamilie Zollikofer des schweizerischen Kantons Thurgau. Der Katholik Alfons Bilharz heiratete die evangelische Adele Bilharz, geb. Fasnacht (28. Juli 1851 – 14. Oktober 1914).

  • Der heliocentrische Standpunct der Weltbetrachtung. Grundlegungen zu einer wirklichen Naturphilosophie, 1879
  • Erläuterungen zu Kant's Kritik der reinen Vernunft, 1884
  • Metaphysik als Lehre vom Vorbewussten, 1897
  • Die Lehre vom Leben, 1902
  • Mit Kant über Kant hinaus, 1904
  • Neue Denklehre, 1908
  • Philosophie als Universalwissenschaft. Deduktorisch dargestellt, Wiesbaden 1912
  • Erwin Oskar Beck: Ein schwäbischer Denker. Ein Gruß an Dr. Alfons Bilharz zu seinem 85. Geburtstag. In: Der Schwabenspiegel. Bd. 14 (1920/21), Nr. 31, 3. Mai 1921, S. 193 f.
  • Rudolf Eisler: Philosophen-Lexikon. Berlin 1912, S. 65 (Digitalisat)
  • Bruno Baron von Freytag Löringhoff: Bilharz, Alfons. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 237 (Digitalisat).
  • Werner P. Heyd: Sum ergo cogito – Zum Gedenken an Alphons Bilharz am 50. Todestag. In: Hohenzollerische Heimat 25 (1975), S. 33–37 (Digitalisat)*
  • Holger Vornholt: Sigmaringen im Wandel der Zeit WIKOMMedia Verlag, Olching, 2020. ISBN 978-3-98193-409-0, S. 58–59

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Jahrbuch der Würzburger Burschenschaft Arminia. Band 2, 1997, S. 12, Nr. 78.
  2. Der Tübinger Handschriftenkatalog, auf inka.uni-tuebingen.de, abgerufen am 21. Oktober 2024