„Alfred Schickel“ – Versionsunterschied

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Vor einigen Jahren waren faktisch alle Lehrer und Journalisten links. Dr.Schickel ist gegen den Strom geschwommen. Was damals als revanchistisch galt ist heute meinstream. Times are changing oder alles fließt!

Version vom 15. April 2010, 11:14 Uhr

Alfred Schickel (* 18. Juni 1933 in Ústí nad Labem/Aussig an der Elbe) ist ein deutscher Historiker und Publizist und Leiter der geschichtsrevisionistischen Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt.

Schickel, der bei Siegfried Lauffer mit einer Arbeit über römische Rechtsgeschichte promovierte, befasste sich später hauptsächlich mit zeitgeschichtlichen Themen, insbesondere der Geschichte Mitteleuropas. Seit Mitte der 1980er Jahre wurden seine Arbeiten zunehmend kritisiert. Sein 1984 erschienenes Buch über Deutsche und Polen wurde als eine „allzu einseitige Aufrechnung“ des Autors, dessen Herz „deutsch“ schlage und nationalsozialistische Verbrechen kaum notiere, dagegen jeden Fehler der polnischen Regierung erwähne, bewertet.[1] Seine Beiträge für das Magazin Mut vertraten Auffassungen, die ihm u. a. den Vorwurf einbrachten, die deutsche Schuld der NS-Vergangenheit relativieren zu wollen.[2] Dass Schickel die Schuld Deutschlands am Zweiten Weltkrieg leugnet und stattdessen den US-Präsidenten Roosevelt dafür verantwortlich macht, brachte ihm ebenfalls herbe Kritik von Historikern ein.[3]

Schickels wissenschaftliches und politisches Engagement um das Schicksal der Sudetendeutschen wurde wiederholt ausgezeichnet. So wurde ihm 1989 der Kulturpreis für Wissenschaft der Sudetendeutschen Landsmannschaft verliehen. 1992 wurde Schickel auf Vorschlag des bayrischen Ministerpräsidenten Max Streibl das Bundesverdienstkreuz am Bande. Die Verleihung des Bundesverdienstordens war Gegenstand einer Kleinen Anfrage im Bundestag[4] und wurde auch in der Presse scharf kritisiert. So schrieb der SPIEGEL im November 1993: „Selbst Nazi-Protagonisten (...) wurden (...) geehrt: Alfred Schickel, der sich als rechtsradikaler Historiker um die Entschuldung des Nationalsozialismus müht.“[5]

Schickel schreibt unter anderem für die Junge Freiheit und die Preußische Allgemeine Zeitung.[6] Er veröffentlichte mehrere Bücher im rechtsextremen Grabert-Verlag und ist häufig Gast im Studienzentrum Weikersheim.[7]

Wegen seiner Nähe zu rechtsextremen Kreisen war Schickels Leitung einer Vortragsreihe zum Zweiten Weltkrieg an der Volkshochschule Ingolstadt stark umstritten. Der Ingolstädter Stadtrat entschied im Februar 1995 jedoch, an Schickels Lehrauftrag festzuhalten. Im September 1996 räumte die Bundesregierung jedoch auf Anfrage der PDS erstmals ein, dass Schickel Auffassungen äußere, die „teilweise denen entsprechen, wie sie von Rechtsextremisten vertreten werden“.

Auszeichnungen


Werke

  • Alfred Schickel (Hrsg.): Kein Dogma! Kein Verbot! Kein Tabu! Dem Historiker gehört die Geschichte. Parlament und Justiz mögen schweigen. Festschrift für Franz W. Seidler. Pour le Mérite Verlag, Selent 2008, ISBN 978-3-932381-44-7.
  • Alfred Schickel: Geschichte Südmährens. Band 3. Die Geschichte der deutschen Südmährer von 1945 bis zur Gegenwart. Mit Gerald Frodl. Verlag des Südmährischen Landschaftsrates Geislingen/Steige, Geislingen an der Steige 2001, ISBN 3-927498-27-0.
  • Alfred Schickel: Geschichte Südmährens. Band 2. 1918-1946. Verlag des Südmährischen Landschaftsrates Geislingen/Steige, Geislingen an der Steige 1996, ISBN 3-927498-18-1.
  • Alfred Schickel (Hrsg.): Aus den Archiven. Funde der Zeitgeschichtlichen Forschungsstelle Ingolstadt 1981 bis 1992. Herbig, München, Berlin 1993, ISBN 3-7766-1701-2.
  • Alfred Schickel: Die Deutschen und ihre slawischen Nachbar. Materialien zur Ostkunde. Ullstein, Herbig, Frankfurt am Main, Berlin, München 1985, ISBN 3-548-33049-5.
  • Alfred Schickel: Vergessene Zeitgeschichte. Ergänzungen und Korrekturen zur deutschen, polnischen und amerikanischen Zeitgeschichte. Ullstein, Herbig, Frankfurt am Main, Berlin, München 1985, ISBN 3-548-33047-9.
  • Alfred Schickel: Deutsche und Polen. Ein Jahrtausend gemeinsamer Geschichte. Lübbe, Bergisch Gladbach 1984, ISBN 3-7857-0364-3.
  • Geschichtliche Korrekturen. Wie in Wissenslücken geschichtliche Unwahrheiten wuchern. In: Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung Vol. I, Nr. 3 (1997), S. 199ff.

Anmerkungen

  1. Lisäweta von Zitzewitz: Eine allzu einseitige Aufrechnung. In: Die Zeit, Nr.46, 9. 11. 1984.
  2. Hans Sarkowicz: Die alte Rechte auf neuen Wegen. In: Die Zeit Nr. 3, 09.01.1987
  3. Wolfgang Wippermann: Opferklagen und Kriegsschuldlüge. Vor 65 Jahren wurde der Zweite Weltkrieg entfesselt
  4. Deutscher Bundestag, 12. Wahlperiode, Drucksache 12/4111, 14.01.1993
  5. DER SPIEGEL 47/1993 vom 22. November 1993, S.51
  6. Anton Maegerle: Autorengeflecht in der Grauzone. Blätter zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus. In: Stephan Braun, Daniel Hörsch (Hrsg.): Rechte Netzwerke, eine Gefahr. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004, ISBN 381004153X, S. 37.
  7. Meinrad Heck: Studienzentrum Weikersheim. Der Club der rechten Denker. In: Stephan Braun, Daniel Hörsch (Hrsg.): Rechte Netzwerke, eine Gefahr. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004, ISBN 381004153X, S. 95.

Vor einigen Jahren waren faktisch alle Lehrer und Journalisten links. Dr.Schickel ist gegen den Strom geschwommen. Was damals als revanchistisch galt ist heute meinstream. Times are changing oder alles fließt!